Experten I Zahnmedizin in Theorie und Praxis in D-F

IZZ08-14.presseforum-Strasbourg:

http://archiv.kultur-punkt.ch/zahnmedizin/IZZ08-gesamtueberblick.htm  < Bildzugänge, zurzeit

Zahnmedizin in Theorie und Praxis in der Nachbarschaft zwischen Frankreich und Deutschland im aktuellen europäischen Diskurs

IZZ08-0-Vorbemerkung-Remarques
Die Initiatoren und Veranstalter
www.IZZ-online.dewww.lzk-bw.dewww.zahn-forum.de   PresseIZZ@t-online.de;  ulrike.fuchs@IZZ-online.de; udo.lenke@t-online.de; Dr Udo Lenke, Präsident der Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg mca.roe@t-online.de; Dr. Roettele, stellv. Präsidentin der Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg ute.maier@t-online.de;  Dr. Ute Maier, Vorsitzende des Vorstandes der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg und IZZ-Verwaltungsratsvorsitzende 2008. Die Protagonisten - aus Frankreich IZZ08-F philippe.junger@chru-strasbourg.fr IZZ08-F youssef.haikel@chru-strasbourg.fr IZZ08-F corinne.taddei@chru-strasbourg.fr IZZ08-F ahmed.feki@chru-strasbourg.fr IZZ08-F william.bacon@chru-strasbourg.fr IZZ08-F radhouane.dallel@u-clermont1.fr IZZ08-F anne.claisse@univ-lille2.fr; IZZ08-F sabine.walliser@free.fr IZZ08-F klein.alphonse@neuf.fr IZZ08-F couzinou.christian@wanadoo.fr   IZZ08-F c.kaempf@wanadoo.fr IZZ08-F beloth@wanadoo.fr IZZ08-F za.schlaer@freenet.de > chirurgen-dentiste
Hervorragende GastgeberInnen : Gruppe F.& D  mit den ausgezeichneten Dolmetscherinnen

- dazu u.a. aus Deutschland IZZ08-D info@dr-schwalber.de IZZ08-D martin.schaechtele@bzk-freiburg.de  IZZ08-D EGebhardt.MdEP@T-online.de Die beiden hervorragenden Dolmetscherinnen IZZ08-D e@luchterhand-dolmetschen.de IZZ08-D info@annettemerx.de >
Ausgewählte Pressevertreter u.v.a. IZZ08-D w.reiners@stn.zgs.de >stuttgarter nachrichten IZZ08-D HansJuergenRichter@yahoo.de  IZZ08-D bureau@dr-mews.de  ---------------------------------------- Zu Klärung von Fachbegriffen Dr. Weller: dr.weller@gmx.de;   Dr. Wolfgang Poloczek:  praxis@drpoloczek.de              http://www.lycos.de/life/gesundheit/arzt-klinik-suche/fachwoerterverzeichnis.html; http://www.gesundheit.de/krankheiten/mund-zaehne/index.html; http://www.dr-gumpert.de/html/medizinisches_worterbuch.html;
----------------------------------------------------------------------- 14. IZZ-presseforum, 4. Juli 2008, Zahnklinik Straßburg
Vorangestelltes Fazit (für Schnell-Leser) zum IZZ 08 Strassburg "Privater und öffentlicher Schmerz - physisch wie psychisch - erfordert Behandlung - von uns allen" Ein essayistisches Notat
Der Dentist ist Arzt und Skulpteur der Mund-Höhle - fast unsichtbar aber spürbar arbeitend - wäre da nicht der Schrei im Schmerz und/ das überzeugend strahlende oder leise Lächeln eines Gesunden, das Aufblitzen der Zähne, dieser weissen, kleinen Objekte in einer perlenartigen Reihe, die überzeugen und vermittelnd wirken...
Der Dentist ist darüber hinaus auch "im allgemeinen Interesse tätig (Gebhardt, Prankl...)" , als freier Gestalter zwischen persönlicher wie gesellschaftswirksamer Gesundheit und wahrnehmbarer Schönheit, somit ein Kulturschaffender für die Öffentlichkeit. Das verwirrt politisch wirkende Lobbyisten, die das nicht in den Dienstleistungsrichtlinien in ihr kleinkariertes Fach zwängen können, da ihre nur recht-politisch festgezurrten Schubladen den Rahmen sprengen könnten. Wir haben es hier sehr wohl mit Kafka zu tun - auch noch an seinem 125. Geburtstag. Diese Leute - oben im Land (Berlin-Brüssel-Strassburg...) - sind von der Kultur und den schöpferischen Kräften, die zur optischen Kultur (Zahnprothetik, -chirurgie und -ästhetik ) beitragen , vollkommen isoliert und tragen so zum ohnehin schwelenden Konflikt der direkten Demokratie - draussen im Land - (siehe Irland...) nach und gegen unten massiv bei, statt dieses wundervoll-60jährige friedensstiftende Europa als fortwährende Kultur- Bruch- & -Baustelle zu fördern, so durch ihre Zögerlichkeit eine LEIDkultur zu setzen - mit ihrer zentralistischen LEITkultur-Mogelpackung, die zur Ausgrenzung zielt und sich so dem NeoLiberalen Faschismus allzeit bereit nähern kann - und in kafkaesker Weise.... Zu dieser Tendenz trägt auch die Architektur des Europaparlaments bei, mit ihrem pathetischen-lichtreflexiven Auftritt bei der Ankunft von aussen und beim Betreten - nach Abfolge des notwendigen Sicherheitszeremoniells - erstickt das Licht in einer Art von konterrevolutionärer Enge, Düsternis und Melancholie, die sich danach wieder verwirrend aufzulösen scheint, wenn neuerlich der innere überdimensionale, lichterfüllte Pathos dem Eingetretenen seine verschwindende Grösse erlebbar werden lässt, so dass sich seine Visionen in der Flucht der reflektierenden Gänge zentralperspektivisch auflösen (C.D.Friedrich), was durchaus kafkaeske Züge hat und die traumatischen Treppenverwicklungen von Piranesi bis Escher assoziiert... Da kommt in der eigenen Mund-*Höhle* ein schaler Geschmack von Ohnmacht auf, wie wir sie alle bei der Konfrontation mit monomanen Übermächtigen nachvollziehen können... Wie menschlich dagegen vermag uns der Gestalter der inneren Mundhöhle und ihrer Objekte zu überzeugen und so wenden wir uns doch dieser liebenswürdigen Art von heilbringender Schönheit zu...wie es die IZZ 08 in Strassburg vermittelt.... w.p. *) siehe auch Höhlengleichnis von Platon - Diskursmodell: http://archiv.kultur-punkt.ch/akademie4/

Programmüberblick: 14. IZZ-presseforum, 4. Juli 2008, Zahnklinik Straßburg Überblick in Kürze Auch nach dem Altertum - diesseits und jenseits des Rheins - im mittelalterlichen Strassburg (parallel dazu in Würzburg) gab es eine vor-europäische gemeinsame Währung mit der erhoffte Genesung bezahlt wurde - mit heilbringendem Wein; seither dienten Weinkeller insbesonders als Grundstock für die Faculté de chirurgie dentaire, Strasbourg seit rund 600 Jahren. IZZ richtet nun aktuell einen wissenschaftlichen wie fachpolitischen Fokus auf die aktuelle Zahnmedizin, wie es Johannes Clausen und Dr. Roland Schlär einführend ausführten.
Einführung IZZ
Was ist Schmerz, wie entsteht er, wie kann er definiert oder beurteilt werden - und wie könnenSchmerzen beseitigt werden? Jeder Mensch hat sein ureigenes Schmerzempfinden, jeder nimmt Schmerz anders wahr - und dabei spielen physische und psychische Faktoren eine Rolle. Die Diagnose und Behandlung des Schmerzes im Mund-, Kiefer- und Gesichtsbereich ist eines der Themen, das wir Ihnen im Rahmen des 14. IZZ-presseforums in der Fakultät für Zahnmedizin in Straßburg vorstellen möchten. Darüber hinaus möchten wir eine Brücke schlagen und Ihnen konkrete Einblicke in den Behandlungsalltag diesseits und jenseits des Rheins geben. Da die EU-Gesundheitspolitik an Bedeutung gewinnt, werden am Nachmittag gesundheits- und berufspolitische Themen im Fokus stehen. Dabei sollen insbesondere die Selbstverwaltungen in Frankreich und Deutschland im Kontext der EU-Gesundheitspolitik beleuchtet werden. Und wie die Krankenversicherung der Zukunft in der Europäischen Union aussehen kann, wird die Europaabgeordnete Frau Evelyne Gebhardt im Europaparlament vorstellen.
Theorie und Praxis Ursachen, Diagnostik und Behandlung der Schmerzen im Mund-, Kiefer- und Gesichtsbereich EU-Gesundheitspolitik – Auswirkungen auf Patient und Zahnarzt in Deutschland und Frankreich Faculté de chirurgie dentaire Europaparlament Straßburg : 14. -presseforum Zahnmedizin in Theorie und Praxis, Faculté de chirurgie dentaire
Die Fortschritte im Bereich der orofazialen Schmerzen Doktor Radhouane Dallel, Fakultät für Zahnheilkunde in Clermont-Ferrand
Die Behandlung des Schmerzes in der Medizin und in der Mundchirurgie Professor Ahmed Feki - Fakultät für Zahnheilkunde in Straßburg
Die Behandlung des traumatischen Notfalls Doktor Anne Claisse-Crinquette, Fakultät für Zahnheilkunde in Lille                                                                     Klein.........  Haikel.........claisse  Der endodontische Notfall Professor Dr. Youssef Haïkel, Fakultät für Zahnheilkunde in Straßburg
Erfahrungen eines Zahnarztes, der diesseits und jenseits des Rheins eine Praxis betreibt * (Sasbach am Kaiserstuhl und Marckolsheim im Elsass) Dr. Roland Schlär       Roettele .................     mit Schlaer................................                   mit Schaechtele  Betreuung und Behandlung von Menschen mit Behinderungen in Frankreich Dr. Sabine Walliser, Présidente du Conseil Régional d’Alsace     Walliser...          Gebhardt...      Lenke  Die zahnärztliche Selbstverwaltung – heute und morgen Dr. Ute Maier, Vorsitzende des Vorstandes der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg und IZZ-Verwaltungsratsvorsitzende 2008
Die Krankenversicherung in Frankreich Dr. Alphonse Klein, Président de conseil de l'ordre du Haut-Rhin
Die Pflicht zur Fortbildung in Frankreich Dr. Benoît Loth, Vice Président du Conseil Départemental de l’Ordre des Chirurgiens dentistes du Bas-Rhin
Die Stärkung der Patientenrechte (Patientensicherheit) auf EU-Ebene und Patientenberatung/Zweitmeinung in Baden-Württemberg Dr. Udo Lenke, Präsident der Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg und stv. IZZ-Verwaltungsratsvorsitzender 2008 Lenke inmitten der Gruppe F & D
Patientenrechte in Frankreich Dr. Christian Kaempf, Conseiller national de l’ordre
Die Krankenversicherung der Zukunft in der Europäischen Union* Evelyne Gebhardt, Mitglied des Europäischen Parlaments Maier...Gebhardt
Teilnehmer/Ihre GesprächspartnerChronologie aller bisherigen IZZ-presseforen
* ohne Manuskript. Kontakt via E-Mail zu ReferentInnen

Zahn - Experten II Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie bei Kindern

13. IZZ-presseforum, 2007, Tübingen: "Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie bei Kindern -
Die zahnmedizinische Versorgung der Zukunft – eine Herausforderung für den Berufsstand / Welche Politik braucht unser Land?"
http://archiv.kultur-punkt.ch/zahnmedizin/IZZ-07-programm.htm  < Bildzugänge, zurzeit
udo.lenke@t-online.de; Dr Udo Lenke, Präsident der Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg
mca.roe@t-online.de;   Dr. Roettele, stellv. Präsidentin der Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg
  l.: Udo Lenke; r.: Johannes Clausen Leiter IZZ;
Zahnmedizin in Theorie und Praxis; PresseIZZ@t-online.de;ulrike.Fuchs@IZZ-online.de

Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie am Zentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde,
Universitätsklinikum Tübingen; www.uni-tuebingen.de;  

Überblick, Thematik und Fazit

IZZ 2007 - Dank dem Tübinger Behandlungskonzept und  dem transdisziplinären  Ärzteteam -
                   gelangen im Gesichts- und Kopfbereich betroffene Kinder  zu Anerkennung und Schönheit

Unser Kopf, voran das Gesicht ist eine anlagebedingte 3D-Visitenkarte gegenüber unserem Selbstwertempfinden, dem Nächsten, in Beruf und Gesellschaft. Sind  Fehlbildungen oder Verletzungen im Gesichtsbereich sichtbar, sind Erwachsene, Eltern und Kinder einer grossen Belastung, die bis zur Ausgrenzung / Soziale- Ächtung  gehen kann, ausgesetzt.
Daher haben besonders Kinder Vorrang - die Tübinger Therapie erfolgt an noch wachsenden Weich- und Hartgeweben - so dass die Erfolge in Bezug zu Anerkennung und regelgerechte Schönheit langfristig wirksam werden können.

Zur Leitungs-Kompetenz: Über ein Drittel Jahrhundert -  Erfahrung mit erstaunlichem Elan kann das "Urgestein"  
Dr. Susanne Handtmann und  ein Viertel Jahrhundert verdichtete Erkenntnisse mit Praxis bringt Professor Dr. Dr. Siegmar Reinert mit.

Das Tübinger Behandlungskonzept:
Im transdisziplinären Tübinger Ärzte-Team verknüpfen alle Beteiligten - sie haben alle ein Doppelstudium absolviert - Dr.med. und Dr.dent , ein Novum in Deutschland und an der Uni-Tübingen usus - treffen sich in einer präzise auf den Fall eingestimmten Sprechstunde, wobei themengemäss Eltern und Begleitpersonen beteiligt werden. Auch für den Rückruf  im Sekretariat und für die postoperative Nachsorge gibt es aufmerksame Gesprächspartner.
Mitte: Johannes Claussen's  Freude zum Diskurs ...


