30% Ökolandbau heißt auch 30% Bio-Verarbeitung und 30% Bio-Forschung

Leben - Arbeit Topoi A_Z > Klima - 'Glokal' > Nachhaltigkeit - Unternehmen - Zukunft ?!
Öko - Landbau, -Verarbeitung, -Forschung
w-ahnenenkel23-1nh-oeco-landbau-ef

Übersicht
Die Agrarwende ist für die Klimaziele hochrelevant. Bisher mangelt es aber noch an konkreten Maßnahmen. „30 Prozent Ökolandbau heißt auch 30% Bio-Verarbeitung, 30% Bio-Forschung, 30% Wirtschaftsförderung für Bio-Betriebe. Hier klaffen Anspruch und Wirklichkeit extrem auseinander – bei Forschungsausgaben sind wir beispielsweise derzeit bei lächerlichen 2 Prozent“, kommentiert BNW-Geschäftsführerin Dr. Katharina Reuter

Inhalt
Berlin, 20.01.23: Die Agrar- und Ernährungswende ist hochrelevant mit Blick auf die Klimaneutralitäts-ziele und die Einhaltung der planetaren Grenzen. Der branchenübergreifende Bundesverband Nachhaltige Wirtschaft e.V. (BNW) unterstützt die Forderungen nach einer umwelt- und klimafreundlichen Landwirtschaft sowie einer nachhaltigen Verteilung der Agrarsubventionen.
„Gerade im Kontext der Klimakrise muss die Agrarwende jetzt konsequent vorangetrieben werden. Immer mehr Bäuerinnen und Landwirte wollen Teil der Lösung sein, nicht Teil des Problems,“ kommentiert BNW-Geschäftsführerin Dr. Katharina Reuter die morgen stattfindende Demonstration „Wir haben es satt“.
Ein zentraler Baustein ist das Ziel der Bundesregierung von 30 Prozent Ökolandbau bis zum Jahr 2030, wie auch vom BNW im Vorfeld der Bundestagswahl gefordert. Allerdings: Um dieses Ziel zu erreichen, braucht es nun konkrete Maßnahmen und Unterstützung für den Ökolandbau. „Wir benötigen eine ambitionierte und verbindliche Zielsetzung für den Bio-Anteil in öffentlichen Kantinen und wirksame Konzepte zur Förderung von Bio in der Außer-Haus-Verpflegung. Nur so werden wir nachhaltiges Essen auf die Teller bringen und gleichzeitig die Nachfrage nach Bio-Lebensmitteln steigern,“ ist Mathias Kollmann, BNW-Vorstand und Geschäftsführer der Bohlsener Mühle GmbH & Co. KG, überzeugt.
„30 Prozent Ökolandbau heißt auch 30% Bio-Verarbeitung, 30% Bio-Forschung, 30% Wirtschaftsförderung für Bio-Betriebe. Hier klaffen Anspruch und Wirklichkeit extrem auseinander – bei Forschungsausgaben sind wir beispielsweise derzeit bei lächerlichen 2 Prozent“, ergänzt Reuter.
Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir setzt sich für eine Abschaffung der Mehrwertsteuer für Obst, Gemüse und Hülsenfrüchte ein. Dies soll, nach dem Vorbild Spaniens, Verbraucher:innen bei einer gesunden Ernährung unterstützen. Grundsätzlich begrüßt der BNW die Initiative des Ministers: „Die Forderung des Bundeslandwirtschaftsministers über Mehrwertsteuersenkungen Anreize zu setzen, ist gut und hat Potenzial! Die Bundesregierung sollte hier noch größer denken und bei einer Anpassung des Mehrwertsteuersatzes auf Lebensmittel verstärkt Nachhaltigkeitsaspekte berücksichtigen. Es kann nicht sein, dass die nachhaltige Hafermilch mit 19 Prozent besteuert wird, konventionelle Kuhmilch hingegen nur mit 7 Prozent,“ so Dr. rer. agr. Katharina Reuter.
Die „Wir haben es satt“-Demonstrationen finden seit 12 Jahren statt. Neben der Demonstration werden auch Kongresse, regionale Veranstaltungen und Tage der Offenen Tür auf Bio-Bauernhöfen organisiert. Viele Mitgliedsunternehmen des BNW unterstützen das Bündnis schon lange und gehen auch am Samstag wieder gemeinsam auf die Straße.

Kontakte:
Bundesverband Nachhaltige Wirtschaft e.V.
Dr. Katharina Reuter, Geschäftsführerin
mailto:reuter@bnw-bundesverband.de
*
Agentur Ahnen&Enkel
Kai Weller
mailto:weller@ahnenenkel.com
Bundesverband Nachhaltige Wirtschaft e.V.
Der Bundesverband Nachhaltige Wirtschaft e.V. (BNW) ist die politische Stimme der nachhaltigen Wirtschaft und setzt sich als unabhängiger Unternehmensverband für den Umwelt- und Klimaschutz ein. Mit seinen knapp 600 Mitgliedsunternehmen steht der BNW inzwischen für mehr als 130.000 Arbeitsplätze.
https://www.bnw-bundesverband.de/
*
Almuth Nitsch
c/o Bundesverband Nachhaltige Wirtschaft e.V.
mailto:nitsch@ahnenenkel.com
Mariannenstraße 9-10 | 10999 Berlin
https://www.ahnenenkel.com
***

Nachhaltige öffentliche Beschaffung als Transformationshebel nutzen

Leben - Arbeit Topoi A_Z > Klima - 'Glokal' > Nachhaltigkeit - Unternehmen - Zukunft ?!
Nachhaltige Beschaffung > Transformationshebel
lw-ahnenenkel23-1nh-transformation


