Manuela Bojadzijev : Die windige Internationale . Rassismus und Kämpfe der Migration

Lebenswelt
M. Bojadzijev: Rassismus & Migration
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Online-Publikation: Dezember  2012 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Manuela Bojadzijev : Die windige Internationale . Rassismus und Kämpfe der Migration >>
310 S. - kartoniert; ISBN: 978-3-89691-667-9; € 29,90
Verlag Westfälisches Dampfboot, Münster; http://www.dampfboot-verlag.de;

Inhalt
Haben sich Migrantinnen und Migranten in Deutschland überhaupt gegen Rassismus zur Wehr gesetzt? Und welchen Nutzen für eine kritische Gesellschaftstheorie ziehen wir, wenn wir den Spuren des migrantischen Widerstands nachgehen? Unter Rückgriff auf eine historische Analyse der Auseinandersetzungen von Migrantinnen und Migranten in der Bundesrepublik entwickelt Manuela Bojadzijev eine relationale Theorie des Rassismus, die in der Lage ist, seine historischen und aktuellen Konjunkturen zu bestimmen. Eine solche Theorie nimmt die Auseinandersetzungen gegen Rassismus zu ihrer Grundlage und nicht die Subjekte, die der Rassismus erst produziert. Die Autorin untersucht die Geschichte migrantischer sozialer Kämpfe in der Bundesrepublik in drei Aspekten: Einwanderungspraktiken als soziale Bewegung, Arbeitskämpfe sowie Auseinandersetzungen in den Bereichen der Reproduktion. Die Betonung auf die sozialen Auseinandersetzungen im Kontext der Migration reichert eine aktuelle kritische Gesellschaftstheorie des Rassismus noch mit Überlegungen zu einer Geschichtsschreibung "mit offenem Ende" und einer Diskussion nach den Grenzen des Politischen an.

Autorin
Manuela Bojadzijev, Dr. phil., geb. 1971, arbeitet seit 2010 als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Europäische Ethnologie der Humboldt Universität zu Berlin. Zuvor war sie Lecturer am Department of Sociology, Goldsmiths, University of London, veröffentlichte u. a. "Turbulente Ränder. Neue Perspektiven auf Migration an den Grenzen Europas", Bielefeld 2007 und gab zusammen mit Alex Demirovic Konjunkturen des Rassismus, Münster 2002, heraus.

Fazit
Die wissenschaftliche-ethnologische Autorin Manuela Bojadzijev schildert in ihrem Diskursbuch " Die windige Internationale" den Rassismus als soziales Verhältnis sowohl historisch als ideologisch und fremdenfeindlich (besonders am Beispiel in D). Im Hauptteil werden die Kämpfe der Migration durch die "Erfindung der weissen Rasse" mit ihrer aktualisierten "windigen Internationale", "Ausländer raus" und dagegen die Revolte, die wilden Streiks,  die politische Kultur- und Rechtsentwicklung, Betriebsarbeit, Darüber hinaus werden die selbstorganisierten Zentren während der Wohn- und Stadtteilkämpfe, Mietstreiks ... "Sie leben in diesen Baracken wie Tiere". In den Bedingungen der Kämpfe (in Rassismus & Migration) zeigt sich eine gewisse Erhellung durch das Aufkommen der "Negritude", der Schwarz-Bewusstheit (Frantz Fanon* - Obama-Syndrom) entgegen der verbliebenen oder verblichenen "Fremd- bis Selbst-Versklavung der Vergangenheit.
m+w.p13-1