Wir gratulieren zu 70 Jahre Hatje Cantz Verlag & Gerd Hatje zu 100 Jahren

Wir gratulieren
Zu 70 Jahre HatjeCantz Kultur : Krippenbüchlein..
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Online-Publikation: August 2015 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Das Krippenbüchlein von 1949 als Reprint :  Zum 70. Verlagsjubiläum eine zeitlose Festgabe . Text von Kurt Kusenberg, illustriert von Asta Ruth-Soffner >>
80 Seiten, 43 Abb.; 12,00 x 20,50 cm; gebunden; ISBN 978-3-7757-4049-4; € 9,95
Hatje Cantz Verlag, 73760 Ostfildern - Berlin; http://www.hatjecantz.de

Charakteristika
Eine kleine Kulturgeschichte der Weihnachtskrippe in einem reizend gestalteten Geschenkbuch

Inhalt
»Der Mensch hat aus der Weihnachtskrippe eines unserer schönsten Spielzeuge erschaffen. Mit kleinen Puppen, die ihm nachgebildet sind, erzählt er sich Geschichten aus der irdischen Kindheit seines Gottes. Spielend betet er ihn an. Von den Weihnachtskrippen vieler Länder berichtet uns Kurt Kusenberg auf feinsinnige und tief empfundene Weise, und Asta Ruth-Soffner begleitet ihn dabei und bereitet dem Leser gleichzeitig ein kleines Fest der Augen durch all die liebenswerten Dinge, mit denen die Welt der Weihnachtskrippen erfüllt ist.«
Mit diesen wohl gesetzten Worten bewarb der Verlag Gerd Hatje 1949 seinen neu erschienenen Weihnachtstitel Das Krippenbüchlein. Mit dem Reprint des Hatje-Klassikers – zart illustriert und von Kunstkritiker Kurt Kusenberg ausnehmend feinfühlend verfasst –begehen wir 2015 gleich zwei runde Jahrestage: Gerd Hatje wäre am 14. April 100 Jahre alt geworden und die Mitarbeiter des von ihm gegründeten Verlags sind stolz, in diesem Jahr das 70-jährige Verlagsjubiläum feiern zu können.

Fazit
Wir gratulieren dem HatjeCantz Verlag für seine in Buchform kulturfördernde 70 Jahre Wirkkraft. Erinnerungswürdig verfasst und bearbeitet von C.Schmid, J. Lautenbacher / K. Schimpf und W. Döderlein.
Den selben Ton vermag das bibliophile und liebenswerte erscheinende "Krippenbüchlein" - reich und einfühlsam farbig bebildert, von 1949 als Reprint auch thematisch zu verkünden. Bereits der erste einleitende Satz versetzt uns Lesende in eine sokratische Diskurslage: 'Wenn der Mensch, nach Platon, ein Spielzeug Gottes ist, so hat er sich in der Weihnachtskrippe eines seiner seltsamsten Spielzeuge geschaffen". Dieser Vorsatz  durchzieht das ganze Büchlein, mit einer leisen 'Wehmut /Melancholie', was die 'Menge' (C.Schmid, J. Lautenbacher / K. Schimpf, W. Döderlein) anziehen soll, aber  durch die aktuelle  Medien-Flut nahezu als Kram flohmarktartig erscheint. Dem widersteht dieses Kleinod allemal, m+w.p15-8

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Und

Wir gratulieren zu 100 Jahren Gerd Hatje 
-wg-hatjecantz-100j-verlag 

htttp://www.hatjecantz.de

Inhalt
Am 14. April wäre Gerd Hatje 100 Jahre alt geworden. 1945 gründete er als 30jähriger seinen Verlag, den heutigen Hatje Cantz Verlag für Kunst, Fotografie und Architektur. „Ich wollte unbedingt Verleger werden“, so erzählte er, „dabei interessierte mich vor allem die Gestaltung. Ich wollte schöne Bücher machen. Dass ein Buch auch einen Inhalt haben sollte, musste ich erst lernen.“ Das er dies erfolgreich tat, belegen die vielen erfolgreichen und ausgezeichneten Verlagstitel, die er herausgab.
Seine Offenheit und seine Neugier führten den Verleger immer wieder direkt in die Ateliers jener Architekten und Künstler, deren Namen er in Zeitschriften und Katalogen entdeckte und die ihm interessant erschienen. Oft entwickelten sich daraus "Arbeitsfreundschaften", wie er es nannte. Früh lernte er den bedeutenden Galeristen Daniel-Henry Kahnweiler kennen, zu dem sich eine intensive Freundschaft entwickelte. Kahnweiler wiederum stellte den Kontakt zu dem Kunsthistoriker Werner Spies her, der fortan regelmäßig als Autor für den Verlag tätig war; Gerd Hatje traf Künstler wie Le Corbusier, Max Ernst, Joan Miró und Alberto Giacometti. Doch auch die deutsche Kunstszene beobachtete er aufmerksam, knüpfte früh Kontakte zu Persönlichkeiten wie Willi Baumeister, HAP Grieshaber, Max Bill. Er wurde einmal nach seinem Lieblingsbuch gefragt und er antwortete "Der Giacometti-Band, den wir mit Reinhard Hohl 1971 gemacht haben. Weil Giacometti ein großer Künstler war, der etwas zu sagen gehabt hat und der mir viel gegeben hat und weil er ein Mensch war, der eine Offenheit hatte, die mich tief beeindruckt hat."
Bis ins hohe Alter verfolgte der leidenschaftliche Kunstkenner mit großer Offenheit und nicht versiegender Neugierde die aktuellen Entwicklungen der bildenden Kunst und der Musik – beide waren sein Leben und das Büchermachen sein Lebenselixier. Darüber hinaus engagierte er sich in Jurys und im Württembergischen Kunstverein, deren Vorsitzender er für einige Zeit gewesen ist, für die aktuelle Kunstszene. Er starb am 24. Juli 2007 im Alter von 92 Jahren in Stuttgart.
Mit einer kleinen Bilderhommage aus unserem Verlagsarchiv ehren wir auf unserem fotoblog den Grandseigneur und erinnern an sein eindrucksvolles Lebenswerk.
Hatje Cantz Verlag

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