Diskurs Aktuell
Hösle : Ästhetik & Poetik
schwabe13-10hoesle-aesthetik-poetik
http://www.kultur-punkt.ch/akademie4/diskurs/schwabe13-10hoesle-aesthetik-poetik.htm
Online-Publikation: Oktober 2013  im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Vittorio Hösle : Zur Geschichte der Ästhetik und Poetik . Das Desiderat der Selbsteinholung in der Ästhetik . reflexe 28 . >>
102 Seiten. Broschiert ; ISBN 978-3-7965-2921-4 ; sFr. 19.50 / € (D) 16.50 / € (A) 17.-
Schwabe  Verlag, Basel; http://www.schwabe.ch; Buchhandlung «Das Narrenschiff» Steinentorstrasse 11, 4051 Basel;

Inhalt
Der Philosoph Vittorio Hösle bietet einen ebenso gelehrten wie fesselnden Rückblick auf die Geschichte der Ästhetik. Er spürt dem Weg nach, der zum gegenwärtigen Verständnis der Kunst geführt hat: Ausgehend von den Reflexionen der ältesten Hochkulturen zu einzelnen Künsten über die griechische Metaphysik der Kunst, die mittelalterliche Theologie der Schönheit und das Interesse der Neuzeit an der geschichtlichen Entwicklung der Kunst bildet sich im 18. Jahrhundert eine eigene Disziplin Ästhetik, die im deutschen Idealismus einen bewundernswerten Ausgleich zwischen systematischer und historischer Fragestellung erzielt. Vittorio Hösles konzise Darstellung endet mit einer Analyse der Gründe, die zum Zusammenbruch dieser Synthese und zum modernen Verständnis von Kunst geführt haben.
Im zweiten Teil des Buches wendet sich Vittorio Hösle der Poetik zu, einer Disziplin der Ästhetik, die eine Sonderstellung genießt, weil sie im selben Medium wie ihr Gegenstand erfolgt, nämlich in der Sprache. Daher ist es möglich, als Poetiker jene Normen selbst zu befolgen, die man aufstellt. Die spezifischen Eigenheiten und Kernthesen dieser poetischen Poetiken, von denen einige – Horaz’, Nicolas Boileau-Despréaux’ und Alexander Popes Werke – Lehrgedichte sind, andere (die Schriften von Pseudo-Longinos, Friedrich Schlegel und Theodor W. Adorno) sich unterschiedlicher literarischer Genres bedienen, werden anhand differenzierter Analysen entfaltet. Dabei gewinnt Vittorio Hösles These der Selbstinstantiierung, der ästhetischen Reflexivität, zunehmend an Profil.

Inhaltsfolge
- Vorwort . Die epochalen Veränderungen des Begriffs der Kunst im 20. Jhdt...
- Die Hauptetappen der geschichtlichen Entwicklung ästhetischer Theorien
- Poetische Poetiken in der Antike: Horaz’ Ars poetica und Pseudo-Longinos’ Περὶ ὕψους
- Poetische Poetiken in der Neuzeit: Boileau, Pope, Friedrich Schlegel und Adorno  

Autor
Vittorio Hösle wurde 1960 in Mailand geboren und studierte Philosophie, Wissenschaftsgeschichte, Gräzistik und Indologie an den Universitäten Regensburg, Tübingen, Bochum und Freiburg. Nach Promotion (1982) und Habilitation (1986) in Tübingen im Fach Philosophie war er Professor an der New School for Social Research in New York, in Essen, Hannover und seit 1999 an der University of Notre Dame für deutsche Literatur, Philosophie und Politikwissenschaft. 

