Beat Döbeli Honegger: Mehr als 0 und 1 . Schule in einer digitalisierten Welt

Diskurs Aktuell <> SWR2
B. Döbeli Honegger: Mehr als 0 und 1
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Online-Publikation: März 2016 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
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192 Seiten;  Broschur ;13,5 x 20 cm; ISBN 978-3-0355-0200-8  CHF 29.00 . .Auch erhältlich als E-Book
hep - Der Bildungsverlag - Bern, http://www.hep-verlag.ch; mailto:berlin@buchcontact.demailto:buchcontact@buchcontact.de

Charakteristika
- Der Computer hat das Buch als Leitmedium in der Schule abgelöst
- Dieses Buch / E-Book: ist eine Diskurs- und Entscheidunghilfe
  für Lehrende, Eltern und alle an der Bildungspolitik Beteiligten und Interessierten


Inhalt
In rasendem Tempo verändert die Digitalisierung unsere Gesellschaft. Innerhalb weniger Jahre hat sich die Art und Weise, wie wir kommunizieren und uns
informieren, grundlegend gewandelt. Der Computer hat das Buch als Leitmedium abgelöst. Dieser Leitmedienwechsel stellt die Schule vor grosse Herausforderungen: Welche Kompetenzen benötigen Schülerinnen und Schüler in einer digitalisierten, zunehmend automatisierten Welt? Wie wichtig ist das Wissen im Kopf, wenn mobile Geräte stets Antworten parat haben? Und weshalb gehören heute Medien und Informatik zu den zentralen Themen der Allgemeinbildung? Beat Döbeli Honegger analysiert den Leitmedienwechsel und zeigt auf, wie ihm eine zeitgemässe Schule begegnen kann: weder mit pauschaler Ablehnung noch mit naiver Euphorie, sondern mit informiertem Pragmatismus.

Autor
Prof. Dr. Beat Döbeli Honegger (1970) arbeitete nach seinem ETH-Informatik-Studium drei Jahre als Projektleiter in der Industrie bevor er für seine Dissertation (Technische und organisatorische Aspekte des Computereinsatzes in der Schule) an die ETH Zürich zurückkehrte.
Von 2004 bis 2007 baute er an der Pädagogischen Hochschule Solothurn ein Kompetenzzentrum zum Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologie (ICT) in der Schule auf, wo er unter anderem den ICT-Lehrplans des Kantons Solothurns mitentwickelte.
Derzeit ist Beat Döbeli Honegger Dozent mit Forschungsauftrag am Institut für Medien und Schule der Pädagogischen Hochschule Schwyz in Goldau. Sein berufliches Interesse gilt seit über zehn Jahren der Frage, wie sich digitale Medien sinnvoll zum Lernen und Arbeiten einsetzen lassen. Mit seinem Biblionetz (http://beat.doebe.li/bibliothek) versucht Beat Döbeli Honegger, Teile seines persönlichen Wissensmanagements öffentlich zugänglich zu machen. Es zeigt auch, dass er auch in der digitalen Informationsgesellschaft eine Zukunft für das Medium «Buch» sieht.
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Fazit
Der Bildungsexperte und leitender Innovator Beat Döbeli Honegger hat das Schulwesen iin den Bereichen Elektronik und Computertechnik in der Schweiz massgeblich bestimmt. Mit seinem aktuellen Diskursbuch "Mehr als 0 und 1" hat er eine Diskurs- und Entscheidunghilfe geschaffen, die  für Lehrende, Eltern und alle an der Bildungspolitik Beteiligten und Interessierten anschaulich (vielepowerpoint- geeignete Grafen) und klar formuliert vorliegt.
Klar stellt er auch die Grenzen der modernen Technologie bei Überschreitung zur Selbststeuerung (4) dar, wo sie im Schuleinsatz sowohl für Lehrende und Lernende Gefahren (seit dem neoliberalen Bologna-Syndrom (3) entbergen. Der selbstgesteuerte, heranwachsende Mensch aber ist ein Zwilling des werdenden "Unternehmerischen Selbst" .(Burchardt, sinngemäss erweitert)
Quintessenz: 'Diese neoliberal ausgelöste Krise des 'selbstgesteuerten Lernens' entsteht, wenn die SchülerInnen zum 'selbstverantwortlichen' Wissensmanager werden sollen'. Burchardt-Prankl
Und dazu trägt diese unerlässliche Diskursschrift "Mehr als 0 und 1 "zum aktuellen Diskurs der digitalen Zukunft der Topoi 'Lernen - Lehren' essentiell bei. m+w.p16-3