Programm: Organisation und Einführung durch Johannes Claussen Leiter des IZZ und Ulrike Fuchs

Kurz:  Johannes Claussen's  Freude zum Diskurs ist auch beim
13. IZZ-presseforum ungebrochen, wie auch stille und gekonnte  Art der Organisation des Tagungsablaufes von Frau Ulrike Fuchs berührt angenehm, trotz des komprimierten Programms, das sich bis zu 10 Stunden erstreckt:
Einleitend spricht kurd Dr. Udo Lenke zur erfogreichen Jugendzahn-Prophylaxe.
Einführend stellt
Professor Dr. Dr. Siegmar Reinert fest: Vier Säulen der Kinderchirurgie kennzeichnen das Tübinger Behandlungskonzept Zahn - Erhaltung - Ersatz - Mund-/Kiefer- und Gesichtschirurgie (hohes Ziel dabei die Ästhetik)...

Folgen der Milchzahnkaries
1 Dr. Susanne Handtmann, Oberärztin, Klinik und Poliklinik für Mund-, Kie-fer- und Gesichtschirurgie
susanne.handtmann@med.uni-tuebingen.de

Kurz: Behinderte Kinder und Erwachsene sind ihr lebensbegleitendes Anliegen. Im Milchgebiss-Bereich gibt es zur Zeit gute Ergebnisse, bis zu 50% sind kariesfrei... Zwischen 5.-12. Lj. dienen die Milchzähne als Platzhalter..Die folgenden Zähne dienen neben der Kaufunktion, der Sprache, Ästhetik des Gesichtsfeldes... Karies entsteht vor allem durch den streptococcus mutans - seine Ausscheidungen führen zur Demineralisation (Organische Säuren)...daher Remineralisation...die Babymundhöhle ist zuerst keimfrei, die Keime werden über Mutter und Schnuller/Nuckel  übertragen.. Das Schlimmste ist das  Early Childhood Caries Syndrom ECC durch Nachtstillen mit Honig auf dem Schnuller oder zuckerhältige Säfte in der Flasche !
Ziele: Prophylaktische Aufklärung der werdenden Mutter und danach mit dem Kleinkind „Primär-Prophylaxe“ ..Zuckerkonsum reduzieren...Kauzwingende Nahrung..keine gesüßten Tees in Nuckelflaschen...und Fluoridierungsmaßnahmen..

Zahnverletzungen im Kindesalter
2 Dr. Martin Hairass, Fachzahnarzt für Oralchirurgie, Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und
Gesichtschirurgie
martin.heirass@med.uni-tuebingen.de

Kurz:  Jedes dritte Kind erleidet ein Zahnverlust-Unfall - Dabei ist der Zahn zu retten - sofort vor Ort - in kalter Milch und Lagerung in einem Zellkulturmedium.. Ursachen: Rutschen auf  Bauch in einer Rutsche Cityroller, Handballspiel und im Freibad - das sind die Eltern gefordert mehr darauf zu achten...Ziel ist die ästhetische wie funktionelle Rehabilation...
Ziel:  ist, bei Kindern und Jugendlichen, verletzte Zähne bis  zum Abschluss des Körperwachstums zu erhalten um dann ge-gegebenenfalls eine Implantatinsertion durchzuführen..

Kindliche Kieferfrakturen
3 Dr. Dr. Steffen Kless, Facharzt für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Klinik und Poliklinik für Mund-,
Kiefer- und Gesichtschirurgie
steffen.kless@med.uni-tuebingen.de

Kurz: Ursachen sind Stürze vom Fahrrad, beim Sport,  im Verkehr und selten sind Rohheitsdelikt..
Kontraproduktiv ist, dass oft die Kinder schwer zugänglich  und die Eltern übersorgt überbehütend auftreten....
Sicherlich ist es eine schwierige Siuation, wenn das Kind bei der Fixierung des Kinns nach Sturz 14 Tage lang nur über einen Strohalm Flüssiges zu sich nehmen kann.. es lässt sich aber konservativ gut operieren... Es sollte bei Kindern auch das CT möglichst vermieden werden...

 Ziel: der Therapie von Unterkieferfrakturen - die Form und Funktion des Unterkiefers wiederherzustellen,dabei wird auf die Rehabilitation des Zahnreihenschlusses, der Artikulation und der Gelenkfunktion besonderer Wert gelegt undder psychologischen Seite mit behandlungsunwilligen Kindern und besorgten Eltern Rechnung getragen.

Kaufunktionelle Wiederherstellung von Kindern mit ektodermaler Dysplasie
4 Dr. Dr. Christoph Leitner, Oberarzt, Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie
christoph.leitner@med.uni-tuebingen.de

Kurz: Bei  diesen Kindern ( 7 von 100.000 zeigen von Geburt an dieses Erscheinungsbild) tritt als Kardinalsymptom auf, dass fast keine Schweissdrüsen vorhanden sind, dadurch geraten sie leicht in Überhitzung ( bei Sport und hohen Aussentemperaturen),  hinzu kommt noch dass Zahnanlagen fehlen, sie weisen ein "Greisengesicht" und Schmolllippen auf...
Hier ist eine Elternberatung und -betreuung unumgänglich: In den Anfangsjahren helfen Prothesen und laufend Korrekturen bis nach dem 12.Lj. nicht abnehmbarer Zahnersatz mit/ohne Implantate zur Anwendung kommt...Im extrem seltenen Fällen muss die Gesichtstypologie annähernd chirurgisch vorgenommen werden, das Kosten bis zu 30.000 EUR verursachen kann...

Ziel: Das vorgestellte Konzept hat sich an einer Vielzahl von Patienten mit ektodermaler Dysplasie bewährt, ist zwar aufwändig, jedoch komplikationsarm und schenkt den Patienten eine hervorragende kaufunktionelle Wiederherstellung und Sicherheit.

Lippen-Kiefer-Gaumenspalten
5 Professor Dr. Dr. Siegmar Reinert, Ärztlicher Direktor, Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und
Gesichtschirurgie
siegmar.reinert@med.uni-tuebingen.de

Kurz: Bei 1 von 500 Kinder treten Kieferfehlentwicklung  in Deutschland auf... Es zeigt sich durch offenes Näseln (cochachola..).. Das Tübinger Behandlungskonzept kann ab dem 4. bis 6. Monat ansetzen, der weiche Gaumen ist operabel..
hinzu kommen notewendige Nasen- und Schartenkorrekturen vor dem Erwachsensein.. Ziel ist es den sogenannten Cupidobogen , der  ästhetisch und erotisch anziehend wirkt, zu gestalten... "Angenommenwerden"  steht im Zentrum der Zielsetzung dieses Behandlungskonzeptes..

Ziel: Behandlung von Spaltbildungen im Kiefer- und Gesichtsbereich soll in einem spezialisierten, von allen beteiligten Fächern getragenen Zentrum durchgeführt werden unter Einbeziehung der Erziehungspersonen in der spezifischenTübinger Sprechstunde  und Nachsorge...


Kieferfehlentwicklung: Chirurgie als Ergänzung der Kieferorthopädie
6 Dr. Dr. Dirk Gülicher, Oberarzt, Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie
dirk.guelicher@med.uni-tuebingen.de

Kurz: Hauptanliegen  ist es Veränderungen früh wahrzunehmen und wachstumsbegleitend zu verfahren....dazu zählen: Gaumenerweiterungen, Unterkieferchirurgie für die "Habsburger Lippe", Offener und Tiefer Biss...
Ziel: Normalisierung des Bisses und Harmonisierung der Gesichtsästhetik...bei Wachstumsabschluss (17w & 19m)...
Die Kiefer-Gesichtschirurgie  bietet Kindern und jungen Erwachsenen mit Wachstums- und Entwicklungsstörungen der Kiefer, diese funktionell wie ästhetisch zu rehabilitieren.

Die zahnmedizinische Versorgung der Zukunft – eine Herausforderung für den Berufsstand
7 Dr. Udo Lenke, Vorsitzender des IZZ-Verwaltungsrates und Präsident der Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg
udo.lenke@t-online.de

Kurz: Nur wer die Vergangenheit kennt, hat Zukunft (Humboldt, der Vorreiter des  Transdisziplinären Denkens)
Versorgung ist abhängig vom Grad der Gesundheit, computergefrästen Vorgängen und der Mundgesundheitslagen in der Bevölkerung..z.B. 35-Jährige haben zu 95% Karies! .. www.bzaek.de 
Ziel: Regelmässige Behandlung und Herausforderung zur Eigenverantwortlichkeit...
Das Recht auf ein angemessenes Honorar für die zahnärztliche Behandlung muss gewährleistet bleiben, damit nicht negative Konsequenzen eintreten werden, und dadurch die Einwanderung der Zahnärzte in den ländlichen Raum aus den Stadtkreisen zu fördern..

Welche Politik braucht unser Land?
8 Professor Dr. Jürgen W. Falter, Politikwissenschaftler an der Johannes-Gutenberg-Universität, Mainz
falter@politik-uni-mainz.de
links: Professor Dr. Jürgen W. Falter
Kurz: Es geht um genaue Beobachtung und Bewusstseinslücken in folgenden Themenfragen:
1. Demografischer Wandel = Zeitbombe...2.Gesundheitssystem... 3. Arbeitsmarkt...4.Bildungssystem...5. Steuervereinfachung...6.Schulden und Subventionsabbau..7. Bürokratieabbau und mehr Selbständigkeit...8. Effiziente Familien- und Kinderpolitik...9. Reform des Föderalismus II..10. Integration der Ausländer mit Augenmass..11. Mit 67 Rente aber ohne Beschäftigung...
Ziel als Frage:Dazu sollen und müssen wir uns nicht nur die Fragen selbst klar machen und Antworten finden, ja aber wie..?


Fehlbildungen im Gesicht – operative und konservative Therapie-Möglichkeiten

Teil I Blutschwämme und Hämangiome
9 Professor Dr. Dr. Jürgen Hoffmann, Leitender Oberarzt, Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie
juergen.hoffmann@uni-tuebingen.de 

Kurz: 2-3% der Neugeborenen weisen Blutschwämme aus. Im transdisziplinären Tübinger Sprechstunden-Konzept
werden für ausgewählte Fälle mit Laser-/Lichttherapie (Neodym, YAG Laser) erfolgreich behandelt...

Die Nachsorge erfolgt neben dem klinischen und bildgebenden Verfahren mit der Verknüpfung der Psychotherapie zu  Kinderärzten im Umfeld....
Ziel: Die Behandlung von Gefäßveränderungen erfordert  im Kopf- und Halsbereich ein sehr differenziertes Vorgehen mit befundspezifischen Behandlungsmethoden und Therapieplanung im Rahmen der transdisziplinären Tübinger Sprechstunde..

Teil II Ohranlegeplastik

10 Professor Dr. Dr. Siegmar Reinert, Ärztlicher Direktor, Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie
siegmar.reinert@med.uni-tuebingen.de

Kurz: 2- 10% der Neugeborenen haben abstehende Ohren...
Ziel:  Tübinger Behandlungs-Konzept wird standardisiert eine Ohrmuschelknorpelfaltung mit nicht abbaubaren Fäden vorgenommen, wobei der Knorpel zuvor geschwächt wird, um die Rückstellkraft des Knorpels zu vermindern....
Die speziell entwickelte Methode ergibt reproduzierbare und ästhetisch sehr schöne Ergebnisse, so dass ein natürlich aussehendes Ohrmuschelrelief erzielt werden kann - bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen ..

Teil III Schädeldeformitäten

11 Dr. Dr. Michael Krimmel, Oberarzt, Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie
michael.krimmel@med.uni-tuebingen.de

Kurz: Schädeldeformitäten beim Säugling  haben im Wesentlichen zwei verschiedene Ursachen:
1 Schlafen auf dem Rücken, dabei kommt es  gehäuft zu einer symmetrischen oder asymmetrischen Abflachung des Hinterhaupts-schädels...
2 Schädeldeformität ( vorzeitigen Verschluss von Schädelnähten 1 von 2000 Neugeborene )

Wege und Ziel: Kenntnisse sowie Erfahrungen bei plastisch rekonstruktiven Maßnahmen im Bereich des knöchernen Gesichtsschädels zu erweitern.  Eingriffe erfolgen deshalb in enger Zusammenarbeit von Mund-Kiefer-Gesichts-Chirurgen und Neurochirurgen....unter Einbezug  der psychologischen Seite mit behandlungsunwilligen Kindern und besorgten Eltern nach dem neuartigen transdisziplinären Tübinger Behandlungskonzept und ihrer spezifischen Sprechstunde auf Augenhöhe mit dem Patienten und dessen Vertrauten.

Erweiternde
Informationen
-zu Fachausdrücken
:

dr.weller@gmx.de;  Dr. Weller, Klärung von Fachbegriffen
http://www.lycos.de/life/gesundheit/arzt-klinik-suche/fachwoerterverzeichnis.html
http://www.gesundheit.de/krankheiten/mund-zaehne/index.html
http://www.dr-gumpert.de/html/medizinisches_worterbuch.html
-zu Pressevertretern
b.thurner-fromm@stz.zgs.de;Fr. Thurner-Fromm

IZZ : Zahn - Experten III Schlafmedizin (u.a. Schnarchen, Atempausen…) und präventive Zahnheilkunde

http://archiv.kultur-punkt.ch/zahnmedizin/IZZ-06-ueberblick.htm < Bildzugänge, zurzeit

IZZ 06 : Schlafmedizin (u.a. Schnarchen, Atempausen…) und präventive Zahnheilkunde im widrigen gesellschaftlichen Umfeld

Kulturreise in  Mundhöhlen der konfliktreichen Art: Freiburg- Aktuelle Schlafmedizin - 12. IZZ-presseforum:  In Kooperation mit der Universitätsklinik für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde in Freiburg THEMENGLIEDERUNG Begrüssung: Johannes Clausen, Leiter des IZZ; PresseIZZ@t-online.deZahnmedizin in Theorie und Praxis

1. Schlafbezogene Atmungsstörungen im Fokus der zahnärztlichen und  ärztlichen Schlafmedizin 2. Neubeschreibung einer präventionsorientierten modernen Zahnheilkunde
ÜBERBLICK : Zahnmedizin im widrigen Umfeld und mögliche Positionierung Dr. Udo Lenke Oberarzt: Vorsitzender IZZ und Präsident LZK-BW:; udo.lenke@t-online.de Dr. Peter Kuttruff: Positionspapier der baden-württembergischen Zahnärzte – sind die Positionen kompatibel mit der Neubeschreibung? Vorsitzender des Vorstands der Kassenzahnärztlichen Vereinigung BW und IZZ-Verwaltungsratsvorsitzender, peter.kuttruff@KZVBW.de

In Kürze > Problematik= Jahrhundertreform.. explosiv und fraglich… Strukturreform setzt Staub an…Sachleistungsprinzip ist eine sozialistische Enklave in einem neoliberal-konservativ*) wirtschaftlichen Umfeld (kultur-punkt*)…nur Einnahmensseite wird behandelt… Lösungen: Regulärer Markt ist erforderlich… „Basis = Fielmann+“ d.h. Befundleistung/Therapieentscheid + Selbstleistung…nach Einkommen und Schadenverursachung…  Fond- statt Solidarprinzip...

