Andreas Kossert: Flucht – Eine Menschheitsgeschichte

Lebenswelt & Arbeitswelt 2.0 - 5.0 > Leben wie-> Überleben -
Überleben - Flucht .. A. Kossert
-lw-rh-dva-siedler20-12flucht-menschheitsgeschichte


Online-Publikation: Dezember 2020 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Andreas Kossert: Flucht – Eine Menschheitsgeschichte >>
432 Seiten; 13,5 x 21,5 cm; HC, Geb. mit SU, 978-3-8275-0091-5, 25,00 € (D), 25,70 € (A), CHF 35,90
DVA Sachbuch Siedler - Verlagsgruppe Random House, München; http://www.randomhouse.de; http://www.dva.de

Charakteristika
»Alle Migranten haben Anspruch auf den Schutz aller ihrer Menschenrechte.«
UN-Generalsekretär António Guterres

Überblick
Im Jahr 2000 beschloss die Generalversammlung der Vereinten Nationen, den 18. Dezember zum Internationalen Tag der Migranten zu erklären, um Aufmerksamkeit und Bewusstsein für das weltweit relevante Thema Migration zu stärken. In ihrer damaligen Resolution forderten die UNO-Mitgliedsstaaten dazu auf, "weitere Anstrengungen zu unterrnehmen, um die Achtung der Menschenrechte und Grundfreiheiten aller Migranten sicherzustellen." Zwei Bücher sind dieses Jahr erschienen, die sich auf sehr unterschiediche Weise mit dem weltweiten Problem unfreiwilliger Migration befassen. Jean Ziegler, bis 2008 UN-Sonderberichterstatter und bis heute für den UN-Menschenrechtsrat beratend tätig, berichtet in »Die Schande Europas« (C. Bertelsmann) von den desaströsen Zuständen in den Flüchtlingslagern auf Lesbos und den Menschenrechtsverletzungen, die dort von der EU bis heute toleriert werden. Andreas Kossert stellt mit seinem im Herbst erschienenen Buch »Flucht. Eine Menschheitsgeschichte« (Siedler) die aktuellen Flüchtlingsbewegungen in einen großen geschichtlichen Zusammenhang. Sie sind aktuell und zugleich ein jahrhundertealtes Drama der Menschheitsgeschichte. Für seine Arbeit wurde er mit dem NDR Kultur Sachbuchpreis 2020 ausgezeichnet.
Markus Desaga

Inhalt
Andreas Kossert, renommierter Experte zum Thema Flucht und Vertreibung im 20. Jahrhundert und Autor des Bestsellers „Kalte Heimat“, stellt in seinem neuen Buch die Flüchtlingsbewegung des frühen 21. Jahrhunderts in einen großen geschichtlichen Zusammenhang. Immer nah an den Einzelschicksalen und auf bewegende Weise zeigt Kossert, welche existenziellen Erfahrungen von Entwurzelung und Anfeindung mit dem Verlust der Heimat einhergehen - und warum es für Flüchtlinge und Vertriebene zu allen Zeiten so schwer ist, in der Fremde neue Wurzeln zu schlagen. Ob sie aus Ostpreußen, Syrien oder Indien flohen: Flüchtlinge sind Akteure der Weltgeschichte - Andreas Kossert gibt ihnen mit diesem Buch eine Stimme.

Autor
Andreas Kossert, geboren 1970, studierte Geschichte, Slawistik und Politik. Der promovierte Historiker arbeitete am Deutschen Historischen Institut in Warschau und lebt seit 2010 als Historiker und Autor in Berlin. Auf seine historischen Darstellungen Masurens (2001) und Ostpreußens (2005) erhielt er begeisterte Reaktionen. Zuletzt erschienen von ihm der Bestseller »Kalte Heimat. Die Geschichte der deutschen Vertriebenen nach 1945« (2008) sowie »Ostpreußen. Geschichte einer historischen Landschaft« (2014). Für seine Arbeit wurde ihm der Georg Dehio-Buchpreis verliehen.

Stimmen
> »Andreas Kossert zeigt auf, dass Flucht und Vertreibung nicht das Problem der anderen ist, sondern gerade auch in Deutschland tief verwoben ist mit der eigenen Familiengeschichte, und stiftet einen Sinn dafür, dass es eben alle angeht.«
Aus der Jurybegründung zum NDR Kultur Sachbuchpreis
Süddeutsche Zeitung
> »Andreas Kossert zeigt auf, dass Flucht und Vertreibung nicht das Problem der anderen ist, sondern gerade auch in Deutschland tief verwoben ist mit der eigenen Familiengeschichte, und stiftet einen Sinn dafür, dass es eben alle angeht.«
Aus der Jurybegründung zum NDR Kultur Sachbuchprei

Fazit
Der promovierte Historiker Andreas Kossert, weist in seinem Diskursbuch "Flucht" und Vertreibung nach wie diese Probleme mit Deutschland tief mit der eigenen Familiengeschichte verknüpft sind.
Der Autor sieht im Topos Flucht auch den der 'Heimat' - der Ambivalenz des lebensbegleitenden Gefühls im Weggehen, Ankommen, Weiterleben, Erinnern und so die Frage entsteht 'wann man angekommen ist? Und was war, endet nicht, behauptet Kossert mit Fug und Recht.
Die Quintessenz im Gespräch mit Rupert Neudeck erfährt Kossert bestätigend, dss in jedem Menschen ein Flüchtling (ein Flüchtiger?!) steckt, der eine Fluchtgeschichte in sich trägt, als Teil kollektiver Erfahrung - und keine Geissel - sondern wie fragil unsere Existenz mit Sicht auf die Welt ist.
So bietet das Fragebuch zur Flucht zugleich eine wertreiche Antwort.
m+w.p20-12 < k. >

*) Rupert Neudeck (* 14. Mai 1939 in Danzig; † 31. Mai 2016 in Siegburg[1][2]) war ein deutscher Journalist, Mitgründer der Organisation Cap Anamur/Deutsche Not-Ärzte und Vorsitzender des Friedenskorps Grünhelme. Weltweit bekannt wurde Neudeck 1979 durch die Rettung tausender vietnamesischer Flüchtlinge (sogenannter „boat people“) im Chinesischen Meer mit der Cap
https://de.wikipedia.org/wiki/Rupert_Neudeck
***