Heribert Heere: Mystik-Projekt „Himmel und Hölle“

 Wahrheit und Kunst

Heeres neues malerisches Mystik-Projekt macht paradoxerweise die Wahrheit in der Kunst, Cezanne, deutlich und vermag damit über die formalen und inhaltlichen Qualitäten seiner Arbeiten hinaus etwas über Wahrheit an sich auszusagen.

Er überarbeitet malerisch Bildzitate aus der Kunstgeschichte wie auch aus dem aktuellen Leben. Im Gegensatz zu Arnulf Rainers Übermalungen, z.B. dessen Bibelübermalungen, in denen durch Bildauslöschung die Erscheinung intendiert wird, geht es Heere gerade um die Auslöschung der Erscheinung, der genuinen Aura der zitierten Werke, hin zu einer neuen, aber immer wiederkehrenden Realität des Bildes und der Kunst.

Heere lehnt jedoch l art pour l art ab. Wie Heidegger - für Technik und Wissenschaft - ist er der Meinung, dass die Kunst nicht aus der Kunst selbst begründet werden kann.

Sein Insistieren auf eine spezifische Kunst-Mystik verdeutlicht sein Bemühen, das Heilige wieder ins Bild zu setzen, was er für die einzige noch verbleibende Aufgabe der Kunst hält.

Indem er die Frage nach den letzten Dingen, nach der Wahrheit also, im Medium der Kunst zitiert und realisiert, wird die Frage selbst als Wahrheit, als Entbergung des Verborgenen,Heidegger, evident; jedoch nur als Kunst.

Die Ausstellung heißt Himmel und Hölle. Dauer: 20.07.04 - 08.08.04 Ort: Rathausgalerie Landshut In der Ausstellung zeige ich ca. 60 Gemälde und Computergrafiken, sowie drei Skulpturen. Zur Ausstellung erscheint eine signierte Kassette mit allen Bildern und den Original-Grafiken. Preis auf Anfrage

„FORTUNA-Projekt“

Heribert Heere: „FORTUNA-Projekt“
präsentiert 10. Mai 2006 im Feierwerk München: >fühlen, was nachkommt<
www.heere.de
Dem Münchener Maler Heribert Heere geht es in seinem neuen FORTUNA-Projekt darum, in Collagen und Malerei aktuelle und historische Bilder als
zusammenhängende Vision, als „ewige Gegenwart“ zu realisieren.
Der Sehende wird zum Gesehenen. So erscheint die Problematik des modernen Künstlers (und vielleicht des modernen Menschen): Er muss sich
permanent neu erfinden. Diese Selbst-Repräsentation wird nicht mehr durch Gott, aber auch nicht durch eine durchgängige kulturelle Tradition
abgesichert. Es ist vielmehr ein Spiel: Bildkomplexe werden übermalt. Das Andere tritt hervor in Form neuer überraschender Bezüge. Nicht unbedingt
kann dabei von einem neuen sinnvollen Ganzen gesprochen werden. Das Glück, der Zufall, die Möglichkeit kommen ins Spiel.
FORTUNA ist aber auch der blinde Zufall, der dem Menschen zustößt, der ihn hin und her wirft.
Man definiert sich durch notwendige Illusionen, aber auch durch Leistungen, die mit etwas Glück das Selbst und den eigenen gesellschaftlichen
Kontext konstruieren.
Die Bildwelt von Heere ist eine Collage dieser individuellen und kollektiven Selbst-Erschaffungen. Wie in einem Puzzle, einem Patchwork, fügt der Maler
und Collagist vorgefundene bildliche Materialien in eine neue Vernetzung, die sich als Spiel der Kräfte bezeichnen lässt.
Insofern hat Kunst mit Magie zu tun, aber mit der Magie des Lebens selbst.

Heribert Heere (geboren 1948) studierte an der Kunstakademie München
und der Universität Bochum Malerei, Kunstgeschichte und Philosophie
Zahlreiche Ausstellungen im In- und Ausland
Lebt und arbeitet in München.

Neue Ikonen

Heere, Heribert. Maler und Denker .
I:\CANTAO-14-15\wwwroot -Archiv-kultur-punkt-00-14\praesentation\ereignisse\heere-neue-ikonen.htm

Die neuartige mythische Avantgarde, zu der Heribert Heere mit seiner neuesten Arbeit NEUE IKONEN zu zählen ist(mit einem Werk-Zeithintergrund von 25 Jahren) zu zählen ist geht von einer permanenten Wahrnehmung aus, die in Traumseqenzen entsteht. Er nimmt den Diskurs auf: Neben der langzeitlich auf ihn wirkenden Mythologie seiner abendländisch-christlich geprägten Kultur bezieht Heere in seinem Konzept die neueste Digitalisierung mit ein und stellt sich der global-grenzüberschreitenden Beliebigkeit (anything goes)in seinem Kunstschaffen. Religionen, politische Utopien wehren sich vehement gegen diese De-Zentrierung - siehe Südost-und Nah- und Fernost-Konflikte, Terror - haben jedoch zentralistisch betrachtet "abgedankt". Ebensowenig gelingt es den Wissenschaften ihre zentrale Position zu realisieren.
Warum also IKONEN: Ikonen waren magisch, mythisch, religiös und dieser Rest-Hauch des Vergangenen ist in den Ikonen von Heere noch spürbar. Indem Heere geistig-künstlerisch forschend zurückarbeitet geht er als Avantgardist das Digitale Phänomen parallel aufarbeitend vorwärts. Im Rückgriff vorwärts heisst die Devise von Heribert Heere und er selbst spricht mit Nietzsche von einer Ewigen Wiederkehr zu einem Neuen Paradigma wie es hier seine IKONEN darstellen.

