Terre des Femmes : Weibliche Genitalverstümmelung in Deutschland: Zahl Betroffener und Gefährdeter steigt weiter

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Aus neuesten Hochrechnungen der Frauenrechtsorganisation Terre des Femmes geht hervor, dass die Anzahl der in Deutschland lebenden Frauen, die von Genitalverstümmelung betroffen sind, im letzten Jahr um knapp 10.000 gestiegen ist. Aktuell seien es mehr als 58.000 Frauen betroffen und darüber hinaus mindestens 13.000 Mädchen gefährdet (2016 noch knapp 9.000).

Charlotte Weil, Fachreferentin zu weiblicher Genitalverstümmelung von Terre des Femmes, führt den Anstieg besonders auf die verstärkte Migration aus Ländern zurück, in denen weibliche Genitalverstümmelung praktiziert wird.

Quelle: https://goo.gl/fc6zLo
Auch Ntailan Lolkoki ist eine der in Deutschland lebenden Frauen, die unter Genitalverstümmelung gelitten haben. Seit ihrer Beschneidung fühlte sie sich fremd in ihrem Körper. Als sie in Nairobi einen jungen Mann kennenlernt, folgt sie ihm nach Deutschland. Sie heiraten, die Ehe scheitert jedoch, denn Sex ist und bleibt ein Albtraum für sie.

Nach der Trennung flüchtet Ntailan sich in die Glitzerwelt der Reichen, doch in ihrem Herzen ist es dunkel. Sie bleibt eine Fremde in ihrem Körper, ohne Gefühl für sich selbst. Ängste und Depressionen verfolgen sie, bis sie durch Waris Dirie von der Möglichkeit einer Rückoperation hört. Ntailan wagt den Schritt und spürt erstmals das Glück einer Frau. Strahlend vor neuer Lebensfreude, entdeckt sie ihre Kreativität und beginnt ein Leben, in dem sie endlich Erfüllung findet.

Ntailan Lolkoki wuchs in einem Dorf in der Nähe von Barsaloi im Norden Kenias auf. Mit zwölf wurde sie nach den Traditionen ihres Stammes beschnitten. Heute lebt die Künstlerin in Berlin und engagiert sich u.a. für das Desert Flower Center, gegen Gewalt an Frauen und gegen Beschneidung.

"Unser Weg erfordert Mut. Doch am Ende teilen wir ein Glück."
Waris Dirie bei ,Knaur'

Andrea Neuhoff
Presse Sachbuch
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