Christa Studt: Die Verbindung von Psychoanalyse und Mythos Auf den Spuren Sigmund Freuds und des Weltschöpfungsmythos 'Enuma elis'

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Psychoanalyse - Mythos . C. Studt
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Online-Publikation:Febuar 2022 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Christa Studt: Die Verbindung von Psychoanalyse und Mythos Auf den Spuren Sigmund Freuds und des Weltschöpfungsmythos Enuma elis >>
170 Seiten, Paperback, Grossoktav, SBN 9783955583200, 19,90
Brandes & Apsel Verlag, Frankfurt a.M.; http://www.brandes-apsel-verlag.de;

Charakteristika
> Leben - gestalten
> Enuma elisch …» («Als droben die Himmel noch nicht benannt waren …») – so beginnt der babylonische Mythos von den Uranfängen. Dieses über 3000 Jahre alte Werk gehört ebenso wie das Gilgamesch-Epos zum Kanon der Weltliteratur.
https://de.wikipedia.org/wiki/En%C5%ABma_eli%C5%A1
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Weltschöpfungsmythos

Inhalt
Die Verbindung von Psychoanalyse und Mythos ist ein leidenschaftliches Plädoyer für die nach wie vor revolutionären Erkenntnisse aus Sigmund Freuds Werken: Freud gab dem ­Mythos wieder eine Heimat in der Psyche des Menschen.
Die Autorin schildert im ersten Teil die spannende Geschichte der Vertreibung des Mythos in der europäischen Geistesgeschichte, die erst durch das epochale Werk Sigmund Freuds Die Traumdeutung endete. Ausgewählte Kapitel aus Freuds Lehre und Kulturschriften vermitteln anschaulich seinen Werdegang vom Naturwissenschaftler zum Traumdeuter und Psychoanalytiker.
Der zweite Teil des Buches ist dem babylonischen Mythos Enūma eliš gewidmet, der die Ursprungserzählung und die Erzählung der Lebensgeschichte des Gottes Marduk sowie seine Weltschöpfung umfasst. Die Autorin spannt den Bogen von der babylonischen Erzählung zu den Erkenntnissen Freuds, wie Urhordentheorie, Ödipuskomplex und Narzissmus, die auch für das babylonische Werk anzuwenden sind. Anhand von altorientalistischen, literaturwissenschaftlichen und psychoanalytischen Kommentaren werden die dramatischen Konflikte der göttlichen Protagonisten des babylonischen Dichters erörtert und führen so zu einem vertieften Verstehen des Mythos, in dem ein Wandel von ursprünglich matriarchaler zu patriarchaler Kultur deutlich wird.
In Freuds Schriften und in der babylonischen Dichtung werden – trotz des zeitlichen Abstandes von zirka viertausend Jahren – die libidinösen und destruktiven menschlichen Kräfte und deren Bewältigung sichtbar.

Autorin
Christa Studt, Diplom-Psychologin, Psychoanalytikerin (DGPT, DPG, IPA), in eigener Praxis tätig. Sie war Dozentin, Supervisorin und Lehranalytikerin an den DPG-Instituten in Freiburg und Berlin und absolvierte ein achtsemestriges Zweitstudium in Vorderasiatischer Archäologie. Schwerpunkte: Vergleich Neopsychoanalyse-Psychoanalyse, Technik des Erstinterviews, das patriarchale Bild der Frau im Schöpfungsprozess.

Fazit
Der Psychoanalytikerin - zugleich Vorderasiatische Archäologin Christa Studt gelingt es mit Bravour den 3000jährigen Mythos 'Enuma elisch' mit der Traumdeutung Freuds, wie Urhordentheorie, Ödipuskomplex und Narzissmus' überaus gekonnt zu verknüpfen.
Studt sieht in ihrer tiefgründenden Untersuchung - wobei sie neben Sophokles (..nichts ist GEWALTiger als der Mensch..) unmerklich auch das Höhlengleichnis Platons* (zwischen Ausgeliefertsein und begründeter Erkenntnis, bonum..) im depressiven Sein streift – und schliesslich die Verbindung von Psychoanalyse und Mythos als unverzichtbar.erkennt: So ist ein Erkenntniswerk entstanden, das die Basis zu zukünftigem Diskurs anbietet.
m+w.p22-2 < k. >

*Platon Akademie 4 - Diskursbasis - Topoi
https://www.kultur-punkt.ch/diskurs-platon-akademie-4-0/pa4-diskurs-topoi-aktuell-a_z.html
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