Fazit
Der Philosoph Vittorio Hösle (1) berührt mit seiner diskursiven Schrift " Zur Geschichte der Ästhetik und Poetik" das Desiderat der Selbsteinholung in der Ästhetik, wie selbst sagt. Er umschreibt in konzentrierter Form einen Kernzeitraum von rund 30.000  menschlicher Gestaltung wie darüber hinaus den Vorlauf der Tiergestaltungsfähigkeit. So erläutert er auf treffliche Art die Protagonisten samt Etappen aus den tausenden Jahren bis zur Jetztzeit.
Es ist eine Diskurschrift der Superlative an Erkenntnisgewinn. m+w.p13-10
In unserer Platon Akademie 4 - Diskursreihe 2013 'Zum Guten Leben' : Am Sonntag den 17. November 2013 findet ein Diskurs statt, der die Bedeutung
des Themas Ästhetik + Poetik erhellt - seit Menschengedenken und darüber hinaus, dank dem Phiilosophen Hösle + PlatonAkademie4 + Foucault im Zentrum der französichen Philosophie des 20./21.Jhdts. m+w.p13-10
Vertiefende Hinweise:
http://www.kultur-punkt.ch/akademie4/
http://www.kultur-punkt.ch/akademie4/pa4-13-11gutleben-wirkfeldera4.htm
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Boileau
http://de.wikipedia.org/wiki/Nicolas_Boileau
Nicolas Boileau alias Despréaux oder Boileau-Despréaux (* 1. November 1636 in Paris; † 13. März 1711 ebenda) war ein französischer Autor, der lange uneingeschränkt zu den großen französischen Klassikern gerechnet wurde, heute aber nur noch als wichtige Figur der Literaturgeschichte gilt.
Leben und Werk
Boileau, wie er hier in der Regel genannt wird, wurde als fünfzehntes Kind (aus der zweiten Ehe) seines Vaters, eines bürgerlichen Pariser Juristen geboren, der jedoch stolz auf adelige Vorfahren verwies. Mit anderthalb Jahren verlor er seine Mutter. Er war ein kränklicher Junge, den eine ungeschickte Entfernung von Blasensteinen zudem impotent machte. So ließ er sich noch vor dem Ende seiner Schulzeit im Collège de Beauvais (das, wie auch das vorher von ihm besuchte Collège d'Harcourt, dem Jansenismus nahestand) die niederen Weihen erteilen. Nach kurzen Theologiestudien sattelte er jedoch 1652 um auf Jura und erhielt 1656 die Zulassung als Anwalt.
1657 starb sein Vater; Boileau erbte und musste nie mehr berufstätig sein. Da er schon seit längerem Verse verfasste, verlegte er sich nun ganz auf die Literatur und ließ sich von seinem älteren Bruder Gilles, der ebenfalls schrieb (und 1659, mit 28, in die Académie française aufgenommen wurde, aber schon mit 38 starb), in schöngeistige Zirkel einführen. Hier lernte er so gut wie alle Pariser Autoren der Zeit kennen, d.h. der Jahre, auf die man später den Beginn der französischen Klassik datieren wird. Er mischte sich ein in ihre Querelen und befreundete sich mit einigen angehenden Erfolgsautoren, den älteren Jean de La Fontaine und Molière sowie vor allem dem nur wenig jüngeren Jean Racine.

