Ausstellung : MAK, Wien: 100 beste Plakate 13. Deutschland Österreich Schweiz . 22.10. 2014–26.4.2015

Architektur Design
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Ausstellung : MAK, Wien: 100 beste Plakate 13. Deutschland Österreich Schweiz . 22.10. 2014–26.4.2015
Katalog: D / E:  Verlag Hermann Schmidt Mainz, 200 Seiten.
Verein 100 beste Plakate e.V.  : http://www.typografie.de/shop/index.php/de/100-beste-plakate-13.html
Verlag Hermann Schmidt Mainz GmbH & Co. KG; D-55126 Mainz
 http://www.typografie.de; http://www.MAK.at 

ÜBERBLICK
100 beste Plakate 13
Wenn 5 renommierte Gestalter aus sechs Ländern (Reza Abedini ist iranischer und niederländischer Staatsbürger) für zwei Tage zusammen kommen, um aus fast. 1.150 zum Wettbewerb eingereichten Plakaten die 100 besten zu küren, dann steht als erstes die Frage im Raum, was ein Plakat besser macht als andere:
»Es kommuniziert, hat eine Idee und entspricht dem Zeitgeist von 2014«
Wenn die Juroren altersmäßig ein paar Jahrzehnte auseinander liegen, sind Trends und grafische Modeerscheinungen Gegenstand heißer Diskussionen: alles war schon da. Ein gutes Konzept dagegen ist zeitlos. Und das hat Chancen, ins Buch zu kommen …
Das aber langt noch nicht: »Die Arbeit an Plakaten darf keine Wiederholung der Vergangenheit sein, sondern ein Experiment für die Zukunft« fordert Christophe Gaudard – und sucht frisches Grafikdesign at it’s best.
 Jury-Kollege Holger Matthies mahnt, nicht der PlaktArt pour l’Art zu verfallen: „ich bin ein Plakat, also bin ich“ überzeugt ihn nicht: Plakate sollen sich durch Signifikanz und Einfallsreichtum ins Bewusstsein des Betrachters brennen.
 Die Entscheidung der Jury steht. Nun ist es an Ihnen, Anregungen zu finden, Trends zu erkennen und die Frage zu stellen, wie werblich oder wie zweckfrei ein gutes Plakat sein muss/sein darf …

