Beethoven in Wien / Vienna . Andreas J. Hirsch

Beethoven Wohnung Heiligenstadt, Ansicht Sommer 2017
 – © Wien Museum

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Wien - Beethoven . A.J. Hirsch
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Online-Publikation: November 2019 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Beethoven in Wien / Vienna . Andreas J. Hirsch >>
216 Seiten; 17 × 23,5 cm; historisches Bildmaterial; Hardcover, Leinen gebunden, „French Fold“-Schutzumschlag (Faltposter); ISBN 978-3-903101-50-0; EUR 29,90
Verlag Anton Pustet, A-5020 Salzburg; http://www.edition.lammerhuber.at/;

Charakteristika
> vbw / Vereingte Bühnen Wien, Wienholding
https://www.wienholding.at/Unternehmen/VBW
> „Musik ist höhere Offenbarung
als alle Weisheit und Philosophie.
Wem sich meine Musik auftut,
der muss frei werden von all dem Elend.“ Ludwig van Beethoven

INHALT

Überblick
Zeitgerecht zum Beethoven-Jahr 2020 macht dieses Buch das Leben und Wirken Beethovens in Wien auf neue Weise erfahrbar – von den Weltpremieren im Theater an der Wien bis zu den Spaziergängen in Heiligenstadt.

Der Protagonist
35 Jahre lang war Wien Lebensmittelpunkt von Ludwig van Beethoven. Die Spuren des Komponisten sind vielfältig: ein großes Beethoven Museum, Wohn- und Gedenkstätten, Orte seiner Triumphe und Verzweiflung, Denkmäler und Klimts Beethovenfries - bis hin zum Beethoven-Heurigen.
Der 1770 in Bonn geborene Beethoven war mit 17 Jahren zum ersten Mal nach Wien gereist, um hier bei Mozart Unterricht zu nehmen. Doch kaum angekommen musste er wieder zurück, ans Sterbebett seiner Mutter. Mit 22 Jahren kam er als Schüler Joseph Haydns – Mozart war inzwischen verstorben – abermals nach Wien. Diesmal blieb er für immer: 35 Jahre bis zu seinem Tod 1827.https://de.wikipedia.org/wiki/Ludwig_van_Beethoven

Das Beethoven Museum
Die bestehende Beethoven Wohnung Heiligenstadt in der Probusgasse 6 im 19. Bezirk wurde 2017 von einer 40 m² umfassenden Gedenkstätte zu einem 265 m² großen Beethoven Museum erweitert.
Ein faszinierender, moderner Ausstellungsparcours führt durch 14 Räume. Zu den beleuchteten Themenbereichen zählen die Geschichte des Hauses, Beethovens Übersiedlung von Bonn nach Wien, sein Aufenthalt hier - im damaligen angesagten Kurort Heiligenstadt -, die Natur, das Komponieren, das Geldverdienen, die damalige Aufführungspraxis und sein Vermächtnis.
Ausgestellt sind etwa Ohrröhren (eine Art früher Hörgeräte) und ein Souffleur-Kasten (den man zur Verstärkung des Schalls auf Beethovens Flügel stellte). Auch Skurriles ist dabei: Eier symbolisieren den aufbrausenden Charakter des Komponisten - er soll damit geworfen haben. Eine Firma namens Liebig fügte ab 1875 den Produktpackungen ihrer Fleischextrakte Sammelbilder bei, um - mit Erfolg - den Verkauf zu steigern; die ausgestellte Edition erzählt den Inhalt von Beethovens Oper Fidelio. An Hörstationen kann man Beethovens schwindendes Hörvermögen nachempfinden.
In diesem Haus verfasste der 32-jährige Beethoven in tiefster Verzweiflung sein "Heiligenstädter Testament". Diesen nie abgesandten Brief an seine Brüder schrieb er, als er erfahren hatte, dass es für seine Taubheit keine Heilung geben sollte. Gleichzeitig arbeitete er in der Probusgasse an großen Werken, darunter die drei Klaviersonaten Opus 31, das Oratorium "Christus am Ölberge" und die "Eroica" Symphonie.
https://www.wien.info/de/musik-buehne/musikstadt-wien/beethoven

Autor
Andreas J. Hirsch
ist künstlerischer Fotograf, Autor und Kurator. Zu seinen Schriften zählen Bücher über Pablo Picasso, Tina ­Modotti, Friedensreich Hundertwasser und HR Giger sowie Creating the ­Future – A Brief History of Ars Electronica 1979–2019 und das Kinder­buch Florian Federleicht und die Suche nach der Zauberperle. Als Kurator des Kunst Haus Wien von 2009 bis 2014 gestaltete er unter anderem Ausstellungen über René Burri, Henri Cartier-Bresson und Linda McCartney. Die Serie LOVE OVER HATE – The Art of Peace, das bei der Ars Electronica präsentierte Projekt RE-READING THE CITY – Views of the Posturban Condition und die Ausstellung Have You Seen This? – A Photographic Odyssey through Salzburg im Traklhaus auf der Festung Salzburg sind Teil seines fotografischen Werkes. Hirsch lebt in Wien.

Fazit
Bereits die Umschlagbildszene zeigt Beethoven wie er den Lesenden als "Beethoven in Wien" in romantisierter  Landschaft  fast pathetisch massiv den Blick zu Boden gerichtet - entgegenkommt. Unmittelbar, und doch Jahrzehnte später erarbeitet,  entbergen  sich den Betrachtenden die Figurenszenen von Klimt im Vorsatz - nahtlos erotisierend und glückhaft - vereint, ein- und ausgangs im bibliophilen Bildband und Fadenbindung der Herausgeberin ‚Vereinigte Bühnen Wien‘ und des Autors Andreas J. Hirsch.
Die Fotostrecke widmet sich den Beethoven-Orten in Wien mit : Theater an der Wien (am unterirdischen Fluss am Naschmarkt gelegen), Beethoven Museum, Mayer am Pfarrplatz, Pasqualatihaus, Theatermuseum im Palais Lobkowitz, Cafe Frauenhuber, Grillparzerhaus und Wiener Secession. Es ist eine überaus geglückte, zugleich zur Person führende Auswahl, zustande gekommen.
m+w.p19-12
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