ZUR SCHLAFMEDIZIN “Wir reden, essen, trinken und schlucken durch die Mundhöhle, den Rachenraum…“ Sorichter Professor Dr. Stephan Sorichter: Obstruktive Schlafatmungsstörungen Leitender Oberarzt der Abteilung Innere Medizin V - Pneumologie, Medizinische Universitätsklinik, sorichter@meda.ukl.uni-freiburg.de In Kürze > Problematik= Nachtfahren mit Sekundenschlaf (23h- 4h); Atempausen,-stillstand: Der Atem zeigt Sägezahnmuster am Diagnostikschirm an: Tritt beilangzeitlichem Übergewicht und einem Gemisch (Noxen) von Kaffee, Nikotin und Alkohol in Erscheinung…Unterbrechung des Traumschlafzustandes (REM) beeinträchtigt so Lernprozesse und das Gedächtnis…Frauen nur bis vor der Menopause meist von Atempausen verschont.. Lösungen: Seitenlage, Bälle am Rücken, Intraorale Geräte, im äussersten Fall operativ (UPPP = Verfahren wie die Uvulopalatopharyngoplastik, wo Fett- und Bindegewebe im Rachenbereich entfernt wird, sollten erst nach eindeutiger Indikationsstellung durch ein spezialisiertes Zentrum in Betracht gezogen werden. Professor Dr. Dieter Riemann: Neurophysiologie des Schlafs / Schlafstörungen Sektionsleiter Klinische Psychologie und Psychophysiologie, Bereich Psychophysiologie/Schlaflabor, Klinik für Psychiatrie und Psychosomatik, dieter_riemann@psyallg.ukl.uni-freiburg.de In Kürze > Problematik= Schnarchen verursacht Partnerkonflikte…Schichtarbeit nur für nachtaktive Menschen geeignet… Jet lag…wir sind auch im REM Schlaf aktiv: wir lernen filmähnlich, entwickeln unsere motorischen Fertigkeiten, so stören wir durch unsere Schlafunterbrechung auch die innovativ-kreative Weiterentwicklung… Lösungen: Mit Wecker und Armbanduhr Augenkontakt meiden… Grenzen der Medikation: Pharma prüft Medikamente nur 3-4 Wochen.. Der Mediziner braucht Langzeitresultate, die fehlen und das Geld zur Prüfung…. PD Dr. Matthias Henschen: Schlafatmungsstörungen bei Kindern Klinik für Kinderheilkunde und Jugendmedizin, Schwarzwald-Baar Klinikum Villingen-Schwenningen GmbH, Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Freiburg, matthias.henschen@sbk-vs.de In Kürze > Problematik= 3 Atempausen (Apnoen) pro Stunde.können bis zu 50% den Atemfluss reduzieren (sonst Erstickungs- ,  Kindstod-Gefahr) dabei sind Muskel, Herz, Hirnstamm betroffen… Lösungen: Kleines Unterkiefer erfordert Kieferorthopädie…sonst Folgen= ADS, Schulversagen…bis zum 1. Lebensjahr Rückenlage, ab dann Seitenlage… PD Dr. Dr. Edmund Rose: Zahnärztliche Maßnahmen zur Behandlung des Schnarchens und von obstruktiven Schlafatmungsstörungen Leitender Oberarzt der Abteilung für Kieferorthopädie, Klinik für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde edmund.rose@uniklinik-freiburg.de In Kürze > Problematik= Es gibt bis zu 60 Anbieter, deren Seriosität zu hinterfragen ist. Diagnostik: Im Schlaflabor, derzeit 3 Monate Wartezeit… Verhältnis von Unterkieferknochen : Weichteilen ist entscheidend… Lösungen: Geräte, Schienen die von 6 -14 Monaten zu tragen sind, dies gilt aber nur bei gutem Zahnzustand… ZUR PRÄVENTION “Sprechen statt Bohren“ Professor Dr. Elmar Hellwig: Präventive Aspekte der Zahnerhaltungskunde Ärztlicher Direktor der Abteilung Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie Freiburg, elmar.hellwig@uniklinik-freiburg.de In Kürze > Problematik= Mechanistische Modell „drill-fill-bill“ Lösungen: Präventiv-biologisches Modell aktiviert risikorientierte Kariesprävention mit jährlicher Röntgenkontrolle…sowie adhäsive Verfahren, Bleichen, Zahnerhaltung, Korrektur mit Kunststoffüberschichtung…Füllungsunterhalt mit Amalgan 4-10 Jahren Austausch… Professor Dr. Irmtrud Jonas: Präventive Aspekte der Kieferorthopädie Ärztliche Direktorin und Fachärztin der Abteilung für Kieferorthopädie, irmtrud.jonas@uniklinik-freiburg.de In Kürze > Problematik= es gibt anlagebezogene und exogene Fehlbildungen…Engstände der Zähne, Einbiss, Verlagerung des Unterkiefers durch Daumenlutschen und Schnuller…ungenügende Nahrungszerkleinerung führt zu Magen-Darmschäden…oral-nasale Fehlatmung ergibt offenen Mund… Lösungen: Abnehmbare Lückenhalter .. in schwierigen Fällen Gesichtsmaske (Drahtgestell)..mehrere Monate bis zu 2 Jahren und aus schulbedingten Gründen soll das spätestens im 5. Lebensjahr vorgenommen werden… Dr. Anne Cathrin Quaas: Präventive Aspekte der Prothetik Abteilung für Zahnärztliche Prothetik, acquaas@gmx.de In Kürze > Problematik= Unstimmigkeit des Proportion zwischen Knochen und Weichgewebe…Teilprothesen halten 4- 5 Jahre.. und erzeugen Umfeldprobleme… Lösungen: Zahnerhalt =möglich mithilfe der Adhäsivtechnik möglich...Adhäsivbrücken (Haltbarkeit bis zu 10 Jahren) ebenso lange 90% der Implantate…. PD Dr. Dr. Ralf Schön, Dr. Silke Becker: Präventive Aspekte der  Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie Abteilung für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, silke.becker@uniklinik-freiburg.de In Kürze > Problematik= Von Nofrete bis heute entsteht ein sozialästhetischer Druck bis hin zur Ausgrenzung – insbesondere auf die Frau - … Vor- oder zurückverlagertes Kinn…Manche Massnahmen führen bis zu austherapierten Fällen bei unfachlicher Behandlung… Lösungen: Faltentherapie, Präparieren der Muskelschicht… Hauptaugenmerk aber sind Unfallschirurgische Massnahmen (bei Frakturen) aber auch bei Tumoren im Kopfbereich…. Mit exzellenter Vorführtechnik gestaltet und dank Frau Ulrike Fuchs und dem Leiter Johannes Clausen des IZZ grosszügig samt perfekter Organisation zusammen mit Professor Dr. Elmar Hellwig, Ärztlicher Direktor der Abteilung Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie, Freiburg, geleitet.... ZU MEDIEN- vor Ort - mit erweiternden Informationen robert.schwabe@vnmonline.de;  publiziert für www.diedentalpraxis.de mirko.konrad@kilian.de publiziert für www.dgk.de egbert.maibach-nagel@zm-online.de  publiziert für  www.zm-online.deEgbert Diekmann rd@groves.de publiziert für www.groves.de hendrik.krusch@t-online.de publiziert für Stuttgarter Nachrichten HansJuergenRichter@yahoo.de publiziert für die Medizinpresse Aevermann aevermann@netcologne.d
Ausklang der hochbrisant-aktuellen und innovativen Tagung  in der Enoteca Freiburg zwischen Erlösung, Entspannung und REM = Rapid Eyes Movements...

KONTAKT Informationszentrum Zahngesundheit Baden-Württemberg (IZZ), Johannes Clausen, Leiter und Ulrike Fuchs; Postfach 10 24 33, 70020 Stuttgart ; Tel: 0711 / 222 966-13; Fax: 0711 / 222 966-20 PresseIZZ@t-online.de
© 2006 kultur-punkt: M+W Müller-Prankl : Bild-Text 06-7

IZZ : Zahn - Experten IV Anspruch und Wirklichkeit der zahnmedizinischen Versorgung von Menschen mit Behinderungen

http://archiv.kultur-punkt.ch/gesundheit/izz11-heidelberg05-6.htm

Kulturreise in die Mundhöhle der besonderen Art: Heidelberg <<Informationszentrum Zahngesundheit: 11. IZZ-presseforum 2005 – Tagungsthema: Anspruch und Wirklichkeit der zahnmedizinischen Versorgung von Menschen mit Behinderungen>>
In Kooperation mit der Universitätsklinik, Poliklinik für Zahnheilkunde, Heidelberg. www.lzk-bw.de / www.zahn-forum.de :  Stellv. Vorsitzender der Bezirkszahnärztekammer Karlsruhe: Dr. Bernhard Jäger / jaeger@gmx.de Zeit: 24.06.05 Ort: 69120 Heidelberg, Im Neuenheimer Feld 672, Universitätsklinik Heidelberg Die grünen Zungen belüften beide Seiten der fussgängerfreundlichen Hauptstrasse sowohl in Richtung der Hügel als auch in Richtung  Neckar, was eines von vielen anderen hervorragenden Urbanitätsmerkmalen von Heidelberg aufweist.... Begrüssung: Johannes Clausen, Leiter des IZZ; PresseIZZ@t-online.de

Johannes Clausen im Gespräch mit Referenten und Dr. Jäger (2.v.r,) bei Beginn der Tagung Elektro/nisch-Technisches Know-how der Spitzenklasse wird zwischen dem Haus und dem Gast IZZ zelebriert Ulrike Fuchs, vom IZZ stellt die alles entscheidende Frage nach der Fazit: Antwort:"Alles im grünen Bereich" *Johannes Clausen gibt eine Rück- und Ausblick der 11 IZZ-Foren von denen 3 Tagungen in Heidelberg stattfanden.

Einführung: Prof. Dr.Dr. Hans Jörg Staehle, Ärztlicher Direktor MZK-Klinik Heidelberg; joerg_staehle@med.uni-heidelberg.de Professor Dr. Andreas Schulte, Oberarzt der Poliklinik für Zahnerhaltungskunde MZK-Klinik, Heidelberg
Der Gastgeber, die Referenten und die Themenfolge:  

Die Begegnung mit Prof. Dr.Dr. Hans Jörg Staehle, Ärztlicher Direktor MZK-Klinik Heidelberg entbirgt unmittelbar Geborgenheit und hat jenes Magische, was der hippokratischen Wesenheit eigen ist: Menschenliebe mit Transzendenz... Professor Dr. Andreas Schulte, Oberarzt der Poliklinik für Zahnerhaltungskunde MZK-Klinik, Heidelberg während seiner Ausführungen zu: Präventive und zahnerhaltende Massnahmen bei Menschen mit Behinderungen Dr. Udo Lenke Oberarzt Vorsitzender IZZ und Präsident LZK-BW: Warum ist die zahnmedizinische Versorgung von Menschen mit Behinderungen eine gesamt-gesellschaftliche Aufgabe? –Initiativen und Standpunkte der Landes-ärztekammer BW; Prof. Dr. Peter Cichon,Uni-Witten/Herdecke: Parodontologische Massnahmen bei Menschen mit Behinderungen;

Dr. Udo Lenke Oberarzt Vorsitzender IZZ und Präsident LZK-BW: Warum ist die zahnmedizinische Versorgung von Menschen mit Behinderungen eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe? –Initiativen und Standpunkte der Landesärztekammer BW; udo.lenke@t-online.de
Prof. Dr. Andreas Schulte Oberarzt MZK-Klinik Heidelberg: Präventive und zahnerhaltende Massnahmen bei Menschen mit Behinderungen andreas_schulte@med.uni-heidelberg.de
Prof. Dr. Peter Cichon,Uni-Witten/Herdecke: Parodontologische Massnahmen bei Menschen mit Behinderungen; pchichon@t-online.de  

Dr. Dr. Christof Hofele, Oberarzt MZK-Klinik Heidelberg: Chirurgische Massnahmen bei Menschen mit Behinderungen; Dr. Thomas Stober, Oberarzt, MZK-Klinik Heidelberg: Prothetische Massnahmen bei Menschen mit Behinderungen; *Dr. Birgit Kugel, MZK-Klinik Heidelberg: Frühförderung bei Kindern mit Behinderungen aus kieferorthopädisch-funktioneller Sicht; und Sabine Schreiber, Logopädin

 

Dr. Dr. Christof Hofele, Oberarzt MZK-Klinik Heidelberg: Chirurgische Massnahmen bei Menschen mit Behinderungen; chofele@med.uni-heidelberg.de
Dr. Thomas Stober, Oberarzt, MZK-Klinik Heidelberg: Prothetische Massnahmen bei Menschen mit Behinderungen; thomas_stober@med.uni-heidelberg.de
Dr. Birgit Kugel, MZK-Klinik Heidelberg und Sabine Schreiber, Logopädin: Frühförderung bei Kindern mit Behinderungen aus kieferorthopädisch-funktioneller Sicht; birgit_kugel@med.uni-heidelberg.de Sabine Schreiber: T+F 06251 - 570722  

 
*Dr. Guido Elsässer, Zahnarzt für Behindertentherapie: Erfahrungen aus einer Schwerpunktpraxis für Behinderten-Zahnheilkunde; Christa Bauer, Mutter einer geistig behinderten Tochter: Erfahrungen aus der Sicht von Angehörigen; *Dr. Ulrich Noll, MdL., Vorsitzender der FDP-Landtagsfraktion und des Landesverbandes für Körper- und Mehrfachbehinderte BW: Menschen mit Behinderungen – Stiefkinder der Sozial- und Gesundheitspolitik?  

