Gideon Rachman: Nullsummenwelt . Das Ende des Optimismus und die neue globale Ordnung

lebenswelt
G. Rachman:  Nullsummenwelt
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Online-Publikation: Juni 2012 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Gideon Rachman:  Nullsummenwelt . Das Ende des Optimismus und die neue globale Ordnung  >>
335 Seiten, Klappenbroschur, 12,9 x 19,8 cm, ISBN 978-3-942377-04-1; (D) € 19,90, (A) € 20,40, sFR 35,40 (UVP)
Edition weltkiosk im C.W.Leske Verlag ; http://www .cwleske.de; http://www .weltkiosk.net; mailto:bestellung@indiebook.de

Inhalt
Seit der globalen Finanzkrise von 2008 ist die Welt nicht mehr die alte – eine neue Logik hat sich der internationalen Politik bemächtigt. Nullsummendenken dominiert, wonach der Machtzuwachs des einen Staates den Machtverlust des anderen darstellt. Internationale Einigungen, sei es beim Klimaschutz, bei der Weltwirtschaftspolitik oder bei der Rettung des Euro, werden immer schwieriger. Wenn diese Entwicklung nicht umgekehrt wird, drohen in der neuen NULLSUMMENWELT immer mehr Krisen und Konflikte.

Autor
Gideon Rachman wurde 1963 in London geboren und studierte Geschichte in Cambridge. Seine journalistische Karriere begann er beim BBC World Service. Es folgten 15 Jahre beim internationalen Magazin The Economist, für das er aus Washington, Bangkok und Brüssel berichtete. Seit 2006 ist er außenpolitischer Chefkommentator der Financial Times.

Stimmen
Gideon Rachman liefert die bislang beste Analyse, wie sich die Finanzkrise politisch auswirkt.Mark Leonard, New Statesman
Mit seiner unnachahmlichen Mischung aus trockenem Humor und analytischer Klarheit schildert uns Gideon Rachman die Weltgeschichte der letzten drei Jahrzehnte. Was das Buch so lesenswert macht, ist sein scharfes Auge für Mikrokosmen; für den Einzelnen, der das große Ganze personifiziert. Niemand sonst kann ein so sprödes Thema wie nukleare Weiterverbreitung so zum Leben erwecken.
-Niall Ferguson
Ein Buch, das genau zur richtigen Zeit kommt. Gideon Rachman, der weise außenpolitische Kommentator der Financial Times, erzählt mit viel Scharfsinn, wie sich eine Welt, die eigentlich immer offener und globalisierter werden sollte, in eine fragmentierte Welt verwandelt.
-Daniel Yergin
NULLSUMMENWELT ist die wohl beste Darstellung der großen Ausweitung persönlicher Freiheiten und wirtschaftlichen Wohlstands nach dem Ende des Kommunismus.
-The New York Times
Rachmans Argumente sind klug und bissig, angereichert mit Szenen aus seinem Reporterleben (bei einem Mittagessen Anfang 2003 erzählt ihm ein «führender Neocon», dass der Irakkrieg «in drei Tagen» vorüber sein werde) und provozierenden Blickwinkeln (Al-Qaida als der extremistische Flügel der Antiglobalisierungsbewegung).
-The Guardian