INHALT
Herausragendes Kommunikationsdesign aus dem Jahr 2013
zeigt das MAK im Rahmen der Ausstellung 100 BESTE PLAKATE 13. Deutschland Österreich Schweiz. Bereits zum neunten Mal sind die Siegerprojekte des beliebten deutschsprachigen Grafikdesignwettbewerbs im MAK zu sehen und laden mit innovativen Gestaltungskonzepten zum Eintauchen in die facettenreichen Bildwelten der 100 gekürten Sujets. Die aktuellen Beiträge bestechen in Materialauswahl, Arrangement und ausgefeilter Schriftgestaltung und dokumentieren eine subtile Auseinandersetzung mit der Frage nach dem adäquaten Maß von Schrift im Plakat.
Eine internationale Jury, bestehend aus Verena Panholzer (Wien, Vorsitz), Reza Abedini (Iran/Niederlande), Christophe Gaudard (Frankreich), Holger Matthies (Deutschland) und Felix Pfäffli (Schweiz), kürte aus knapp 1.700 Einreichungen die 100 besten Projekte aus Deutschland (55 Sieger aus 330 Einreichungen), Österreich (4 aus 28) und der Schweiz (41 aus 128).
Dem viel beachteten Buch des Medientheoretikers Marshall McLuhan The Medium is the Massage: An Inventory of Effects (1967) folgend, präsentiert die Ausstellung im MAK Kommunikationsdesign, das RezipientInnen auf unterschiedlichen Wahrnehmungsebenen sensorisch „massiert“ und somit auch beeinflusst. McLuhan wollte das Buch ursprünglich unter dem Titel The Medium is the Message [Das Medium ist die Botschaft] herausgeben, wurde aber durch einen Druckfehler auf diese für ihn so treffende Deutung aufmerksam. Unter den überwiegend aus Auftragsarbeiten, selbstinitiierter Plakat- und Eigenwerbung und studentischer Arbeit resultierenden Plakaten und Plakatserien ist Österreich mit Projekten von vier „BotschafterInnen und/oder MasseurInnen des öffentlichen Raumes“ vertreten.
Einen gestalterisch autonomen Zugang zum Plakatdesign
eröffnet die österreichische Gewinnerin Pia Moana Scharler mit ihrer Plakatserie für das Programm der NOWOW-Filmvorführungen in der Mensa der Universität für angewandte Kunst Wien. Scharler verwendet unterschiedliche Textilien als Trägermedien ihrer in Siebdrucktechnik applizierten Botschaften. Nach dem Ende der Veranstaltungen verarbeitet sie die Plakate zu Seesäcken und sichert durch deren Verkauf auch die Finanzierung der Bewerbung der Folgeproduktion. Ökonomie und Ökologie stehen in diesem Projekt aus Oliver Kartaks Grafik Design-Klasse der Universität für angewandte Kunst Wien in ausgewogenem Einklang.
Francesco Ciccolella und Gerhard Jordan,
ebenfalls Studierende von Oliver Kartak, gewannen mit ihrem Plakat für The Essence 13, die Jahresausstellung der Universität für angewandte Kunst Wien. Das Zusammenspiel von Fotografie, ausgefeilter Schriftgestaltung und Fotocollage aus Über- und Unterschneidungen von grafischer Oberfläche verbildlicht die „Essenz“ der in der Ausstellung gezeigten Vielfalt an gestalterischer Produktion.
Die weiteren beiden Siegerprojekte aus Österreich beschäftigen sich mit der Spiegelung von Typografie. Während Benjamin Buchegger, Student an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig, die Buchstaben der Ausstellung Prints, die druckgrafische Arbeiten der StudentInnen zeigte, um die Basis der Typografie spiegelt, sprengen Florian Koch und Christine Zmölnig die gewohnte Leserichtung im Plakat und thematisieren für eine Gruppenausstellung im Kunstverein Wolfsburg das Thema „Wahl/Qual“ auch optisch.
Unter den prämierten 100 Plakaten
trifft auch dieses Jahr Arriviertes auf Neues. Beispielsweise interpretiert der Schweizer Erich Brechbühl für das Luzerner Theater Aeternam Ernst Hodels Gemälde Aufstieg zum Mont Blanc (1928) neu. Durch raffinierte Decollage lässt Brechbühl die schneebedeckten Berge der typischen Bergsteigeridylle dreidimensional in den Raum „abblättern“. Während hier vorrangig das Theaterprogramm kommuniziert wird, transportiert Brechbühl im Subtext auch die Klimaveränderung und den Rückzug der Gletscher in der Alpenregion mit.
Wie schlicht und dennoch aufregend Werbung sein kann, zeigt die Hamburger Agentur Rocket & Wink mit den beiden Plakaten Müde? und Wach!. Die Jungunternehmer Petronius Amund Wink und Gerald Rocketson akzentuieren den Koffeingehalt des Kola Derivats Fritz-Kola durch die Reduktion des Sujets auf zwei Kronenkorken. Mit spärlich eingesetztem Text und einem vereinfachten, realistischen Motiv stehen die beiden Plakate deutlich in der Tradition der Anfänge des Sachplakats zu Beginn des 20. Jahrhunderts.
Zur Ausstellung
erscheint der von 2xGoldstein (Rheinstetten, DE) gestaltete Katalog 100 beste Plakate 13. Deutschland Österreich Schweiz / 100 Best Posters 13. Germany Austria Switzerland mit einem thematischen Sonderbeitrag Über den Gebrauch von Plakaten von Jan-Henning Raff im Verlag Hermann Schmidt Mainz, 2014, 200 Seiten. Erhältlich im MAK Design Shop um € 34,80.

Zu den Autoren
Ein Verlag ist nichts ohne seine Autoren! Hier finden Sie die Helden hinter den Büchern, Kreative, die sich mit uns auf eine Reise begeben haben. Von der guten Idee bis zum ausgezeichneten Buch gilt es viele Hürden zu nehmen.
Nicht immer ist dieser Weg grade. Nicht immer sind wir dabei auf Anhieb einer Meinung. "Ohne Reibung kein Glanz".
Wichtig ist im Nachhinein nicht, wie lange wir miteinander geschliffen haben, sondern dass das Ergebnis glänzend ist. Wenn Sie also finden, dass Bücher von Schmidt ein ganz besonderes Vergnügen sind, danken Sie nicht uns, sondern den hier aufgelisteten tapferen Hürdenläufern!
  
Zum Verein 100 beste Plakate e.V.
Um den Stellenwert des Plakates in der visuellen Kommunikation zu beleuchten, lädt der Verein 100 beste Plakate jährlich zum Wettbewerb. Eine hochkarätig besetzte Jury sichtet mehrere hundert Einreichungen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Zunehmend beteiligen sich auch andere europäische Länder, denn die Qualität der Ergebnisse macht nicht nur die Attraktivität der Dokumentationen aus, sondern "wirbt" auch als Benchmark weitere Einsender.