Mahzarin R. Banaji / Anthony G. Greenwald : Vor-Urteile - und was wir dagegen tun können

Diskurs aktuell
M.R. Banaji, A-G. Greenwald: Vor-Urteile
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Online-Publikation: Juni 2015 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
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Mit zahlreichen s/w-Abbildungen : Aus dem Englischen von Enrico Heinemann
dtv premium : 288 Seiten; ISBN 978-3-423-26071-8; 16.90 [D] 17.40 [A]
Deutscher Taschenbuch Verlag, München; http://www.dtv.de

Charakteristika
Wie unser Verhalten unbewusst gesteuert wird und was wir dagegen tun können.

Inhalt
Vor-Urteile
Kaum ein Mensch ist in der Lage, die kulturellen Prägungen, denen er von klein auf ausgesetzt war, wirklich abzulegen, ob es nun Alter, Geschlecht, Hautfarbe, Religion, Sexualität, Behinderungen oder den sozialen Status betrifft.
Sind Sie sich ganz sicher, keine Vorurteile zu haben?
Die Autoren des Buches stellen den Lesern den Impliziten Assoziationstest vor. Dieser Test wird seit 1998 zu Forschungszwecken durchgeführt und offenbart Einstellungen, die der Mensch nicht mitteilen will oder kann.

Test
Was sind das für heimliche Vorurteile, mit denen sich dieses Buch beschäftigt? Man könnte sie, mangels eines Fachbegriffs, als »Wissensteilchen« über soziale Gruppen bezeichnen. Diese Art von »Wissen« ist in uns gespeichert, da wir ihr dauernd in unserem gesellschaftlichen Umfeld begegnen. Sind diese Vorurteile einmal in unserem Gehirn abgespeichert, so können sie unser Verhalten gegenüber bestimmten sozialen Gruppen beeinflussen, und wir merken nichts davon.
Unmöglich, denken Sie? Dann machen Sie jetzt den Test!
http://www.dtv.de/special/banaji/greenwald_vor-urteile/test/2266/

Autorenteam
Mahzarin R. Banaji,
Jg. 1956, geboren in Indien, kam nach dem Studium der Psychologie in Hyderabad 1980 als Doktorandin an die Ohio State University, wo Anthony Greenwald ihr Doktorvater wurde. Von 1986 bis 2001 lehrte sie an der Yale University, seit 2001 ist sie Professorin für Psychologie in Harvard.
Anthony G. Greenwald
studierte an der Yale University, wo er auch promoviert wurde (1963), war von 1965 bis 1986 Professor für Psychologie an der Ohio State University und ist seit 1986 Professor für Psychologie an der University of Washington.


Fazit
'Der Seefahrer sieht den Norden nicht, weiss aber, dass die Nadel die Richtung kennt (1)' ja aber wenn auch die Nadel von aussen abgelenkt wird ? Damit befasst sich das Autorenteam Mahzarin R. Banaji und Anthony G. Greenwald  in "Vor-Urteile - und was wir dagegen tun können". Darin geht es um 'mentale Programmfehler, verdunkelte Wahrheit, den blinden Fleck, Kategorisches, Stereotypisches, die Überlistung der Automaten, Rassismus und Diskriminierung'. Ganz vieles hat sich da das Team vorgenommen.
Banaji und Greenwald  - und wir mit ihnen - fassen es glückhaft zusammen, was sie recherchiert haben: 1)Schwarze sind schlechter bezahlt und sitzen häufiger im Gefängnis. 2) Sie werden aufgrund ihrer Hautfarbe diskriminiert und benachteiligt. 3) Mit der aussergewöhnlichen menschlichen Fähig- und Fertigkeit können wir Menschen 4) Vielfalt gut kategorisieren, dabei gehen aber untrennbar stereotype Ein./Abschätungen einher. 4) Einstellungen (Vorlieben, Abneigungen)  treten in reflektierter und automatischer Form auf; 5) Durch Dissoziation von Reflektiertem und Bewusstem werden ältere Leute sowohl gemocht, gleichermassen aber als alt=negativ eingestuft. 6) Explizite Voreingenommenheit ist selten implizite allgegenwärtig im Umgang mit anderen Ethnien, 7) Implizit Rassenpräferenzen tragen direkt zur Diskrimierung bei (nicht nur in den USA sondern auch im Verhalten der 28 EU-Ethnien in und zum Süden Europas und darüber hinaus - zu Flüchtlingen).
Quintessenz : Das heisst 'automatische Ethnienabwehr ( Rassendiskriminierung, Fremdenhass, Anderssein..) auch wenn sie nur einen kleinen Teil der Gesamtbevölkerung darstellen, spielt  bei der Benachteilung bis zur Ausgrenzung eine grössere Rolle ! Thats it. m+wp.15-6

(1) Vorangestelltes Motto im Diskursbuch

https://de.wikipedia.org/wiki/Emily_Dickinson