Bundesverband Nachhaltige Wirtschaft legt Positionspapier vor
Berlin, 19.01.23: Mit einem Einkaufs- und Vergabevolumen von etwa 500 Mrd. Euro pro Jahr haben die Beschaffungsstellen von Bund, Ländern und Kommunen eine zentrale Marktmacht und einen erheblichen Einfluss auf die sozial-ökologische Transformation der Wirtschaft. Obwohl die Bundesregierung sich zur nachhaltigen öffentlichen Beschaffung bekannt hat, bleiben Behörden aller Verwaltungsebenen hinter den Erwartungen zurück. Der Bundesverband Nachhaltige Wirtschaft e. V. (BNW) zeigt in seinem heute veröffentlichen Positionspapier auf, mit welchen Maßnahmen die öffentliche Beschaffung nachhaltig werden kann.
„Die öffentliche Beschaffung muss als wirksamer Hebel im Kampf gegen die Klimakrise genutzt werden“, sagt BNW-Geschäftsführerin Dr. Katharina Reuter. „Gerade in den Bereichen Strom, Wärme, Transportfahrzeuge und Nahrungsmittel ist es dringend notwendig, dass dieser Geldfluss sofort in nachhaltige Produkte und Dienstleistungen umgelenkt wird. Deshalb fordern wir von der Bundesregierung ein Sofortprogramm für die Dekarbonisierung der Beschaffung in diesen Bereichen.“
Aktuell läuft die öffentliche Beschaffung den Erwartungen hinterher. In vielen Behörden fehlt ein klares Bekenntnis der Leitungsebene zu nachhaltiger Beschaffung. Das Vergaberecht ist kompliziert und die Berücksichtigung von Nachhaltigkeitskriterien in der Praxis leider zweitrangig. In den meisten Fällen ist der Angebotspreis das einzige Zuschlagskriterium. Anbieter von nachhaltigen Produkten und Dienstleistungen werden durch die rein preisorientierte Vergabe benachteiligt.
Dr. Antje von Dewitz, BNW-Vorständin und Geschäftsführerin von VAUDE Sport GmbH & Co. KG: „Erst wenn positive und negative Umwelteffekte bei der Vergabe eingepreist werden, kann fairer Wettbewerb zwischen den bietenden Unternehmen stattfinden.“ Deshalb fordert der BNW die Spielräume im Vergaberecht dafür zu nutzen, soziale und ökologische Aspekte stärker zu berücksichtigen. Eine Erweiterung der Vergabekriterien kann den Kreis bietender Unternehmen und so das Angebot vergrößern, wovon wiederum die öffentliche Hand und die gesamten Märkte profitieren.
Der BNW fordert zudem eine klare und messbare Zielsetzung für die nachhaltige öffentliche Beschaffung und eine bundesweite Kontrolle zur Einhaltung dieser Ziele. Dafür ist eine transparente Datenerfassung und -pflege notwendig. Um die zahllosen kleinen Vergabestellen auf kommunaler Ebene zu entlasten, muss die Vergabekompetenz zentralisiert werden. Der BNW schlägt deshalb Kompetenzcluster auf der mittleren Verwaltungsebene der Länder vor, die für die Beschaffung von Produkten und Dienstleistungen von Ländern, Landkreisen und Kommunen zuständig sind.
„Durch die Nachfragebündelung haben diese Kompetenzcluster eine starke rechtssichere Verhandlungsposition und können von Einkaufsvorteilen profitieren. Die Verankerung auf mittlerer Verwaltungsebene fördert zudem die Akzeptanz auf Anbieterseite. Die Regionalität der Beschaffung auch von kleinen und mittelständischen Lieferant:innen bleibt dadurch bestehen.“, macht BNW Vorstand und Unternehmensberater Jan-Karsten Meier deutlich.
Der BNW setzt sich schon seit Langem für eine nachhaltige öffentliche Beschaffung ein. So war Geschäftsführerin Dr. Katharina Reuter gemeinsam mit 60 weiteren Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens Erstunterzeichnerin des Aufrufs „Aktiv für eine nachhaltige öffentliche Beschaffung“ und BNW Vorstandsmitglieder waren als Expert:innen zu Bundestagsanhörungen eingeladen. Mit dem heute veröffentlichten Positionspapier unterstreicht der BNW erneut den dringenden Reformbedarf der öffentlichen Beschaffung und fordert eine stärkere sozial-ökologische Ausrichtung.
Das Positionspapier finden Sie hier:

Kontakte:
Bundesverband Nachhaltige Wirtschaft e.V.
Dr. Katharina Reuter, Geschäftsführerin
mailto:reuter@bnw-bundesverband.de
*
Agentur Ahnen&Enkel
Kai Weller
mailto:weller@ahnenenkel.com
Bundesverband Nachhaltige Wirtschaft e.V.
Der Bundesverband Nachhaltige Wirtschaft e.V. (BNW) ist die politische Stimme der nachhaltigen Wirtschaft und setzt sich als unabhängiger Unternehmensverband für den Umwelt- und Klimaschutz ein. Mit seinen knapp 600 Mitgliedsunternehmen steht der BNW inzwischen für mehr als 130.000 Arbeitsplätze.
https://www.bnw-bundesverband.de/
*
Almuth Nitsch
c/o Bundesverband Nachhaltige Wirtschaft e.V.
mailto:nitsch@ahnenenkel.com
Mariannenstraße 9-10 | 10999 Berlin
https://www.ahnenenkel.com
***