LENTOS Kunstmuseum Linz: "Der nackte Mann"
Kunstereignisse
Lentos-Linz : Der nackte Mann
vmk12-10lentos-mann : Der nackte Mann
Online-Publikation: November 2012 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< LENTOS Kunstmuseum Linz: "Der nackte Mann" . Kuratorinnen: Dr.in Sabine Fellner, Dr.in Elisabeth Nowak-Thaller, Stella Rollig . Bis 17. Februar 2013 >>
Katalog zur Ausstellung im Lentos Kunstmuseum Linz 26.10.12-17.02.13, Verlag für moderne Kunst Nürnberg, Lentos Kunstmuseum Linz + Ludwig Museum - Contemporary Art, Budapest (Hrsg.), 2-teilig (Bild- und Textteil), 335 + 100 Seiten, farb. Abbildungen, dt./tw. engl., 334 Seiten; Mit zahlreichen Abbildungen, ISBN 978-3-86984-357-5; € 35,50
LENTOS Kunstmuseum A-4020 Linz; http://www.lentos.at; Verlag für moderne Kunst Nürnberg;
http://www.vfmk.de; http://www.ludwigmuseum.hu;
Katalog
Anlässlich der Ausstellungen im LENTOS Kunstmuseum Linz und im Ludwig Museum – Museum of Contemporary Art, Budapest erscheint die Publikation Der nackte Mann im Verlag für Moderne Kunst, Nürnberg. Hrsg. von Stella Rollig ud Barnabás Bencsik.
Mit Beiträgen von Edit András, Christina von Braun, Paula Diehl, Sabine Fellner, Elisabeth Nowak-Thaller, Stella Rollig, Hedvig Turai und Peter Weiermeier sowie einem Vorwort von Stella Rollig und Barnabás Bencsik.
Ausstellung
Impressionen : Der nackte Mann ist unsichtbar. Hat uns der männliche Körper nichts zu sagen? Im Gegenteil. Diese Ausstellung erzählt, wie der Mann sich seit dem letzten Jahrhundert neu erfindet – und wie er sich seiner Nacktheit stellt. Mit Mut und Zweifel, mit der Lust auf neue Lebensentwürfe. Und wie selbstbewusste Künstlerinnen sich ein Sujet erobert haben, das ihnen lange verboten war.
Der nackte Mann war über Jahrhunderte nur als mythologischer Held oder christlicher Märtyrer darstellbar. Um 1900 verändert die erste große Krise der männlichen Identität den Blick auf den Männerakt. Für die Künstler der Moderne wird der jeder Rolle entkleidete, nackte Körper zum Mittel der Selbstbefragung und zum Bedeutungsträger gesellschaftspolitischer Erneuerung. Von diesem Zeitpunkt an folgt die Ausstellung dem nackten Mann durch das 20. und 21. Jahrhundert – durch Krisen der Identität und Phasen der Souveränität, spürt Versuche der Dekonstruktion von traditionellen Männlichkeitsbildern und die Suche nach Alternativen auf, zeigt die Auseinandersetzung mit Schwäche und Verletzlichkeit, illustriert den Blick des Begehrens und die erotische Pose.
Von Egon Schiele bis Ron Mueck und Lucian Freud, Lovis Corinth bis Matthew Barney und Artur Zmijewski, Erich Heckel und Robert Mapplethorpe bis Keith Haring und Eric Fischl, Paula Modersohn-Becker bis Maria Lassnig, Louise Bourgeois, Katarzyna Kozyra und Elke Silvia Krystufek, Oskar Kokoschka bis Gelatin, von Edvard Munch und Károly Ferenczy bis David Hockney und Andy Warhol, Gilbert & George, Pierre et Gilles und Gil & Moti – um nur einige zu nennen – reicht die Bandbreite der künstlerischen Positionen.
Mehr als 300 Exponate – Leihgaben aus den USA und ganz Europa, dazu mehr als 60 Werke aus eigenen Beständen – bilden zwölf Kapitel einer Schau, die in bislang ungesehener Weise die Rolle des Männerkörpers über mehr als ein Jahrhundert hinweg untersucht.
Die im LENTOS entwickelte Ausstellung ist in adaptierter Form vom 21. März bis 30. Juni 2013 im Ludwig Múzeum Budapest zu sehen.
Der nackte Mann ist Auftakt für das Jubiläumsjahr 2013, in dem das LENTOS sein 10-jähriges Bestehen feiert.
