Peer Steinbrück: Das Elend der Sozialdemokratie

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Sozialdemokratie - Elend (P. Steinbrück)
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Online-Publikation: Mai 2018 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Peer Steinbrück: Das Elend der Sozialdemokratie >> 

Verlag C. H. Beck; 80703 München ; http://www.chbeck.de

Charakteristika
> Anmerkungen eines Genossen


Inhalt
Die Sozialdemokratie steckt in einer der schwersten Krisen ihrer Geschichte. Bei den letzten Bundestagswahlen musste die SPD eine herbe Schlappe einstecken. Aber nicht nur sie, sondern fast alle sozialdemokratischen Parteien in Europa sacken in der Wählergunst immer weiter nach unten ab. Was läuft da schief? Peer Steinbrück, streitbarer Sozialdemokrat und Kanzlerkandidat der SPD 2013, sucht in seinen Anmerkungen eines Genossen nach Wegen zu einer erneuerten Sozialdemokratie und nennt mit klarer Kante seine Stichworte: Einhegung des digitalen Kapitalismus, Kampf gegen die wachsende Vermögensungleichheit, Mut zu einer neuen Debatte über Identitätspolitik, Vertiefung der Europäischen Union, mehr Engagement für junge Wähler. Ralf Dahrendorf hat in einem berühmten Aufsatz über das Elend der Sozialdemokratie vor mehr als dreißig Jahren den „dritten Weg“ vorgezeichnet, den Bill Clinton, Tony Blair und Gerhard Schröder dann erfolgreich gingen. Steinbrück entwirft nun eine Agenda für die Sozialdemokratie des 21. Jahrhunderts. Denn in einem sind er und seine Kritiker sich einig: Die Sozialdemokratie wird dringend gebraucht – vielleicht sogar mehr als je zuvor. 

Inhaltsverzeichnis
Prolog oder Nekrolog?
I Kalamitäten der SPD
II Vom Verteilungskonflikt zum Wertekonflikt
III Krankenwagen der Gesellschaft oder Gestalter von Zukunft?
IV Hätte hätte Fahrradkette …
V Über Zivilität und Umgangsformen
VI Was tun?
Epilog

Leseprobe
https://beckassets.blob.core.windows.net/product/readingsample/23140054/23140054_leseprobe_steinbrück.pdf

Autor
 Peer Steinbrück war von 2002 bis 2005 Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, von 2005 bis 2009 Bundesfinanzminister in der großen Koalition und wurde 2012 Kanzlerkandidat der SPD für die Bundestagswahl 2013.

Stimmen
> "Die Analyse trifft."
Hans Werner Kilz, Süddeutsche Zeitung, 12. März 2018
> "In der Diagnose liegt Steinbrück richtig."
Majid Sattar, Frankfurter Allgemeine Zeitung Literaturbeilage, 10. März 2018
> "Steinbrück schreibt, wie er spricht: pointiert, schwungvoll, ohne Umschweife. Was er zu sagen hat, wird vielen nicht gefallen. Aber gerade deshalb ist das Buch wichtig."
Markus Ziener, NZZ, 29. März 2018
> "Das Buch von Peer Steinbrück kann ich nur empfehlen, weil es sehr offen, aber doch durchaus "con amore [geschrieben ist]."
Michael Naumann, Deutschlandfunk, 4. März 2018
> "Steinbrücks Ruf nach Zivilität und Umgangsformen sollten wir hören; er hat ihn nicht nur an die SPD gerichtet, sondern an uns alle."
Jürgen Brautmaier, Blog der Republik, 3. März 2018
> "Steinbrücks grundlegende Kritik an der Partei ist treffend."
Ferdinand Knauß, Wirtschaftswoche online, 7. März 2018

Fazit
Peer Steinbrück kommt in seiner Untersuchung über "Das Elend der Sozialdemokratie" zur Überzeugung, dass das 'sozialdemokratische Zeitalter nicht zu Ende ist'. Auch wenn es so scheint. Er spricht von einer neuen 'Aufladung im 21. Jahrhundert'.
Dazu sieht er drei Aufgaben: 'die Stärkung dieses wunderbaren Kontinent Europa, die Zähmung des Kapitalismus und die Stärkung der Bürgergesellschaft in einem handlungsfähigen Rechtsstaat'.
Dazu fügt er in seiner Runderneuerung die Tradition der SPD in ihrem Sinn für Benachteiligte hinzu, ihren Internationalismus und ihre Fähigkeit zur abwägenden Vernunft und ihr dialektisches Rüstzeug zur Verteidigung der Demokratie. Womit Steinbrück zu Recht zugleich ein politisches Selbstporträt manifestiert. Es ist so auf empathische Weise ein geradezu überzeitliches Dokument für die Zukunft Deutschlands und Europas entstanden. m+w.p18-5

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