Widersprüche : Arbeit als Lohnarbeit

Diskurs Aktuell
Soziale Lohnarbeit
wfdampfboot13-7soziale-lohnarbeit
http://www.kultur-punkt.ch/lebenswelt/wfdampfboot13-7soziale-lohnarbeit.htm
Online-Publikation: Juli 2013 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<<  Widersprüche (Hrsg.) Zeitschrift fur sozialistische Politik im Bildungs-, Gesundheits- und Sozialbereich128: Soziale Arbeit als Lohnarbeit >>
154 Seiten; ISBN: 978-3-89691-988-5; € 15,00
Verlag Westfälisches Dampfboot, Münster; http://www.dampfboot-verlag.de;

Inhalt
Knapp bemessene Zeitkontingente, hohe Fallzahlen, die Zunahme befristeter Verträge und ungewollter Teilzeitbeschäftigung, nicht zuletzt auch durch „Haustarife“ oder Ausgründungen, haben die Soziale Arbeit folgenreich verändert. Widersprüche 128 beleuchten die Dimension „Lohnarbeit“ in der Sozialen Arbeit näher. Das Heft thematisiert die organisatorischen und (arbeits- und tarif-)rechtlichen Rahmenbedingungen, die auch politisch – sozialstaatlich mitproduziert werden. Das Spannungsverhältnis von Lohnarbeit und Professionalität ist ein weiteres Thema des Heftes. Es geht um die Behauptung professioneller Autonomie unter den Bedingungen des Sozialmanagerialismus, um die Widersprüche der Professionalisierung als Projekt des sozialen Aufstiegs und um das Verhältnis gegenüber anderen Berufsgruppen im Sozialbereich. Schließlich wird auch das Verhältnis bezahlter und unbezahlter Arbeit in der Sozialen Arbeit im Rahmen des modernisierten welfare-mix genauer in den Blick genommen.
Inhaltsverzeichnis

http://www.dampfboot-verlag.de/download/inh-Widersp128-988.pdf

Herausgeber
Widersprüche: Zeitschrift fur sozialistische Politik im Bildungs-, Gesundheits- und Sozialbereich
Gesellschaft als „Diskurs der Wünsche” meint das Verfertigen des Sozialen im Prozess des sozialen Diskurses, nicht Unterwerfung unter vorgefertigte Normierungen.
(Niko Diemer, 1952 - 1992)
1981/82 gründeten Mitglieder der Arbeitsfelder Gesundheit, Sozialarbeit und Schule des Sozialistischen Büros die Zeitschrift Widersprüche. In dieser Zeit des grünen Aufbruchs und der radikalisierten konservativen Wende versuchten sie eine erste Standortbestimmung als Redaktionskollektiv: „Verteidigen, kritisieren, überwinden zugleich”. Unter dieser Programmatik wollten sie als Opposition dazu beitragen, die materiellen Errungenschaften des Bildungs- und Sozialbereichs zu verteidigen, dessen hegemoniale Funktion zu kritisieren und Konzepte zu ihrer Überwindung zu konkretisieren. Zur Überzeugung gelangt, dass eine alternative Sozialpolitik weder politisch noch theoretisch ausreichend für eine sozialistische Perspektive im Bildungs- und Sozialbereich ist, formulierten sie den ersten Versuch einer Alternative zur Sozialpolitik als Überlegungen zu einer „Politik des Sozialen”. An der Präzisierung dieses Begriffes, an seiner theoretischen und politischen Vertiefung arbeiteten sie, als die Frage nach der „Zukunft des Sozialismus nach dem Verschwinden des realen” 1989 auf die Tagesordnung gesetzt wurde. Das Kenntlichmachen der „sozialen Marktwirtschaft” als modernisiertem Kapitalismus im Westen und Kapitalismus „pur” im Osten erleichtert zwar die Analyse, gibt aber immer noch keine Antwort auf die Frage nach den Subjekten und Akteuren einer Politik des Sozialen, nach Kooperationen und Assoziationen, in denen „die Bedingung der Freiheit des einzelnen die Bedingung der Freiheit aller ist” (Kommunistisches Manifest).
Wer in diesem Diskurs der Redaktion mitstreiten will, ist herzlich eingeladen.

Fazit
Die  Zeitschrift fur sozialistische Politik im Bildungs-, Gesundheits- und Sozialbereich Widersprüche Nr.128 thematisiert hochaktuell" Soziale Arbeit als Lohnarbeit". So kommen die Deregulierung der sozialen Arbeit (Chassé), die Euro-Staatsschuldenkrise mit den sozialen Diensten (Dahme, Wohlfahrt) und die Konflikte um das Recht der Beschäftigten in religiösen Einrichtungen, die Schwierigkeiten in der Sorgearbeit () und der Lohnarbeitsverhältnisse (Rose, Wulf-Schnabel) thematisiert. Abschliessend kommt auch das Burnout zu Wort (Brenssell). Hier geht es Ausblendungen, Herrschaftsdimensionen und emanzipatorische Perspektiven für die Soziale Arbeit. Im Anhang erscheint noch die Rezension  zum  essentiellen Thema Prekarisierung und Formen des Widerstands von Isabell Lorey "Die Regierung der Prekären" mit ihrer Dreischichtigkeit im historisch wie  aktuelllen Kontext und Auftritt "Prekärsein, Prekariat und gouvernementale Prekarisierung. Diese Diskursschrift ist ein Muss für daran Interessierten wie Beteiligten. m+w.p13-7