Alexander Pope
 (* 21. Mai 1688 in London; † 30. Mai 1744 in Twickenham, heute Teil Londons) war ein englischer Dichter, Übersetzer und Schriftsteller des Klassizismus in der Frühzeit der Aufklärung.
Leben
Als Sohn eines Leinenhändlers in eine katholische Familie hineingeboren, konnte Alexander Pope seine Erziehung - als Ergebnis der Strafgesetze, die seinerzeit in Kraft waren, um den Status der etablierten anglikanischen Kirche nicht zu gefährden - fast nur außerhalb der "normalen" Schulen erlangen. Ein der Familie bekannter Priester unterrichtete ihn in den klassischen Sprachen Latein und Griechisch, später lernte er auch Französisch und Italienisch. Schon seit dem 15. Lebensjahr schrieb Alexander Pope auch eigene Gedichte.
Im Jahr 1700 zog seine Familie nach Binfield im Windsor Forest um. Pope erkrankte an Tuberkulose und Asthma und entwickelte in der Folge eine Rückgratverkrümmung, was ihm später des Öfteren vorgehalten wurde. Er wurde nur 1,38 Meter groß und trug ein Mieder als Rückenstütze.
Nach seiner Rückkehr nach London im Jahr 1711 veröffentlichte Pope sein erstes größeres Werk: An Essay On Criticism. Damit gelang ihm der erste Durchbruch und er fand Zutritt zu literarischen Zirkeln, zunächst aus der oppositionellen Whig-Partei. Im Jahr 1713 wechselte er jedoch zu den Tories und wurde Mitglied im Scriblerus Club, wo er auch Jonathan Swift, John Gay, William Congreve und Robert Harley kennenlernte. Die daraus resultierenden fiktiven Memoiren des Martinus Scriblerus wurden ihrerseits in der Satire The Scribleriad (1751) von Richard Owen Cambridge karikiert. Schon im Jahr zuvor hatte Pope eine Erstversion von The Rape of the Lock, einer Komödie über den Krieg der Geschlechter, herausgegeben, was seiner Popularität weiteren Auftrieb verliehen hatte.
Pope bewunderte klassische Autoren wie Horaz, Vergil, Homer und erwählte sie als literarische Vorbilder. Zu seinen größten Leistungen zählen englische Übersetzungen der Ilias (1715-1720, 6 Bände) und der Odyssee von Homer (1725-1726, 5 Bände). Dotiert mit den Einnahmen aus diesen Werken zog er ein weiteres Mal um, nunmehr nach Twickenham, womit er dem Druck der anti-katholischen Jakobiten entging.
In Twickenham verlegte sich Pope auch auf Gartenbau und Landschaftsarchitektur. Er ließ sich eine künstliche Grotte anlegen, für die William Borlase, ein Antiquar und Naturforscher, mit dem er eine langjährige Korrespondenz pflegte, Fossilien und Mineralien beibrachte.[1] Er freundete sich mit seiner Nachbarin Lady Mary Wortley Montagu an. Nach Abkühlung dieser Beziehung begann er ein lebenslanges Verhältnis mit einer gewissen Martha Blount. In Twickenham empfing er auch viele namhafte Besucher, unter anderem Jonathan Swift, dem er bei der Veröffentlichung von Gullivers Reisen half.
Als seine Edition William Shakespeares angegriffen wurde, antwortete er 1728 mit dem Spottgedicht The Dunciad, das er 1742 noch erweiterte.
Im Jahr 1731 veröffentlichte er Moral Essays, drei Jahre später Essay on Man. Zeitgleich arbeitete er an einer Veröffentlichung seines Briefwechsels in literarischer Kunstform.
Pope schloss sich auch den Freimaurern an und wurde Mitglied der Lodge No. 16, die sich in der Taverne Goat at the Foot of the Haymarket in London traf. Sie konstituierte sich 1729 und löste sich 1745 wieder auf. Auch sein Freund Jonathan Swift war Mitglied dieser Loge.[2]
In seinen letzten Jahren entwarf Pope höchstpersönlich in seinem Anwesen eine romantische Grotte, d. h. einen mit Muscheln und Spiegeln verzierten Tunnel, der das Flussufer seines Grundstücks mit dem hinteren Gartenteil verband.
Pope starb schließlich am 30. Mai 1744. Seine Hinterlassenschaft fiel an Martha Blount.

