Impfen oder nicht impfen, das ist hier die Frage?

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Impfen oder nicht impfen (D. Sieveking)
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Gegen Tetanus, Diphterie und Keuchhusten, Röteln, Windpocken und andere Krankheiten werden Kinder geimpft – in der Regel. Bereits ab der neunten Lebenswoche kann einem Säugling die erste Impfstoffdosis verabreicht werden. Für viele Eltern ist das selbstverständlich und wird nicht weiter hinterfragt. Umso mehr stoßen Mütter und Väter auf Unverständnis, Wut und massiven Widerstand, wenn sie sich der gängigen Impfpraxis widersetzen. Als Autor und Filmemacher David Sieveking und seine Partnerin Jessica ihr erstes Kind erwarten, bringt dieser Streit unvermutet ihr junges Familien-glück ins Wanken, denn er ist für die Impfungen, sie dagegen.
Alles beginnt, als Sieveking mitten in der Nacht seine hochschwangere Freundin auf dem Bett vorfin-det, gebeugt über ihr Smartphone. Sie liest auf den Seiten des Robert-Koch-Instituts von möglichen Risiken der anstehenden Impfungen, denn von ihrer Ärztin gab es dazu leider nur wenig Information. Doch mit dem Internet als Informationsquelle „öffnet man eine Büchse der Pandora“. Viele Monate und ungezählte Seiten und Blogs von Impfbefürwortern und -gegnern später muss sich Sieveking als junger Vater plötzlich gegenüber aufgebrachten Eltern rechtfertigen, weil seine Tochter noch nicht gegen Masern geimpft wurde. Keine einfache Situation, erst recht, wenn man sich selbst unsicher ist und die kritische Haltung der eigenen Partnerin, der Komponistin Jessica der Rooij, nicht aus voller Überzeugung teilen kann. Also entschließt sich der Dokumentarfilmregisseur, diesen privaten Konflikt zum Thema seines nächsten Buches und Dokumentarfilmes zu machen.
David Sieveking erzählt pointiert, ehrlich und engagiert aus seinem Familienleben und vom Kampf durch das Dickicht der unterschiedlichsten Informationen zum Thema. Er nimmt den Leser mit auf seine Recherchenreisen, die ihn einmal um die Welt führen. Vom Sandkasten im Berlin Prenzlauer Berg geht es nach Frankreich, zu einem Pharmariesen. Er trifft Bill Gates, der zehn Milliarden Doller für eine Impfkampagne spendete, fragt in Afrika, ob die WHO mit ihren Impf-Programmen wirklich richtig liegt und landet zwischendurch immer wieder im Alltag eines ganz normalen, gestressten, über-forderten, besorgten, glücklichen Familienvaters.

Autor
David Sieveking, geb. 1977 in Friedberg/Hessen, Filmemacher. 2010 feierte sein Debütfilm „ David wants to fly“ auf der Berlinale Premiere und kam international ins Kino. Sein Dokumentarfilm „Vergiss mein nicht“ erhielt 2012 u.a. in Locarno den Kritikerpreis und wurde, wie schon sein Debütfilm, beim Hessischen Filmpreis als „bester Dokumentarfilm“ ausgezeichnet.

Statement
von David Sieveking zu den aktuellen Ereignissen
28. August, Freiburg/Berlin/München: Das Thema Impfen erhitzt die Gemüter – wie die aktuelle Debatte rund um das Buch „EINGEIMPFT“ und den gleichnamigen Kinofilm zeigt. Unterschiedliche Auffas-sungen, aber auch falsche Einordnungen von Film und Buch durchziehen derzeit die Medien. Autor, Ver-lag und Filmverleih wünschen sich eine unvoreingenommene Debatte, vor dem Hintergrund, dass es sich bei „EINGEIMPFT“ um einen Film und ein Buch handelt, die ausschließlich die Entscheidungssuche EINER Familie zeigen, die sich intensiv und verantwortungsbewusst mit dem Thema auseinandersetzt und für sich eine individuelle Entscheidung trifft. Das Buch ist nicht als Regelwerk oder wissenschaftliche Abhand-lung konzipiert, sondern erzählt von der persönlichen Erfahrung des Autors David Sieveking.
In einigen Berichten der Presse zu seinem Buch und seinem neuen Film wird David Sieveking in die Reihe mit Impfkritikern und teilweise auch Impfgegnern gestellt. Seine Haltung wird mit der von Leugnern des Klimawandels verglichen. David Sieveking leugnet den Sinn und Nutzen des Impfens jedoch keineswegs. Im Gegenteil: „ich bin keineswegs gegen das Impfen, ich bin dafür, dass man Impfprogramme verbes-sert, und mehr Aufklärung betrieben wird“ so der Filmemacher und Buchautor. Er bezeichnet sich selbst ausdrücklich als Impfbefürworter, eine Haltung, die sich auch deutlich im Buch ausdrückt. Das Buch ist als eine autobiografische Erzählung bzw. Entwicklungsroman, der „in der Realität fußt“, angelegt. Es spiegelt also in einer erzählerischen Form die Erfahrungen wider, die der junge Vater David Sieveking in der Konfrontation mit dem Thema Impfen gesammelt hat. Dass sich David Sievekings Blick auf das Imp-fen im Laufe seiner Recherchen verändert, liegt daran, dass er Gespräche führt, verschiedene Ärzte trifft, Studien liest etc.
„Wer mein Buch wirklich liest“, so David Sieveking „merkt, dass man im Text laufend erfährt, worauf sich meine Recherchen stützen. Mehrmals wird aktuell behauptet, ich würde den Verdacht äußern, Impfungen lösten Autismus aus, während ich im Film aber gar nicht darauf eingehe und im Buch sogar darauf hin-weise, dass dieser Verdacht wissenschaftlich ausgeräumt ist. In meinem Film würde außerdem nicht er-wähnt, dass Impfungen, die natürlichen Mechanismen der Immunisierung nutzen, was völlig absurd ist, weil dafür sogar mehrere erklärende Animation gestaltet wurden. Auch wird unterstellt, dass der soziale Aspekt des Impfens, also der Schutz der Mitmenschen, bei unserer Impfentscheidung keine Rolle gespielt hätte. Das Gegenteil ist der Fall: Im Film beschäftigen sich mehrere Szenen mit dieser Frage und auch im Buch sind diese sozialen Gesichtspunkte ganz entscheidend für unsere Impfentscheidung.“
Der Filmemacher fährt fort: „Immer mehr Eltern entscheiden sich gegen das Impfen. Man wird sie nicht überzeugen können, wenn man jegliche offene und fachliche Diskussion mit Polemik verhindert. Die ge-ballte Reaktion zeigt, dass es richtig und wichtig war diesen Film zu machen und dieses Buch zu schrei-ben, denn offenbar besteht da großer Redebedarf“.

 
Publikation:
David Sieveking
Eingeimpft Familie mit Nebenwirkungen
Ca. 300 Seiten, Hardcover mit Schutzumschlag
ca. 22.00 € (DE) / ca. 29.90 SFr (CH) / ca. 22.70 € (AT)
ISBN 978-3-451-32974-6
Als eBook:
16,99 € (D/AT) / ca. 19.00 SFr (CH)
ISBN 978-3-451-81181-4
Pressekontakt: Gisa Wörlein ∙ Verlag Herder ∙ Tel.: +49 (89) 540 31 88 -17 ∙
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