Von der Nachkriegs-Notverpflegung zum geschätzten Wintergemüse: das Comeback der Steckrübe

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Steckrübe
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Gibt es Vintage-Gemüse? Der Begriff erscheint zunächst einmal ungewöhnlich. Doch es gibt tatsächlich einige „von früher“ bekannte Speisen, die nach einer Zeit der scheinbaren Vergessenheit plötzlich wieder im Zeit-Geschmack liegen. Es muss aber nicht unbedingt dem vielfach verbreiteten Retrotrend geschuldet sein, dass einzelne Lebensmittel auf einmal ein Comeback erleben. Vielmehr werden manche Gerichte plötzlich einfach wiederentdeckt. Bestimmte Nahrungsmittel sind jedoch auch von Natur aus „nicht von gestern“, etwa weil sie unserem Wohlbefinden gut tun. Als ein klassisches Beispiel für diese Gattung darf wohl die Steckrübe gelten.

Einst, genauer gesagt nach dem Ersten Weltkrieg, sicherte dieses Wintergemüse im berüchtigten „Steckrübenwinter“ vielen Deutschen das Überleben. Da andere Nahrungsmittel vielfach kaum zu bekommen bzw. zu bezahlen waren, wurden die Rüben für viele Deutsche zu einem Hauptbestandteil der Ernährung. Denn die Steckrüben lieferten wichtige Kohlenhydrate. Vielleicht war es die ungewünschte Erinnerung an diese unschöne Zeit, welche die Rübe von den Speiseplänen hierzulande verschwinden ließ – was in anderen europäischen Ländern nicht passierte. Unterdessen jedoch ist das auch Kohlrübe oder Butterrübe genannte Gemüse bei uns ebenfalls wieder „trendy“.

Das ist insofern erfreulich, als die Knollen nicht nur sehr wohlschmeckend sind, sondern auch als ausgesprochen gesund gelten dürfen. Denn neben den schon erwähnten Kohlenhydraten weisen die Rüben, die mit dem Kohlrabi verwandt sein sollen, größere Mengen an wohltuenden Inhaltsstoffen auf: besonders viel Vitamin C, Beta Carotin, etliche Vitamine der B-Gruppe, Vitamin E und Vitamin K sowie einige wichtige Mineralstoffe wie Kalzium, Kalium, Magnesium und Phosphor. Darüber hinaus enthalten Steckrüben die Spurenelemente Fluor, Jod, Zink, Kupfer und Mangan sowie Eisen, das für die Blutbildung wichtig ist. Ferner findet sich in der Steckrübe einiges an Traubenzucker, doch wegen seines hohen Wassergehalts ist das Kreuzblütler-Gewächs dennoch kalorienarm. Damit ist es auch bestens geeignet für die Speisezettel von Abnehmwilligen.

Die Erntezeit der Steckrüben beginnt in der Regel im September und kann sich bis in den April hinein hinziehen: das klassische Wintergemüse eben. Zum Kochen werden die gelben Steckrüben wegen ihres süßlicheren Geschmacks bevorzugt. Vor der Weiterverarbeitung müssen die Knollen gewaschen und großzügig geschält werden. Dabei entfernt man auch die holzigen Stellen und achtet auf Wurmlöcher. Da die Rüben meist gekocht oder gedünstet werden, schneidet man sie am besten in Scheiben, Stifte oder Würfel. Steckrüben roh zu sich zu nehmen, ist weniger empfehlenswert, wenngleich prinzipiell möglich. Beim Garen von Steckrüben sollte man die Uhr im Blick haben: Denn zu lange gegart bekommt das Gemüse leicht einen Kohl-Geschmack, der nicht jedermanns Sache ist.

An Rezepten zur Zubereitung von Steckrüben herrscht kein Mangel: sei es als Gemüsebeilage, als Eintopf, als Püree zu Fisch oder Fleisch, oder auch als Suppe machen die Knollen geschmacklich eine gute Figur. Vielfach werden sie außerdem als Vorspeise gereicht. In welcher Form auch immer: Das Wintergemüse hat den schlechten Beigeschmack der Nachkriegs-Notverpflegung längst abgestreift und sich als wohlschmeckende sowie sehr gesunde Gemüsealternative – speziell im Winter – etabliert.

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