Friedrich Schlegel
1810 (Zeichnung von Philipp Veit)Karl Wilhelm Friedrich von Schlegel (* 10. März 1772 in Hannover; † 12. Januar 1829 in Dresden) war ein deutscher Philosoph, Schriftsteller, Kritiker, Literaturhistoriker und Übersetzer. Friedrich Schlegel war neben seinem Bruder August Wilhelm Schlegel einer der wichtigsten Vertreter der „Jenaer Frühromantik“ sowie Mitbegründer der modernen Geisteswissenschaften.
Leben
Kindheit, Jugend, Studium[Bearbeiten]
Friedrich Schlegel 1790Friedrich Schlegel kam am 10. März 1772 als Sohn des lutherischen Pastors Johann Adolf Schlegel (1721–1793) in Hannover zur Welt, verbrachte aber große Teile seiner Kindheit bei einem Onkel und seinem älteren Bruder August Wilhelm Schlegel. Überlieferungen zeichnen einen zurückgezogenen und schwer erziehbaren Jungen, der von labiler Gesundheit war.
Nach einer abgebrochenen kaufmännischen Lehre (1788) verschaffte er sich als Jugendlicher das fehlende Gymnasialwissen auf autodidaktischem Wege – eine zu der Zeit häufige Form des Studiums. Anschließend besuchte er die Universität Göttingen, um Rechtswissenschaften zu studieren.
Das Studium der Rechtswissenschaften setzte er später an der Universität Leipzig fort, wandte sich aber dort zunächst der Medizin, und dann mehr der Mathematik (Logik) und Philosophie sowie der Klassischen Philologie zu. Zunehmend beschäftigte er sich mit Literatur, Kunsttheorie, Philosophie und Geschichte
Die „Romantiker-Wohngemeinschaft“ in Jena
1799 lebten die beiden Brüder, August Wilhelms Ehefrau Caroline sowie Dorothea Veit für ein halbes Jahr zu viert zusammen – im Hinterhaus der Leutragasse 5 in Jena. Diese „Romantiker-Wohngemeinschaft“ bildete das Kernstück der Jenaer Romantik.
Die Gruppe, deren Ziel ein enges Verweben von Leben und Literatur war, erhielt in dieser Zeit häufig Besuch: Mit Friedrich von Hardenberg (Novalis) und Ludwig Tieck – dieser erschien mit seinem Schwager August Ferdinand Bernhardi – verband Schlegel eine enge Freundschaft und die gemeinsame Arbeit am Athenäum. Mit Novalis entwickelte Friedrich Schlegel den Begriff der progressiven Universalpoesie. Auch sein Mitbewohner aus Berliner Tagen, Friedrich Schleiermacher, die in Jena lebende Schriftstellerin Sophie Mereau (wenngleich diese eher dem „Schiller-Kreis“ zuzuordnen ist), deren Geliebter und späterer Ehemann Clemens Brentano sowie die Philosophen Schelling und Fichte frequentierten die Wohngemeinschaft. In den Nächten diskutierten sie über Literatur, Kunsttheorie und Philosophie, tagsüber arbeiteten sie an ihren Texten: Friedrich Schlegel unter anderem an der Lucinde, August Wilhelm und Caroline an den Shakespeare-Übersetzungen.[1]
Doch dieses Leben dauerte nur einen „Wimpernschlag der Weltgeschichte“[2] an. Im August 1800 noch habilitierte sich Friedrich Schlegel an der Universität Jena und nahm eine Tätigkeit als Privatdozent an. Er veröffentlicht seine Ideen (1800), in denen es heißt: „Nur durch Beziehung aufs Unendliche entsteht Gehalt und Nutzen; was sich nicht darauf bezieht, ist schlechthin leer und unnütz“.[3] An der Universität hielt er die Vorlesung über Transcendentalphilosophie (1801). Bereits 1801 löste sich die Wohngemeinschaft auf.
Paris, Köln, Wien
Friedrich von Schlegel (1829). J. AxmannSchlegel begab sich nach einem Aufenthalt in Dresden zusammen mit Dorothea, die ihn während dieser Zeit durch schriftstellerische Tätigkeit finanziell versorgte (vgl. Florentin), nach Paris zum Studium der Kunstsammlungen. Dort beschäftigte er sich mit dem Studium des Persischen und Indischen und gründete die Zeitschrift Europa.
Nach der Heirat mit Dorothea, die, da sie aus jüdischem Elternhaus stammte, vorher zum Protestantismus konvertieren musste, ging er 1804 nach Köln, wo er Vorlesungen hielt. Schlegels Interesse für den Katholizismus stieg in der Kölner Zeit immer mehr, so dass er 1808 mit seiner Ehefrau konvertierte. Anschließend trat er mit einer Anstellung bei der Wiener Armeehofkommission in den österreichischen Staatsdienst ein.
1808 erschien die Schrift Über die Sprache und Weisheit der Indier, eine Frucht seiner Pariser Studien, in der er der zeitgenössischen Philosophie Pantheismus vorhielt, sich derart auch von seinem eigenen Denken in der Vergangenheit distanzierend. Im Jahr 1810 hielt er Vorlesungen „Über die neuere Geschichte“, 1812 Vorlesungen zur „Geschichte der alten und neuen Literatur“. 1812 gründete er die Zeitschrift Deutsches Museum.
1814 ernannte man ihn zum „Ritter des päpstlichen Christusordens“. 1815 wurde er geadelt. 1815 bis 1818 war er als österreichischer Legationsrat am Bundestag in Frankfurt. Mit der Concordia begründete er 1820 eine weitere Zeitschrift.

