Abenteuer Platte . Harald Kirschner - Bildband, Text: Katja Kirsche

Abenteuer Bombentrichter  'bis nach 1945'
-danach  wie hier -
Abenteuer Platte 'bis vor 1990' 
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Gesellschaft - Wohn-, Spiel-Welt Platte . DDR
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Online-Publikation: Oktober 2021 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Abenteuer Platte . Harald Kirschner - Bildband, Text: Katja Kirsche >>
mdr : 128 S., geb., 165 × 240 mm, s/w-Abb., ISBN 978-3-96311-515-8, 18,00 €
Mitteldeutscher Verlag, 06112 Halle (Saale); http://www.mitteldeutscherverlag.de

Charakteristik und Fazit
> Platte:
-Wohnkomplexe DDR, ab1960 in Präfabrikationsweise (FR>USSR>DDR) ab 1972 bis1990 (über 2 Mio Wohnungen..)
> Ein großer Abenteuerspielplatz entstand - unmerklich geduldet -, während und nach dem steten Ausbau
> Der Bildband erzählt vom Alltag der Kinder im Plattenbau
> So entstand ein neuer fotografischer Erinnerungs-Schatz
> Sozialgeschichtliche Studien folgten und folgen hoffentlich für das immer noch fehlende Erinnerungs-Gleichgewicht zwischen der DDR- und BRD-Kinderabenteuer-Spiel- und Lebenswelt.
Zu diesem synästhetischen* Erinnerungs-Schatz haben Harald Kirschner und Katja Kirsche einen einzigartigen Beitrag geschaffen.

*) Synästhetisch
Die Synästhesie bezeichnet hauptsächlich die Kopplung zweier oder mehrerer physisch getrennter Bereiche der Wahrnehmung & Gestaltung
https://www.kultur-punkt.ch/galerie/werkzeuge-n-der-betrachtung/aesthetik-reflexionen/synaesthetisches.html
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Inhalt
Bilder eines sensiblen Chronisten im dokumentarischen Stil
Leipzig, Berlin, Dresden, Halle, Rostock oder Magdeburg: die Platte gab es überall. In den 80er Jahren waren die Neubaugebiete aus ökonomischen Gründen über mehrere Jahre auch gleichzeitig immer eine Baustelle. Bauen und Wohnen fanden parallel statt und die Menschen mussten mit dem Unfertigen und Provisorischen zurechtkommen. Dieses Gelände, jenes Konglomerat von Bauzustand und »trautem Heim«, wurde von den Kindern begeistert aufgenommen. Sie verstanden es, aus der Not eine Tugend zu machen und diesen Zustand in ein kreatives, interessantes, abenteuerliches Spiel einzubeziehen. Baumaterialien, Betonplatten, Baugeräte, Schutt und Schlamm waren ihre Begleiter. Harald Kirschner dokumentiert am Beispiel Leipzig-Grünau, wie damals die Kinder selbstbewusst und fantasievoll ihr Umfeld in Besitz nahmen, wie sie sich ausprobierten, an Grenzen gingen und wie sie sozial miteinander agierten. Diese Abenteuerwelt war für die vielen Kinder ein großer Freiraum mit viel Eigeninitiative und Selbstverantwortung.
Katja Kirsche beschreibt in einem Essay an eigenen Kindheitserlebnissen diese spannende Zeit.
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