Wulf D. Hund: Wie die Deutschen weiß wurden . Kleine (Heimat)Geschichte des Rassismus

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Wie Deutsche weiss wurden
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Publikation: September 2017  im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
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212 Seiten, Hardcover • ISBN 978-3-476-04499-0; 19,99 €
J.B. Metzler'sche Verlagsbuchhandlung und C. E. Poeschel Verlag GmbH Stuttgart·Weimar;
330 Jahre Verlagsgeschichte mit Tradition
http://www.metzlerverlag.de;mailto:buchcontact@buchcontact.de; http://www.springer.at;


Inhalt
Bei dieser „Kleinen (Heimat)Geschichte des Rassismus“ handelt es sich um das erste Buch überhaupt, das die Entwicklung des Rassismus gezielt aus deutscher Perspektive beleuchtet. Der Herausbildung des an Hautfarben orientierten Rassismus wird dabei ebenso nachgegangen, wie dem Antisemitismus, Antiislamismus, Antislawismus, Antiziganismus und eugenischem Denken.
Erst im Verlauf des europäischen Kolonialismus entstanden Formen der Herabminderung, die mit bestimmten Hautfarben verknüpft waren. Sie mündeten schließlich in die von der Aufklärung entwickelte Rassentheorie, wobei deutsche Denker eine bedeutende Rolle spielten. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Rassedenken durch antikoloniale Bewegungen, Bürgerrechtskämpfe und schließlich durch Vernetzungen im Rahmen der Globalisierung zwar diskreditiert, die Entwicklung des Antisemitismus, der als Fremdenfeindlichkeit bezeichnete Rassismus gegen Migranten und schließlich der Antiislamismus zeigen jedoch, dass damit der Rassismus nicht am Ende ist, sondern sich wieder verstärkt jener kulturellen Elemente der Diskriminierung bedient, die er schon in seinen Anfängen benutzt hatte.

Autor
Wulf D. Hund (*1946) ist entpflichteter Professor für Soziologie an der Universität Hamburg; Forschungsschwerpunkt seit Mitte der 1990er Jahre liegt auf dem Gebiet der Rassismus-Forschung; weitere Themen: Arbeit, Arbeiterbewegung, Kommunikation.


Stimmen
Geschichte des Rassismus
- Majas und Azteken wurden in Europa wie dumme Kinder dargestellt
- Pervertierung des Rassismus in Nazi-Deutschland
- Rassismus nicht erst von den Nazis erfunden
> Rassismus sei immer aus der Mitte der Gesellschaft gekommen, sagt der Soziologe Wulf D. Hund. In seiner "Kleinen Geschichte des Rassismus" beschreibt er, seit wann, wie und warum die Europäer sich eigentlich als weiß empfinden und wer alles dazu beigetragen hat - Dichter, Musiker und Philosophen. Von Ursula Storosthttp://www.deutschlandfunk.de/geschichte-des-rassismus-wie-die-deutschen-weiss-wurden.1148.de.html?dram:article_id=397479

Fazit, vorangestellt
"Wie die Deutschen weiß wurden" nennt Wulf D. Hund seine 'Kleine (Heimat)Geschichte des Rassismus'.
Sie beginnt in der Zeit der Aufklärung mit der Idee 'farbiger Rassen und Hautfarben' in der sie systematisiert wurden.
Hautfarben spielten seit den Kreuzzügen, dem Kolonialismus eine rassistische Rolle. Der Autor befasst sich mit der Darstellung rassistischer Diskriminierungen 'vor Ort ausgespähter Fremder' (Juden, Muslime, Slawen, Roma, Afrikander, Asiaten ...).
"Und von daher reden wir nicht darüber, dass eine bestimmte politische Verfassung jetzt Menschen dazu bringt rassistisch zu sein. Sondern, dass Menschen in einer Kultur leben, die seit Jahrhunderten rassistische Diskriminierungsmuster angehäuft hat in Form eines kulturellen Codes, der es ihnen ermöglicht, andere zu verachten."
Das ist die Kernaussage von W.D.Hund, der wir hiermit augen-scheinlich zwar zustimmen, die aber die DNS-gestimmte, psychoanalytische Abwehr des Fremden im homo sapiens bis 'tierseits' aussen vor lässt. m+w.p17-10

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Inhaltsverzeichnis (10 Kapitel)
Einleitung
Seiten 1-10
Vorspiel auf dem Theater
Seiten 11-26
Die Farben der Sünde
Seiten 27-44
Schwarze Ritter und Heilige Schwarze
Seiten 45-59
›Schwarzes Volk‹ als ›faules Gesindel‹
Seiten 61-77
Rassen© made in Germany
Seiten 79-96
›Völkerschau‹ mit ›Kolonialwaren‹
Seiten 97-113
›Gelbe Gefahr‹ und ›Schwarze Schmach‹
Seiten 115-132
›Herrenvolk‹ und ›Untermenschen‹
Seiten 133-148
Vom ›Persilschein‹ zum ›Weißen Riesen‹
Seiten 149-165
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