Hyun-Mi Yoo: Cosmos . Faszinierende Augentäuschereien

kultur ereignisse
Cosmos
hatjecantz13-6HyunMiYoo-Cosmos
http://www.kultur-punkt.ch/ereignisse/hatjecantz13-6hyunmiyoo-cosmos.htm
Online-Publikation:  2013 im Internet-Journal <<kultur-punkt>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Hyun-Mi Yoo: Cosmos . Faszinierende Augentäuschereien – was ist echt, was ist gemalt?. Hrsg. Ilwoo Foundation, Seoul, Texte von Matthias Harder, Suejin Shin, Gestaltung von Kim Beirnaert . Englisch >>
Ausstellung: Seoul, Ilwoo Foundation ab 20.5.2013
Katalogbuch : 160 Seiten, 70 Abb.; 17,90 x 24,30 cm; Leinen;ISBN 978-3-7757-3597-1; .€ 30,00
Hatje Cantz Verlag, Ostfildern; http:// www.hatjecantz.de;  mailto:m.gatermann@hatjecantz.de;

Inhalt
 
Inhalt
Hyun Mi Yoo (*1964 in Seoul) erzählt Geschichten anhand von Skulpturen, Malerei, Fotografie und Videos. Nach ihrem Studium der Bildhauerei konzentrierte sie sich zunächst darauf, alltägliche Gegenstände nachzubilden. Sie beobachtete, wie René Magritte Dinge arrangierte, Giorgio de Chirico Licht einsetzte oder Edward Hopper Schönheit im Banalen entdeckte. Inspiriert durch diese und andere Meister, kombiniert sie heute in ihrem Werk fiktionale Szenen mit realen Teilen, ganz wie in einer Erzählung oder in einem Traum.
Der Band stellt eine Werkgruppe vor, für die Hyun Mi Yoo zuerst Skulpturen erschaffen hat, die sie anschließend im Fotostudio arrangiert und mit Ölfarben anmalt. Auf eine sorgfältige Bemalung, welche die ursprüngliche Materialität der Elemente aufhebt und sie verfremdet, werden genau auf den Raum abgestimmte Lichtreflexe aufgetragen, um die Komposition formal abzurunden. Anschließend werden die Arrangements fotografiert und nur in Ausnahmefällen digital nachbearbeitet.

Protagonistin
Hyun-mi Yoo who was born in Seoul, 1964, graduated from the Department of Sculpture in Art College of Seoul National University. Later she majored Fine Art in New York University, and graduated from its graduate school. In 1993, she won the top award at the eighth art contest held by Amos Eno Gallery. She has held several solo exhibitions and group exhibitions and now is teaching at Korea National University of Arts.
As people dream of flying, Yoo also has had a dream of flying since she was very young. Her pieces as light as the air are flowed from this dream, and remind us that our body is not a simple cage, but a factory of dream that is the very source of pleasure both in reality and in imaginary world.
http://www.hmyoo.com/

Fazit
Hyun-mi Yoo ist durchaus von zwei Sichtweisen geprägt. So haben Interessierte sofort den metaphysischen Blick von Chirico (1), Hopper (2) im Sinn, gepaart mit dem tradierten transzendenten Blick des Dao (2) . Dieses Wirkkraftpaar äussert sich augenscheinlich ungewollt und verfahrensbedingt im bibliophilen Buch mit Fadenbindung der in Doppelseiten beim Aufschlagen des Bildbandes, eine räumlich-reliefartige Bildteilung aufweist. So sieht der Betrachter das Phänomen der Leere, des Verschwindens, und filmschnittartig (cut) , andererseits  das präzis dargestellte Objekt mit Schatten im Raum, was im besonders das Bild "UFO No.1,2013" - u.v.a., die etwas banal erscheinen - charakterisiert. Ein bemerkenswertes Werkbuch. m+w.p13-6
 
(1) http://de.wikipedia.org/wiki/Giorgio_de_Chirico
(2) http://de.wikipedia.org/wiki/Edward_Hopper
(3) Dào heißt wörtlich aus dem Chinesischen übersetzt „Weg“, „Straße“, „Pfad“ und bedeutete in der klassischen Zeit Chinas „Methode“, „Prinzip“, „der rechte Weg“, was dem Wort im Konfuzianismus entspricht. Die Übersetzung nähert sich nur sehr grob an den abstrakten Gehalt des Wortes im daoistischen Kontext an, denn das Dàodéjīng des Lǎozǐ stellte das Dào zum ersten Mal als eine Art von transzendenter höchster Wirklichkeit und Wahrheit dar.http://de.wikipedia.org/wiki/Dao