Karl Deisseroth: Der Stoff, aus dem Gefühle sind . Über den Ursprung menschlicher Emotionen

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Emotionen - Gefühle . K. Deisseroth
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Online-Publikation: November 2021 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Karl Deisseroth: Der Stoff, aus dem Gefühle sind . Über den Ursprung menschlicher Emotionen >>
304 Seiten, 13,5 x 21,5 cm, Hardcover vmit Schutzumschlag, ISBN: 978-3-89667-651-1, 24,00 [D] € 24,70 [A] | CHF 33,90
Randomhouse Blessing Verlag, D-81673 München; http://www.randomhouse.de/blessing; http://www.randomhouse.de;

Charakteristika
> Albert-Lasker-Preis 2021 für Karl Deisseroth
> Aus dem Amerikanischen von Jürgen Neubauer
Originaltitel: Projections - A Story of Human Emotions
Originalverlag: Random House
> Albert-Lasker-Preis 2021 für Karl Deisseroth
> » Informativ und sehr berührend: ein persönliches Lehrbuch der Psychiatrie
> „Sollte ich irgendwann einmal einer psychiatrischen Behandlung bedürfen – dann bitte bei einem Arzt wie Karl DEISSEROTH.“

Inhalt
Warum fühlen wir? Wie entstanden unsere Emotionen? Welche Geheimnisse birgt das ganze Spektrum unserer Gefühlswelten? Ein außergewöhnliches, erhellendes und mitreißendes Werk - über Lebensgeschichten und die Geschichte allen menschlichen Lebens.
Karl Deisseroth ist Professor für Biotechnik und Psychiatrie. Er studierte in Harvard, u.a. Creative Writing, und unterrichtet heute an der Stanford University. Neben seiner Lehr- und Forschungsarbeit war er jahrelang in der ambulanten Psychiatrie tätig, und nach wie vor behandelt er z.B. Menschen mit Diagnosen auf dem Autismus-Spektrum. Deisseroth veröffentlichte zahlreiche Arbeiten u.a. in »Nature« und »Science«, er selbst und seine Forschung erfuhren bereits große Beachtung in internationalen Medien, u.a. »New York Times«, »SPIEGEL« und SWR. Für seine Entwicklung bahnbrechender biotechnischer Verfahren, wie die Optogenetik, erhielt er namhafte und hochdotierte Auszeichnungen, darunter den Else-Kröner-Fresenius-Preis für medizinische Forschung 2017, den Kyoto-Preis 2018, den A.H.-Heineken-Preis für Medizin 2020 von der Königlich-Niederländischen Akademie der Wissenschaften und den Albert-Lasker-Preis, die höchste medizinisch-wissenschaftliche Auszeichnung in den USA, im Jahr 2021. Deisseroth lebt mit seiner Frau und fünf Kindern in Palo Alto, Kalifornien.
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Fazit, vorangestellt
Allem voran geht es im Diskursbuch 'Über den Ursprung menschlicher Emotionen' von Karl Deisseroth mit demTitel "Der Stoff, aus dem Gefühle sind " und 'Eine Stimme wie fwe-blog 14.11.2021* es auf treffliche Weise sagt: Deisserot gibt Einblick in eine moderne Psychiatrie, die weit über das Klischee der „Psychopharmaka-Fließband-Medizin hinausgeht',
Hinein in die subjektiven, inner/st/en Zustände (Qualia, Gefühle..) begibt sich der Autor behutsam in die unmittelbare Nähe der Patienten, denn, wie er selbst sagt, jeder von ihnen ist untrennbar verbunden mit dem Faden (auch wenn dieser sich zusehends verdünnt, zu reissen droht .. oder sogar reisst < k. >) durch die Zeit, über Sekunden und durch Generationen. Diese subjektiven Erfahrungen bilden die Werft (die psychoanalytische Anlage zum Ausbessern < im übertragenen Sinn > der erfahrenen Gefühls-Fährnisse): der Werft unseres gemeinsamen Identitäts-Weges, den wir als Mensch/heit gemeinsam zurückgelegt haben, erzählen wir... ' fragmentarisch - was wir sind!
m+w.p21-11 < k. >

 

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Stimmen
» Ein Meisterwerk, das für uns alle geschrieben wurde.«
Patricia Churchland, Professorin für Philosophie
» Karl Deisseroth verwebt Neurowissenschaften und Lebensgeschichten auf völlig neue Weise: zugleich technisch, poetisch und zutiefst einfühlsam.«
Lucy Kalanithi, Professorin für Medizin
> » Ein einfühlsamer Psychiater und ein fesselnder Autor, der urmenschliche Gefühle mit tief schürfenden Einsichten aus der führenden Psychiatrie und Neurowissenschaft zusammenführt.«
Robert Lefkowitz, Chemie-Nobelpreisträger
> » Informativ und sehr berührend: ein persönliches Lehrbuch der Psychiatrie

