William J. Dobson: Diktatur 2.0 . Ob Russland oder Ägypten, China oder Syrien: Diktaturen sind kein Auslaufmodell

Diskurs aktuell
W. J. Dobson: Diktaturen
http://www.kultur-punkt.ch/akademie4/diskurs/randomhouse-blessing12-10dobson-diktatur2.0.htm

Online-Publikation: Oktober 2012  im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
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Originaltitel: The Dictator's Learning Curve - Aus dem Amerikanischen von Enrico Heinemann, Karin Schuler
Gebundenes Buch mit Schutzumschlag, 496 Seiten, 13,5 x 21,5 cm . ISBN: 978-3-89667-471-5, € 19,95 [D] | € 20,60 [A] | CHF 28,50
Randomhouse-Blessing Verlag München; http://www.randomhouse.de/blessing;

Inhalt
Was haben die Staatschefs von Russland, China und dem Iran gemeinsam?
In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts brachten Diktatoren die Welt an den Abgrund, bis zur Jahrtausendwende waren sie mit dem »Ende der Geschichte« fast totgesagt. Heute beherrschen sie wieder das Tagesgeschehen. Um ihre Macht zu sichern, gehen sie – wie in Nordkorea und Syrien – mit Unterdrückung und Gewalt gegen das eigene Volk vor. Doch rund um den Globus haben sich Autokraten auch Strategien zu eigen gemacht, die ihr Überleben in der modernen Welt sichern, Strategien, die man in Meetings westlicher Consultingfirmen vermuten würde, nicht in russischen oder chinesischen, ägyptischen oder iranischen Machtkorridoren.
Mit »Diktatur 2.0« wirft William J. Dobson – »die neue Stimme zum globalen politischen Geschehen« (Fareed Zakaria) – einen Blick in diese Korridore und vollzieht nach, wie das neue Machtmanagement der Despoten funktioniert. Und er stellt die mutigen Menschen vor, die sich – vernetzt, kreativ und hartnäckig – dagegen zur Wehr setzen.

Autor
William J. Dobson studierte Jura und Asienwissenschaften in Harvard, bevor er als Journalist für Newsweek International und Foreign Affairs tätig wurde. Unter seiner Leitung wurde das Magazin Foreign Policy unerreichte fünf Mal infolge für den National Magazin Award nominiert, seine Artikel und Essays erschienen u.a. in The New York Times, The Washington Post, The Wall Street Journal und The Financial Times. Er war bereits für zahlreiche politische Think Tanks aktiv und wurde vom World Economic Forum 2006 als Young Global Leader ausgezeichnet. Er lebt mit seiner Frau und seiner Tochter in Washington, DC.

Fazit
Jura- und Asienwissenschafler William J. Dobson  führt die interessierten Leser in knapper und effizienter Weise in seinem Prolog direkt zum Exbänker Peter Ackerman - nicht verwechselbar mit dem  Ackermann aus CH-D, aber beide Milliardäre - dem Gründer des International Center on Nonviolent Conflict - der mithilfe der Nutzung des Web 2.0*  und seines Videospiels " A Force More Powerful" gewaltfreie (zumindest vordergründig Anm. d. Rez.) und erfolgreiche Strategien und Taktiken einsetzt um repressive Regime ins Wanken zu bringen. Sein Motiv ? "Ich reagiere nur auf Nachfrage". Inhaltlich geht es dabei um "Zaren", Staatsfeinde, El Comandante, Opposition, Jugend, "Pharao", Profis und Technokraten.
Im Epilog wird klar gemacht: Das Protest-Jahr 2011 war ein schlechtes Jahr für die Bösen. Doch lügen die aktuellen Diktatoren heftig und totbringend weiter. Dobson schlussfolgert : Wenn Proteste aus dem Volk kommen ... nichts erschreckt einen Diktator mehr. Ein unverzichtbares Diskurs-Buch zur Weltlage und die Klarlegung des digitalen AV-Instrumentes in der Hand der jungen Volksmassen. m+w.p12-10


*) Web 2.0 dient u.a. als Powerpoint-Strategieinstrument in der  Unternehmenspraxis: Grundlagen, Fallstudien und Trends zum Einsatz von Social Software  im Nonviolent Conflict einzusetzen, in Seminaren, Workshops und Trainingseinheiten für erfolgreiche, zumindest vordergründig gewaltlose Methoden und Taktiken, mit denen Ackerman und andere, repressive Regime*  ins Wanken bringen kann. In Ägypten, Iran, Russland, Venezuela, Zimbabwe und Dutzende anderen Ländern...