Dr. Guido Elsässer, Zahnarzt für Behindertentherapie: Erfahrungen aus einer Schwerpunktpraxis für Behinderten-Zahnheilkunde; guido.elsaesser@t-online.de
Christa Bauer, Mutter einer geistig behinderten Tochter: Erfahrungen aus der Sicht von Angehörigen;
Dr. Ulrich Noll, MdL., Vorsitzender der FDP-Landtagsfraktion und des Landesverbandes für Körper- und Mehrfachbehinderte BW: Menschen mit Behinderungen – Stiefkinder der Sozial- und Gesundheitspolitik? ulrich.noll@t-online.de ulrich.noll@fdp.landtag-bw.de Der journalistische Hintergrund

 aevermann@netcologne.de Bei der simultanen Bildbearbeitung der Tagung Die mit einem Stern * bezeichneten Bilder sind von aevermann, die übrigen vom kultur-punkt.  robert.schwabe@vnmonline.de  (rechts) Publiziert für www.diedentalpraxis.de  (Links im Hintergrund) dieter.stand@gmx.de Publiziert für medipharm: Gesundheit&Medizin, (vorne) Kieler Publizist karl-ernst.jipp@web.de : " Ein Prosit zu guter Letzt.

Kontakt: Informationszentrum Zahngesundheit IZZ, 70020 Stuttgart, Johannes Clausen, Leiter des IZZ, Ulrike Fuchs; Tel.: 0711/22 29 66-0,Fax: 0711/22 29 66-20 (c)  M.Müller-Prankl : Bild-Text 6-05

IZZ : Zahn - Experten V Patienten orientierte Zahnsanierung ab der Kindheit

http://archiv.kultur-punkt.ch/gesundheit/dent-izz-stuttgart25-6-04.htm  < Bildzugänge, zurzeit

<<Patienten orientierte Zahnsanierung ab der Kindheit – zukunftsversprechend erforscht und entwickelt>>

Das Stuttgarter Modell  PresseIZZ@t-online.de / Zahn-Forum / www.zfz-stuttgart.de Statt Schmerz, Traurigkeit und Hilflosigkeit - Unbeschwert sein
Das Stuttgarter Modell hat bereits bei  20 000 Kinderzähnen eine integrierte Zahnsanierung mit Erfolg vorgenommen. Im Rahmen des 10. IZZ-presseforums am Freitag, den 25.Juni 2004 stellten Zahn-/Ärzte und sowohl medizinische als auch psychologische Therapieaspekte heraus. Zudem kommt die hohe Komplexität der richtigen Nachsorge der behandelten Kinder zur Sprache. Dank der Zusammenarbeit zwischen dem Zahnmedizinischem Fortbildungszentrum IZZ und dem Olgahospital in Stuttgart können  sich 1500 Kinder einer gesunden Fortentwicklung erfreuen. Wie diese Nach- und Vorsorge der gesunden Weiterentwicklung im einzelnen vor sich geht, erfahren Interessierte und Betroffene an diesem Tag.
Zum IZZ-presseforum /  PresseIZZ@t-online.de Das InformationsZentrum Zahngesundheit  besteht seit 1990 und wurde von der Zahnärzteschaft Baden-Württembergs gegründet. Ziel und Praxis ist es Bürger und Medien sowie öffentliche Institutionen zu informieren, beraten und in laienverständlicher Form die immer mehr brisant werdenden  Themen der Zahnmedizin zu klären. Kontakt: Gabi Billischek, Johannes Clausen, Ulrike Fuchs. Zur transdisziplinären Sichtweise gelangen Sie durch Klick auf die > Kursiv-Titel Professor Dr. Johannes Einwag, Direktor des Zahnmedizinischen Fortbildungszentrums Stuttgart / einwag@zfz-stuttgart.de  > Sozial-Psychologisch  > Prophylaktisch  > Kurzfassung
Medizinisch > > > > -
Dr. E. Maass,
Olgahospital - Onkologisch- Kurzfassung Dr. Reinhard Keimer, Oberarzt, Olgahospital Dr. med. R. Keimer ist Leitender Oberarzt im Olgaspital - Pädiatrisches Zentrum, Klinik für Kinder und Jugendmedizin, Neuropädiatrie, Pädiatrie I / r.keimer@olgahospital.de  > Neurologisch - Kurzfassung
Dr. Frank Uhlemann,
Ärztlicher Direktor, Olgashospital > Kardiologisch - Kurzfassung Professor Dr. Franz-Josef Kretz, Erster Ärztlicher Direktor der Klinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin, Olgahospital / kretz@olgahospital.de  > Anästhesisch  > Kurzfassung

Fazit und Kernsätze der Mundhöhlen-Forscher und praxisorientierten  Zahn - Experten: - Stetige Pflege und richtige Ernährung ist das A und O,  insbesondere bei der onkologischen Therapie“-   Jeder Zucker ist  Nährboden für bakterielles Wachstum - Unsicherheiten teilen sich dem Arzt nonverbal mit…daher gilt Angstabbau - Dreieck:   Ablenkung – Entspannung – Information - Behinderte Patienten können sich nicht genügend artikulieren…    eine offene Frage - wohin sollen sie sich wenden? - Was in Deutschland fehlt ist ein einheitlicher Risikopass!   Karies- und gingivitisfreie Zähne* ist in realistisches Ziel!    * Gingivitis = Zahnfleischbluten –schwächt das Immunsystem.

Insgesamt also: Eine Reise in die Mundhöhle und manchmal sogar Mundhölle, die zum Überleben dient. M. Müller Prankl 6-04

IZZ : Zahn - Experten VI (Elsässer) Zahnarzt mit Schwerpunkt Behindertentherapie

11. IZZ-presseforum, 24. Juni 2005, Heidelberg

http://archiv.kultur-punkt.ch/gesundheit/izz11-elsaesser05-6.htm < Bildzugänge, zurzeit

<< Dr. Guido Elsässer, niedergelassener Zahnarzt mit Schwerpunkt Behindertentherapie: Erfahrungen aus einer Schwerpunktpraxis für Behinderten-Zahnheilkunde>>
Dr. Guido Elsäßer, Schlossberg 35, 71394 Kernen-Stetten, Tel. 07151/41111,
Guido.Elsaesser@t-online.de

Poliklinik für Zahnerhaltungskunde der Mund-, Zahn- und Kieferklinik des Universitätsklinikums Heidelberg (Kopfklinik)
Zusammenfassung des Vortrags auf dem 11. IZZ-presseforum am 24. Juni 2005 in Heidelberg
STATEMENT und FAZIT im voraus:
Leider werden die Besonderheiten der zahnmedizinischen Versorgung von Menschen mit Behinderungen im deutschen Gesundheitswesen nicht berücksichtigt. Die strengen Richtlinien der vertragszahnärztlichen Versorgung sehen keine Ausnahmen vor. Insbesondere im Bereich der Prophylaxe wären dringend Sonderregelungen für diese Patientengruppe notwendig. Individualprophylaktische Maßnahmen sollten lebenslang bei Bedarf ohne Beschränkung zu Lasten der gesetzlichen Krankenkassen erbracht werden dürfen.
Menschen mit Behinderungen besitzen grundsätzlich den gleichen Anspruch auf eine (zahn-)medizinische Versorgung wie Nichtbehinderte. Der orale Gesundheitszustand ist bei Behinderten schlechter als in der Gesamtbevölkerung. Aufgrund der großen Vielfalt und Ausprägungen von Behinderungen müssen individuelle Behandlungs- und Betreuungspläne unter Berücksichtigung des Lebensumfelds erarbeitet werden und stets überprüft werden.


Zunächst wird neben dem zahnärztlichen und allgemeinmedizinischen Befund auch ein psycho-sozialer Befund erhoben. Die Bereitschaft zur interdisziplinären Zusammenarbeit mit Allgemeinmedizinern, Logopäden, Pflegepersonal aber auch pädagogischem Personal unter der Einbindung von Angehörigen und gesetzlichen Betreuern ist notwendig.

Ein hoher Anteil geistig und mehrfach behinderter Menschen ist einer zahnärztlichen Behandlung nicht oder nur mangelhaft zugänglich. Die Möglichkeiten der Behandlung in Analgosedierung oder Allgemeinanästhesie ermöglichen auch bei Unkooperativität eine vernünftige Behandlung.

Unser Praxiskonzept ist primär nicht das einer Überweisungspraxis, an die Patienten mit besonderem Betreuungsbedarf nur zur „Sanierung“ überwiesen werden, sondern nach dem Hauszahnarztprinzip sollen die Patienten über einen langen Zeitraum vom gleichen Praxisteam begleitet werden. Über die Jahre kann sich so auch zu sehr schwierig behandelbaren Patienten ein sehr enges Praxisteam-Patienten-Vertrauensverhältnis entwickeln, dass manche Behandlungen und Versorgungen ermöglicht, die nicht oder nur unter besonderen Umständen möglich gewesen wären. Die Patienten gewöhnen sich an die zahnärztlichen Maßnahmen und das Praxisteam lernt die Eigenheiten der jeweiligen Patienten kennen und kann darauf eingehen.

Besonderer Schwerpunkt liegt auf der prophylaktischen Zahnheilkunde, damit Erkrankungen oraler Strukturen vorgebeugt werden kann und erreichte Behandlungserfolge langfristig stabilisiert werden können. Ein weiterer wichtiger Aspekt der Prophylaxe liegt in der vertrauensbildenden Hinführung von unkooperativen Patienten zur zahnärztlichen Behandlung.

Prophylaktische Maßnahmen umfassen bei Patienten mit Behinderungen nicht nur die allgemein üblichen Tätigkeiten, wie z. B. professionelle Zahnreinigungen, Fluoridierungsmaßnahmen und Pflegetipps, sondern sollten auch auf das Lebensumfeld ausgedehnt werden. Muss die häusliche Zahnpflege unterstützt oder übernommen werden? Welche Zahnbürsten und andere Utensilien sind sinnvoll? Welche Zahnputztechnik und –haltung sollte angewandt werden? Sind die Betreuenden entsprechend geschult? Werden zusätzliche Fluoridierungsmaßnahmen durchgeführt?
Eingebunden in ein solch weitreichendes Prophylaxekonzept sind auch aufwendige z. B. prothetische Maßnahmen oder Implantatversorgungen mit guter Prognose durchführbar und gegenüber den Kostenträgern zu rechtfertigen.

Prophylaxesitzungen sind mindestens zweimal jährlich in besonderen Fällen auch häufiger notwendig. Sie sollten stets mit einer zahnärztlichen Untersuchung kombiniert werden, da viele behinderte Patienten ein verändertes Schmerzempfinden besitzen oder sich nur unzureichend äußern können.

Leider werden die Besonderheiten der zahnmedizinischen Versorgung von Menschen mit Behinderungen im deutschen Gesundheitswesen nicht berücksichtigt. Die strengen Richtlinien der vertragszahnärztlichen Versorgung sehen keine Ausnahmen vor. Insbesondere im Bereich der Prophylaxe wären dringend Sonderregelungen für diese Patientengruppe notwendig. Individualprophylaktische Maßnahmen sollten lebenslang bei Bedarf ohne Beschränkung zu Lasten der gesetzlichen Krankenkassen erbracht werden dürfen

IZZ : Zahn - Experten VII (Bauer) Erfahrungen aus der Sicht von Angehörigen

http://archiv.kultur-punkt.ch/gesundheit/izz11-bauer05-6.htm < Bildzugänge, zurzeit

11. IZZ-presseforum, 24. Juni 2005, Heidelberg
<< Christa Bauer, Mutter einer erwachsenen geistig behinderten Tochter: Erfahrungen aus der Sicht von Angehörigen>>

Poliklinik für Zahnerhaltungskunde der Mund-, Zahn- und Kieferklinik des Universitätsklinikums Heidelberg (Kopfklinik)
Zusammenfassung des Vortrags auf dem 11. IZZ-presseforum am 24. Juni 2005 in Heidelberg

"Unsere Tochter ist heute 36 Jahre alt, körper- und geistig behindert und Epileptikerin."

Im Kindesalter hatten wir mit unserer Tochter weder beim Arzt, noch beim Zahnarzt, Schwierigkeiten. Beim Kinderarzt war sie bis zum 18. Lebensjahr, er hatte auch immer das gleiche Assistenzpersonal – entweder seine Frau oder seine Tochter. Im Wartezimmer waren Mütter mit ihren Kindern, mal laut, mal weniger laut, jedes Kind anders und unsere Tochter eben auch etwas anders.

Beim Zahnarzt war es ähnlich. Wir hatten einen Herrn mittleren Alters mit Vollbart als Zahnarzt. Für Katrin gehörte der Vollbart zu einem Zahnarzt. Sie war immer dabei, wenn ich behandelt wurde, saß anschließend auf meinem Schoss, machte den Mund auf, ließ sich untersuchen und mit dem langsam ratternden Bohrer erst Zahnschäden beseitigen und dann kam die Füllung rein – fertig.

Katrin kam mit 6 Jahren in eine Schule für Körperbehinderte – von einer geistigen Behinderung sprach damals niemand. Krankengymnastik, Ergotherapie und Logopädie waren seit der Einschulung im Schulalltag integriert. Die Krankengymnastin unterstützte Katrin beim Zähneputzen – fast alles normal.

Bei unserem „Hauszahnarzt“ wurden kleine Schäden der Milchzähne behandelt. Der Zahnwechsel verlief altersgemäß. Unser Zahnarzt mit Vollbart praktizierte bis zur Altersgrenze und übergab seine Praxis an einen jungen Kollegen, der renovierte die Räumlichkeiten von Grund auf und hatte natürlich auch neue Helferinnen. Katrin war damals 12 Jahre alt. Unser erster Besuch beim neuen Zahnarzt war ein Fiasko: Der junge Arzt war total überfordert – Katrin war bestimmt sein erster geistig behinderter Patient. Unsere Tochter machte den Mund nicht auf und saß total verängstigt im Behandlungsstuhl. Auch zwei weitere Versuche verliefen nach dem gleichen Schema. Dann sagte ich dem Zahnarzt, dass wir uns nach einem neuen Kollegen umsehen wollen und er war sichtlich froh.

