Welche Medizin wollen wir? Warum wir den Menschen wieder in den Mittelpunkt ärztlichen Handelns stellen müssen

Gesundheit Aktuell
M. de Ridder: Welche Medizin ?
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Online-Publikation: März 2015  im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung

Gebundenes Buch mit Schutzumschlag, 304 Seiten, 13,5 x 21,5 cm; ISBN: 978-3-421-04624-6; € 19,99 [D] | € 20,60 [A] | CHF 28,50
DVA Sachbuch - Verlagsgruppe Random House, München; http://www.randomhouse.de; http://www.dva.de

Charakteristika
Patientenwohl und Empathie statt Cash flow
» Fallpauschale und Bettenpolitik
» Politik & Gesellschaft
» Aktuelle Debatten
» Gesellschaftskritik

Inhalt
Die Medizin ist einem Wandel unterworfen. Das Wohl des Patienten ist aus dem Blickfeld geraten, stattdessen wird ärztliches Handeln mehr und mehr von ökonomischen Vorgaben geleitet. Auf der Strecke bleibt dabei vor allem die Zeit: Zeit für ein Gespräch, Zeit für Zuspruch in der Einsamkeit schwerer Krankheit, Zeit für die Erläuterung von Eingriffen, Zeit für die Bewältigung von Angst.
Michael de Ridders eindringliche Schilderungen – auch der Erlebnisse in Zusammenhang mit seiner eigenen Erkrankung – führen uns den eklatanten Mangel an Menschlichkeit im Patientenalltag vor Augen. Aufgrund seiner langjährigen Erfahrung als Arzt kann er den bedenklichen Zustand der Medizin und des Gesundheitssystems genau aufzeigen. Aber er weist auch den Weg in eine patientenfreundlichere Zukunft und macht deutlich, wie das Vertrauensverhältnis zwischen Arzt und Patient wiederhergestellt werden kann.

Autor
Michael de Ridder ist seit mehr als dreißig Jahren im ärztlichen Beruf tätig, zuletzt als Chefarzt der Rettungsstelle eines Berliner Krankenhauses und als Geschäftsführer des von ihm mitbegründeten Vivantes Hospiz. Als Vorsitzender einer Stiftung für Palliativmedizin befasst er sich seit vielen Jahren kritisch mit dem Fortschritt in der Medizin und Fragen der Gesundheitspolitik und erörtert dies immer wieder in den Medien, unter anderem in Die Zeit, Frankfurter Allgemeine Zeitung und Cicero. Für sein medizinisches Wirken wurde er vielfach ausgezeichnet. Bei DVA ist 2010 sein Bestseller und vieldiskutiertes Buch „Wie wollen wir sterben?“ erschienen.

Fazit
Der erfahrene Chef- und Hospizarzt und Autor Michael de Ridder positioniert sich bereits in seinem Diskursbuch-titel "Welche Medizin wollen wir?" dass etwas faul geworden ist - im Gesundheitswesen und - 'warum wir den Menschen wieder in den Mittelpunkt ärztlichen Handelns stellen müssen,
In drei Exkursen bietet er diskursiv:  I-III Therapiefreiheit oder -beliebigkeit, Meriten oder Holzwege der Herzmedizin, Leben oder Sterben an der Rettungsstelle ..; Care statt cure, Intensivstation als Gefahrenzone, und ist die letzte Hilfe / Suicid ethisch vertretbar. ..? Seine Antwort sind sieben Thesen, worin weniger Verschwendung und mehr Verteilungsgerechigkeit, hinzu ist zukünftig umfassende Bildung unverzichtbar, Selbstverantwortung unerlässlich und Patientenvertrauen, sowie integrative statt anthropotechnische Medizin fördern. Diesem Kredo ist vollends zuzustimmen. m+w.p15-3