Digitale Ethik: Ein Wertesystem für das 21. Jahrhundert . Sarah Spiekermann

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Digitale Ethik - Wertesystem . S. Spiekermann
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Online-Publikation: September 2021 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Digitale Ethik: Ein Wertesystem für das 21. Jahrhundert . Sarah Spiekermann >>
304 Seiten, gebunden, 19,99€
Droemer Knaur, Berlin; http//www.droemer-knaur.de

Inhalt
Technik, die dem Menschen dient - das fordert die Wiener Professorin Sarah Spiekermann von allen, die an der Digitalisierung mitwirken. In ihrem gesellschaftskritischen Sachbuch entwickelt Sarah Spiekermann eine Ethik für die Technik der Zukunft - und zugleich ein Plädoyer für Freiheit und Selbstbestimmung im Zeitalter der Digitalisierung
Apps, die unaufgefordert Informationen zuschicken; Autos, die von Google-Rechnern gesteuert werden; Sprachassistenten, die Bestellungen für uns vornehmen – immer mehr Menschen fragen: Was macht die Digitalisierung mit mir und meinem Leben?
Sarah Spiekermann kritisiert, dass wir zu passiven Empfängern einer entmündigenden Technik degradiert werden.
Sie fordert deshalb ein radikales Umdenken: Wir brauchen eine Technik, die uns dient, statt uns zu beherrschen. Die Digitalisierung darf nicht länger vom Gewinnstreben der IT-Konzerne getrieben sein, sondern muss Werte wie Freundschaft, Privatheit und Freiheit verwirklichen helfen. Denn nur so werden wir unser Menschsein in einer digitalisierten Lebenswelt sichern können: „Wir müssen versuchen, den Wert zu entdecken, der mit Technik geschaffen werden kann. Und das ist nicht Geld, nicht Effizienz, nicht Gewinnmaximierung. Sondern Zufriedenheit, Freundschaft und Wissen.“
In ihrem Sachbuch „Digitale Ethik“ entwirft Sarah Spiekermann, die Expertin für ethische Technik-Entwicklung, ein Werte-System für das Zeitalter der Digitalisierung, das auf traditionellen Werten aufbaut.

Autorin
Sarah Spiekermann, verh. Sarah Spiekermann-Hoff, (* 5. September 1973 in Düsseldorf[1][2]) ist eine deutsch-österreichische Wirtschaftsinformatikerin. Seit 2009 leitet sie den Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik und Gesellschaft an der Wirtschaftsuniversität Wien

Stimme
"Dieses Buch ist Pflichtlektüre." Süddeutsche Zeitung

Fazit
Die deutsch-österreichische Wirtschaftsinformatikerin Sarah Spiekermann ist 'Expertin für ethische Technik-Entwicklung, ein Werte-System für das Zeitalter der Digitalisierung, das auf traditionellen Werten aufbaut', wie es in der Präsentation - zu Recht - ihres Diskursbuches "Digitale Ethik" heisst.
In acht beachtlichen 'Fort-Schritten' belegt die Autorin wie ein Wertebewusstsein menschengerecht durch Wertethik entsteht. Im Kern kommt wird die Natur des Digitalen behandelt und deren Unvollständigkeit, ja zunehmende Fehlanfälligkeit bei zunehmender digitaler Erneuerung der Wertfolgen (Weizenbaum-Prankl im Gespräch(1).
Ebenso ist das Fortschrittdenken mit seinem Transhumanismus eine Ideologie der Lieblosigkeit, so Spiekermann, mit gegensätzlichen Menschenbildern.
Hinzu kommt die Ethik in der Praxis durch die 'Kunst des Weglassens von Heimlichkeiten und Halbwahrheiten' unter die Räder staatlicher wie zivilbürgerlicher Verhaltensweisen.
Das zukunftsweisende Wissen sollte daher in einer neuen Berufsgruppe namens 'Wissenshüter (Platon, PA4 (2)' ausgebildet werden.
Auch der Freiheitsbegriff gerät im digitalen Zeitalter in Gefahr durch KI, Hate Speech, 'Freiheitsberaubung in kleinen Schritten' durch Manipulation und Frust gesteigert.
'Die Quintessenz von Spiekermann lautet dazu dass in kleinen Schritten Aufmerksamkeit auf die Werte bewusst und teleologisch (3) im Selbst erkannt werden und im nächsten Schritt Masshalten, Rituale (statt Algorithmen) und Bio-Rythmen mit technischen und politischen Massnahmen in Einklang zu bringen sind'. Somit ist dieses Handbuch für das Überleben im fortschreitenden Digitalen ein essentielles Diskurs-Werkzeug.
m+w.p21-11 < k. >

1)Joseph Weizenbaum im Gespräch mit Prankl, Zürich 1990er Jahren
(* 8. Januar 1923 in Berlin; † 5. März 2008 in Gröben) war ein deutsch-US-amerikanischer Informatiker sowie Wissenschafts- und Gesellschaftskritiker. Weizenbaum bezeichnete sich selbst als Dissidenten und Ketzer der Informatik
https://de.wikipedia.org/wiki/Joseph_Weizenbaum
2) Diskurs Platon Akademie 4.0
https://www.kultur-punkt.ch/diskurs-platon-akademie-4-0.html
3)Die teleologische Ethik (von gr. télos „Ziel“) basiert auf der Grundidee, dass Lebewesen (also auch der Mensch) naturgegebene Ziele verfolgen bzw. Zwecke beabsichtigen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Teleologische_Ethik
4)
Biorhythmus
(Mantik), dem zufolge Leistungsfähigkeit und Gemütszustand des Menschen rhythmisch vom Tag der Geburt abhängen

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