Kosmopolitismus . Revision eines Ideals . Martha Nussbaum . Aus dem Engl. von Manfred Weltecke

Universalismus-Konzept für mehr Gerechtigkeit
              ZIEL
           - Selbstbestimmt leben / selbständig, Menschen fördern
-          Humor entfalten / Künstler fördern
-        Verbundensein mit allen / Pluralismus sichern
     - Lebensbegleitende Kindheit / Teilhabe fördern
   - Praktische Vernunft / Eigentum + Wirtschaft regeln
    Erkenntnisse kräftigen / Lebensbegleitemde Weiterbildung
 - Geistig-Seelisches Gleichgewicht / Selbstbetimmtheit + Freiheit fördern
- Körperliches Wohlbefinden anstreben
BASIS
Grundierungen für Gesundheit +Tätigkeit::
Personale Identität (ontologisch)
Mythologisch integrierte Rationalität (psychogenetisch)
Verfestigter sozialer demokratischer Staat
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Denkbild: Marta Nussbaum + m+w.p20-6
Quellen: Nussbaum, Foucault, Nietzsche, Marx, Rousseau,...Aristoteles, Platon:
https://www.kultur-punkt.ch/diskurs-platon-akademie-4-0.html
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Leben - Arbeit Topoi A_Z > - Welt - Geschichte - Zukunft 5.0 > Unsere Zukunft >
Fähigkeitsansatz - Zukunft .. M. Nussbaum
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Online-Publikation: August 2020 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Kosmopolitismus . Revision eines Ideals . Martha Nussbaum . Aus dem Engl. von Manfred Weltecke>>
Bestellnr.1023120: 352 Seiten; mit Bibliogr. und Reg., 14,5 x 21,7 cm; Hardcover mit Schutzumschlag; ISBN 978-3-8062-4058-0; 30,00 €
Verlag: wbg Theiss; https://www.wbg-wissenverbindet.de

Charakteristika
> Ethische Dilemmas aus Pluralismus & Globalisierung: Kosmopolitismus als Lösung?
> Weiterentwicklung der philosophischen Idee: der Fähigkeitenansatz von Martha Nussbaum
> Tiefgründig und inspirierend:
> Die Autorin gilt als einflussreichste Philosophin der Gegenwart
> Die Grundlagen herausfordern: Viele Wesen, viele Arten von Würde

Inhalt
Was bedeutet die Würde des Menschen? Ein philosophischer Essay
Der kynische Philosoph Diogenes bezeichnete sich selbst einen kosmopolitês, einen „Bürger der Welt“. Damit war der Kosmopolitismus geboren. Ein Kosmopolit definiert sich als Mensch - unabhängig von seiner Abstammung, seinem Geschlecht oder seiner sozialen Herkunft. Diese Haltung ist die Geburtsstunde der Menschenwürde in der abendländischen Kultur.
Die amerikanische Philosophin Martha Nussbaum erörtert in ihrem Essay die kulturelle Tradition des Kosmopolitismus in Europa seit der Antike. Sie erläutert die philosophische Idee grundlegend und zeigt Querverbindungen zu aktuellen gesellschaftlichen Debatten auf.
Entwicklung der Idee einer universellen Menschenwürde von der Antike bis in die Gegenwart.

Kann in Zeiten des Globalismus und Pluralismus der Kosmopolitismus eine Lösung für die aktuellen politisch-gesellschaftlichen Herausforderungen sein?
Auf der Suche nach der Antwort untersucht Martha Nussbaum in ihrem Sachbuch die philosophische Strömung von den griechischen Stoikern und Cicero über Hugo Grotius, Immanuel Kant bis zu Adam Smith. Sie analysiert so den Einfluss des Kosmopolitismus in der politischen Theorie und benennt konsequent die Stärken und Defizite. Mit dem von ihr mitentwickelten Fähigkeitenansatz erweitert sie zudem den modernen Kosmopolitismus radikal über die menschliche Spezies hinaus.Eine tiefgründige Analyse sowohl für Philosophen als auch für politisch Interessierte: Dieses Buch regt zum Nachdenken an!

