Die Samurai . Von Wolfgang Schwentker

Lebens- & Arbeitswelt 4.0  Topoi A-Z  > Portraits - Herrschende
Samurai (W. Schneider)
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Online-Publikation: Juni 2019 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Die Samurai . Von  Wolfgang Schwentker  >>
133 S., mit 3 Abbildungen und 3 Karten ; Softcover ; 978-3-406-73852-4 ; 9,95 €
Verlag C. H. Beck; 80703 München; http://www.chbeck.de

Charakteristika
> Samurai (jap. 侍 oder seltener 士) ist die im Westen übliche Bezeichnung für ein Mitglied des Kriegerstandes im vorindustriellen Japan. In Japan selbst ist die Bezeichnung Bushi üblich. Heute wird Samurai einzig für den Kriegeradel jener Zeit verwendet und nicht beispielsweise für Ashigaru (jap. 足軽; leichtgerüstete Fußsoldaten; wörtlich „leichtfüßig“). Herrenlos gewordene Samurai wurden als Rōnin (dt. „Wellenmänner“) bezeichnet.
https://de.wikipedia.org/wiki/Samurai
> Der Weg des Kriegers
Nirgendwo sonst auf der Welt entwickelte sich eine derartiger Krieger- und Waffenkult wie im mittelalterlichen Japan. Das ist um so bemerkenswerter, wenn man bedenkt, dass es sich bei den Kriegen der Samurai, fast ausschließlich um inländische Konflikte lokaler Kriegsherren handelte. Die Männer die diese Kriege mit allen Mitteln ausfochten, waren ihren Anführern treu ergeben und kämpften mit äußerster Härte und Zähigkeit, bis ihre Feinde oder sie selbst vernichtet wurden. Die eigene Haut zu retten, zu fliehen oder sich geschlagen zu geben, war für die Samurai praktisch undenkbar. Wer es dennoch tat, und manche taten es, war der größten Verachtung ausgesetzt und hatte Schande über seinen Herrn und seinen Clan gebracht.
 Die Samurai-Ideologie entwickelte sich etwa seit dem 9. Jahrhundert mehr und mehr zu einem festen Verhaltenskodex und wurde im Laufe der Zeit tiefgreifend vom Zen-Buddhismus beeinflusst.
 Die Krieger wurden ursprünglich als Bushi, (wörtl. "Mann mit Waffen" oder "Bewaffneter") bezeichnet. Der Begriff "Samurai",(wörtl. "Dienender" oder "Im Dienste stehender"), tauchte erst viel später auf.
Bushido, der ritterliche Ehrenkodex und die Ethik des Samurai-Standes, forderte Selbstaufopferung, absolute Loyalität, Tapferkeit, höchste Waffenbeherrschung und ständige Kampfbereitschaft. Bei all der Grausamkeit mit der die japanischen Krieger ihre Kämpfe austrugen, gehörten dennoch die Gerechtigkeit und der Schutz der Schwachen und Wehrlosen zu ihren Tugenden.
 Der ritterliche, ehrenhaft kämpfende Samurai, entsprach jedoch nicht immer der Realität. Verschwörungen, Neid, Feigheit und Machtgier waren an der Tagesordnung. Um politische Gegner aus dem Weg zu räumen war praktisch jedes Mittel recht. Der Sieg über die feindlichen Clans, endete nicht selten in einem gnadenlosen Blutbad, dem die gesamte Familie mit Frauen, Kindern, Alten und Dienern zum Opfer fiel.
 Der Begriff Bushido, setzt sich zusammen aus Bushi (Krieger) und do (Weg), also der "Weg des Kriegers". http://www.welt-der-samurai.de/bushido.html

Inhalt des Buches
Die Samurai bildeten viele Jahre lang die politische und soziale Elite Japans. Wolfgang Schwentker, einer der besten Kenner der japanischen Geschichte, zeichnet die legendenumwobene Geschichte dieses Kriegerstandes von seinen antiken Anfängen bis zu seiner formellen Abschaffung im 19. Jahrhundert nach. Ein Kapitel über das Erbe der Samurai, das bis heute - nicht zuletzt durch zahlreiche Kinofilme - im modernen Japan fortlebt, beschließt diese ebenso kenntnisreiche wie faszinierend zu lesende Einführung.
Der vorliegende Band beschreibt Entstehung, Aufstieg und Niedergang der Samurai über einen Zeitraum von mehr als tausend Jahren. Er erzählt die Geschichte des legendären Kriegerstandes im Spiegel der politischen Sozial- und Kulturgeschichte Japans. Dabei wird der Bogen von den frühen Kriegern des 5./6. Jahrhunderts bis zur formellen Abschaffung der Samurai als sozialer Stand nach der Meiji-Restauration von 1868 gespannt. Auch nach der Auflösung der Samurai als Herrschaftsstand lebt die ältere Ideologie des bushidô ("Der Weg des Kriegers") in Politik und Wirtschaft des modernen Japan fort.  

Autor
Wolfgang Schwentker (* 13. August 1953 in Oberhausen) ist ein deutscher Historiker. Er ist seit 2002 Professor am Institut für vergleichende Zivilisationsforschung an der Universität Osaka. Zu seinen Forschungsgebieten gehören die vergleichende Ideen- und Sozialgeschichte, die Geschichte Japans, die kulturellen Kontakte von Japan und Europa (speziell Deutschland) und das Werk Max Webers.
https://de.wikipedia.org/wiki/Wolfgang_Schwentker

Stimme
"Wer waren die historischen Samurai, und wieso wurden gerade sie zum Symbol japanischer Kultur und des Erfolgs japanischer Geschäftspraktiken? Auf beide Fragen gibt Wolfgang Schwentkers mit leichter Hand geschriebenes Büchlein Antworten. (...) Wer sich über ihre faszinierende Geschichte einen Überblick verschaffen will, ist mit Schwentkers Darstellung gut beraten."
Florian Coulmas, Süddeutsche Zeitung, 16. Juni 2003

Fazit
Der Ideen- und Sozialgeschichtskundige Wolfgang Schwentker, dem ausserordentlichen Kenner der japanischen Geschichte und der Samurai und ihren Weg darin (bushidô ("Der Weg des Kriegers")), ist zu danken ihren Herrschaftsstand  in Politik und Wirtschaft bis ins Heute von Japan, auch das Hintergründige und Mythische Die Samurai in seinem Buch "Die Samurai" zu erhellen.  
Seit dem 5./6. Jahrhundert bis in das 21. Jahrhundert spiegelt sich ihr Einfluss in Politik und Wirtschaft Japans wider.
Samurai definieren sich als im Dienste Stehende was mit Selbstaufopferung, absoluter Loyalität, Tapferkeit, höchste Waffenbeherrschung und ständige Kampfbereitschaft - verknüpft ist, auch mit Grausamkeit einhergeht, wenn es um die Durchsetzung von Gerechtigkeit und dem Schutz der Schwachen und Wehrlosen ging und geht. Es ist eine ungemein erhellende kollektive Biographie dieses zivilen Standes - im und für den Staat - wie zu seinem Oberhaupt überaus gelungen. m+w.p19-6

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