Über Bekannte erfuhren wir, dass in Bad Cannstatt ein junger Zahnarzt mit Vollbart praktiziert. Mein Mann und ich ließen uns von ihm behandeln und schilderten ihm unsere Problematik. Er war bereit, es mit Katrin zu versuchen. Beim ersten und zweiten Besuch saß unsere Tochter im Behandlungsstuhl, probierte alle Sitz- und Liegepositionen aus, fühlte den laufenden Bohrer an ihrem Finger, füllte Wasser in den Becher und ging mit einer kleinen Zahnpasta hochzufrieden aus der Praxis – Zeitaufwand jeweils etwa 15 bis 20 Min. Beim dritten Besuch wurde es ernst. Zuerst musste das ganze nun schon bekannte Programm abgespult werden, dann wurde Katrin aufgefordert, den Mund zu öffnen – und sie tat es. Der Zahnarzt untersuchte die Zähne und wir bekamen einen neuen Termin. Beim vierten Besuch – das gleiche Prozedere, liess sich Katrin mit dem langsam ratternden Bohrer eine kleine Stelle ausbohren, dann kam die Füllung hinein und Katrin wurde entlassen. Behandlungsdauer 45 Minuten. Ich schildere dies so ausführlich, weil es bestimmt bei keinem Zahnarzt ins Budget passt, Patienten viermal einzubestellen und zu behandeln. Was normalerweise in 10 Min erledigt ist und auch so abgerechnet wird, brauchte bei unserer Tochter alles in allem 1 ½ Stunden.

Wir gingen zweimal jährlich regelmäßig zum Zahnarzt. Zum Glück hatte er immer dieselben Damen am Empfang und die gleichen Helferinnen. Wenn viele Leute im Wartezimmer waren und wir besondere Aufmerksamkeit erregten, fiel Katrin in alte Muster zurück und machte den Mund nicht auf. Als ich den Zusammenhang zwischen den Personen im Wartezimmer und Katrins Verhalten herstellen konnte, versuchten wir, morgens den ersten Termin zu erhalten. Katrin war etwa 15 Jahre bei diesem Zahnarzt und es gelang ihm mit sehr viel Geduld, Katrin zu behandeln. Bei größeren karösen Stellen trafen die beiden Absprachen: Bohren und zählen: 1 – 2 – 3 – Pause usw.; Einspritzen versuchten sie nach dem gleichen Motto: 1 – 2 und Katrin sprang vom Stuhl auf. Katrins Zähne hatten keine riesigen karösen Stellen, aber es bestand immer die Gefahr, dass sie den Zahn nicht ganz sauber ausbohren ließ. Bohren mit Wasserkühlung lehnte sie ab, weil sie die Wassermenge im Mund nicht vertragen konnte. Die Weisheitszähne wurden Katrin im Alter von 21 Jahren bei einem Kieferchirurgen in Vollnarkose gezogen. Das war für Katrin nicht beunruhigend und für mich ein Schlüsselerlebnis.

Vor 9 Jahren kamen wir erstmals zu Dr. Elsässer zur Behandlung. Katrin musste ein Zahn gezogen werden, der vermutlich nicht sauber ausgebohrt werden konnte. Die Extraktion erfolgte in Vollnarkose – für Katrin eine angstfreie Behandlung. Die folgenden Jahre waren wir bei unserem bisherigen Zahnarzt und in Notfällen bei Dr. Elsässer, was immer zwei Zahnarztbesuche bedeutete und bei Zahnweh auch Zeitverlust. Wir hatten uns anstelle unserer Tochter zu entscheiden: Medizinisch einwandfrei behandelte Zähne trotz Vollnarkose, evtl. zweimal jährlich – oder? Wir entschieden uns für die gründliche Behandlung ohne wenn und aber.

Ein grosses Problem bei allen geistig behinderten Menschen, ich habe es ganz zu Anfang schon angesprochen, ist die Zahnhygiene - das tägliche Zähneputzen. Menschen wie unsere Tochter, die auch noch eine körperliche Beeinträchtigung oder Behinderung haben, tun sich besonders schwer. Durch die motorischen Schwierigkeiten wird das Zähneputzen zum Problem. Meist kann ein Rechtshänder die rechte Seite nicht sauber putzen und umgekehrt. Natürlich gibt es schon etliche Jahre elektrische Zahnbürsten, die, wenn man sie richtig handhabt, sehr gute Ergebnisse erbringen. Nur: Unsere geistig behinderten Menschen haben Angst vor der Vibration und dem Geräusch.

Unsere Tochter lebt seit einigen Jahren in einer Wohngruppe der Lebenshilfe in Stuttgart. Viele Eltern haben ähnliche leidvolle Erfahrungen gemacht. Nur bei ganz wenigen geistig behinderten Menschen verläuft ein Zahnarztbesuch fast normal. Beim Zähneputzen ist es ähnlich: wenn in den Wohngruppen das Betreuungspersonal die Zahnpflege nicht überwacht, wird der Mund oft nur ausgespült und zur Tarnung ein wenig Zahnpasta gelutscht.

Wir sind mit der jetzigen Situation sehr zufrieden und froh, einen Zahnarzt gefunden zu haben, der die Nöte der geistig behinderten Menschen erkannt hat.

IZZ : Zahn - Experten VIII (Cichon)

11. IZZ-presseforum, 24. Juni 2005, Heidelberg

http://archiv.kultur-punkt.ch/gesundheit/izz11-cichon05-6.htm  < Bildzugänge, zurzeit

 << Professor Dr. Peter Cichon, Leiter der Ambulanz für Spezielle Zahnärztliche Betreuung der Fakultät für ZMK der Universität Witten/Herdecke: Parodontologische Maßnahmen bei Menschen mit Behinderungen>>
pchichon@t-online.de
Poliklinik für Zahnerhaltungskunde der Mund-, Zahn- und Kieferklinik des Universitätsklinikums Heidelberg (Kopfklinik)
Zusammenfassung des Vortrags auf dem 11. IZZ-presseforum am 24. Juni 2005 in Heidelberg

Besonderheiten parodontaler Erkrankungen bei Behinderten:
Grundsätzlich können alle Formen parodontaler Erkrankungen bei Patienten mit Behinderungen vorkommen. Schwierigkeiten bei der therapeutischen Intervention bereitet vor allem die medikamentös-induzierte Gingivavermehrung infolge der Verabreichung von Natrium-5,5diphenylhydantoin (Phenytoin) sowie die bei Patienten mit Down-Syndrom auftretenden, ausgedehnten gingivalen Entzündungser-scheinungen und rasch fortschreitenden parodontalen Destruktionen.

Plaque-induzierte Gingivitis
Aufgrund der motorischen und/oder geistigen Unfähigkeit zu einer ausreichenden persönlichen Zahnpflege weisen viele Patienten mit Behinderungen eine starke Plaqueakkumulation und schwere Entzündungen der Gingiva auf. Obwohl kein unmittelbarer Zusammenhang zwischen der Menge der vorhandenen Plaque und der Ausdehnung und Schwere parodontaler Destruktionen besteht, gelten Ablagerungen auf den Zähnen wegen ihrer Retentionsstellen für Mikroorganismen als Risikofaktor für die Entstehung und Progression entzündlicher Parodontalerkrankungen bei den dazu empfänglichen Patienten.

Phenytoin-induzierte Gingivawucherungen
Geistige Behinderungen sind wegen ihrer besonderen Entstehungsursachen infolge zerebraler Schädigungen und Hirnfunktionsstörungen häufig mit epileptischen Anfällen belastet. Die Behandlung zerebraler Krampfanfälle stützt sich vor allem auf die medikamentöse Therapie. Als Therapeutikum zur Verhütung und Dämpfung zerebraler Krampfanfälle ist auch heute noch Natrium-5,5-diphenylhydantoin (Phenytoin) das Mittel der Wahl. Bei Langzeitbehandlungen entstehen bei etwa der Hälfte der Patienten vor dem 30. Lebensjahr in Abhängigkeit von der Wirtsreaktion mehr oder weniger stark ausgeprägte gingivale Wucherungen.

Parodontalerkrankungen bei Patienten mit Morbus Down
Speziell bei Patienten mit Morbus Down wurde eine sehr hohe Neigung zu schweren gingivalen Entzündungszuständen und parodontalen Destruktionen nachgewiesen, die nicht allein in der unzureichenden Mundhygiene der Patienten begründet sind. Vielmehr sind genetisch bedingte immunologische Fehlfunktionen für ein vermehrtes Auftreten parodontaler und gingivaler Entzündungszustände mitverantwortlich.

Therapie parodontaler Erkrankungen bei Personen mit Behinderungen
Bei Patienten mit Behinderungen, die zur Durchführung ihrer Mundhygiene auf die Hilfe anderer angewiesen sind oder wegen der fehlenden Kooperationfähigkeit nur in Allgemeinanästhesie behandelt werden können, ist in vielen Fällen eine Modifikation der üblichen Vorgehensweise erforderlich.

Taschentherapie
Die Behandlung der chronischen Parodontitis besteht in einer Reduktion der beteiligten Risikofaktoren und der subgingivalen pathogenen Mikroflora durch ein mechanisches Bearbeiten der Wurzeloberflächen. Bei aggresiv verlaufenden Formen parodontaler Destruktionen ist eine gegen die verursachenden Keime gerichtetete unterstützende systemische oder lokal angewendete Antibiotikatherapie wirkungsvoll.

Therapie der marginalen Parodontitis bei Patienten mit Morbus Down
Bei Patienten mit Morbus Down besteht die Behandlung der entzündlichen Parodontopathien hauptsächlich in einer gründlichen supra- und subgingivalen Entfernung der Hart- und Weichablagerungen, die in der Regel durch eine systemische Antibiotikatherapie unterstützt werden sollte.

Behandlung medikamentös verursachter Gingivawucherungen
Weit ausgedehnte medikamentös-induzierte gingivale Wucherungen, die eine Beeinträchtigung der Kaufunktion verursachen und die Zahnpflege erheblich erschweren, werden durch Ausdünnen und/oder Abtragen des mukoperiostalen Lappens oder in Form einer externen Gingivektomie, verbunden mit Gingivoplastik behandelt. Zur Vermeidung von Neubildung gingivaler Wucherungen ist nach Abschluss der Therapie eine sorgfältige Plaquekontrolle zwingend notwendig.

Erhaltungstherapie und Nachsorge
Eine gute persönliche Belagskontrolle und eine regelmäßig durchgeführte Nachsorgetherapie sind für den dauerhaften Erfolg parodontaler Behandlungen notwendig.
Patienten mit Behinderungen muss bei eingeschränkter Fähigkeit zur Durchführung von Mundhygienemaßnahmen eine Methode zur persönlichen Belagskontrolle empfohlen werden, die ihre motorischen und mentalen Einschränkungen berücksichtigt und die ihre Angehörigen oder Betreuer bei ihnen auch durchführen können. Bei ihnen lassen sich zeitweise antiseptische Mittel erfolgreich zur Kontrolle der supragingivalen Plaque einsetzen. Zur Vermeidung eines unabsichtlichen Verschluckens empfiehlt sich die Applikation antiseptischer Präparate als Spray oder Gel, die ein gezieltes Auftragen ermöglichen.
Die Frequenz der Nachsorgebehandlungen ist abhängig vom persönlichen Erkrankungsrisiko des Patienten und seiner Fähigkeit zur Durchführung der persönlichen Belagskontrolle.

Kritische Bewertung zur Therapie und Prävention entzündlicher
Parodontalbehandlungen bei Behinderten
Patienten mit Störungen der körpereigenen Abwehrfunktionen oder der Unfähigkeit, sich einer umfassenden systematischen Parodontaltherapie zu unterziehen, können mit einem limitierten therapeutischen Programm behandelt werden. Zu bedenken bleibt, dass trotz gleicher Zielsetzung die Prognose durch die eingeschränkten therapeutischen Möglichkeiten wesentlich ungünstiger ist als bei der kompromisslosen Behandlung. Weiterführende Operationsverfahren sollten nur nach strenger Indikation durchgeführt werden.
Die endgültige Entscheidung über eine angemessene Therapie muss unter besonderer Berücksichtigung der vorliegenden Behinderung, des individuellen Erkrankungszustandes, der Kooperationsfähigkeit des Patienten sowie der Erhaltungsfähigkeit und Wertigkeit der einzelnen Zähne getroffen werden.

IZZ : Zahn - Experten IX (Hofele) Chirurgische Massnahmen bei Menschen mit Behinderungen

http://archiv.kultur-punkt.ch/gesundheit/izz11-hofele05-6.htm

11. IZZ-presseforum, 24. Juni 2005, Heidelberg

<<Dr. Dr. Christof Hofele,
Oberarzt der Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer-, Gesichtschirurgie, MZK-Klinik Heidelberg: Chirurgische Massnahmen bei Menschen mit Behinderungen>>
chofele@med.uni-heidelberg.de
Poliklinik für Zahnerhaltungskunde der Mund-, Zahn- und Kieferklinik des Universitätsklinikums Heidelberg (Kopfklinik)
Zusammenfassung des Vortrags auf dem 11. IZZ-presseforum am 24. Juni 2005 in Heidelberg

Anspruch und Wirklichkeit der zahnmedizinischen Versorgung von Menschen mit Behinderungen
Chirurgische Maßnahmen bei Menschen mit Behinderungen

STATEMENT und  FAZIT im voraus:
Menschen mit Behinderungen weisen überdurchschnittlich häufig soziale Umstände auf, in denen sie sich statistisch von einer hinsichtlich der übrigen demographischen Merkmale vergleichbaren Gruppe unterscheiden, zum Beispiel Arbeitslosigkeit, Besuch einer Werkstatt für behinderte Menschen, Frühverrentung, niedriges Einkommensniveau, Familienstand, Wohnraum von geringer Qualität, ungünstige Wohnlage.
Es steht zu befürchten, dass Qualität und Umfang zahnärztlicher Vorsorge- und Behandlungsmaßnahmen leiden, wenn z.B. einem vermögenslosen, bettlägerigen Schwerstbehinderten die Kostenübernahme des Krankentransports zur zahnprothetischen Behandlung verwehrt wird, nur weil die Kriterien der Krankentransport-Richtlinie des Gemeinsamen Bundesausschusses nicht greifen. Hier ist mehr denn je die Politik gefordert, die Verteilungskämpfe im Gesundheitswesen nicht auf dem Rücken der Patienten oder der Zahnärzte auszutragen.

Vorbemerkung: Traditionell sind chirurgische Abteilungen mit Eingriffsräumen bzw. OPs ausgerüstet, in denen Behandlungen in Vollnarkose durchgeführt werden. Für zahnärztliche Behandlungen unter Vollnarkose werden diese Einrichtungen auch anderen zahnmedizinischen Fachdisziplinen zur Verfügung gestellt. Aber nicht alle Behandlungen von Menschen mit Behinderungen müssen in Vollnarkose durchgeführt werden. Vielfach gelingt es durch einfühlsame Adaptation an den zahnärztlichen Behandlungsprozess, eine Narkose zu vermeiden. Insofern sehen wir in der Regel nur solche Patienten, bei denen eine Behandlung ohne Narkose nicht durchgeführt werden konnte.

