Jean-François Lyotard : Das Inhumane . Plaudereien über die Zeit

Diskurs Aktuell
J-F.Lyotard : Das Inhumane
-c-passagen14-11Das Inhumane


Online-Publikation: November 2014 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Jean-François Lyotard : Das Inhumane . Plaudereien über die Zeit >>
Herausgegeben von Peter Engelmann . Übersetzt von Christine Pries
Reihe Philosophie: Broschur,240 Seiten; 235 x 155 mm; ISBN 9783709201398; 28,00 EUR
Passagen Verlag = 25 Jahre*, Wien; http://www.passagen.at

Charakteristika
Lyotard fragt in diesem Buch, wie die Künste des Sehens, der Schrift und des Tones in der eigentümlichen Entwicklung, der die Menschen unterliegen, ihre paradoxale Wahrheit bewahren.

Inhalt
Die Menschen werden heute durch das "verwaltete Leben" (Adorno) in eine unmenschliche Entwicklung hineingerissen, die man längst nicht mehr Fortschritt nennen kann. Denn das "verwaltete Leben" vernichtet die entscheidenden menschlichen Fragen nach der Zeit, dem Gedächtnis und der Materie, indem es diese programmiert. Politische und philosophische Alternativen zu diesem Prozess sind heute verschwunden. Die einzige Möglichkeit sich dagegen zu wehren, scheint eine andere menschliche Haltung zu sein: die Selbst-Enteignung, die in jedem schlummert, die Rückkehr in seine unbezähmbare Kindheit. Diese Strategie, welche die Neo-Humanismen vermitteln, ist jedoch banal und führt nicht zu den entscheidenden Fragen zurück. Lyotard geht auf diese ein, indem er zeigt, wie die Künste des Sehens, der Schrift und des Tones ihre paradoxale Wahrheit bewahren.

Autor
Jean-François Lyotard
lehrte Philosophie in Paris und den USA,  (* 10. August 1924 in Versailles; † 21. April 1998 in Paris) war ein französischer Philosoph und Literaturtheoretiker. Bekanntheit erlangte er vor allem als Theoretiker der Postmoderne. Lyotards Schriften lassen sich grob in drei Phasen einteilen: frühe phänomenologische, politische und Schriften, die auch den Strukturalismus kritisieren. Es folgte eine Auseinandersetzung mit libidinösen Fragen. In seinem Spätwerk wandte sich Lyotard dann dem Postmodernismus und dem Problem des Anderen zu.


Schlagworte zu diesem Titel
Postmoderne | Ästhetik | Avantgarde | Newman, Barnett | Philosophie | Ethik

Fazit
Der Philosoph und Literaturtheoretiker.Jean-François Lyotard analysiert "Das Inhumane" in seinem Diskursbuch und 'plaudert' über die Zeit und darüber hinaus.
Dabeo geht es ihm um Materie (ob man ohne Körper denken kann) und Zeit (heute und dem Augenblick/Newman (1), ). Es zählt die Momentaufnahme (im Wort), stellt er fest und zugleich die Undarstellbarkeit (im Bild), und im Kapitel 'Gott und die Marionette' um das Hörbare (Zeit / Wiederholung / Klang..) im Kern um die Ästhetik.
Schliesslich auf die 'Megalopolen' als Fassade zu sprechen, dahinter entbergen sich die Bidonvilles (2) - und er schliesst darau: ' Wenn das Leiden und das Unbezähmbare bezeugt werden, sind sie bereits wie zerstört . Ich meine: auch wenn man Zeugnis ablegt, vernichtet man. Der Zeuge ist ein Verräter. ?. Das lädt zum Diskurs. m+w.p14-11

(1) Barnett Newman
(* 29. Januar 1905 in New York; † 4. Juli 1970 ebenda) war ein amerikanischer Maler und Bildhauer. Er war der Vertreter eines meditativen Expressionismus und prägte das Colour Field Painting (Farbfeldmalerei).

http://de.wikipedia.org/wiki/Barnett_Newman

(2) Megalo -pole/n; -polis (Stadtlandschaft) Urbanität, Bidonville,  darüber hinaus: Lebensraum, soziopolitischer Kulturraum, w.p.
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Der Begriff wurde erstmals von Oswald Spengler in seinem 1918 erschienenen einflussreichen Buch Der Untergang des Abendlandes
http://de.wikipedia.org/wiki/Megalopolis_(Stadtlandschaft)
http://www.kultur-punkt.ch/urbanitaet-global-links.html
http://fr.wikipedia.org/wiki/Bidonville