Adorno
http://de.wikipedia.org/wiki/Theodor_W._Adorno
Theodor W. Adorno (* 11. September 1903 in Frankfurt am Main; † 6. August 1969 in Visp, Schweiz; eigentlich Theodor Ludwig Wiesengrund) war ein deutscher Philosoph, Soziologe, Musiktheoretiker und Komponist. Seine Arbeiten als Philosoph und Soziologe stehen in der Tradition von Georg Wilhelm Friedrich Hegel, Karl Marx und Sigmund Freud. Mit seiner Gesellschaftskritik war er neben Max Horkheimer einer der Begründer und Hauptvertreter der als Frankfurter Schule oder Kritische Theorie bekannten Denkrichtung. Als „zweiter Meisterdenker der Frankfurter Schule“[1] repräsentierte er das Frankfurter Institut für Sozialforschung und galt wegen seiner schonungslosen Kritik am „Verblendungszusammenhang der bürgerlichen Gesellschaft“, der Auschwitz ermöglicht habe, als einer der theoretischen Väter der deutschen Studentenbewegung.
In behüteten großbürgerlichen Verhältnissen in Frankfurt aufgewachsen, war der musisch und intellektuell Hochbegabte früh der Musik und der Philosophie zugetan. Schon während seiner Schulzeit schloss er Freundschaft mit dem vierzehn Jahre älteren Siegfried Kracauer, der sein erster philosophischer Mentor wurde. Als Student lernte er Anfang der zwanziger Jahre den Kommilitonen Horkheimer kennen, mit dem ihn eine enge lebenslange Freundschaft und Arbeitsgemeinschaft verband. Auch die Bekanntschaft mit seiner späteren Ehefrau Gretel Karplus und mit Walter Benjamin geht auf die Studentenzeit zurück. Der Freundschaft mit Benjamin verdankte er nachhaltige intellektuelle Anregungen.

Wie die anderen Mitglieder der Frankfurter Schule emigrierte Adorno aus politischen Gründen und wegen der Judenverfolgung aus Deutschland. Nach seiner Remigration aus den USA hat er wie wenige andere als „öffentlicher Intellektueller“ mit seinen Reden, Rundfunkvorträgen und Publikationen, trotz seiner anspruchsvollen Diktion, auf das kulturelle und intellektuelle Leben Nachkriegsdeutschlands eingewirkt und zur demokratischen Umerziehung des deutschen Volkes beigetragen.[2]
Als akademischer Lehrer begeisterte er viele Schüler und übte auf die Studentenbewegung intellektuellen Einfluss aus; ihren regelverletzenden und teilweise in Gewalt übergehenden Aktionen begegnete er allerdings mit Befremden und Distanz. So kritisch er auch die gesellschaftlichen Verhältnisse beurteilte, als Philosoph und Soziologe sah er seine primäre Aufgabe darin, „Phänomene zu deuten“.[3]¨

Frühe Frankfurter Jahre (1903–1924)
Aufenthalt in Wien (1925–1926) Im März 1925 zog Adorno nach Wien, in die Geburtsstätte der Zwölftonmusik, wo er sich ein Zimmer in der Pension „Luisenheim“ im 9. Bezirk nahm

Mittlere Frankfurter Jahre (1926–1934)
Zurück aus Wien, widmete er sich der musikpublizistischen Tätigkeit und dem Komponieren. Neben Kritiken für einschlägige Zeitschriften, verfasste er Musikalische Aphorismen ,[35]

Zwischenstation Oxford (1934–1937)
Als durch die nationalsozialistische Rassengesetzgebung definierter „Halbjude“ blieb Adorno zunächst noch Bewegungsspielraum in Nazi-Deutschland. Unter Beibehaltung seines amtlich gemeldeten Wohnsitzes in Frankfurt

