Harald Pichler: Arbeit – Sinn und Motivation

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Arbeit – Sinn & Motivation
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Online-Publikation: April 2018 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Harald Pichler:  Arbeit – Sinn und Motivation >>
176 Seiten, Klappensbroschur; ISBN: 978-3-99100-243-7; 17.00 EUR
Braumüller Verlag, Wien; http://www.braumueller.at; mailto:office@buechercoach.at

Charakteristika (auf der Basis der Inhaltsfolge)
> Was ist ein gutes Leben?
> Eine kurze Geschichte der Arbeit
> Motivation, Engagement, Gesundheit, Menschlichkeit
> Wege zum Sinn & Was hat das alles mit mir zu tun?

Inhalt
Wovon hängt es ab, ob ich trotz eigener Unsicherheiten einen Sinn in meinen persönlichen Herausforderungen sehe? Dieses Buch zeigt konkrete Wege zu einer inneren Gelassenheit und Selbstwirksamkeit auf.
Wir Menschen reflektieren, bewerten und können dann über unsere Haltung und unsere daraus folgenden Handlungen entscheiden. Sinnerfüllung in der Arbeit ist einer der wichtigsten Motivations- und Resilienz-Faktoren. Sinn motiviert und macht belastbar. Ein unerfülltes Sinn-Bedürfnis hingegen demotiviert und macht krank. Freude im Job finden wir also weniger durch Selbstverwirklichung als vielmehr durch eine Ausrichtung auf jemanden oder etwas, das außerhalb von uns selbst liegt. Diese „Selbst-Transzendenz“ hilft uns, unsere Arbeit zu erledigen, selbst dann, wenn sie uns keinen Spaß macht. Diese bewusste Entscheidung zur Selbstgestaltung macht sogar bei unabänderlichen, schwierigen Rahmenbedingungen (Chef, Kollegen, Kunden, Bürokratie) eine Sinnverwirklichung möglich, bewirkt Souveränität und Gelassenheit und hat eine nachweislich positive Auswirkung auf die Gesundheit.

Autor
Harald Pichler, 1968 in Neun­kirchen/NÖ geboren, forschte nach dem Studium der Bio- und Lebens­mittel­chemie an der TU Wien am IFA-Tulln und war 15 Jahre als Manager in internatio­nalen Unter­nehmen der Futter­mittel- und Pharma­industrie tätig. Seit mittler­weile 20 Jahren beschäftigt er sich mit der Lehre des Wiener Neurologen und Psychiaters Viktor E. Frankl – vor allem mit der prakti­schen Anwen­dung in Unternehmen, in der Führungs­arbeit und im Arbeits­alltag. Heute ist er selbst­ständiger Unternehmens­berater, Vortra­gen­der, Seminarleiter, Coach und seit seiner Zertifi­zierung zum sinnzentrierten Berater am Viktor Frankl Zen­trum Wien dort in der Ausbildung sowie als Leiter des Schwerpunkts „Wirtschaft.Arbeit.Sinn.“ tätig.

Fazit & Quintessenz
In Pichler‘s Fazit – zugleich unseres - ' macht er aufgrund seiner 'Erfahrenheit (+_ Fahrenheit )' als Manager - klar, was er durchgängig fragt: Wir sind keine Opfer, immer auch Gestalter, setze ich meine Energie für oder gegen etwas ein, bleibe ich oder trenne ich mich rechtzeitig (aus psychisch-körperlich,  gesundheitlichen Gründen). Dazu braucht man Abstand / Selbstdistanzierung.
Hinzu kommt die Selbstranszendenz* als Basis für Sinnerfüllung in der Ausrichtung / Zuwendung auf eine Aufgabe (Arbeit  > Tätigkeit), lebensbegleitend).
So ist Harald Pichler's Vorschlag und Zuwendung in seinem Essay "Arbeit – Sinn und Motivation", auf der Basis von Viktor Frankl, ein 'handlicher' wie, lebensbegleitender Reiseführer durch das 'Gestrüpp' von Arbeit und Tätigkeit - und zustimmend auch für uns selber. m+w.p18-4

> Selbst - Transzendenz,
Begriff der existenzanalytischen Anthropologie V. Frankls zur Bezeichnung des intentionalen Wesenszugs der Person: “der grundlegende anthropologische Tatbestand, daß Menschsein immer über sich selbst hinaus auf etwas verweist, das nicht wieder es selbst ist – auf etwas oder auf jemanden: auf einen Sinn, den da ein Mensch erfüllt, oder auf mitmenschliches Sein, dem er da begegnet. Und nur in dem Maße, in dem der Mensch solcherart sich selbst transzendiert, verwirklicht er auch sich selbst: im Dienst an einer Sache – oder in der Liebe zu einer anderen Person … ganz er selbst wird er, wo er sich selbst – übersieht und vergißt.” Die Person genügt sich demnach von ihrem Wesen her niemals selbst, sondern ist auf die “Ergänzung durch andere(s)” angewiesen, was sie erst ganz (= “heil”) sein läßt. Selbst-Transzendenz ist daher die anthropologische Voraussetzung für Existenz (als “vollzogene” Selbst-Transzendenz).
Selbst-Transzendenz
hat als innere Voraussetzung die Selbstdistanzierung und als äußeren Referenzpunkt Werte, die in einem Sinn-Zusammenhang stehend Orientierung geben. Mit dieser intentionalen Konstitution der Person geht das Vermögen zum Dialog und zur Begegnung einher.
> Frankl, V. (1990). Der leidende Mensch. Anthropologische Grundlagen der Psychotherapie. München: Piper.
> Jean-Paul Sartre: Die Transzendenz des Ego: Philosophische Essays 1931 - 1939; Verlag: Rowohlt Taschenbuch Verlag
https://www.spektrum.de/lexikon/psychologie/selbst-transzendenz/13980
http://www.kultur-punkt.ch/wir-wuerdigen/id-1-viktor-frankl-museum-wien.html
http://archiv.kultur-punkt.ch/gesundheit/beltz3-01.htm
https://de.wikipedia.org/wiki/Viktor_Frankl
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