Eine besondere Herausforderung: chronisch entzündliche Darmerkrankungen bei Kindern und Jugendlichen

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Eine besondere Herausforderung: chronisch entzündliche Darmerkrankungen bei Kindern und Jugendlichen

Am 19. Mai 2019 richtet die Gastro-Liga den Aktionstag „Chronisch entzündliche Darmerkrankungen“ aus.

Die chronisch entzündlichen Darmerkrankungen Morbus Crohn und Colitis ulcerosa verlaufen bei Kindern und Jugendlichen anders als bei Erwachsenen. Die Aktivität der Erkrankung ist bei Minderjährigen häufig höher und der Darm ist längerstreckig entzündet. Diese besonderen Probleme von erkrankten Kindern und Jugendlichen sind in diesem Jahr das zentrale Thema des von der Gastro-Liga in Kooperation mit der Gesellschaft für Pädiatrische Gastroenterologie und Ernährung (GPGE e.V.) rund um den 19. Mai 2019 veranstalteten Aktionstages „Chronisch entzündliche Darmerkrankungen“, der anlässlich des World Inflammatory Bowel Disease Tages stattfindet. Auf bundesweiten Informationsveranstaltun¬gen und über speziell eingerichtete Expertenhotlines können sich Betroffene und deren Angehörige dabei über die chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED) und deren Behandlung informieren.

Morbus Crohn und Colitis ulcerosa sind chronisch entzündliche Darmerkrankungen, die durch kontinuierliche oder schubweise Entzündungen des Magen-Darm-Trakts oft verbunden mit Durchfällen und Bauchschmerzen gekennzeichnet sind und erheblichen Einfluss auf die Lebensqualität nehmen. Die Erstdiagnose einer CED wird bei etwa einem Viertel der Patienten vor dem 18. Lebensjahr gestellt.

Kinder und Jugendliche haben meist einen schwereren Krankheitsverlauf

Im Vergleich zu Erwachsenen ist bei Kindern und Jugendlichen häufig ein schnellerer Krankheitsfortschritt zu beobachten. Außerdem ist oft ein größerer Teil des Magen-Darm-Trakts von den entzündlichen Veränderungen betroffen. Nicht behandelte CED können sich bei Kindern hemmend auf das Wachstum und die körperliche Entwicklung auswirken, weshalb eine rasche Diagnosestellung besonders wichtig ist. Dr. Martin Claßen, Vorsitzender der Gesellschaft für Pädiatrische Gastro-enterologie und Ernährung (GPGE e.V.), betont: „CED sind zwar nicht heilbar, aber mit den richtigen Maßnahmen oft gut in den Griff zu bekommen.“

Für eine gesunde Entwicklung: Therapieabbrüche unbedingt vermeiden

„Erfolgt die Diagnosestellung spät und/oder wird die Erkrankung nicht konsequent therapiert, kann es zu einer
irreversiblen Wachstumsverzögerung oder Komplikationen
 

kommen“, warnt PD Dr. Carsten Posovszky, Leitender Oberarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am Universitätsklinikum Ulm und 2. Vorsitzender der GPGE. Er führt weiter aus: „Neben den organischen Problemen kann die Erkrankung die Entwicklung des Selbstwertgefühls und die Akzeptanz unter Gleichaltrigen in dieser sensiblen „Lebens“phase massiv stören.“ Therapieabbrüche und unzureichende Einnahme der verordneten Medikamente sollten daher unbedingt vermieden werden.

Nach der Pubertät steht zudem der Wechsel vom Kindergastroenterologen zum Erwachsenengastroenterologen an. Diese sogenannte Transition sollte als dynamischer Prozess betrachtet und individuell mit dem betroffenen Jugendlichen (und seinen Eltern) gestaltet werden. „Damit sich die jungen Erwachsenen hinsichtlich der Therapie-verantwortung nicht überfordert fühlen, sollten Kinder und Jugendliche möglichst frühzeitig in das Therapiekonzept miteinbezogen werden", rät Dr. Claßen.

Aktionstag „Chronisch entzündliche Darmerkrankungen“

Wer mehr über die Besonderheiten von chronisch entzündlichen Darmerkrankungen bei Kindern und Jugendli-chen erfahren möchte, hat in der Zeit um den 19. Mai 2019, dem Aktionstag „Chronisch entzündliche Darmerkrankungen“, die Möglichkeit dazu. Die Gastro-Liga organisiert in Kooperation mit der GPGE e.V. und unter Mitwirkung des Selbsthilfeverbandes DCCV e.V. (Deutsche Morbus Crohn/Colitis ulcerosa Vereinigung) unter dem Motto „Morbus Crohn und Colitis ulcerosa – bei Kindern und Jugendlichen ein besonderes Problem“ rund um dieses Datum bundesweit Veranstaltungen mit Vorträgen und einem breiten Informationsangebot zu diesem Thema. Außerdem können sich Betroffene hier auch mit anderen Veranstaltungsteilnehmern austauschen.

Darüber hinaus richtet die Gastro-Liga im Mai telefonische Expertenhotlines für Betroffene und deren Angehörige ein, bei denen sich Anrufer bei medizinischen Fachleuten auf dem Gebiet der chronisch entzündlichen Darmerkrankungen informieren können.

Alle Informationen zum Aktionstag und den Veranstaltungsorten finden Sie auf:
http://www.dccv.de.
http://www.gastro-liga.de
Ea steht Ihnen im Bereich „Unser Service“ eine Vielzahl an Broschüren zu unterschiedlichen Verdauungsthemen kostenlos zum Download zur Verfügung. Darunter finden Sie auch verschiedene Patientenratgeber zum Thema chronisch entzündliche Darmerkrankungen.


Gastro-Liga e. V.
Deutsche Gesellschaft
zur Bekämpfung der Krankheiten von Magen, Darm und Leber
sowie von Störungen des Stoff-wechsels und der Ernährung e. V.
Friedrich-List-Str. 13
D-35398 Gießen
Phone +49-641-97481-0
FAX +49-641-97481-18
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