Fazit
Der mittelfristig pessimistische und langfristig optimistisch denkende Geschichtsjournalist Gideon Rachman , wie selbst von sich sagt, verkündet mit seinem Diskursbuch "Nullsummenwelt" .das Ende des Optimismus und die neue globale Ordnung ". Kaum zu übersehen ist, dass er die kernliberale und forsche Auffassung beginnend mit Adam Smith bis zu Friedrich August von Hayek und Milton Friedmann, die Chicagoer Schule der Ökonomie vertritt. Unklar, verschleiert bleibt
in seiner Analyse, wie nah er zum Neoliberalismus / Kasinokapitalismus neigt und wie weit Rachmann vom Ordoliberalismus der Freiburger Schule Abstand hält, der auch zu den wesentlichen Einflüssen bei der Entwicklung der sozial-liberalen Marktwirtschaft zählt, mit starkem Staat, welcher der willkürlichen und irrationalen Vermachtung der Wirtschaft durch Ordnungspolitik entgegenwirken kann.
Für Interessierte
vertiefend wird hier chronologisch geordnet die jeweilige Teilargumentation gerafft wiedergegeben, wie Rachman sie äusserte:
"2002 kam Bill Clinton zur Überzeugung, dass die Länder mit ihren alten Regeln der Beziehungen im Begriff waren von einer neuen Welt der Zusammenarbeit abgelöst zu werden, dabei reicher werden würden. Die Nullsummenwelt machte Platz für eine Win-win-Welt
1989 behauptete Francis Fukuyama an der Uni Chicago in seinem Vortrag - in der Reihe: "Der Niedergang des amerikanischen Geistes" mit dem merkwürdigen zugleich bizzaren Titel "Ende der Geschichte " etwas gegenteiliges zu dieser Reihe sinngemäss fest: .."Ich glaube nicht an den materialistischen Determinismus, dass sowohl Ökonomie als auch Politik ein autonom vorausgehendes Bewusstsein voraussetzen, dass liberale Ökonomie unweigerlich liberale Politik hervorbringt"..
Die 2008 ausgelöste Weltwirtschaftskrise beendete die Periode des aufgeregten Optimismus. Wachstum und Verschuldungspolitik pendeln einander aus.
Nach 2008 droht sich der Prozess der europäischen Integration aufzulösen. Nullsummenlogik, wonach der Gewinn eines Landes den Verlust für ein anderes bedeutet, hat zu verschärften Spannungen zwischen China und den USA geführt. Nullsummenlogik gefährdet die Zukunft der EU durch den Kostenstreit für den Erhalt der Gemeinschaftswährung.
2009 in Davos wurde deutlich, dass etwas schiefgegangen war. Die Chinesische KPD schlug bei Adam Smith nach, dem theoretischen Vater "der ethischen Gefühle / freie Marktwirtschaft" .
2009 fasste Obama prägnant zusammen: Extremisten,,, die weltwinkelweit Terror säen, langwierige Konflkte ohne Ende, Völkermord und Massengräueltaten, mehr Atomstaaten, schmelzende Polkappen, verheerte Bevölkerungen, hartnäckige Armut (Reiche setzen sich steuerfrei ab) und Pandemien (durch Pharmakonzern-Marketing gepuscht); ergänzend kommen neue Handelskriege hinzu, die internationale Spannungen bedingen, gescheiterte Staaten mehren sich, grenzüberschreitende Ressourcen-Kämpfe nehmen zu um Wasser, Lebensmittel und Öl, autoritäre Regime und Ideologien drohen der demokratischen Welt, das führt zu Flüchtlingsströmen und illegalen Einwanderern, und mit wachsender organisierter Kriminalität ist zu rechnen.
Ein Scheitern der Bekämpfung des Klimawandels kann die schwersten Krisen auslösen - Überschwemmungen, Hungersnöte, Massenmigration und Kriege...
2010 wankten die Grundsätze des Optimismus international. Dabei formen vier neue Kräfte die internationale Ordnung : Terrorismus und Ungleichgewichte, weltwirtschaftlich - zögerliche, umstrittene Suche nach neuen Problemlösungs-Formen einer globaler Regierung - erstarkendes Selbstbewusstsein autoritärer Mächte - Drohen einer Welle gescheiterter Staaten. Das Auftreten dieser neuen Kräfte führt dazu, dass die optimistisch ausgerichtete Wn-win-welt von der Nullsummenwelt abgelöst werden kann.
Schiefgegangen ist bisher, dass die Ideenbörse ein bisschen einer Aktienbörse gleicht, die des irrationalen Überschwang zugleich einer Überhitzung.
Der Kapitalismus erlebt die schwerste Krise seit den 30er Jahren.
Quintessenz: " Mit Geist und Elan von der Nullsummen-Welt zur Win-win-Welt übergehen oder sie dem Win-lose Spiel überlassen." m+w.p12-6