Emigrant in den USA (1938–1953)
Horkheimers Einladung folgend, siedelte Adorno mit seiner Frau im Februar 1938 in die USA über

Späte Frankfurter Jahre (1949–1969)
Hegel
Adornos Aneignung der Hegelschen Philosophie
Karl Marx
Die Marxsche Kritik der politischen Ökonomie gehört zum Hintergrundverständnis des Adornoschen Denkens
Sigmund Freud
Die Psychoanalyse ist ein konstitutives Element der Kritischen Theorie. Zwar hat Adorno, im Gegensatz zu Horkheimer, sich nie der praktischen Erfahrung einer Psychoanalyse unterzogen,[161] aber schon früh das Werk Sigmund Freuds rezipiert.
Adorno blieb immer Anhänger und Verteidiger der Freudschen Orthodoxie,
der „Psychoanalyse in ihrer strengen Gestalt“.[164] Aus dieser Position heraus hat er schon früh Erich Fromm[165] und später Karen Horney wegen ihres Revisionismus angegriffen

Philosophie, Soziologie, Kulturkritik
Rolf Wiggershaus, der Chronist der Frankfurter Schule, bezeichnet in seiner Einführung zu Adornos Denken dessen „Philosophie des Nichtidentischen“ als den Horizont seiner kritischen Gesellschaftstheorie.[172]

Die Philosophie des Nichtidentischen
wendet sich sowohl gegen Ursprungsphilosophie (die ein Erstes – Geist oder Materie – voraussetzt) als auch gegen Subjektphilosophie (die das Objekt als ein dem Subjekt Unterworfenes oder Nachgeordnetes denkt). Objekt hat verschiedene Bedeutungen bei Adorno: andere Subjekte, Natur, Dinge, Verdinglichtes. Das Subjekt ist als bewusstes Wesen für Adorno zugleich Teil des ihm gegenüberstehenden Naturzusammenhangs, den es im eigenen Bewusstsein hat, aber als etwas anderes erkennt. Mit dem Verweis auf das mit dem Subjekt nicht Identische plädiert Adorno als „Anwalt des Nicht-Identischen“[173] für ein anderes Verhältnis zur eigenen und äußeren Natur, das nicht mehr durch Verfügung und Herrschaft bestimmt ist, sondern durch Versöhnung und Anverwandlung.[174] Für letzteres bemüht Adorno häufig den Begriff Mimesis.

Der philosophischen Dechiffrierung von Dichtung waren seine unter dem Titel Noten zur Literatur zusammengefassten Essays gewidmet. Sie enthalten die in der Fachwelt mit großer Resonanz aufgenommenen Essays über Kafka, Beckett und Hölderlin.
Adorno sah in der Literatur, neben der Musik, einen „letzten Ort für den ‚Vor-Schein‘ des Utopischen als eines möglichen Anderen“.

Demokratische Pädagogik“
Jürgen Habermas hat in einem Vortrag über jüdische Remigranten auf eine andere Seite des Gesellschaftskritikers Adorno aufmerksam gemacht.[185] In zahlreichen öffentlichen Auftritten und Vorträgen habe sich der vermeintlich pessimistische Sozialphilosoph und resignative Intellektuelle als „reformistischer, geradezu sozialdemokratischer […] Volkspädagoge“[186] gezeigt, der das Programm der amerikanischen Besatzungsmächte zur demokratischen Umerziehung (Re-Education) der Deutschen ernst nahm.[187


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Hoesle's Gedankengang
Laubenvögel / Ptilonorhynchidae: äussere Objekte werden schön gemacht, nicht nur die Körperkunst von Tieren in den Balztänzen

Mensch mit seiner
mit seiner symbolischen Repräsentation der Wirklichkeit und magischen Weltsicht als Wirklichkeitskontrolle : Höhlenmalerei als sich selbst efüllende Prophezeiung (Hans Jonas) und Schulung der mimetischen Fähigkeiten zur Kontrolle über die Natur, zugleich auch die Wahrnehmung der eigenen Sterblichkeit, so des Bestreben Kunstwerke  zu schaffen, die ihren Schöpfer im kollektiven Gedächtnis überdauern, als eine Form Unsterblichkeit zu erreichen ...grafisch /poetisch/digital, malerisch, skulptural, formgebend (design), architektonisch, inszenierend (Tanz/Happening, Theater, Oper, Film/Video, Multimedia... )