*) Von: fwe-blog 14.11.2021:
Ich verstehe diesen Titel (und auch den Untertitel) nicht. Dieses Buch ist etwas anderes und so viel mehr, als eine Betrachtung von Emotionen. Der amerikanische Psychiater, Neurobiologe und Bioingenieur DEISSEROTH hat etwas sehr Besonderes geschaffen: Ich würde es „Ein persönliches Lehrbuch der Psychiatrie“ nennen. In diesem Buch werden zwei scheinbar völlig konträre Sichtweisen auf psychische Erkrankungen in einer Weise verwoben, dass auch ein mit der Materie nicht ganz unvertrauter Leser (ich meine mich) aus dem Staunen und aus der Bewunderung nicht herauskommt. Es sind insgesamt vier Zutaten, die dieses gleichzeitig sehr private und extrem informative Sachbuch hervorheben: – Es werden neueste Methoden (Optogenetik) und Erkenntnisse der Hirnforschung hinsichtlich ihrer Bedeutung für die Erklärung der bedeutsamsten psychiatrischen Störungen dargestellt. – DEISSEROTH, der die grundlegenden zellulären und hirnorganischen Zusammenhänge auch an Tieren erforscht, verfolgt die biologische Basis emotionaler Reaktionen bis tief in die evolutionäre Vorgeschichte hinein. – Der Autor beschreibt jeweils an ein oder zwei Fallbeispielen, was die Begegnung mit diesen Menschen bei ihm persönlich und fachlich ausgelöst hat. – Er benutzt dafür eine Sprache, die ebenfalls diese beiden Welten überbrückt – mit einer naturwissenschaftlichen Klarheit und einer beeindruckenden, geradezu poetischen Kraft, voller Empathie und offen für die feinsten Nuancen zwischenmenschlicher Wahrnehmung und Kommunikation. Der Autor erzählt von den Stationen (Achtung: Wortspiel) seiner ärztlichen und psychiatrischen Karriere. Wir lernen dabei nicht nur einen kreativen und neugierigen Wissenschaftler kennen, sondern auch eine sensible und mitschwingende Person, für die die Psychiatrie nur im Rahmen echter zwischenmenschlicher Begegnungen denkbar ist. Dieser Arzt lässt sich von seinen Patienten ganz persönlich anmuten, er nutzt seine Resonanzreaktionen sowohl für den diagnostischen Prozess als auch für den respektvollen Umgang mit dem Gegenüber. Das Buch ist nach einigen der Hauptstörungsbilder gegliedert (u.a. Depression, Borderline-Störung, Schizophrenie, Demenz). Ausgangspunkt ist jeweils eine spezifische Patientenvorstellung, in der der Autor eine Diagnose stellen muss – oft mit weitreichenden Folgen und konkreten Risiken. DEISSEROTH nimmt uns mit in den inneren Prozess des Erfassens des jeweiligen Menschen und seiner Symptomatik, webt dabei geschickt sein psychiatrisches Wissen und den aktuellen neurobiologischen Wissensstand ein. Während er bei anderen Krankheitsbildern zwischen den Darstellungsebenen wechselt, macht der bei der Schizophrenie das Experiment, diese Störung ausschließlich aus der Perspektive des betroffenen Patienten zu erklären. Das ist ziemlich spektakulär und geradezu genial! Der Autor stellt das psychiatrische Diagnose- und Behandlungssystem nicht in Frage; hier äußert sich kein revolutionärer Anti-Psychiater. DEISSEROTH sieht auch keinen Widerspruch zwischen knochentrockener tierexperimenteller Grundlagenforschung und einer zugewandten, patientenzentrierten Psychiatrie. Im Gegenteil: Gerade in dem zunehmenden Verständnis der tief in unserer neuronalen Vorgeschichte angelegten emotionalen Basisfunktionen entdeckt er die Chance, dem verbal geäußerten noch besser gerecht zu werden. Dieses Buch ermöglicht interessierten Laien einen informativen und berührenden Einblick in eine moderne Psychiatrie, die weit über das Klischee der „Psychopharmaka-Fließband-Medizin“ hinausgeht. Wer so tief beteiligt und einfühlsam über Patienten denkt und schreibt, kann kein Diagnose-Roboter sein. Wenn ich über dieses Buch nur einen Satz sagen dürfte, dann den folgenden: „Sollte ich irgendwann einmal einer psychiatrischen Behandlung bedürfen – dann bitte bei einem Arzt wie Karl DEISSEROTH.“

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