Ilija Trojanow : Der überflüssige Mensch . Unruhe bewahren . Ein Essay

Diskurs Aktuell
Der überflüssige Mensch
residenz-np13-8trojanow-mensch
http://www.kultur-punkt.ch/akademie4/diskurs/residenz-np13-8trojanow-mensch.htm
Online-Publikation: August 2013 im Internet-Journal <<kultur-punkt>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<<   Ilija Trojanow : Der überflüssige Mensch . Unruhe bewahren . Ein Essay zur Würde des Menschen im Spätkapitalismus >>
96 Seiten, 140x220,  Klappenbroschur;  ISBN: 9783701716135; EUR 16,90 / sFr 23,90
ISBN ebook: 9783701743582 ; EUR 16,90 / sFr 23,90
Residenz Verlag, A-3100 St. Pölten, http://www.residenzverlag.at;

Inhalt
Wer nichts produziert und nichts konsumiert, ist überflüssig – so die mörderische Logik des Spätkapitalismus. Überbevölkerung sei das größte Problem unseres Planeten – so die internationalen Eliten. Doch wenn die Menschheit reduziert werden soll, wer soll dann verschwinden, fragt Trojanow in seiner humanistischen Streitschrift wider die Überflüssigkeit des Menschen. In seinen eindringlichen Analysen schlägt er den Bogen von den Verheerungen des Klimawandels über die Erbarmungslosigkeit neoliberaler Arbeitsmarktpolitik bis zu den massenmedialen Apokalypsen, die wir, die scheinbaren Gewinner, mit Begeisterung verfolgen. Doch wir täuschen uns: Es geht auch um uns. Es geht um alles.

Autor
Ilija Trojanow, geboren 1965 in Sofia, wuchs in Kenia auf und lebt heute in Wien. Trojanow wurde vielfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Adelbert-von-Chamisso-Preis 2000, dem Preis der Leipziger Buchmesse 2006, dem Berliner Literaturpreis 2007. Neben seinem umfangreichen literarischen Werk publizierte Trojanow Essays und Reportagen zu globalen politischen und kulturellen Themen. Zum Bestseller wurde „Der Weltensammler“ (2006), zuletzt erschien sein Roman „Eistau“ (2011).

Fazit
Der Essayist  Ilija Trojanow beschreibt in seinem Diskursbuch " Der überflüssige Mensch" wie es dazu gekommen ist, dass die Würde des Menschen im Spätkapitalismus vor die Hunde geht, und  zu einem völlig ausgelieferten, anarchischen Zustand geraten ist, was dem Aufenthalt auf dem Floss der Medusa (1) sowie der Quintessenz von Malthus (2) gleichkommt.  Es entstehen so "Ein-Euro-Reservisten" und die "Unter-uns-Oligarchen" die zur "Apokalypse-soon" führen. Immerhin gibt es Auswege aus Krise des fortgeschrittenen Wachstums "das uns deprimiert", so Trojanow, dazu gehören Visionen und konkretes, gemeinschaftliches Handeln, mit Empathie und Glücksempfinden zu "Wasser und Internet ...." Wir stimmen zu, wenn er feststellt:  Unruhe bewahren !. . m+w.p13-8

(1) Floss der Medusa
- 1816 hatte England die während der Napoleonischen Kriege besetzte westafrikanische Kolonie Senegal an Frankreich zurückgegeben.
Vier Fregatten mit Infanteristen wurden zum Schutze des überseeischen Besitzes sowie Verwaltungsbeamten und Forschern nach Afrika entsendet.
Die Fregatte Méduse gehörte diesem Konvoi an. Unter den annähernd 400 Personen an Bord des Schiffes befand sich auch der neue Gouverneur des Senegal, der Royalist Julien-Desiré Schmaltz. Die Medusa stand unter dem Kommando des Kapitäns Hugues Duroy de Chaumareys, der, vor Napoleon geflohen, seine Karriere nicht auf See, sondern 25 Jahre lang in Emigrantensalons von Koblenz und London gemacht hatte.
Nachdem das Schiff auf Grund gelaufen und ein Freikommen nicht möglich war, ordnete der Kapitän Hugues Duroy de Chaumareys an, ein Floß aus den Masten und Rahen der Medusa zu bauen, da für die 400 Menschen an Bord nur 6 Boote vorhanden waren. Das Floß mit den beachtlichen Ausmaßen von 8 × 15 Meter musste 149 Menschen aufnehmen. Die Boote sollten das Floß an Land ziehen. Nach kurzer Zeit kappte man die Seile. Auf dem Floß brach schnell Kannibalismus aus, so dass nur noch 15 Personen gerettet werden konnten.
http://de.wikipedia.org/wiki/Das_Flo%C3%9F_der_Medusa
- Medusa (griechisch Μέδουσα)
 ist in der griechischen Mythologie eine Gorgone, die Tochter der Meeresgottheiten Phorkys und Keto sowie die Schwester von Stheno und Euryale. Sie besaß als einzige der drei Gorgonen eine sterbliche Natur.http://de.wikipedia.org/wiki/Medusa

(2) Malthus (London 1798) Modell > Bevölkerungswachstum : Arbeit
Quintessenz:
Bei gegebener Produktionsfunktion, d.h. statischer Technologie, führt ein aus Bevölkerungswachstum resultierender steigender Arbeitseinsatz zu einem Absenken des Grenzprodukts der Arbeit unter das Subsistenzniveau.http://http:// www.google.de/search?q=malthusianisches+wachstumsmodell&rls=com.microsoft:de:IE-SearchBox&rlz=1I7RNTN_de&tbm=isch&tbo=u&source=univ&sa=X&ei=ttkeUuSwKvOP7AatkYCYDw&ved=0CHEQsAQ&biw=1050&bih=471