Autorin
Martha Nussbaum
ist die einflussreichste Philosophin der Gegenwart. Die Professorin an der University of Chicago wurde u.a. ausgezeichnet mit dem Kyoto-Preis, der als Nobelpreis der Philosophie gilt. Außerdem erhielt sie den mit einer Million Dollar dotierten Berggruen-Preis. Die bekennende Musik-Liebhaberin wurde besonders bekannt durch ihre Arbeiten zum Thema Emotionen.

Leseprobe
https://www.wbg-wissenverbindet.de/16080/kosmopolitismus?number=1023120

Fazit, vorangestellt
Die bedeutende Philosophin der Gegenwart Martha Nussbaum revidiert überaus gekonnt und glaubwürdig in ihrem aktuellen Diskursbuch "Kosmopolitismus" dieses Ideal, kurz gesagt, analysiert kompetent die ethischen Dilemmas aus Pluralismus & Globalisierung. Sie geht der menschliche Würde von der Antike bis in die Gegenwart auf den Grund und zeigt:
- Mängel dieser Idee von Moral und Recht
- Herausforderungen von Pluralismus und Globalismus im
zeitgenössischen Leben
- dass Politik konkrete Teilhabe braucht.
Nussbaum schliesst nach ihrem grundlegenden und umsichtigen Blick in ihrer Untersuchung "Kosmopolitmus', dass 'die kosmopolitische Ethik die traditionelle Religion ersetzt, statt mit den vielen Religionen der Welt zu koexistieren. Bereits hinderte das z.B. Cicero nicht daran in seiner Verbindung zur stoischen Philosophie etwas Wahres (verum-bonum-pulchrum) zu erkennen. Vielleicht gab ihm seine Loyalität zur Akademie Platons (1) und nicht zur stoischen Schule die notwendige Freiheit des moralischen Urteils.'
(1) https://www.kultur-punkt.ch/diskurs-platon-akademie-4-0.html
So kommt die Autorin vom Kosmopolitismus zu den zentralen menschlichen Fähigkeitsansatz (hier in gekürzter, sinngemässer Fassung):
1. Leben:
So führen, bevor es so eingeschränkt ist, dass es nicht mehr lebenswert ist
2. Körperliche Gesundheit:
Sich der Gesundheit so zu erfreuen, dass ein befriedigender Sex, Fortpflanzung, angemessene Unterkunft, gesunde Ernährung/Tischkultur wie unnötige Schmerzen vermeiden zu können, gewährleistet sind.
3. Körperliche Integrität:
Sich örtlich von A nach B frei bewegen können, dass Schutz vor Übergriffen häuslicher, sexueller Gewalt besteht.
4.Sinne, Fantasie und Denken / Symästhesie (2);
In der Lage sein, auf eine 'wahrhaftig menschliche Weise (1)' alle Sinne, sich Dinge vorzustellen, zu denken und zu argumentieren, sich lebensbegleitend zu bilden, sich selbstbestimmt und meinungsfrei zu äussern,
(2) https://www.kultur-punkt.ch/galerie/werkzeuge-n-der-betrachtung/aesthetik-reflexionen/synaesthetisches.html
5. Emotionen:
Beziehungen zu Dingen und Personen - die wir und die uns 'wahlverwandt' mögen - aufnehmen und zuwendend begegnen.
Und bei Weggang/Abwesenheit betrauern, Sehnsucht und Fernweh pflegen, Furcht und Angst mithilfe von Wahlverwandten
minimieren können, Formen der menschlichen Zusammenkunft unterstützen, die für die eigene Entfaltung hilfreich sind.
6, Praktische Vernunft:
Vorstellungen und Planen vom Guten / bonum (1) kritsch hinterfragen, einschliesslich des Gewissens-, der Religions-,und einer Dogmen Freiheit.
7. Zugehörigkeit:
Mit anderen leben, in Beziehung zu treten, anerkennen, adäquaten Abstand wahren, an Interaktionen sich beteiligen und diese entsprechend (zugleich schützend) fördern, und die eigene politische Meinung zum Ausdruck bringen.
8. Andere Arten:
Mit Sorge für und in Beziehung zu Krume / Gestein, Pflanze und Naturwelt leben um diese bleibend fördern.
9. Spielen.
In der Lage sein zu lachen, wie Freizeitaktivitäten mit anderen oder allein wie Meditation zu geniessen
10.Kontrolle über die eigene Umwelt
a) Politisch
In der Lage sein sich an politischen Entscheidungen zu beteiligen, die das eigne Leben betreffen, das Recht auf politische Teilhabe haben, den Schutz der Rede und Versammlungsrecht beinhalten.
b) Materiell
In der Lage sein Eigentum (Land, bewegliche Güter) zu besitzen, Eigentumsrechte wie andere gleichermassen zu haben, sich gleichberechtigt um einen Arbeitsplatz zu bewerben, vor ungerechtfertigter Durchsuchung und Festnahme geschützt zu sein.
In der Arbeitswelt als Mensch arbeiten können, praktische Vernunft ausüben, und mit andere ArbeitnehmerInnen sinnvolle Beziehungen zu gegenseitige Anerkennung eingehen können.
Diese erneuerte, kosmopolitische wie zentral menschliche Fähigkeitsansatz der 'Revision eines Ideals' von Marta Nussbaum ist ein visonäres Manifest zu unserem Miteinander- und Über-Leben - weltweit wie vor Ort und in unserem Selbst.
m+w.p20-8