Fazit
Der mittelfristig pessimistische und langfristig optimistisch denkende Geschichtsjournalist Gideon Rachman , wie selbst von sich sagt, verkündet mit seinem Diskursbuch "Nullsummenwelt" .das Ende des Optimismus und die neue globale Ordnung ". Kaum zu übersehen ist, dass er die kernliberale und forsche Auffassung beginnend mit Adam Smith bis zu Friedrich August von Hayek und Milton Friedmann, die Chicagoer Schule der Ökonomie vertritt. Unklar, verschleiert bleibt
in seiner Analyse, wie nah er zum Neoliberalismus / Kasinokapitalismus neigt und wie weit Rachmann vom Ordoliberalismus der Freiburger Schule Abstand hält, der auch zu den wesentlichen Einflüssen bei der Entwicklung der sozial-liberalen Marktwirtschaft zählt, mit starkem Staat, welcher der willkürlichen und irrationalen Vermachtung der Wirtschaft durch Ordnungspolitik entgegenwirken kann.
Für Interessierte
vertiefend wird hier chronologisch geordnet die jeweilige Teilargumentation gerafft wiedergegeben, wie Rachman sie äusserte:
"2002 kam Bill Clinton zur Überzeugung, dass die Länder mit ihren alten Regeln der Beziehungen im Begriff waren von einer neuen Welt der Zusammenarbeit abgelöst zu werden, dabei reicher werden würden. Die Nullsummenwelt machte Platz für eine Win-win-Welt
1989 behauptete Francis Fukuyama an der Uni Chicago in seinem Vortrag - in der Reihe: "Der Niedergang des amerikanischen Geistes" mit dem merkwürdigen zugleich bizzaren Titel "Ende der Geschichte " etwas gegenteiliges zu dieser Reihe sinngemäss fest: .."Ich glaube nicht an den materialistischen Determinismus, dass sowohl Ökonomie als auch Politik ein autonom vorausgehendes Bewusstsein voraussetzen, dass liberale Ökonomie unweigerlich liberale Politik hervorbringt"..
Die 2008 ausgelöste Weltwirtschaftskrise beendete die Periode des aufgeregten Optimismus. Wachstum und Verschuldungspolitik pendeln einander aus.
Nach 2008 droht sich der Prozess der europäischen Integration aufzulösen. Nullsummenlogik, wonach der Gewinn eines Landes den Verlust für ein anderes bedeutet, hat zu verschärften Spannungen zwischen China und den USA geführt. Nullsummenlogik gefährdet die Zukunft der EU durch den Kostenstreit für den Erhalt der Gemeinschaftswährung.
2009 in Davos wurde deutlich, dass etwas schiefgegangen war. Die Chinesische KPD schlug bei Adam Smith nach, dem theoretischen Vater "der ethischen Gefühle / freie Marktwirtschaft" .
2009 fasste Obama prägnant zusammen: Extremisten,,, die weltwinkelweit Terror säen, langwierige Konflkte ohne Ende, Völkermord und Massengräueltaten, mehr Atomstaaten, schmelzende Polkappen, verheerte Bevölkerungen, hartnäckige Armut (Reiche setzen sich steuerfrei ab) und Pandemien (durch Pharmakonzern-Marketing gepuscht); ergänzend kommen neue Handelskriege hinzu, die internationale Spannungen bedingen, gescheiterte Staaten mehren sich, grenzüberschreitende Ressourcen-Kämpfe nehmen zu um Wasser, Lebensmittel und Öl, autoritäre Regime und Ideologien drohen der demokratischen Welt, das führt zu Flüchtlingsströmen und illegalen Einwanderern, und mit wachsender organisierter Kriminalität ist zu rechnen.
Ein Scheitern der Bekämpfung des Klimawandels kann die schwersten Krisen auslösen - Überschwemmungen, Hungersnöte, Massenmigration und Kriege...
2010 wankten die Grundsätze des Optimismus international. Dabei formen vier neue Kräfte die internationale Ordnung : Terrorismus und Ungleichgewichte, weltwirtschaftlich - zögerliche, umstrittene Suche nach neuen Problemlösungs-Formen einer globaler Regierung - erstarkendes Selbstbewusstsein autoritärer Mächte - Drohen einer Welle gescheiterter Staaten. Das Auftreten dieser neuen Kräfte führt dazu, dass die optimistisch ausgerichtete Wn-win-welt von der Nullsummenwelt abgelöst werden kann.
Schiefgegangen ist bisher, dass die Ideenbörse ein bisschen einer Aktienbörse gleicht, die des irrationalen Überschwang zugleich einer Überhitzung.
Der Kapitalismus erlebt die schwerste Krise seit den 30er Jahren.
Die Lösung: Mit Geist und Elan von der Nullsummen-Welt zur Win-win-Welt übergehen." m+w.p12-2