Mit Tastuntersuchung dem Kropf auf der Spur


 Studie vergleicht Tastsinn mit Technik
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Köln (pts/12.04.2007) - Ärzte können mit bloßen Händen Schilddrüsenoperationen verhindern, so das Fazit einer aktuellen Untersuchung, in der eine einfache Tastuntersuchung mit dem Ultraschall verglichen wurde. Im Rahmen der Schilddrüsenwoche Papillon 2006 wurden 865 Patienten per Zufall ausgewählt und zunächst mittels Tastuntersuchung begutachtet. Auf diese Weise wurden bei 37,6 Prozent der Männer und 40,3 Prozent der Frauen eine vergrößerte Schilddrüse, eine so genannte Struma, entdeckt. Die ertasteten Befunde wurden anschließend per Ultraschall überprüft und in 86,1 Prozent der Fälle bestätigt. Dazu Dr. Markus Luster, Würzburg: "Durch das gründliche Abtasten der Schilddrüse können behandlungsbedürftige Schilddrüsenvergrößerungen mit oder ohne Knoten in vielen Fällen aufgespürt werden."

Eines war bereits vor Beginn der Vergleichsstudie klar: Je größer ein Kropf oder Knoten, desto wahrscheinlicher deren Entdeckung durch die Tastuntersuchung. Kleine Knoten bis 1 cm Durchmesser waren nur zu 30 Prozent tastbar, ab 2 cm wurden jedoch bereits 70 Prozent und ab 3 cm rund 80 Prozent entdeckt. Die ärztlichen Fachgesellschaften empfehlen eine weitere Abklärung ab einem Knotendurchmesser von 1 cm. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die therapiebedürftigen größeren Knoten relativ sicher getastet werden konnten. Vergrößerungen ohne Knoten wurden sogar in 98,4 Prozent der Fälle richtig beurteilt.

Viele Operationen sind vermeidbar

Bei den Schilddrüsenoperationen ist Deutschland nach wie vor führend. Pro Jahr müssen hierzulande rund 120.000 Menschen an der Schilddrüse operiert werden. Sechs bis acht Mal mehr als in anderen europäischen Ländern. Nach Einschätzung von Prof. Martin Grußendorf, Stuttgart, "könnten 20 bis 30 Prozent dieser Operationen durch rechtzeitige Diagnose und Therapie vermieden werden". Das Problem: Schilddrüsenvergrößerungen zeigen lange Zeit keinerlei Symptome und auch eine Blutuntersuchung hilft nicht weiter. Drückt das Organ erst auf Stimmbänder oder Luftröhre und erzeugt so ständiges Räuspern, Schluck- oder Atembeschwerden, ist es häufig bereits zu spät für eine medikamentöse Therapie. Daher sollten Hausärzte ihren Patienten von Zeit zu Zeit an den Hals gehen - auch ohne einen konkreten Verdacht. Nur so lassen sich Kropf, Knoten und Co. rechzeitig entdecken. Zumal die Papillon-Studie nun auch wissenschaftlich bestätigt hat, dass Patienten auf den Tastsinn ihrer Ärzte bauen können.

Ihre Schilddrüse in guten Händen - Deutschland macht den Schilddrüsen-Check

Vom 23. bis 27. April 2007 ist wieder Schilddrüsenwoche. Im Mittelpunkt stehen Schlucktest und Tastuntersuchung als einfache Methoden zur Früherkennung von vergrößerten und knotig veränderten Schilddrüsen. Mehr als 10.000 Hausärzte stehen mit ihren Praxisteams interessierten Patienten Rede und Antwort, halten kostenloses Informationsmaterial bereit und führen verstärkt Tastuntersuchungen durch. Zudem ist von 9.00 bis 18.00 Uhr eine Hotline geschaltet. Unter 069-63 80 37 27 können Betroffene und Interessierte Fragen zur Schilddrüse stellen.

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