Als behindert gelten Personen, welche infolge einer Schädigung ihrer körperlichen, seelischen oder geistigen Funktionen soweit beeinträchtigt sind, dass ihre unmittelbaren Lebensverrichtungen oder die Teilnahme am Leben der Gesellschaft erschwert werden [Wissenschaftliche Stellungnahme der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde, zitierbare Quelle DZZ (59) 2004].

Im Folgenden wird aus den bei uns durchgeführten Behandlungsmaßnahmen bei Menschen mit Behinderungen berichtet. Aus Gründen der Vereinfachung wird zwischen angeborenen und erworbenen Behinderungen unterschieden. Diese sind nicht mit einer geistigen Behinderung zu verwechseln, beide können aber in bestimmten Fällen zusammen auftreten.

Zu den im interdisziplinären Team durch den Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgen therapierten angeborenen Binderungen gehören insbesondere Lippen-, Kiefer Gaumenspalten und kraniofaziale Dysmorphien, die in unterschiedlichen Ausprägungsgraden auftreten können.

Bei Neugeborenen sind Gesichtsfehlbildungen, besonders Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalten, nach den Veränderungen am Herzen am zweithäufigsten. Die Angaben über mit Spaltbildungen assoziierten Fehlbildungen variieren, bei 20-50 % können LKG-Spalten mit weiteren angeborenen Veränderungen kombiniert sein.

Für die Betroffenen und deren Familienangehörige hat die Therapie einen besonderen Stellenwert, da Fehlbildungen des Gesichts und damit eventuell verbundene funktionelle Störungen auf Grund der exponierten Lage allgemein sichtbar sind.

Ziel ist eine möglich frühzeitige ästhetische und funktionelle Rehabilitation, die dem Patienten ein normales Aussehen, ein regelrechtes Gesichtsschädelwachstum und eine ungestörte Sprachentwicklung ermöglicht.

Die Häufigkeit für das Auftreten von Lippen-, Kiefer- und/oder Gaumenspalten hat sich in den letzten Jahren erhöht. Heute wird von einer Inzidenz von einem betroffenen Kind auf 400-500 Geburten ausgegangen. Dabei bleibt die Ursache für diese Zunahme bisher unklar.

Weitere pathologische Veränderungen des Schädelwachstums sind die hemifaziale Mikrosomie, die neben einer einseitigen Unterkieferhypoplasie mit einer Ohrfehlbildung einher geht, und prämature Nahtsynostosen (Kraniosynostosen), bei denen es auf Grund eines vorzeitigen Verschlusses einer oder mehrer Schädelnähte zu pathologisch veränderten Schädelformen kommt.

Bei syndromalen Kraniosynostosen zeigen sich in der Regel noch andere Symptome wie z.B. Syndaktylien oder Funktionsstörungen auf Grund eines erhöhten Hirndrucks (Stauungspapille, Optikusatrophie, Hirnentwicklungsstörung).

Die operative Therapie einer Kraniosynostose muss frühzeitig, im Allgemeinen etwa in der zweiten Hälfte des ersten Lebensjahres erfolgen. Nur so lassen sich schwerwiegende Komplikationen und auch Entwicklungsstörungen des Gehirns vermeiden. Bei Kraniosynostosen ist eine spontane Regeneration keinesfalls zu erwarten. Damit kommt der Früherkennung dieser seltenen Schädelfehlbildungen eine besondere Bedeutung zu. Die Operation hat das Ziel, das eingeschränkte Wachstum freizugeben bzw. aufzuholen (evtl. leichte Überkorrektur).

Zu den Ursachen für erworbene Behinderungen zählen entzündliche Erkrankungen, Stoffwechselstörungen, Sauerstoffmangel unter der Geburt, Schädelhirntraumata und (Hirn-) Tumoren. Eine Sonderstellung nehmen dabei Demenzen ein, ausgedehnte kortikale Dysfunktionen auf Grund von diffusen chronischen Hirnschädigungen. Die Prävalenz steigt mit zunehmendem Lebensalter an und beträgt bei 65jährigen und Älteren 5-8 %. Bei über 80jährigen leiden 20 % an senilen Demenzen und bei etwa 70 % von ihnen ist die Alzheimersche Erkrankung allein oder in Verbindung mit vaskulärer Demenz dafür verantwortlich.
Auf Grund der bekannten Verschiebungen der Alterspyramide gewinnen senile Demenzen, aber auch das Parkinson- Syndrom immer mehr an Bedeutung, auch in Hinblick auf die damit verbundenen ökonomischen Auswirkungen.

Die Einführung des § 2 a SGB V bezweckte die Belange chronisch kranker und behinderter Menschen in der Versorgung besonders zu beachten, das GKV-Modernisierungsgesetz (GMG) spricht mit den eingeführten finanziellen Belastungen (Zuzahlungen) und erheblichen Leistungsausschlüssen jedoch eine andere Sprache. Die früher geltenden Ausnahmeregelungen (Überforderungsklauseln für bestimmte Zielgruppen, z.B. Sozialhilfeempfänger) sind abgeschafft worden.

Menschen mit Behinderungen weisen überdurchschnittlich häufig soziale Umstände auf, in denen sie sich statistisch von einer hinsichtlich der übrigen demographischen Merkmale vergleichbaren Gruppe unterscheiden, zum Beispiel Arbeitslosigkeit, Besuch einer Werkstatt für behinderte Menschen, Frühverrentung, niedriges Einkommensniveau, Familienstand, Wohnraum von geringer Qualität, ungünstige Wohnlage.

Es steht zu befürchten, dass Qualität und Umfang zahnärztlicher Vorsorge- und Behandlungsmaßnahmen leiden, wenn z.B. einem vermögenslosen, bettlägerigen Schwerstbehinderten die Kostenübernahme des Krankentransports zur zahnprothetischen Behandlung verwehrt wird, nur weil die Kriterien der Krankentransport-Richtlinie des Gemeinsamen Bundesausschusses nicht greifen.

Hier ist mehr denn je die Politik gefordert, die Verteilungskämpfe im Gesundheitswesen nicht auf dem Rücken der Patienten oder der Zahnärzte auszutragen.

Literatur:
H.-P. Howaldt, R. Schmelzeisen, Einführung in die Mund-, Kiefer-, Gesichtschirurgie, Urban und Fischer-Verlag, 2002.
P. Cichon, W.-D.Grimm Klinik der Zahn-, Mund- und Kiefererkrankungen bei behinderten Patienten, Schlütersche, 1998.
Seidel, Michael, Behinderung und Medizin: Kriterien der Leistungsgewährung für Menschen mit Behinderung, Deutsches Ärzteblatt 102, Seite A-1654f.

IZZ : Zahn - Experten X (Lenke) Menschen mit Behinderungen eine gesamtgesellschatliche Aufgabe

http://archiv.kultur-punkt.ch/gesundheit/izz11-lenke05-6.htm < Bildzugänge, zurzeit

11. IZZ-presseforum, 24. Juni 2005, Heidelberg

<< Dr. Udo Lenke, Oberarzt Vorsitzender IZZ und Präsident LZK-BW: Warum ist die zahnmedizinische Versorgung von Menschen mit Behinderungen eine gesamtgesellschatliche Aufgabe? –Initiativen und Standpunkte der Landesärztekammer BW>>
udo.lenke@t-online.de
Poliklinik für Zahnerhaltungskunde der Mund-, Zahn- und Kieferklinik des Universitätsklinikums Heidelberg (Kopfklinik)
Zusammenfassung des Vortrags auf dem 11. IZZ-presseforum am 24. Juni 2005 in Heidelberg

Als Vorsitzender des IZZ-Verwaltungsrates begrüße ich hier in der Poliklinik für Zahnerhaltungskunde des Universitätsklinikums Heidelberg sehr herzlich alle Journalistinnen und Journalisten von der Tagespresse, den Fachzeitschriften sowie aus den Agenturen zum 11. Presseforum des Informationszentrums Zahngesundheit.

Ich freue mich über Ihr Interesse an den heute anstehenden Referaten und Diskussionen zu einem bisher doch eher am Rande behandelten Themenkomplex, - der zahnmedizinischen Versorgung von Menschen mit Behinderungen.

Im Focus meiner Ausführungen stehen dabei folgende drei Fragen, auf die ich näher eingehen möchte:

• Warum ist die zahnmedizinische Versorgung von Menschen mit Behinderungen eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe?

• Wie ist der Status Quo der zahnmedizinischen Betreuung und Behandlung behinderter Menschen zu beurteilen? Welche Probleme bestehen hier aus Sicht der Zahnärzte?

• Welche Möglichkeiten der konkreten Hilfe bietet die Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg für Menschen mit Behinderungen an? Was wurde bisher erreicht und wo besteht Verbesserungsbedarf?

Meine Damen und Herren, ich darf mit einem kurzen Zitat beginnen:

„der Mensch mit Behinderung ist ein personales Subjekt mit allen Rechten einer Person. Darum muss ihm die Teilnahme am Leben der Gesellschaft in allen Bereichen und auf allen mit seinen Fähigkeiten erreichbaren Stufen ermöglicht werden. Der behinderte Mensch ist einer von uns und teilt voll und ganz unsere Menschennatur.“

Aus diesen Worten von Papst Johannes Paul II. kann man zwei Gedanken ableiten. Einerseits haben behinderte Menschen trotz ihrer mentalen oder physischen Beeinträchtigungen im Vergleich zur übrigen Bevölkerung ebenso einen legitimen Anspruch darauf, ein gleichberechtigtes Leben führen zu können.

Andererseits ist eine nach christlichen und ethischen Wertmaßstäben orientierte und aufgeklärte demokratische Gesellschaft dazu verpflichtet, Menschen mit Behinderungen als gleichberechtigte Individuen und Teil der Gesellschaft zu akzeptieren.

Dabei geht es neben angemessener medizinischer Versorgung und Therapie vor allem darum, Strukturen im gesellschaftlichen Alltag zu schaffen, die behinderte Menschen nicht ausgrenzen und isolieren, sondern ihrer besonderen Lebens- und Arbeitsweise gerecht werden.


Meine Damen und Herren,

in Deutschland leben laut Angaben des Statistischen Bundesamtes mit Stand von 2001 rund 6,7 Millionen schwer behinderte Menschen, in Baden-Württemberg sind es im Jahre 2003 rund 691-tausend Schwerbehinderte. Dies macht uns die große Dimension der Problematik bewusst. Die absolute Anzahl behinderter Menschen ist aber um einiges höher, da in der Statistik laut SGB IX § 2 nur diejenigen behinderten Menschen erfasst werden, bei denen ein Grad der Behinderung von wenigstens 50 vorliegt und die einen Schwerbehindertenausweis beantragt haben. Zudem gibt es keine „Meldepflicht“ für Menschen mit Behinderungen.

Wie aber wird der Begriff „Behinderung“ definiert?

De jure betrachtet steht im SGB IX §2 Absatz 1: „Menschen sind behindert, wenn ihre körperliche Funktion, geistige Fähigkeit oder seelische Gesundheit mit hoher Wahrscheinlichkeit länger als sechs Monate von dem für das Lebensalter typischen Zustand abweichen und daher ihre Teilhabe am Leben in der Gesellschaft beeinträchtigt sind….“

Die Weltgesundheitsorganisation hat den Behinderungsbegriff 2001 erweitert. Neben den bisherigen Kategorien „Grade der Schädigung“ und „Beeinträchtigung der Aktivität behinderter Menschen“ wird zusätzlich differenziert in die Kategorie „Beeinträchtigung der Partizipation“, d.h. die Problematik bezüglich der Teilnahme behinderter Menschen in einem Lebensbereich sowie in die weitere Kategorie „Umweltfaktoren“, das sind diejenigen Faktoren, die sich auf die physikalische, soziale und einstellungsorientierte Umwelt beziehen.

Auch der saarländische Erziehungswissenschaftler Dr. Alfred Sander erweitert die Semantik des Begriffs „Behinderung“ um die gesellschaftliche Komponente. Demzufolge liege eine Behinderung vor, „…wenn ein Mensch mit einer Schädigung oder Leistungsminderung ungenügend in sein vielschichtiges Mensch-Umfeld-System integriert ist und das gesellschaftliche Umfeld unfähig ist, den betreffenden zu integrieren.“

Die genannten Definitionen verdeutlichen die enge Korrelation und Wechselbeziehung zwischen
behinderten Menschen als gleichberechtigte Individuen im gesamtgesellschaftlichen System. Gerade weil Politiker, Betreuer, Pflegepersonal, Ärzte, die eigene Familie oder das gesamte Umfeld von Freunden und Bekannten behinderter Menschen Verantwortung und Verpflichtung zur Hilfe des jeweils Behinderten übernehmen, ist damit eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe abzuleiten, die alle Beteiligten vor große Herausforderungen stellt.

„Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.“ Dieser verfassungs-rechtliche Anspruch, der erst 1994 vom Grundgesetz in Artikel 3 Absatz 3 festgelegt wurde oder beispielsweise auch das Behindertengleichstellungsgesetz dienen dem Ziel, Selbstbestimmung und gleichberechtigte gesellschaftliche Teilhabe von Menschen mit Behinderungen zu fördern und sie ohne zwingende Gründe, Stichwort Benachteiligungs-verbot, anders zu behandeln als Nichtbehinderte.

In diesem gesetzlichen Kontext betrachtet, steht die Landeszahnärztekammer selbst ebenso in gesellschaftlicher Verantwortung, weil sie als Körperschaft des öffentlichen Rechts durch das baden-württembergische Heilberufekammer-Gesetz rechtlich dazu verpflichtet ist, neben berufsständischen Interessen insbesondere auch Allgemeinwohlbelange, das heißt die zahnmedizinisch-gesundheitliche Versorgung der gesamten Bevölkerung, zu berücksichtigen.

Für die Zahnärzte selbst stellt die zahnmedizinische Behandlung körperlich und geistig behinderter Patienten eine besondere Herausforderung in zweierlei Hinsicht:

• Zum einen zählen behinderte Patienten zur stark kariesgefährdeten Risikogruppe. Sie haben im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung rund doppelt so viele an Karies erkrankte Zähne und Erkrankungen des Zahnfleisches sowie einen deutlich schlechteren Sanierungszustand der Zähne.

