Konrad Paul Liessmann: Geisterstunde . Die Praxis der Unbildung. Eine Streitschrift

diskurs aktuell
K.P. Liessmann: ..Unbildung
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Online-Publikation: Februar 2015 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Konrad Paul Liessmann: Geisterstunde . Die Praxis der Unbildung. Eine Streitschrift >>
192 Seiten . Fester Einband mit Schutzumschlag ; ISBN 978-3-552-05700-5, 17,90 € ; ePUB-Format ISBN 978-3-552-05724-1, 13,99 € ;
Paul Zsolnay Verlag, Deuticke Verlag; http://www.zsolnay.at: http://www.deuticke.at

Inhalt
Nach der "Theorie der Unbildung" jetzt die Praxis: Konrad Paul Liessmanns neuer Beitrag zum heiß diskutierten Thema Bildung.
Niemand weiß mehr, was Bildung bedeutet, aber alle fordern ihre Reform. Ein Markt hat sich etabliert, auf dem Bildungsforscher und -experten, Agenturen, Testinstitute, Lobbys und nicht zuletzt Bildungspolitiker ihr Unwesen treiben. Nach der "Theorie der Unbildung" nun also ihre Praxis: Das, was sich aktuell in Klassenzimmern und Hörsälen, in Seminarräumen und Redaktionsstuben, in der virtuellen Welt und in der realen Politik abzeichnet, unterzieht Konrad Paul Liessmann einer scharfen Kritik. Hinter der Polemik steht ein ernstes Anliegen: der Bildung und dem Wissen wieder eine Chance zu geben.

Autor
Konrad Paul Liessmann, geboren 1953 in Villach, ist Professor am Institut für Philosophie der Universität Wien; Essayist, Literaturkritiker und Kulturpublizist. Er erhielt 2004 den Ehrenpreis des österreichischen Buchhandels für Toleranz im Denken und Handeln und 2010 den Donauland-Sachbuchpreis. Im Zsolnay Verlag gibt er die Reihe Philosophicum Lech heraus. Seine Theorie der Unbildung (2006) war ein großer Erfolg und wurde in viele Sprachen übersetzt. Zuletzt erschienen seine Bücher Das Universum der Dinge (2010), Lob der Grenze (2012) und Geisterstunde. Die Praxis der Unbildung. Eine Streitschrift (2014).

Fazit

'Die allgegenwärtige Praxis der Unbildung zeigt, dass wir feige, kleinlich, getrieben, beschränkt und unmenschlich geworden sind' subsumiert  und erläutert der Essayist, Literaturkritiker und Kulturpublizist Konrad Paul Liessmann in seiner Streitschrift "Geisterstunde" die Praxis der Unbildung.
Seiner Beobachtung nach gibt es eine innere Logik von Bildungskatastrophen (Bologna, PISA...), ein stetiges Verschwinden von Wissen, Disziplinlosigkeit, Destruktion (Powerpoint-Karaoke), 'Netz'-Abhängigkeit (von Suchmaschinen), pädagische Infantilisierung, Ent-Alphabetisierung, geistige Käuflichkeit... und spricht zurecht von den 'Tränen der Muse' (Abhandenkommen der Schönheit des Nutzlosen: Erzählen / Klio, Narration, Erinnerung/ Mnemosyne, Tanz/Terpsichore, Komödie/Thalia, Lyrik/Euterpe, Liebesdichtung/Erato, Besingen-Rühmen/Polyhymnia, Redekunst-Wissenschaft-Philosophie/Kalliope mit Blick zum Himmel/Urania...) aktuell lenken uns - stellt Liessmann fest - unser Handy-Ordungshüter die Satteliten. So ist der Feind der Musen das Nützliche. Dagegen hält die Philosophin Martha C. Nussbaum*- dass die sich ausbreitende Unbildung stellt eine essentielle Gefahr für die Demokratie dar, Wir stimmen mit diesen beiden Protagonisten darin überein. m+w..p15-2

*)
Martha Nussbaum, geb. Craven, (* 6. Mai 1947 in New York City; auch: Martha C. Nussbaum, Martha Craven Nussbaum) ist Philosophin und Professorin für Rechtswissenschaften und Ethik an der University of Chicago.
http://de.wikipedia.org/wiki/Martha_Nussbaum
http://www.kultur-punkt.ch/diskurs-platon-akademie-4-pa4/pa4-suchworte-a-z/pa4-suchworte-u/ueberleben-i-xiii.html