Indiens Einfluss auf China: "Bhattis Dichtung", Bharata und Veda

Konfuzius : "Gespräche"

Wang Weis Xu : "Diskussion über die Malerei"
Vorsokratiker und Platon, Aristoteles

(1) Chinesische Kultur > Harmonie
http://de.wikipedia.org/wiki/Chinesische_Kultur

Väter der chinesischen Kultur: Laozi, Buddha, Konfuzius (v. l.)Als Chinesische Kultur (chin.  Zhōnghuá wénhuà) bezeichnet man die Gesamtheit der spezifisch in China anzutreffenden kulturellen Aspekte wie Denkweisen, Ideen und Vorstellungen sowie deren Verwirklichung im Alltagsleben, in der Politik, in Kunst, Literatur, Malerei, Musik und anderen Bereichen menschlichen Lebens. In erheblichem Maße hat sie die Kultur anderer ost- sowie auch südostasiatischer Staaten wie insbesondere Japan, Korea und Vietnam beeinflusst.

Die in der ersten Dynastie Chinas vorherrschende Religion war schamanistisch geprägt (siehe auch Fangshi) und Vorstellungen dieser Religion übten auch auf spätere Erscheinungen der chinesischen Kultur Einfluss aus, beispielsweise auf Ahnenverehrung und Naturphilosophie. Stärker mit den menschlichen Beziehungen befasste sich der im 5. Jahrhundert v. Chr. entstandene Konfuzianismus, der vielfach als Inbegriff der chinesischen Kultur überhaupt angesehen wird. Der von Laozi etwa zur selben Zeit begründete Daoismus stellt indes das Leben im Einklang mit der Natur in den Vordergrund. Han Feizi propagierte kurz vor der Zeitenwende den weitaus weniger folgenreichen Legalismus, nach dem ein geordnetes Zusammenleben der Mensch in erster Linie durch Kontrolle und Strafen zu erreichen sei. Wenig später wurde mit dem in Indien entstandenen Buddhismus erstmals ein fremdes Element in den chinesischen Kulturkreis integriert, sehr bald aber den lokalen Verhältnissen angepasst („sinisiert“).

Im Anschluss kamen fast zweitausend Jahre lang keine wesentlich neuen Impulse mehr hinzu. Vielmehr wurden die vorhandenen, zeitweise heftig miteinander konkurrierenden Schulen ständig neu interpretiert. Insbesondere sind die seit dem 16. Jahrhundert zu verzeichnenden Bemühungen christlicher Missionare um Etablierung ihrer Religion im Reich der Mitte weitgehend im Sande verlaufen und gewannen keinen nachhaltigen Einfluss auf die chinesische Kultur.

Erst Anfang des 20. Jahrhunderts gelang mit dem Kommunismus erstmals wieder einer neuen Lehre der Einzug in China. Von 1949 bis in die frühen 1980er Jahre war er die alles beherrschende Staatsdoktrin. Auf dem Höhepunkt seines Einflusses gipfelte er 1966–1976 in Mao Zedongs Kulturrevolution, die ihren Namen gerade der In-Frage-Stellung und Bekämpfung der jahrtausendealten chinesischen Kultur und insbesondere ihres konfuzianischen Kerns verdankt. Letztlich war diesem Unterfangen im Verhältnis zu den Opfern wenig Erfolg beschieden. Gegenüber den von der Kulturrevolution unberührten chinesischen Kulturen in Hong Kong, Taiwan oder den zahlreichen Übersee-Gemeinschaften fallen dennoch die vergleichsweise geringere Bedeutung religiöser Brauchtümer und anderer traditioneller Werte und Rituale auf. Eine gewisse Erosion erlebt die klassische chinesische Kultur derzeit zudem im Zuge der Globalisierung und der damit verbundenen Nivellierung der Lebensstile.