Georg Kreis: Babylon Europa . Zur europäischen Sprachlandschaft

Schwabe  & Christoph Merian Stiftung; Basel;
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Lebenswelt
G. Kreis: Babylon Europa
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Online-Publikation: April 2012  im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Georg Kreis: Babylon Europa . Zur europäischen Sprachlandschaft >>
157 Seiten, 19 Abbildungen. Broschiert. ISBN 978-3-7965-2690-9 ; sFr. 28.- / € (D) 20.- / € (A) 20.50

Überblick
Europäische Sprachenvielfalt – Problem oder Chance?
Das europäische Integrationsprojekt hat die in Europa ohnehin bestehende Sprachproblematik bewusster gemacht: Wie verständigen sich Menschen, die immer näher beisammen leben, immer enger zusammen arbeiten, immer stärker in andere Sprachgebiete migrieren? Die europäische Sprachenvielfalt ist eine Realität, der es sich zu stellen gilt. Es fragt sich nur, ob man sie – im Sinne der babylonischen Sprachverwirrung – als Problem betrachtet oder ihr vornehmlich Positives abzugewinnen vermag. Die Aufgabe der Wissenschaft dabei ist, ein korrektes Bild der verschiedenen Sprachwirklichkeiten zu vermitteln und aufzuzeigen, wie man mit ihnen umgehen kann. Die hier versammelten Beiträge wollen in diesem Sinne informieren und sensibilisieren. Aus unterschiedlichen Perspektiven im weiten Feld der Sprachwissenschaften geben sie Einblicke in die erstaunliche Vielfalt der europäischen Sprachenvielfalt.

Aus dem Inhalt
Georg Kreis, Europa: Vielfalt in der Einheit
Konrad Ehlich, Europäische Sprachregime – Voraussetzungen und Perspektiven
Miriam Locher, Englisch als Weltsprache
Annelies Häcki-Buhofer, Unterschiedliches Reden in der gleichen Sprache
Georges Lüdi, «Unperfektes» und mehrsprachiges Reden
Gabriele M. Müller, Mehrsprachigkeit an Hochschulen
Alexandre Duchêne / Ingrid Piller, Mehrsprachigkeit als Wirtschaftsgut: Sprachliche Ideologien und Praktiken in der Tourismusindustrie

Der Herausgeber und Mitautor
Georg Kreis ist Professor für Neuere Allgemeine Geschichte an der Universität Basel und Leiter des Europainstituts.
Die Autorinnen und Autoren
Alexandre Duchêne ist Professor für Sprachsoziologie und Direktor des Instituts für Mehrsprachigkeit der Universität und Pädagogischen Hochschule Fribourg.
Konrad Ehlich ist Professor i.R. der Ludwig-Maximilians-Universität München und Honorarprofessor am Institut für Deutsche und Niederländische Philologie der Freien Universität Berlin.
Annelies Häcki-Buhofer ist Ordinaria für Deutsche Sprachwissenschaft an der Universität Basel.
Miriam Locher ist Ordinaria für Linguistik des Englischen an der Philosophisch-Historischen Fakultät der Universität Basel.
Georges Lüdi ist Professor für Französische Sprachwissenschaft sowie ehemaliger Dekan der Philosophisch-Historischen Fakultät der Universität Basel und Wissenschaftlicher Beirat des Europarates in sprachpolitischen Fragen.
Gabriele M. Müller ist wissenschaftliche Angestellte am Linguistischen Seminar der Universität Lausanne.
Ingrid Piller ist Professorin für Angewandte Sprachwissenschaft an der Macquarie-Universität Sydney/Australien.
 
Fazit
Das Wissenschafts-Team um den Historiker Georg Kreis hat das " Babylon Europa " ins Visir genommen um der europäischen Sprachlandschaft auf die Spur zu kommen. Dabei wurde der Weltsprache Englisch das mehrsprachiges Europas gegenübergestellt, auch das unterschiedliche Reden in der gleichen Sprache, soweie das Unperfekte in der Sprache und Rede, schliesslich die Mehrsprachigkeit in Forschung und Lehre, Wirtschaft und Freizeit. Diesem legitimen heissen Bemühen von der Sprache her unser durchaus "babylonisch" erscheinendes Europa zu fassen, fehlt letzlich der sprach-schlüssige Bogen, um  ein Polyphonisches * Europa als ein Gebilde aus Mehrstimmigkeit mit selbständigen Stimmbürger-Regionen zu anzudeuten - das stets mit einem "Schuss" (Hellsein) für visionäre Utopien (anähernd ereichbare Unerreichbarkeiten) unterwegs in die Zukunft ist. m+w.p12-4
Vertiefender Hinweis:
Bernhard H. F. Taureck : Die Idee der Polyphonie*- für Europa
http://www.swr.de/swr2/programm/sendungen/wissen/-/id=9419412/property=download/nid=660374/1d5ly0p/swr2-wissen-20120422.pdf
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