Die neuartige mythische Avantgarde, zu der Heribert Heere mit seiner neuesten Arbeit NEUE IKONEN zu zählen ist(mit einem Werk-Zeithintergrund von 25 Jahren) zu zählen ist geht von einer permanenten Wahrnehmung aus, die in Traumseqenzen entsteht. Er nimmt den Diskurs auf: Neben der langzeitlich auf ihn wirkenden Mythologie seiner abendländisch-christlich geprägten Kultur bezieht Heere in seinem Konzept die neueste Digitalisierung mit ein und stellt sich der global-grenzüberschreitenden Beliebigkeit (anything goes)in seinem Kunstschaffen. Religionen, politische Utopien wehren sich vehement gegen diese De-Zentrierung - siehe Südost-und Nah- und Fernost-Konflikte, Terror - haben jedoch zentralistisch betrachtet "abgedankt". Ebensowenig gelingt es den Wissenschaften ihre zentrale Position zu realisieren. Warum also IKONEN: Ikonen waren magisch, mythisch, religiös und dieser Rest-Hauch des Vergangenen ist in den Ikonen von Heere noch spürbar. Indem Heere geistig-künstlerisch forschend zurückarbeitet geht er als Avantgardist das Digitale Phänomen parallel aufarbeitend vorwärts. Im Rückgriff vorwärts heisst die Devise von Heribert Heere und er selbst spricht mit Nietzsche von einer Ewigen Wiederkehr zu einem Neuen Paradigma wie es hier seine IKONEN darstellen. Walter Prankl

"...meine Venedig-Exkursion zum Karneval ...

http://archiv.kultur-punkt.ch/galerie/heere12-3karneval-venedig.htm

Künstlerbrief: Heribert Heere an Marga + Walter Prankl: "...meine Venedig-Exkursion zum Karneval ... als Imaginations- und Denkraum erster Ordnung " >>



----- Original Message -----
Sent: Monday, March 05, 2012 7:35 AM
Subject: Venedig


Lieber Walter, liebe Marga,

meine Venedig-Exkursion ist nun auch schon eine Weile her und ich möchte euch gerne einige Kostproben meiner Arbeit daran senden.
Ich war sehr begeistert, allerdings war es sehr kalt und den ganzen frostigen Tag nur mit langen Unterhosen und einigen Pullis unter dem Anorak auszuhalten.
Abgesehen vom Markusplatz war Venedig fast leer und sonnig!
Ich habe auch einige Zeilen dazu mir überlegt:
Venedig gilt seit langem als Imaginations- und Denkraum erster Ordnung.

Dass es in der letzten Zeit, sprich seit der vorletzten Jahrhundertwende, etwas ruhiger mit der künstlerischen Attraktivität Venedigs wurde, ist für mich eher eine Herausforderung, die wohl touristischste aller Städte zum Gegenstand meiner Arbeit zu machen. Venedig ist also massiv Teil der Massenkultur und widerstreitet dieser paradoxerweise in eben dem Maß durch ihr fast ausschließlich vormodernes „morbides“ Ambiente. Daraus resultiert eine Abwesenheit von Bedeutung, die nicht aus zu wenig, sondern aus zu viel Bedeutung entspringt.

In meinen Venedig-Aquarellen und digitalen Collagen wird diese Nicht-Bedeutung noch verstärkt durch Models, Celebrities, Comics und durch die Karnevals-Masken, für die Venedig zu Recht berühmt ist. Zusammen ergeben sie eine spezifische Leerheit der zeitgemäßen Hyper-Schönheit. Durch die leichten Irritationen eines Wieder-Malens und Collagierens dieser heutigen Hyper-Schönheit können jene Tragik und damit auch jene „großen Irrsale und Irrlichter des Schönen, nämlich die Seligkeit, die Erlösung, der Lohn des Daseins“ (Georg Simmel) anklingen.

Im weitesten Sinne ist Schönheit mit Eros amalgamiert. Seit Platon „gehört“ der Eros sogar „der Erzeugung und Hervorbringung im Schönen“. Was als platonischer Eros missverstanden wurde, kann, um mit Georges Bataille zu sprechen, als „göttliche oder heilige Erotik“ bezeichnet werden, die Bataille in der „Überschreitung“ der profanen Alltagswelt als „volles, unumschränktes Sein“ bezeichnet, das im Gegensatz zu unserer körperlichen Vereinzelung und Diskontinuität als „Kontinuität des Seins“ erfahren wird.

Was liegt nun näher als vor den Veduten eines scheinbar zeitlosen Venedigs die glamourösen Schönen mit einem mythischen und doch realen Verführer, der sich aber fast immer verführen ließ, zu konfrontieren, nämlich mit Giacomo Casanova und seinen zahllosen Geliebten?

Damit re-auratisiere ich die Massenkultur nicht, sondern versuche, sie unter der Voraussetzung ihrer Unbestimmtheit als künstlerische Möglichkeit - auch die einer dialogischen Erfahrung - zu realisieren. Somit hoffe ich, im Mehr-als-Bekannten das Noch-Unbekannte zu eröffnen.


Liebe Grüße und bis bald
Heribert