Gerald Hüther: Etwas mehr Hirn, bitte . Eine Einladung zur Wiederentdeckung der Freude am eigenen Denken und der Lust am gemeinsamen Gestalten

Diskurs aktuell
G. Hüther: Etwas mehr Hirn, bitte
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Online-Publikation: Dezember 2015 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
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187 Seiten gebunden; ISBN 978-3-525-40464-5; 19,99 € ; eBook  15,99 €
Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen; http://www.v-r.de/de/verlag/c-8

Charakteristika
Topoi:
-Psychologie -Kapitalismus.Gehirn.Zukunft.Menschenbild.Neurobiologie.Ressourcenorientierung.Ökonomisierung.Netzwerk.Potenzialentfaltung.Netzwerke.Gemeinschaft.Ressourcen.Konkurrenz

Inhalt
Nur wir Menschen sind in der Lage, unsere Lebenswelt immer besser nach unseren eigenen Vorstellungen zu gestalten. Indem wir uns aber immer perfekter an die so gestaltete Lebenswelt anpassen, verlieren wir allzu leicht auch unsere Fähigkeit, immer wieder nach neuen Wegen zu suchen und dabei aus den eigenen Fehlern zu lernen.
Doch: Wir sind frei, wir haben die Wahl. Wir können diese selbstverständlich gewordenen Vorstellungen  hinterfragen, wir können sie loslassen und uns entscheiden, unser Leben und unser Zusammenleben anders zu gestalten. Denn der Mensch ist ein soziales Wesen. Und für die Entfaltung der in uns angelegten Potentiale brauchen wir die Begegnung und den Austausch mit anderen.
Die Freude am eigenen Denken und die Lust am gemeinsamen Gestalten sind die großen Themen dieses Buches. Der Biologe Hüther macht deutlich: Jedes lebende System kann das in ihm angelegte Potential am besten in einem koevolutiven Prozess mit anderen Lebensformen zur Entfaltung bringen. Oder einfacher: Gemeinsam kommen wir weiter als allein. Und finden zurück zu dem Lebendigen, das uns ausmacht: zu neuer Kreativität, zum Mut zu sich selbst und zu persönlichen Antworten auf die Frage nach dem Sinn des Lebens.
Wir verfügen über Talente und Begabungen und ein zeitlebens lernfähiges Gehirn, das für die Lösung von Problemen optimiert ist. Wir können Erfahrungen anderer übernehmen und über Generationen weitergeben. Doch alte, gebahnte Denkmuster verhindern, was für das Entstehen von Potentialentfaltungsgemeinschaften erforderlich ist: Vertrauen, Austausch, Begegnung. Wenn wir erkennen, dass unser Gehirn sein Potential in Netzwerken mit anderen entfalten kann, dass wir in all unserer Verschiedenheit zusammengehören, voneinander abhängig und miteinander verbunden sind, dann öffnet sich auch der Weg in eine hoffnungsvolle Zukunft, denn: Gemeinsam verfügen wir über deutlich mehr Hirn als allein!

Autor
Prof. Dr. rer. nat. Dr. med. habil. Gerald Hüther ist Neurobiologe an der Universität Göttingen. Wissenschaftlich befasst er sich mit dem Einfluss früher Erfahrungen auf die Hirnentwicklung, mit den Auswirkungen von Angst und Stress und der Bedeutung emotionaler Reaktionen. Er ist Autor zahlreicher wissenschaftlicher Publikationen und populärwissenschaftlicher Darstellungen.
Mehr erfahren Sie unter http://www.gerald-huether.de

Zum Verlag
Seit 1735 publiziert Vandenhoeck & Ruprecht in Göttingen wissenschaftliche Literatur und gehört damit weltweit zu den ältesten konzernunabhängigen Verlagen.
Jährlich erscheinen über 250 neue Titel. Das klassische Kerngebiet des Programms besteht in wissenschaftlicher Literatur für die Fächer Theologie und Religion, Geschichte, Altertumswissenschaft, Philosophie und Philologien. Zu gleicher Bedeutung ist das Angebot an praxisorientierter Literatur herangewachsen: Interessierte aus Personalentwicklung und Management, psychologischen Beratungsberufen, kirchlicher Gemeindearbeit sowie LehrerInnen und ErzieherInnen finden bei Vandenhoeck & Ruprecht ihre Bücher.

Fazit
Gerald Hüther's Diskursbuch "Etwas mehr Hirn, bitte" ist tatsächlich eine erkenntnis-gewinnende Einladung zur Wiederentdeckung, Strukturierung und Potentialentfaltung  des Esprit und der Freude am eigenen Denken und der Lust am gemeinsamen Gestalten.
Seine Quintessenz lautet: Es gibt bisher nur eine Handvoll von Menschen wie eine Putzfrau, ein indischer Guru, ein Unternehmer und eine Nonne. Dabei ist es nicht ihr Erfolg - beruflich oder sozial - sondern sie strahlen alle ein strahlendes, inneres Glück nach aussen, angstfrei und müssen niemanden etwas beweisen. Sie sind am Strahlen in ihren  Augen zu erleben. Das nennt Hüther eine grundlegende Transfomation, die für unsere Zukunft vonnöten ist. Wir stimmen zu, m+w.p15-12