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Stimmen
> »Die US-amerikanische Philosophin Martha Nussbaum nähert sich dem Kosmopolitismus jenseits aller aktuellen politischen Streitigkeiten um globale Eliten und lokale Milieus und zeigt: Kosmopolitismus ist eine für jede Ethik grundlegende Idee.« deutschlandfunk kultur, Buchkritik
> Gekürt als bestes Buch des Monats Mai, ausgewählt durch die
SZ-Literaturredaktion
> »(D)ie amerikanische Philosophin (unternimmt) in ihrem jüngsten Buch eine umfassende Kritik des Kosmopolitismus: Um ihn letztlich auf tragfähigere Füße zu stellen.«
deutschlandfunk kultur, Sein und Streit
>»Im vorletzten Kapitel erweist Nussbaum sich als moderate Realistin. Kosmopolitische Ideale müssen lokal und variabel umgesetzt werden; Politik braucht konkrete Teilhabe, also demokratische Kontrolle, daher kann sie auf Verfassungs- und Nationalstaaten nicht verzichten.
« Süddeutsche Zeitung
>»Es sind vor allem diese Ambivalenzen (Nussbaums Liberalismus und ihre Sorge vor einem „wohlwollenden Paternalismus“), die das Buch (…) lesenswert machen. Sie zeigen, dass reines Schwarzweißdenken hinsichtlich einer kosmopolitischen Vision letztlich zu kurz greift.« Andruck,
deutschlandfunk kultur
> »In eindringlichen und herausragenden Essays untersucht Nussbaum die kosmopolitische Tradition und ihre Verbindung zu den Herausforderungen von Pluralismus und Globalismus im zeitgenössischen Leben. Eine zeitgemäße und aufschlussreiche Analyse ethischer Dilemmata.«
Kirkus Reviews
> »Mit ihrer ausgezeichneten Neubewertung der kosmopolitischen Tradition bietet Martha Nussbaum in einer Zeit des wachsenden Chauvinismus einen willkommenen und dringend nötigen Beitrag. Meisterhaft zeichnet sie die Entwicklung der Idee der universellen menschlichen Würde von der Antike bis in die Gegenwart nach und zeigt die wichtigsten Beiträge dieser Tradition zu unserem Denken über Moral und Recht. Gleichzeitig deckt sie aber auch die Mängel dieser Idee auf überzeugende Weise auf. Das Buch ist erhellend und regt zum Nachdenken an.« Lior Erez, Times Higher Education
> »Tiefgründig, elegant geschrieben und inspirierend. Nussbaum hat ihren Ruf als eine der größten modernen Philosophen wahrlich verdient.« Aidan Johnson, The Globe and Mail
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