• Andererseits ist ihre zahnmedizinische Behandlung stark abhängig vom Schweregrad und von der Art der Krankheit bzw. Behinderung. Deshalb besteht laut wissenschaftlichen Studien die Notwendigkeit, dass 40 von 100 zahnmedizinischen Behandlungen unter Intubationsnarkose bzw. Sedidation durchgeführt werden müssen. Ebenso ist die prothetische Versorgung, insbesondere bei Epilepsie oder bei Spastiken, in vielen Fällen kaum oder gar nicht möglich.

Diese Fakten weisen darauf hin, dass die zahnmedizinsche Behandlung bei behinderten Menschen nicht nur umfangreicher, sondern auch insgesamt viel schwieriger ist im Vergleich zum Durchschnittspatient und dass insbesondere die Notwendigkeit interdisziplinärer Zusammenarbeit zwischen Ärzten und Zahnärzten besteht.

Die eingangs formulierte zweite Frage meiner Ausführungen zielt auf die Analyse des Status Quo der zahnmedizinischen Betreuung und Behandlung behinderter Menschen. Welche Probleme und Defizite bestehen hier aus Sicht der Zahnärzte?

• Probleme, mit denen die Patienten selbst konfrontiert sind, ergeben sich bei geistig behinderten Patienten z.B. aus der mangelnden Einsicht zu einer notwendigen zahnärztlichen Behandlung bzw. Prophylaxe. Oft bestehen aber auch übersteigerte Angstzustände. Bei körperlich behinderten Patienten überwiegen eingeschränkte motorische Fähigkeiten.

Dies sind die drei wesentlichsten Ursachen für eine ungenügende Compliance. Die Folge, zahnärztliche Dienste werden nur selten in Anspruch genommen. Daraus resultiert, dass der Zahnarzt erst aufgesucht wird, wenn Beschwerden auftreten.

• Ein weiteres Problem ist die Tatsache, dass nicht alle Zahnarztpraxen im Land ganz oder teilweise behindertengerecht ausgestattet sind.

Von den rund 6.800 niedergelassenen Zahnärzten in Baden-Württemberg (Stand: 2005) hatten nach einer ersten Kammerumfrage im Jahr 2002 rund ein Fünftel, d.h. rund 1200 aller im Land niedergelassenen Zahnärzte eine teilweise oder ganz behindertengerecht ausgestattete Praxis.

Diese Zahl dürfte sich aber erfreulicherweise stark erhöht haben, denn die Teilauswertung der aktuellen laufenden Kammerumfrage ergab allein für die württembergischen Regierungsbezirke Stuttgart und Tübingen, dass dort bereits 970 Zahnärztinnen und Zahnärzte ihre Praxen teilweise oder ganz behindertengerecht ausgestattet haben. Dazu gehört beispielsweise, dass die Praxen rollstuhlgerecht gebaut werden, einen Behindertenparkplatz sowie eine Behindertentoilette aufweisen und auch die zahnmedizinische Behandllung unter Intubationsnarkose durchführbar ist. Für die ausstehenden Bezirkszahnärztekammern im badischen Raum ist ebenfalls mit deutlich gestiegenen Zahlen beim Ausbau behindertengerechter Praxen zu rechnen.

• Das dritte Problem stellt die im Umgang mit behinderten Patienten teilweise noch unzureichende Ausbildung während des zahnmedizinischen Studiums bzw. in der postgradualen Fortbildung dar, die dazu führt, dass ein Teil der Zahnärzte nicht gebührend auf die besonders schwierige medizinische Behandlung sowie den Umgang mit behinderten Patienten vorbereitet wird.

Auch in diesem Bereich ist derzeit der erfreuliche Trend festzustellen, dass immer mehr Universitäten der Zahn- Mund- und Kieferheilkunde in Baden-Württemberg diesbezügliche Reformmaßnahmen eingeleitet haben. Studiengänge werden in zunehmendem Maße umgestellt, um den Studenten in Seminaren, Kursen und Workshops spezielle Fähigkeiten zur besonderen zahnmedizinischen Behandlung und den einfühlsamen Umgang mit behinderten Patienten gezielt zu vermitteln.

• Ein ebenfalls wichtiger und problematischer Aspekt ergibt sich aus dem Stichwort „fächerübergreifende Kooperation“

Die Kooperation zwischen Medizinern, Zahnmedizinern, Betreuern bzw. sozialen und karitativen Einrichtungen und Behörden ist notwendig, gestaltet sich aber schwierig.

Im Vorfeld der zahnmedizinischen Behandlung müssen, insbesondere bei Mehrfachbehinderungen, intensive Absprachen mit den anderen beteiligten Disziplinen der Medizin wie z.B. den Anästhesisten koordiniert werden.

Ebenso wichtig ist die Zusammenarbeit mit dem gesamten Praxisteam, aber auch mit den Betreuern aus den Behinderten- und Pflege-einrichtungen, die eine große Verantwortung für Prophylaxe und eine regelmäßige und adäquate Zahnpflege übernehmen. Kritisch sei erwähnt, dass nicht alle verantwortlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in diesen Einrichtungen in Sachen Prophylaxe genügend geschult sind.

• Nicht unerwähnt lassen möchte ich die Problematik, die aus den aktuellen gesundheitspolitischen Rahmenbedingungen resultiert

Um eine möglichst gute orale Mundgesundheit bei Menschen mit Behinderungen zu gewährleisten, immer vor dem Hintergrund der erwähnten motorischen und mentalen Schwierigkeiten betrachtet, nimmt die ausreichende Prophylaxe einen besonders hohen Stellenwert ein.

Deshalb braucht nach unseren Erfahrungen ein stark behinderter Patient mindestens vier Termine für eine professionelle Zahnreinigung pro Jahr. Doch es gibt es Schwierigkeiten, dass die Krankenkassen diese wichtigen Vorbeugemaßnahmen übernehmen.

Nachgewiesen ist, dass die Häufigkeit der Zahnsteinentfernungen bei Patienten mit Behinderungen seit der Beschränkung der Anrechenbarkeit durch die BEMA-Novellierung 2004 erheblich abgenommen hat. Viele Behinderte sind nicht in der Lage, weitere notwendige basisprophylaktische Maßnahmen im Jahr privat zu finanzieren, weil sie auch in anderen Bereichen erhebliche Zuzahlungen leisten müssen, wie z.B. durch die Einschränkungen beim Krankentransport oder bei der Übernahme rezeptfreier Medikamente.

Neue Richtlinien zur Parodontal- bzw. Zahnersatz-Behandlung setzen die Mitwirkung des Patienten voraus. Da dies für viele behinderte Patienten nicht möglich ist, ist dies nach den neuen Richtlinien unwirtschaftlich und zu unterlassen. Zahnärzte setzen sich hier, falls sie doch eine Behandlung für notwendig erachten, dem Risiko von Regressforderungen seitens der Krankenkassen aus.

Für viele behinderte Patienten ist herausnehmbarer Zahnersatz kontraindiziert, das heißt beispielsweise, er ist für Epilepsiekranke mit Anfällen ungeeignet. Deshalb wäre ein implantatgetragener festsitzender Zahnersatz die beste Lösung. Doch dafür reicht die Gewährleistung des bisherigen doppelten Festzuschusses nicht aus.

Die genannten Beispiele machen deutlich, dass sowohl für Patienten als auch für Zahnärzte die derzeit gegebenen gesundheitspolitischen Rahmenbedingungen, gekennzeichnet durch ein budgetiertes GKV-System und Kostendeckelung, alles andere als erfreulich sind.

Die Unterschiede zwischen gesetzlich festgelegtem Anspruch einerseits und real existierender Wirklichkeit andererseits treten damit offen zu Tage und beschreiben eine Situation, die auf Dauer nicht tragbar ist.

Meine Damen und Herren,

ich komme zum dritten Aspekt meiner eingangs erwähnten Fragestellungen: Welche Möglichkeiten der konkreten Hilfe bietet die Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg für Menschen mit Behinderungen an? Was wurde bisher erreicht und wo besteht Verbesserungsbedarf?

Die Anzahl behinderter Menschen in unserer Gesellschaft wird in den nächsten Jahren weiter zunehmen. Auch die demographische Alterspyramide Behinderter wird sich der, der Gesamtbevölkerung angleichen. Der Trend geht dahin, dass immer mehr und immer ältere Menschen mit Behinderungen in Zukunft die Zahnarztpraxen bundes- und länderweit aufsuchen werden.

Bereits seit 1984 werden von der Landesarbeitsgemeinschaft für Zahngesundheit Baden-Württemberg e.V., getragen von der Kammer, der KZV Baden-Württemberg sowie den Krankenkassen im Land, neben Erziehern und Lehrern in Kindergärten, Grund-, Haupt- und Sonderschulen in speziellem Maße auch Pfleger und Betreuer in Behinderteneinrichtungen ausgebildet.

Laut gesetzlicher Rahmenvereinbarung nach SGB V § 21 erfolgt die eintägige und kostenlose Ausbildung, die von fortgebildeten Dental-hygienikerinnen durchgeführt wird, in zahnmedizinischen Prophylaxe-Seminaren in den Behinderteneinrichtungen vor Ort.
Mit dieser landesweiten Maßnahme konnten bis Dezember 2004 rund 1.480 Pfleger und Betreuer in Behinderteneinrichtungen ausgebildet werden.

Seit dem Jahr 2001 bereits widmet sich die Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg mit der Bestellung eines Referenten für Behindertenzahnheilkunde sowie mit einem neugegründeten Arbeitskreis für Alterszahnheilkunde und Behindertenbehandlung diesem wichtigen Thema in besonderem Maße.

Das vom Arbeitskreis im Auftrag des Kammervorstandes erarbeitete Konzept zur „Behindertenbehandlung“ beinhaltet drei Schwerpunkte:

• Zum einen den Ausbau der Zusammenarbeit mit den Dachverbänden der Trägerorganisationen von Einrichtungen der Behindertenhilfe

Das Problem hierbei war und ist, dass die dort verantwortlich Tätigen dem Thema „Zahngesundheit und Prophylaxe“ bisher nur einen relativ geringen Stellenwert eingeräumt haben, nicht zuletzt deshalb, weil auf Grund zunehmender Sparzwänge andere Themen in der Behindertenhilfe höhere Priorität besitzen.

• Einen zweiten Schwerpunkt des Arbeitskreises Alters- und Behindertenzahnheilkunde stellen z.B. Gespräche mit den Verantwortlichen der Krankenkassen sowie mit dem Sozialministerium dar. Forderungen zwecks Aufhebung der altersbezogenen Abrechnungsgrenzen für Behinderte bei der Individualpropylaxe bzw. einer Erhöhung der Finanzierungshilfen für die wichtige Individualprophylaxe wurden mit Verweis auf die angespannte Finanz- und Haushaltslage des Landes negativ beantwortet.

• Einen dritten Schwerpunkt der Kammerinitiativen für behinderte Menschen bildet das in Stuttgart gestartetete und seit Herbst 2004 landesweit umgesetzte Schulungsprojekt für Betreuungszahnärzte und deren zahnmedizinische Mitarbeiterinnen.

Das Projekt, das sich mit speziellen Aspekten der Prophylaxe bei Senioren und Behinderten beschäftigt, hat in den bereits 11 gutbesuchten regionalen Fortbildungsveranstaltungen im ganzen Land die Zahnärzteschaft zu diesem Thema weiter sensibilisiert. Hintergrund der ganzen Aktion ist auch die Hoffnung, dass durch die mehr als 1200 Betreuungszahnärzte im Land, die ihr Wissen an das Pflegepersonal in den Alten- und Behinderteneinrichtungen in Kursen weitergeben, ein Multiplikatoreffekt entsteht. Dieser Multiplikatoreffekt soll das Bewusstsein für die orale Mundgesundheit bei Betreuern und Patienten gleichermaßen weiter stärken. Ziel dabei ist es, Prophylaxe als Grundvoraussetzung für eine Zahnsubstanzschonende Zahnheilkunde zur Selbstverständlichkeit werden zu lassen.

Auch kleinere aber nützliche Hilfen praktischer Art werden von der Landeszahnärztekammer immer wieder für Behinderte angeboten. Zum Beispiel das ständig aktualisierte „Handbuch der Mundhygiene“, das sich als Ratgeber für das Pflegepersonal als sehr nützlich erweist.

Mit dem im Internet abrufbaren „Praxisführer für ältere und behinderte Menschen“ gibt die Zahnärzteschaft dieser Zielgruppe anhand einer Praxissuche aktuelle Informationen über Anzahl, Standorte und Ausstattung behindertengerechter Zahnarztpraxen in ganz Baden-Württemberg.

Meine Damen und Herren,
am Schluss meiner Ausführungen sei mir wie zu Beginn ein Zitat erlaubt. Der Weihbischof Dr. Franz Dietl sagte einmal: „Menschen mit Behinderung sind unentbehrlich, weil sie mit letzter Deutlichkeit zur Besinnung auf letzte Grundwerte des Geschöpfseins rufen. Sie sind Zeichen der Zeit und die leicht überhörbare Stimme Gottes in lebendiger Menschengestalt.“

In diesem Sinne, meine Damen und Herren, haben wir mit dem IZZ-presseforum und den heute anstehenden Themen die „Zeichen der Zeit“ erkannt.

Deshalb wünsche Ihnen in den nächsten Stunden spannende Vorträge, neue Erkenntnisse sowie interessante Diskussionen zu einem Thema, dass leider Gottes bis heute doch nur „stiefmütterlich“ behandelt wurde.

Vielen Dank für Ihr aufmerksames Zuhören!

