Joachim Renn, Gerd Sebald und Jan Weyand (Hg.) : Lebenswelt und Lebensform . Zum Verhältnis von Phänomenologie und Pragmatismus

Diskurs aktuell
Lebenswelt und Lebensform
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Online-Publikation: September 2012  im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Joachim Renn, Gerd Sebald und Jan Weyand (Hg.) : Lebenswelt und Lebensform . Zum Verhältnis von Phänomenologie und Pragmatismus >>
325 Seiten, gebunden; ISBN 978-3-942393-39-3; EUR 29,90
Velbrück Wissenschaft, D-53919 Weilerswist-Metternich; www.velbrueck-wissenschaft.de ;
Joachim Renn, Gerd Sebald und Jan Weyand (Hg.) : Lebenswelt und Lebensform . Zum Verhältnis von Phänomenologie und Pragmatismus

Inhalt
Wer immer sich für das menschliche Handeln in der Welt interessiert – sei es unter soziologischen, sei es unter philosophischen Gesichtspunkten –, kommt an Phänomenologie und Pragmatismus, zwei der großen philosophischen Paradigmen des 20. Jahrhunderts, nicht vorbei. Beide gehen davon aus, dass Wissen und Handeln aus der alltäglichen Lebenswelt zu erklären seien. Während aber die pragmatistische Theorietradition das Tun dem Wissen vorordnet, begreift die phänomenologische Tradition das Tun aus dem Wissen.
Beide Positionen sind für sich genommen defizitär und verweisen auf die jeweils andere. Die Beiträge dieses Buches fragen sowohl an empirischen Gegenständen wie theoretisch nach den Grenzen und den Möglichkeiten, beide Traditionen zu verbinden. So unterschiedlich die Antworten ausfallen, in ihrer Gesamtheit liefern sie einen seit vielen Jahren im deutschen Sprachraum vermissten Überblick über den Stand der Auseinandersetzung zwischen Phänomenologie und Pragmatismus und einen Einblick in einzelne Kontroversen.

Ausführliche Informationenhttp://www.velbrueck-wissenschaft.de/pdf_ausfuehrlich/978-3-942393-39-3.pdf

Inhaltsfolge
Jan Weyand und Gerd Sebald
Lebenswelt und Lebensform
I. KREUZUNGEN DER PARADIGMEN
Werner Kogge
Die vergessene Materialität der Praxis. Zur Frage von Strukturierung und Abweichung im Handeln
Hans J. Schneider
Form und Freiheit. Ein genealogisches Paradigma des Handlungsverstehens jenseits von Intentionalismus und Behaviorismus: Ludwig Wittgenstein und Eugene Gendlin
Michael Barber
Intelligibile Empirical Content. Phenomenology, and the Critique of Pragmatism
Peter Isenböck
Externalistische Phänomenologie und zweite Natur. Über die Verwobenheit von Intentionalität und Sozialität
Joachim Renn
Zur Einheit der Differenz von Lebenswelt und Lebensform. Paradigmenstreit oder Übersetzung zwischen Pragmatismus und Phänomenologie
Hisashi Nasu
Between Phenomenology and Pragmatism: Alfred Schutz’s
Dialogues with G. H. Mead
II. FREMDHEIT UND PERSON
Linda Nell
Das Fremde zwischen Phänomenologie und Pragmatismus
Martin Endreß
Fremdheit als experimentum crucis phänomenologisch fundierter Soziologie
Mototaka Mori
Person als Medium – Eine pragmatisch-phänomenologische Alternative zur Systemtheorie
III. KOMMUNIKATION
Ilja Srubar
Formen asemiotischer Kommunikation
Denisa Butnaru
Den »Interpretanten« interpretieren – eine Peirce’sche Herausforderung für
Schütz’ Zeichentheorie
Jo Reichertz
Kommunikation: Vom Verstehen zur Wirkung – eine pragmatistische Positionierung
Christian Stetter
Von der Schriftform zur Kulturform
IV. KÖRPER
Jens Loenhoff
Implizites Wissen zwischen sozialphänomenologischer und pragmatistischer Bestimmung
Elisabeth List
Kontingenzen der Lebenswelt
Hans-Georg Soeffner
Lust zur Nicht-Lust. Erlösung vom Innerweltlichen und innerweltliche Erlösung – Transformationen der Askese
Autorinnen- und Autorenverzeichnis

Fazit
Es ist das Hinterfragen der Inhärenz im Leben, das "Zum Verhältnis von Phänomenologie und Pragmatismus" das Herausgeberteams Joachim Renn, Gerd Sebald und Jan Weyand mit den im Buch versammelten Kollegium geführt hat, sich mit diesen sozio-philosophischen Paradigmen des Lebens in der Welt und ihrer Form herausgefordert hat. Dabei geht es um Muster-Kreuzungen (I), sinnlich bis medial Vorgestelltes und personalisierte Fremdheit experimentell einigermassen zu erfassen (II). Im weiteren Diskurs wird der Mitteilungswirkkraft mit ihrer Zeichen-Kultur verdienterweise besondere Beachtung geschenkt (III). Schliesslich widmet sich das Diskursteam dem Zusammenspiel von einander abhängigen, physischen Vorkommensweisen und Verhaltensmustern auf hoch-theoretischer Pragmaebene (Dasein/Körper und Übersein/Aura) , sowohl ausser- als innerweltlicher Transzendenz (IV). Dieses wertintensive und verdienstvolle Diskursbuch ist besonders für denkende Querseinsteiger in eine transdisziplinäre Denkwelt des Lebendig-Seins und -Seienden von intensionaler Bedeutung. m+w.p12-9