Mascha Kaléko: Verse für Zeitgenossen . Exilgedichte

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M. Kaleko: Verse für Zeitgenossen
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Online-Publikation: Oktober  2017 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
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dtv-edition: 142 Seiten, kartoniert; mit Schutzumschlag und Leseband; 978-3-423-28139-3; 12,00 € [D]
Deutscher Taschenbuch Verlag, München; http://www.dtv.de

Charakteristika
> Exilgedichte -
   ..'mit einer gewissen aufgeräumten Melancholie' ..
   Thomas Mann zu Mascha Kaléko
> »Hebs auf, in 20 Jahren ist das ›kulturhistorisches Material‹ für MK-Forscher.
   Gibts dann auch, gewiss! Aber uns? – – kaum.«
   Mascha Kaléko in einem Brief an ihre Agentin Ruth Liepman am 1.12.1967

Inhalt
Von den Nationalsozialisten ins Exil gezwungen, verlor Mascha Kaléko nicht nur ihre Heimat, sondern auch ihre Sprache und damit ihr Publikum. Sie schrieb also nicht mehr wie im ›Lyrischen Stenogrammheft‹ für die breite Masse, sondern richtete sich an ihre Leidens- und Zeitgenossen, die mit ihr ins Exil gehen mussten.
 Melancholisch, oft sehnsüchtig, aber pointiert und mit dem ihr eigenen Witz thematisiert sie Heimat und Fremde und setzt wie nebenbei dem New Yorker Künstlerviertel Greenwich Village, in dem sie mit ihrer Familie lebte, ein literarisches Denkmal. ›Verse für Zeitgenossen‹ war einer der wenigen Bände, die in den Vierzigerjahren in deutscher Sprache in den USA veröffentlicht wurden.

Leseprobehttps://www.dtv.de/_files_media/title_pdf/leseprobe-28139.pdf

Autorin
Mascha Kaléko (1907 – 1975) fand in den Zwanzigerjahren in Berlin Anschluss an die intellektuellen Kreise des Romanischen Cafés. Zunächst veröffentlichte sie Gedichte in Zeitungen, bevor sie 1933 mit dem ›Lyrischen Stenogrammheft‹ ihren ersten großen Erfolg feiern konnte. 1938 emigrierte sie in die USA, 1959 siedelte sie von dort nach Israel über. Mascha Kaléko zählt neben Sarah Kirsch, Hilde Domin, Marie Luise Kaschnitz, Nelly Sachs und Else Lasker- Schüler zu den bedeutendsten deutschsprachigen Lyrikerinnen des 20. Jahrhunderts.
Die erste Gesamtauflage sämtlicher Werke und Briefe von Mascha Kaléko, herausgegeben und kommentiert von Jutta Rosenkranz.sind gleichfalls im dtv-Verlag erschienen

Stimmen
> * Wolfgang Balk über die Edition
   https://www.dtv.de/wolfgang-balk-ueber-die-edition/c-258
> kultur-punkt.ch:
http://www.kultur-punkt.ch/belletristik-nach-topoi/gedichte/m-kaleko-stenogrammheft.html
http://www.kultur-punkt.ch/belletristik-nach-topoi/gedichte/m-kaleko-feine-pflaenzchen.html
http://www.kultur-punkt.ch/belletristik-nach-topoi/gedichte/m-kaleko-leben-rezepte.html
http://www.kultur-punkt.ch/belletristik/m-kaleko-liebesgedichte.html
http://www.kultur-punkt.ch/belletristik-nach-topoi/gedichte/m-kaleko-traeume-auf-reisen.html

Fazit
Mascha Kalékos dichterisches Werk ist nicht nur 'für die Literaturwissenschaft von großer Bedeutung, sondern richtet sich besonders auch an eine breite Leserschaft*', so. Editor W. Balk.
Hinzu gesellt sich Thomas Mann's Sicht, was die besondere Wesenheit von Kaléko kennzeichnet, wie sie 'mit einer gewissen aufgeräumten Melancholie' sich äusserte, wozu folgender Vierzeiler paradigmatisch ist: ‚Nach meinem Tode (Trauer streng verbeten). / Verlass ich diesen elenden Planeten / Wenn Plato recht hat, - Plato ist mein Mann: / Erst wenn man tot ist, fängt das Leben an...'.
Es sind wunderbare, zugleich berührende Worte zwischen gekühltem Abschied und philosophischem Trost, zugleich mit Würde und Standhaftigkeit. Dank gilt Kaleko ihrem stets abschiedsbereiten Blick - uns zugewandt. m+w.p17-12
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