Vier Jahre MOAS: Rettungsorganisation fordert nachhaltige Lösung für die humanitäre Krise im Mittelmeer
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Valletta, 7. September 2018. Vier Jahre nach ihrer Gründung beobachtet die Initiative Migrant Offshore Aid Station (MOAS) die Situation im Mittelmeerraum sowie die zunehmende Feindseligkeit gegen Geflüchtete in Europa mit Sorge. „Wir brauchen sofort menschliche und solidarische Lösungen, um alle Menschen schützen zu können, die auf der Suche nach einem friedlichen Leben ihre Heimat verlassen müssen“, so Regina Catrambone, Mitgründerin und Direktorin von MOAS. Die Rettungsorganisation gründete sich 2014. Kurz danach startete sie im August ihren ersten Such- und Rettungseinsatz im Mittelmeer. 2017 verlagerte MOAS ihre Arbeit nach Südostasien. In Bangladesch unterstützt die Rettungsorganisation seit nunmehr einem Jahr Angehörige der verfolgten Rohingya-Minderheit.
40.000 Menschen aus dem Mittelmeer gerettet
Ihre erste Rettungsmission hatte MOAS am 25. August 2014 von Malta aus begonnen. In den ersten beiden Wochen des Einsatzes konnte das MOAS-Team aus erfahrenen Seeleuten und Medizinern in Abstimmung mit der Operation „Mare Nostrum“ der italienischen Marine mehr als 1.500 Menschen retten. Bis September 2017 stieg die Zahl der Flüchtlinge, die MOAS im Zentralen Mittelmeer und in der Ägäis gerettet hat, auf über 40.000 Menschen. Die Organisation arbeitete dabei mit bis zu zwei voll ausgestatteten Rettungsschiffen und setzte dabei auch Drohnen ein, mit denen die Besatzung das umliegende Gewässer beobachten und Daten in Echtzeit auch an die nationalen Leitstellen zur Koordination der Seenotrettung (Maritime Rescue Coordination Centres) weiterleiten konnte.
Humanitäres Engagement in Bangladesch
Trotz der Erfolge entschied sich MOAS im August 2017, die Seenotrettung einzustellen. MOAS wollte nicht Teil eines Systems werden, das einzig auf das Zurückdrängen von Flüchtlingen von europäischen Küsten ausgerichtet ist. Seit September 2017 betreut die Hilfsorganisation in Bangladesch geflüchtete Rohingya. Die Angehörigen der muslimischen Minderheit sind in ihrer Heimat Myanmar seit 2015 von Gewalt und Verfolgung bedroht und suchen im Nachbarland Schutz. Seit Beginn der Mission vor einem Jahr konnten MOAS-Helfer mehr als 75.000 geflohene Kinder, Frauen und Männer medizinisch und psychologisch versorgen. Dafür betreibt MOAS zwei Hilfsstationen in Bangladesch. Zu der kostenfreien, professionellen medizinischen Versorgung in den MOAS-Hilfsstationen gehören auch Impfprogramme unter der Federführung der WHO und der Regierung von Bangladesch.
Solidarisch mit Flüchtenden und Helfenden
Die wachsende Feindseligkeit gegen Geflüchtete in vielen Teilen beobachtet MOAS mit Bestürzung. Immer noch suchen europäische Staaten vergeblichen nach humanen, fairen Lösungen für die Situation Geflüchteter, während zugleich die Zahl der Todesopfer auf See steigt. Auch die gezielten Versuche, zivile Rettungsorganisationen zu kriminalisieren sowie die zunehmende Bedrohung derjenigen, die auf See Leben retten, geben Grund zur Sorge. MOAS erklärt sich ausdrücklich solidarisch mit den im Mittelmeer aktiven Rettungsorganisationen und allen humanitären Organisationen, die weltweit das Leid von Flüchtlingen und Migranten lindern. MOAS fordert, den humanitären Aspekt der Krise im Mittelmeer wieder verstärkt in den Blick zu nehmen, statt ihm politischen Streitigkeiten zu opfern: „Wir brauchen langfristig wirksame Lösungen für die Herausforderungen, vor die uns die großen Migrationsbewegungen stellen.“
Hintergrund zu MOAS
MOAS ist eine eingetragene gemeinnützige Stiftung mit Sitz in Malta, die Migranten in Not hilft. Ursprünglich 2014 als eine private Initiative gegründet, war MOAS die erste NGO im Mittelmeer, die Flüchtende rettete, die die gefährliche Reise von Libyen nach Italien angetreten hatten. Seitdem ist MOAS zu einer internationalen Organisation gewachsen, die mit ihrem Rettungsschiff M.Y. Phoenix über 40.000 Kinder, Frauen und Männer im Zentralen Mittelmeer und der Ägäis gerettet hat. MOAS arbeitete im Zentralen Mittelmeer unter Anweisung der Leitstelle für Seenotrettung in Rom (MRCC) und kooperierte mit erfahrenen Seeleuten sowie Such- und Rettungskräften.
Im September 2017 verlagerte die MOAS ihre Mission nach Südostasien, wo sie in zwei Hilfestationen Rohingya-Flüchtenden hilft. Bereits 70.000 Menschen konnte die Initiative medizinisch und psychologisch versorgen.
Als gemeinnützige Organisation finanziert sich MOAS komplett aus Spenden und ist für die kommenden Einsätze auf weitere Unterstützung angewiesen.http:///www.moas.eu/de
Kontakt
Marleen Kort
Pressebüro MOAS
c/o Mann beißt Hund – Agentur für Kommunikation, Stresemannstraße 374, 22761 Hamburg
Telefon: 040/890 696-12
mailto:presse@moas.eu, Web: http://www.moas.eu/de
Für internationale Anfragen kontaktieren Sie bitte den MOAS-Pressebeauftragten in Malta:
Gordon Alexander Watson, pr@moas.eu bzw. +356 2131 0047
Spenden sind wie folgt möglich:
Direkt über das Spendenformular auf www.moas.eu/de/donate oder per Überweisung:
• Empfänger: MOAS Migrant Offshore Aid Station
• Bank: Hamburger Sparkasse
• IBAN: DE48 2005 0550 1002 2118 01 / BIC: HASPDEHHXXX
• Kontonummer: 1002 2118 01 / BLZ: 200 505 50
mailto:mk@mann-beisst-hund.de
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