1) ICT
steht. in den Bereichen Elektronik und Computertechnik für: information and communication technology
https://de.wikipedia.org/wiki/ICT
Medienkompetenz und informatische Kompetenz zeigen sich darin, dass Schülerinnen und Schüler in der Lage sind, digitale Medien gezielt und eigenständig einzusetzen und dabei geltende Regeln, Gesetze und Wertesysteme zu berücksichtigen. In der Verbindung von praktischer Arbeit mit digitalen Geräten und der Reflexion über Zusammenhänge und Wirkungen erschliessen sie sich Schritt für Schritt Wege zur Gestaltung ihrer Lernumgebung. Dabei eignen sie sich informatisches Grundlagenwissen und vielfältige gestalterische Ausdrucksmöglichkeiten an
http://www.ict-regelstandards.ch/

2) Power Point
Präsentationssoftware, um aus einfachen Fakten starke Präsentationen zu gestalten.

3) Bologna-Prozess-Syndrom
https://de.wikipedia.org/wiki/Bologna-Prozess

4) Bologna-Prozess-Folgen : Selbstgesteuertes Lernen
Dazu :Diskurs SWR2 / 3/2016
Die Krise selbstgesteuerten Lernens
-ds-swr2-16-3burchardt-krise-lernenhttp://www.kultur-punkt.ch/swr2-kooperation/swr2-kooperation-suchworte-a-z/lernen-hirnforschung-hermann/die-krise-selbstgesteuerten-lernens.html

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Schlussfolgerung, vorangestellt:
"Die neoliberal ausgelöste Krise des 'selbstgesteuerten Lernens' entsteht, wenn die SchülerInnen zum 'selbstverantwortlichen' Wissensmanager werden sollen" Burchardt-Prankl

Im selbstgesteuerten Lernen erscheinen die Verhaltenskompetenzen in der Erinnerungsmappe der Lernenden maschinenähnlich  - bis zum Schulschluss und stellen so zugleich die Bewerbungsmappe dem Arbeitsmarkt bereit:
Das neoliberal tendierte Lernziel ist so erreicht. m+w.p16-3

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SWR2 Wissen: Aula - Matthias Burchardt
http://www.swr.de/swr2/programm/
http://www.kultur-punkt.ch/swr2-kooperation/swr2-kooperation-suchworte-a-z/lernen-hirnforschung-hermann/die-krise-selbstgesteuerten-lernens.html

Schlussfolgerung als Quintessenz:
Dass diese Programmatik in den Zeiten von Big Data und Digitaler Totalüberwachung in Echtzeit perfektioniert werden kann, liegt auf der Hand. Die Aufforderung zur Selbststeuerung passt auf eine zynische Weise ideal zum Abbau der sozialen Solidaritäts- und Sicherungssysteme: So wie der Selbstgesteuerte Lerner schonend mit der Ressource Lehrer umgeht, so fällt der selbstgesteuerte Bürger der Gemeinschaft nicht zur Last: Die Themen seiner sozialen Absicherung, seiner Bildung, seiner Gesundheit sind allein sein Problem. Arbeitslosigkeit, Krankheit, Armut sind dann Konsequenzen mangelhafter Selbststeuerung, die er selbst optimieren muss. Dabei gerät völlig aus dem Blick, dass über Erfolg und Misserfolg auch die sozialen Voraussetzungen und die Spielregeln eines selektiven Lebensumfeldes entscheiden.
Der selbstgesteuerte Mensch aber ist ein Zwilling des "Unternehmerischen Selbst" (Bröckling 2007), ein Marktinsasse, dessen Freiheit sich in der Anpassung an alternativlose Sachzwänge im doppelten Wortsinne erschöpft. Selbststeuerung unter dem beschleunigten Ansturm von Informationen und Handlungsoptionen bei gleichzeitigem Wegfall kultureller, gemeinschaftlicher oder geschichtlicher Verwurzelung ist ein Nährboden für Burnout und Depression.