Kuratorinnen: Dr.in Sabine Fellner, Dr.in Elisabeth Nowak-Thaller, Stella Rollig
Veranstaltungen
- Eröffnung Do 25. Oktober, 19 Uhr
- Symposium DER NACKTE MANN Fr 26. Oktober, 9.30–18 Uhr
Auf dem Symposium werden wesentliche Aspekte der künstlerischen Auseinandersetzung mit dem männlichen Körper thematisiert und aus der Sicht der Disziplinen der Medien-, Bild-, Literatur- und Kulturwissenschaft analysiert. Mit Elisabeth Nowak-Thaller (Linz), Gertrud Koch (Berlin), Andreas Kraß (Frankfurt), Jacques Le Rider (Paris) und Helmut Lethen (Wien).
HINWEIS: Hartmut Böhme ist leider erkrankt und musste kurzfristig absagen. Für ihn springt Kuratorin Elisabeth Nowak-Thaller mit einem Vortrag ein.
In Kooperation mit dem IFK Internationales Forschungszentrum Kulturwissenschaften an der Kunstuniversität Linz.
Anmeldung: mailto:symposium@lentos.at, T +43 0732 7070 3600 (Claudia Kern)
- Zum Programm
-VHS-Vortragsreihe Männer zu Gast im LENTOS Do 29. November, 18–20.30 Uhr
- Führung durch die Ausstellung mit Kuratorin Elisabeth Nowak-Thaller mit anschließender Diskussion- Kursleitung: Wolfgang Schönleitner, Harald Wildfellner
- Aktzeichnen in der Ausstellung : Di 6. & 27. November, 18. Dezember, 15. Jänner, 12. Februar, jeweils 18–20 Uhr (außerhalb der Museumsöffnungszeiten)
An diesen Terminen steht jeweils ein männliches Modell in der Ausstellung zur Verfügung. Der Künstler und Kunstvermittler Klaus Scheuringer unterstützt AnfängerInnen und
Dieses Angebot ist auch für Gruppen bis max. 15 TeilnehmerInnen buchbar. Anmeldung erbeten unter T +43 0732 7070 (Teleservice Center der Stadt Linz)
Fazit mit Inhaltsfolge und Quintessenz*
"Der nackte Mann ist unsichtbar": Und doch mythisch als Held bis schmerzüberströmt als Märtyrer insgeheim erlebbar. Nun ist es den Kuratorinnen Dr.in Sabine Fellner, Dr.in Elisabeth Nowak-Thaller, Stella Rollig erstmals gelungen - in einer grandiosen Schau - den entkleideten Mann / Menschen in 300 Exemplaren souverän auszustellen.
Dabei ist dem Verleger-Kuratorinnen-Team mit ihrem "ALTAR"-Klappen-"Schutz"umschlag einen tiefblickender Coup gelungen. Da dieser das analytische "Entbergen" von Bildteil und Textteil des Katalogbuches, das "Enthüllen" der Begleit-Information zur Ausstellungsthematik synästhetisch* haptisch erlebbar macht. Auch dem Altarmotiv der Katalog-EntFaltung wie Gliederung der Inhaltsfolge assoziieren das Sakrifizium /Opfer des Nackten bis hin zum Sakrileg....
Inhaltsfolge des Bildbandes:
-ICH
-AKT
-POSE
-HERRSCHAFT
-SCHWUL
-KNABE
-BIZEPS
-ADAM
-HÜLLENLOS
-ALTER
-PENIS
-SCHMERZ
Die Inhaltfolge des Texbandes
konzentriert sich auf die Begriffsfelder: Tabu, Nacktheit, Scham, Macht-, Gewaltinszenierung, Homosexualität, Neuer Adam, Vor der Kamera, Postkommunistische Sicht und die Frage nach Traumfreiheit...
Quintessenz*: Mit der Ausstellung DER NACKTE MANN *) ist es hervorragend gelungen eine transdisziplinäre Verknüpfung verschiedener Empfindungen zu erzeugen, in der Schau das Blick-Motorische und im Katalog das Blick-Haptische zum Erregen der Sinnesorgane - dem "Zugleich Wahrnehmbaren / synaisthai".
m+w.p12-10
Ergänzende Hinweise
http://archiv.kultur-punkt.ch/akademie4/masken10-11fragmentierung-gradation.htm
http://archiv.kultur-punkt.ch/galerie/gradierung-torsi11-1e.htm
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Stella Rollig
Universitätsrätin
Mirabellplatz 1
5020 Salzburg
mailto:rosa.hintermaier@moz.ac.at: http://www.moz.ac.at/people.php?p=53526