IZZ : Zahn - Experten XI (Schulte) Präventive und zahnerhaltende Maßnahmen bei Menschen mit Behinderungen

http://archiv.kultur-punkt.ch/gesundheit/izz11-schulte05-6.htm < Bildzugänge, zurzeit

11. IZZ-presseforum, 24. Juni 2005, Heidelberg
<< Professor Dr. Andreas Schulte, Oberarzt der Poliklinik für Zahnerhaltungskunde
MZK-Klinik, Heidelberg: Präventive und zahnerhaltende Maßnahmen bei Menschen mit Behinderungen>>
andreas_schulte@med.uni-heidelberg.de
Poliklinik für Zahnerhaltungskunde der Mund-, Zahn- und Kieferklinik des Universitätsklinikums Heidelberg (Kopfklinik)
Zusammenfassung des Vortrags auf dem 11. IZZ-presseforum am 24. Juni 2005 in Heidelberg

Für die Entstehung von Zahnkaries müssen vier Faktoren zusammenkommen. In der Mundhöhle eines Individuums müssen Zähne vorhanden sein, auf denen sich kariogene Keime anheften können. Außerdem muss dieses Individuum niedermolekulare Kohlenhydrate (in erster Linie Haushaltszucker, aber auch Traubenzucker, Fruchtzucker oder Milchzucker) fast täglich mit einer gewissen Mindestfrequenz zu sich nehmen. Die kariogenen Bakterien verstoffwechseln die Kohlenhydrate unter Bildung von Plaque und organischen Säuren, die eine Demineralisation der Zahnhartsubstanzen bewirken. Große Plaquemengen auf den Zähnen begünstigen die Aktivität und die Vermehrung von kariogenen Bakterien und erschweren den Zutritt von Speichel mit seinen Schutzmechanismen zur Zahnoberfläche. Als vierter Faktor wird die Zeit angesehen, weil Karies nicht innerhalb von Minuten oder Stunden entstehen kann. Vielmehr werden für diesen Prozess je nach individuellen Voraussetzungen Tage, Wochen oder Monate benötigt.

Aus diesen biologisch-biochemischen Vorgängen wird ersichtlich, wie wichtig es ist, durch tägliche Mundhygiene die neu entstandene Plaque zu entfernen. Außerdem haben zahlreiche Studien die Wirksamkeit von Fluoriden bei der Prävention von Karies bewiesen. Gerade für Menschen mit Behinderungen ist eine optimale Fluoridversorgung sehr wichtig. Dazu gehören unter anderem die Zubereitung von Speisen mit fluoridiertem Jodsalz, der Gebrauch von fluoridhaltigen Zahnpasten und ggfs. die Anwendung von Gelees mit hohem Fluoridgehalt.

Aus zahnmedizinischer Sicht wird der Schweregrad einer Behinderung, unter der ein Mensch leidet, durch die Beeinträchtigung der Fähigkeit mitbestimmt, eine angemessene Mundhygiene betreiben zu können. Obwohl nicht jede Behinderung zwangsläufig mit der reduzierten Fähigkeit zu einer ausreichenden Mundhygiene einhergeht, trifft dies in unterschiedlichem Ausmaß auf viele Menschen mit einer körperlichen, geistigen oder seelischen Behinderung zu. Deshalb sind kariespräventive Maßnahmen bei Menschen mit Behinderungen genauso wie Maßnahmen zur Gingivitisprophylaxe besonders wichtig.

Art und Häufigkeit präventiver Maßnahmen werden unter anderem durch die Kooperationsfähigkeit eines Menschen mit einer Behinderung bestimmt. Das gleiche gilt auch in den Fällen, in denen zahnärztliche Therapie, z.B. in Form von Füllungen oder anderen restaurativen Maßnahmen, durchgeführt werden muss.

In der wissenschaftlichen Stellungnahme der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde „Grundsätze zur zahnärztlichen Behandlung von Personen mit Behinderungen“ wird darauf hingewiesen, dass zahnärztliche Maßnahmen bei Personen mit Behinderungen im Grundsatz genauso erfolgen sollen wie bei Personen ohne Behinderungen. Dies bedeutet unter anderem, dass zur Versorgung kleiner kariöser Defekte auch bei Personen mit Behinderungen die Möglichkeiten der minimalinvasiven Füllungstherapie genutzt werden sollten. Darüber hinaus sind direkte restaurative Maßnahmen nicht nur auf Grund von Karies, sondern auch bei Vorliegen von traumatisch bedingten Zahndefekten indiziert. Letztere werden bei behinderten Personen vor allem durch Stürze verursacht, die dann vermehrt auftreten können, wenn neben der eigentlichen Erkrankung Anfallsleiden oder Koordinationsstörungen des Bewegungsablaufs bestehen.

Auch bei der Durchführung von direkten Restaurationen ist ein Mindestmaß an Kooperationsfähigkeit notwendig. Deshalb wird aus zahnmedizinischer Sicht der Schweregrad einer Behinderung, unter der ein Mensch leidet, auch dadurch mitbestimmt, ob und in welchem Ausmaß eine zahnärztliche Behandlung im Wachzustand möglich ist. In schweren Fällen kann es notwendig sein, eine zahnärztliche Behandlung in Intubationsnarkose durchzuführen.

Eine besondere Herausforderung für die Zahnärzte stellt die Durchführung von Wurzelkanalbehandlungen vor allem bei Schwerstbehinderten dar. Bei dieser Behandlung muss sich der Patient sehr viele Minuten lang ruhig verhalten und es muss die Anfertigung mehrerer Röntgenbilder möglich sein. Der große Bedarf an Behandlungszeit und die Notwendigkeit zur Anfertigung von Röntgenbildern stellen häufig limitierende Faktoren für diese spezielle Therapie bei der zahnärztlichen Behandlung in Intubationsnarkose dar. Dies ist einer der Gründe, warum bei Personen mit Behinderungen - vor allem aber bei Schwerstbehinderten - mehr Zähne extrahiert werden müssen, als in der Normalbevölkerung.

IZZ : Zahn - Experten XII (Stober)

http://archiv.kultur-punkt.ch/gesundheit/izz11-stober05-6.htm < Bildzugänge, zurzeit

11. IZZ-presseforum, 24. Juni 2005, Heidelberg
<< Dr. Thomas Stober, Oberarzt, Poliklinik für Zahnersatzkunde, MZK-Klinik: Prothetische Maßnahmenbei Menschen mit Behinderungen>>
thomas_stober@med.uni-heidelberg.de
Poliklinik für Zahnerhaltungskunde der Mund-, Zahn- und Kieferklinik des Universitätsklinikums Heidelberg (Kopfklinik)
Zusammenfassung des Vortrags auf dem 11. IZZ-presseforum am 24. Juni 2005 in Heidelberg
11. IZZ-presseforum, 24. Juni 2005, Heidelberg

Bei Zahnverlusten in Folge kariöser Zerstörung, Erkrankungen des Zahnhalteapparates oder Unfällen ist auch bei Menschen mit Behinderungen eine zahnärztlich-prothetische Behandlung mit Zahnersatz erforderlich. Der Zahnersatz dient zum einen der funktionellen Rehabilitation (z. B. Kauen, Schlucken, Sprechen) zum anderen auch der Wiederherstellung eines ästhetischen Erscheinungsbildes und damit der sozialen Integration der Betroffenen.

Prinzipiell ist zwischen festsitzendem und herausnehmbarem Zahnersatz zu unterscheiden. Kronen und Brücken werden als festsitzender Zahnersatz bezeichnet. Sie zeichnen sich dadurch aus, dass sie fest in der Mundhöhle, auf Zähnen oder Zahnimplantaten verankert sind. Dagegen kann herausnehmbarer Zahnersatz, dazu gehören alle Formen von Teil- und Totalprothesen, vom Patienten aus dem Mund genommen werden (beispielsweise zur Mundhygiene). Während Totalprothesen nur auf der Mundschleimhaut gelagert sind, werden Teilprothesen über verschiedene Verankerungselemente, wie Klammern, Doppelkronen oder Geschiebe an gesunden Restzähnen abgestützt und stabilisiert. Das Spektrum dieser konventionellen prothetischen Therapiemittel wird durch neuere Entwicklungen, wie vollkeramischer Zahnersatz für höchste ästhetische Ansprüche, minimalinvasive und zahnsubstanzschonende Verfahren der Adhäsivprothetik (z. B. Klebebrücken) sowie implantatgestützte Zahnersatzkonstruktionen erweitert.

Grundsätzlich sollte sich das Ergebnis einer prothetischen Versorgung von Patienten mit Behinderungen nicht von dem eines Patienten ohne Behinderung unterscheiden. Allerdings müssen bei Personen mit Behinderungen die individuellen Besonderheiten und Einschränkungen bei der Planung und Ausführung von Zahnersatz besonders berücksichtigt werden. Wesentliche Punkte dabei sind die Kooperationsfähigkeit des Patienten während der zahnärztlichen Behandlung, seine Fähigkeit zur Mundhygiene und Handhabung des Zahnersatzes sowie die orale neuromuskuläre Koordinationsfähigkeit. Das Vorliegen von Defiziten in diesen Bereichen kann zu einer Einschränkung der prothetischen Therapiemittel (beispielsweise bei den aufwändigen und techniksensitiven Verfahren der Adhäsivprothetik) führen. Dies gilt insbesondere für Patienten mit stark eingeschränkter Kooperationsfähigkeit, die auch nach einer vertrauensbildenden Adaptionsphase nur in Allgemeinanästhesie (Intubationsnarkose) behandelbar sind.

Fehlen die intellektuellen oder manuell-motorischen Voraussetzungen zur Durchführung geeigneter Mund- oder Prothesenhygienemaßnahmen, ist vor einer Versorgung mit Zahnersatz zu klären, inwieweit Angehörige oder Pflegepersonal diese Defizite kompensieren können. Neuromuskuläre Koordinationsstörungen (z. B. Parkinson-Syndrom oder Epilepsie) erschweren oder verhindern die muskuläre Stabilisierung und die Adaptation von herausnehmbarem Zahnersatz.

Im Allgemeinen muss bei Menschen mit Behinderungen, wie auch bei sehr alten Patienten, davon ausgegangen werden, dass sie nur schwer in der Lage sind, sich an herausnehmbaren Zahnersatz zu gewöhnen. Wird die Anfertigung von Zahnersatz notwendig, ist deshalb zu beachten, dass ein festsitzender Zahnersatz bzw. ein stabil verankerter herausnehmbarer Zahnersatz einer lediglich auf der Mundschleimhaut gelagerten Totalprothese vorzuziehen ist. Bei herausnehmbarem Zahnersatz sollte auf komplizierte, reparaturanfällige Verankerungselemente verzichtet werden. Es sind einfach zu handhabende und zu reinigende Lösungen anzustreben.

Abhängig vom Grad der Kooperationsfähigkeit erfordern prothetische Maßnahmen bei Menschen mit Behinderungen einen erhöhten personellen und zeitlichen Aufwand. Unter Berücksichtigung der oben genannten Besonderheiten und Einschränkungen kann festgestellt werden, dass bei diesen Patienten möglichst frühzeitig zahnmedizinisch-präventive Maßnahmen (z. B. professionelle Zahnreinigung, Flouridierung etc.) zur Zahnerhaltung unverzichtbar sind. Auch nach einer prothetischen Behandlung müssen regelmäßige Nachsorge und Prophylaxemaßnahmen zur langfristigen Erhaltung der Therapieerfolge sichergestellt werden.

XIII (Kugel / Schreiber) Frühförderung bei Kindern mit Behinderungen

http://archiv.kultur-punkt.ch/gesundheit/izz11-kugel-schreiber05-6.htm < Bildzugänge, zurzeit

11. IZZ-presseforum, 24. Juni 2005, Heidelberg
<< Dr. Birgit Kugel, Poliklinik für Kieferorthopädie, MZK-Klinik Heidelberg, mit Sabine Schreiber, Logopädin: Frühförderung bei Kindern mit Behinderungen – aus kieferorthopädisch-funktioneller Sicht >>
birgit_kugel@med.uni-heidelberg.de mit Sabine Schreiber, Logopädin: T+F 06251 - 570722



Poliklinik für Zahnerhaltungskunde der Mund-, Zahn- und Kieferklinik des Universitätsklinikums Heidelberg (Kopfklinik)
Zusammenfassung des Vortrags auf dem 11. IZZ-presseforum am 24. Juni 2005 in Heidelberg


Eine kieferorthopädische Frühbehandlung kann sowohl bei Patienten mit Lippen-Kiefer-Gaumen-Segel-Spalten und Syndromen sowie bei ausgeprägten skelettalen Kieferfehllagen (Dysgnathien) notwendig werden. Eine kieferorthopädische Prophylaxe umfasst die Überwachung oder das Offenhalten von Lücken sowie die Vermeidung schädlicher Gewohnheiten (z.B. Lutschen).

Bei der kieferorthopädischen Behandlung in der 2. Wechselgebissphase (~10.-12. LJ) steht die kieferorthopädische Wachstumsbeeinflussung unter Ausnutzen des Kieferwachstums (Bissverschiebung) im Vordergrund. Bei Zahnbewegungen kann das Zahndurchbruchspotential ausgenutzt werden. ZIEL ist jeweils das Einstellen einer korrekten (neutralen) Verzahnung.

Schwierigkeiten, die sich bei der Behandlung von Patienten mit Behinderungen ergeben, sind eine oft unzureichende Mundhygiene sowie eine eingeschränkte Kooperationsfähigkeit der Kinder. Auch die manuellen Fähigkeiten sind oft reduziert. Außerdem besteht ein gestörtes Gleichgewicht zwischen intraoraler und extraoraler Muskulatur, das im Rahmen der myofunktionellen Therapie verbessert werden soll. Desweiteren zeigen Patienten mit Behinderungen sowohl dentale Besonderheiten als auch ausgeprägte skelettale Anomalien.

Die Myofunktionelle Therapie, benannt nach R. Castillo Morales (argentinischer Arzt), beinhaltet eine neuromotorische Entwicklungstherapie mit Förderung der sensorischen und motorischen Fähigkeiten. Die orofaziale Regulationstherapie zielt auf die Aktivierung und Regulierung der orofazialen Funktionen wie Saugen, Schlucken, Speichelkontrolle, Kauen, Mimik und Artikulation.

Die Kieferorthopädische Therapie von Patienten mit Behinderungen umfasst einerseits die Unterstützung der myofunktionellen Therapie mit Stimulationsplatten / Mundvorhofplatten, andererseits auch Zahnbewegungen: beispielsweise kann der Zahnwechsel überwacht und gesteuert oder ein frontaler Kreuzbiss überstellt werden. Auch eine gesteuerte Zahnextraktion von Milch- und bleibenden Zähnen kann eine Therapieoption darstellen. Nicht zuletzt ermöglicht eine kieferorthopädische Wachstumsbeeinflussung unter Ausnutzen des Kieferwachstums (Bissverschiebung) eine Verbesserung der Situation. Auch eine kieferorthopädische Behandlung vor einer Dysgnathie-Operation kann notwendig werden