Felicitas Oehler: Quer Schnitt . Schweizer Scherenschnitte aus fünf Jahrhunderten

Architektur Design
Scherenschnitte
haupt13-10oehler-querschnitt
http://www.kultur-punkt.ch/architektur-design/haupt13-10oehler-querschnitt.htm
Online-Publikation: Oktober 2013 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Felicitas Oehler: Quer Schnitt . Schweizer Scherenschnitte aus fünf Jahrhunderten Felicitas Oehler . Gestaltung und Satz: Ruedi Weiss, grafik und text atelier, Aarau
 >>
256 Seiten, ca. 400 Illustrationen; gebunden, 23,5 x 26 cm, 1258 g; ISBN 978-3-258-07819-9; CHF 49.00 (UVP) / EUR 44.00 (D) / EUR 45.30 (A)
Haupt Verlag, Bern ; http:// www.haupt.ch; http:// www.buchcontact.de

Inhalt
Spätestens im Kindergarten lernt jedes Schweizer Kind den gestalterischen Umgang mit Papier
und Schere. Auch ich machte damals die erste Bekanntschaft mit dem Faltschnitt. Noch gut
mag ich mich erinnern, dass ich einmal kurz vor Weihnachten eine ganze Serie Papiersterne als
Schmuck für den Christbaum nach Hause brachte. Als ich später – in der Primarschule – von
Mitschülerinnen zu einem Eintrag ins Poesiealbum gebeten wurde, klebte ich gerne Faltschnitte
auf die zugewiesene Seite. Es waren auch die Jahre, in denen ich mich immer auf den Pestalozzikalender
(mit dem Schatzkästlein) auf dem weihnachtlichen Gabentisch freute. Neben dem
reichlichen Angebot an Wissenswertem und Spannendem fand sich darin stets auch die Ausschreibung
des Scherenschnitt-Wettbewerbes. Ob ich je daran teilgenommen habe, weiss ich
nicht mehr, jedoch erinnere ich mich, dass ich einmal unter den Preisträgern den Namen einer
Schülerin unseres Schulhauses entdeckte, was meine Bewunderung weckte.
Es sollten viele Jahre verstreichen, bis ich wieder mit der Kunst des Scherenschnittes in Kontakt
kommen sollte. Möglich wurde er durch meine Arbeit als Kurator im Schweizerischen Museum
für Volkskunde (heute: Museum der Kulturen Basel, Abteilung Europa). Hier liegt nämlich die
wohl reichhaltigste Sammlung an alten Scherenschnitten, die sich hierzulande in öffentlichem
Besitz befindet. Besonders wertvoll: Der Bestand beschränkt sich nicht nur auf Schweizer Belege
sondern umfasst auch viele Stücke aus anderen Ländern und Kontinenten. Es freut mich,
dass nun einige Beispiele, aus naheliegenden Gründen nur aus dem schweizerischen Bestand,
Aufnahme in dieses Buch gefunden haben. Der ansprechend gestaltete Band begeistert durch
eine durchwegs sorgfältige Objektauswahl und eine kluge Kapitelfolge, die durch die Geschichte
und Gegenwart des schweizerischen Scherenschnittes führt und mit seinen Eigenheiten vertraut
macht.
Dominik Wunderlin, Vizedirektor Museum der Kulturen Basel / Kurator Abteilung Europa:
"Möge dieser willkommene QUERSCHNITT zum einen viele interessierte und dankbare Leser
finden und zum andern den Kreis der Freunde dieser faszinierenden Kunst vergrössern."

Autorin
Felicitas Oehler, 1949 in Aarau geboren, studierte Volkskunde, Europäische Volksliteratur und
Sozial geschichte an den Universitäten Zürich und Tübingen. In ihrer Dissertation untersuchte
sie Entwicklungen in der Schweizer Volkskunst, unter anderem beim Scherenschnitt. Als langjährige
Präsidentin des Schweizerischen Vereins Freunde des Scherenschnitts und Redaktorin
der Vereinszeitschrift schnitt punkt kennt sie die meisten heutigen Scherenschnittschaffenden
persönlich. Sie arbeitet zusammen mit ihrem Mann Ruedi Weiss im eigenen grafik und text
atelier in Aarau. Zusammen führen sie auch ihre Galerie ausschnitt – raum für schnittkunst.

Inhaltsfolge
Ein Querschnitt 7
Einleitung 8
Alles Spitze 14
Beginn im 17. Jahrhundert 16
Höhepunkt im 18. Jahrhundert 19
Ende im 19. Jahrhundert 20
Hingebungsvolle Klosterfrauen 22
Handel mit Spitzenbildern 24
Canivets aus Freiburg 26
Ich liebe dich 30
Galerie 34
Idylle und Harmonie 46
Jean Huber 48
Jacques-Laurent Agasse 51
Diverse Künstler der Genfer Schule 54
Landschaftsbilder aus anderen Regionen 56
Landschaftsbilder Ende des 20. Jahrhunderts 58
Galerie 66
Von Angesicht zu Angesicht 94
Silhouettieren wird zum Gesellschaftsspiel 96
Johann Caspar Lavater und die Physiognomie 100
Studentensilhouetten 101
Silhouettieren heute 102
Die deutschen Silhouettenschneider 104
Trautes Beisammensein 106
Lebensfreude und Humor – Betroffenheit
und Angst 108
Galerie 116
Mit Schnitt erzählt 128
Lust am Fabulieren 130
Biblische Geschichten 131
Die Lebensalter 136
Weltliche Geschichten 138
Galerie 146
Ich wünsche dir… 166
… ein gutes, langes Leben 168
…Glück in der Liebe 172
…das ewige Leben 180
…ein glückliches neues Jahr 182
…die Liebe Gottes 186
…geschichtliches Verstehen 188
Galerie 192
Alpine Welten 198
Johann Jakob Hauswirth 200
Ein Johann Jakob Hauswirth oder zwei? 204
Louis Saugy 206
Die Scherenschneiderfamilie Regez 210
Christian Schwizgebel 212
Die vierte Generation 214
Vom Oberland ins Unterland 218
Vom Berner Oberland in die Ostschweiz 224
In die weite Welt hinaus 226
Galerie 230
Anhang 252
Literaturverzeichnis 252
Namenregister 253
Bildnachweis 254
Dank 255

Fazit
Alle die sich gerne und professionell im Gebiet Druck und Papierdesign, insbesondere mit Scherenschnitten beschäftigen, können das Übersichtswerk von der Volkskunde-Expertin Dr. Felicitas Oehler: "Quer Schnitt" Schweizer Scherenschnitte aus fünf Jahrhunderten mit sichtlichen Vergnügen geniessen oder um diese ein halbes Jahrtausend in Europa und seit 2 Jahrtausenden in China entstandene und wohlgeformte Augenlust selbst gestaltend fortzusetzen. Dieses umfassende und vielfältig erscheinende Werk zeigt darüber hinaus in Farbe und Gestalt die jeweilige historische Kultur-Präsenz  vor Ort  und der Region, in der diese Schnittskunst entstand. m+w.p13-10