Frank Schirrmacher : Ego . Das Spiel des Lebens

lebenswelt
Schirrmacher : Ego
randomhouse-blessing13-2
http://www.kultur-punkt.ch/lebenswelt/randomhouse-blessing13-2.htm
Online-Publikation: Februar 2013  im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
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352 Seiten, 13,5 x 21,5 cm . Gebundenes Buch mit Schutzumschlag, 352 Seiten, 13,5 x 21,5 cm; ISBN: 978-3-89667-427-2 ; € 19,99 [D] | € 20,60 [A] | CHF 28,50
Randomhouse-Blessing Verlag München; http://www.randomhouse.de/blessing;
                
Inhalt
Dieses Buch erzählt davon, wie nach dem Ende des Kalten Kriegs ein neuer Kalter Krieg im Herzen unserer Gesellschaft eröffnet wird. Es ist die Geschichte einer Manipulation: Vor sechzig Jahren wurde von Militärs und Ökonomen das theoretische Modell eines Menschen entwickelt. Ein egoistisches Wesen, das nur auf das Erreichen seiner Ziele, auf seinen Vorteil und das Austricksen der anderen bedacht war: ein moderner Homo oeconomicus. Nach seiner Karriere im Kalten Krieg wurde er nicht ausgemustert, sondern eroberte den Alltag des 21. Jahrhunderts. Aktienmärkte werden heute durch ihn gesteuert, Menschen ebenso. Er will in die Köpfe der Menschen eindringen, um Waren und Politik zu verkaufen. Das Modell ist zur selbsterfüllenden Prophezeiung geworden. Der Mensch ist als Träger seiner Entscheidungen abgelöst, das große Spiel des Lebens läuft ohne uns.
Frank Schirrmacher zeichnet in seinem bahnbrechenden neuen Buch die Spur eines monströsen Doppelgängers nach und macht klar, dass die Konsequenzen seines Spiels das Ende der Demokratie sein könnte, wie wir sie heute kennen.

Autor
Frank Schirrmacher, Jahrgang 1959, Studium in Heidelberg und Cambridge, Promotion. Seit 1994 ist er einer der Herausgeber der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". 2004 sagte er dem Altersrassismus den Kampf an – für sein Buch "Das Methusalem-Komplott" erhielt er u. a. den "Corine-Sachbuch-Preis" und die Auszeichnung "Journalist des Jahres 2004". Mit "Minimum" landete er 2006 erneut einen publizistischen Coup und setzte das Thema des Jahres. 2007 erhielt er als erster Journalist den "Jacob-Grimm-Preis Deutsche Sprache" und wurde 2009 mit dem "Ludwig-Börne-Preis" ausgezeichnet. Zuletzt erschien bei Blessing "Payback". Frank Schirrmacher lebt in Frankfurt und Potsdam.

Fazit
Die  Inhaltsaussage von Frank Schirrmacher in seinem Buch "Ego . Das Spiel des Lebens" deutet es bereits unmissverständlich an, dass es um das bereits vor zwei Generationen  theoretisch entwickelte Modell geht einen herzfernen Menschenspieler zu formen, der heute real wirkt: Seine  Merkmale heissen, Egoismus, Misstrauen gegen jeden, und Verbreitung von Angst, ja Schrecken. Schirrmacher zeigt im ersten Teil auf 22 Instrumente hin, die zur Optimierung dieses bösartigen und niederträchtigen Spiel dienen. Dazu gehören Prophezeiungen, Monster ... Schizophrenie ... Politik ... Big Data ... schliesslich Unterwerfung. Im zweiten Teil werden die Charakterzüge dieses Modellmenschen verdeutlicht . Dazu gehören neun Eigenheiten, unter denen besonders die Seelenverwandlung, Reengineering, Massenwahn,  das künstliche - besser Automaten - oder - Agenten - Du und -Ego dazu. Diese Modellmenschen, von digital gesteuerten Maschinen mit ihren Sensoren und Algorithmen geführt, werden von den Produktionsmittelbesitzern eingesetzt und kontrolliert. Die Horrorvision lebt bereits mitten unter und durch uns, sagt Schirrmacher cassandrisch, zu Recht. m+w.p13-2