G:sichtet 5 - Lebensfreude in Form und Farbe . Herausgeberin Jolanta Gatzanis . Fotografien: Frank P. Kistner & Texten: Nicole Carina Fritz

Hund mit roten Punkten . 'Gebeult'* w.p.'
H. Schulth: 'Wenn wenig unermesslich viel ist'.
Acryl auf Papier 84x60 cm

*
Galerie - Kunst & Gestaltung 4.0 > Artbrut & FreigängerInnen - >
G:sichtet 5 - Lebensfreude
 
Online-Publikation: Februar 2019  im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< G:sichtet 5 - Lebensfreude in Form und Farbe . Herausgeberin Jolanta Gatzanis . Fotografien:  Frank P. Kistner & Texten: Nicole Carina Fritz >>
Broschur mit Schutzumschlag, mit über 80 vierfarbige Fotografien, 112 Seiten ISBN:978-3-932855-88-7; EUR 24,95
Gatzanis Verlag & PR-Services D-70182 Stuttgart; http://www.gatzanis.de/buecher.html

Charakteristika
> Artbrut & intuitive Kreativität (teils schlafende Vernunft*)

Inhalt
Sie malen intuitiv, lebendig und absolut authentisch: Kunst von Menschen mit geistiger Behinderung berührt und fasziniert! Lange unbeachtet haben sich ihre Werke in der Kategorie „Outsiderart“ (oder „Art Brut“) einen verdienten Platz auf dem Kunstmarkt erobert. „Ob ein Künstler eine körperliche, geistige oder seelische Beeinträchtigung hat, rechtfertigt keine ‚Sonder-Betrachtung‘, sondern schafft Gemeinsamkeit mit allen anderen KünstlerInnen. Jeder Mensch hat nicht nur eine uneingeschränkte Würde, sondern auch eine ganz persönliche Form, die Welt um sich herum zu erleben, zu begreifen und mit ihr zu kommunizieren.“ ist Rainer Hinzen,Vorstandsvorsitzender der Diakonie Stetten überzeugt. In der Kreativen Werkstatt der Diakonie wird diese Philosophie gelebt, werden Menschen mit geistiger Behinderung individuell gefördert. „Ich war sehr überrascht und begeistert von der Vielfalt!“ erinnert sich Kunstsammlerin, Unternehmerin und Förderin Carmen Würth an ihre erste Begegnung mit Künstlern aus Stetten. Dieses Buch stellt zehn Künstlerpersönlichkeiten der Kreativen Werkstatt vor und gibt Einblicke in einen noch wenig bekannten und facettenreichen künstlerischen Mikro-Kosmos.

Fazit
"G:sichtet 5 - Lebensfreude in Form und Farbe" der Künstler der 'Kreativcn Werkstatt' strahlt aus allen Werken. Sie suchen intuitiv, mit ihrem Schaffen  Anerkennung statt Akzeptanz, Duldung oder Toleranz. Wir alle Anderen aktuell sind vernetzter als früher, sind gleichfalls im IT-Netz befangen, manche von uns sind in diesen und analogen sozialen Netz soziopathisch gefangen. Die 'Kreative Werkstatt' oder 'Gugging/Art brut (1)' ermöglichen glückhafterweise eine 'Restbeweglichkeit‘ diese vorgegebenen, neokapitalisierten 'Netzgitter in etwa zu dehnen (auszubeulen*), um so für das Subjekt/ive (Foucault) einen gewissen synästhetischen Freiraum zu schaffen.
Es ist so ein 'Bereich der schlafenden Vernunft' mit teils zerissenem 'Ariadnefaden' entstanden. Das bietet auf diese Weise ein Kaleidoskop in die Welt des Anders- und Aussersich-Seienden zu blicken. m+w.p12-6 /19-2

1) Art brut / Gugging/
> Art brut
 (franz. für ‚unverbildete, rohe Kunst‘) ist ein Sammelbegriff für autodidaktische Kunst von Laien, Kindern und Menschen mit geistiger Behinderung. Die Bezeichnung ging vom französischen Maler Jean Dubuffet aus, der sich eingehend mit einer naiven und antiakademischen Ästhetik beschäftigte.
Art brut ist weder eine Kunstrichtung noch eine Stilbezeichnung, sondern beschreibt eine Kunst jenseits etablierter Kunstformen und -strömungen[1]. Im anglo-amerikanischen Sprachraum ist stattdessen der Begriff Outsider Art („Außenseiter-Kunst“) gebräuchlich.
In der Schweiz veröffentlichte der Psychiater Walter Morgenthaler bereits 1921 sein Buch über Adolf Wölfli " Ein Geisteskranker als Künstler", das erstmals einen an Schizophrenie leidenden Patienten als Künstler ernst nahm.
Einher mit diesem kulturellen Anerkennungsprozess ging in den letzten Jahrzehnten die intensive und erfolgreiche Förderung von künstlerischem Arbeiten zu therapeutischen Zwecken, etwa durch den Psychiater Leo Navratil  in der ehemaligen Landesnervenheilanstalt, nun im Künstlerhaus Gugging in Klosterneuburg bei Wien oder durch La Tinaia – Centro di Attività Espressive in Florenz. http://de.wikipedia.org/wiki/Art_brut
> Dubuffets Liste . Ein Kommentar zur Sammlung Prinzhorn von 1950
http://www.kultur-punkt.ch/kunst-ereignisse-nach-topoi-az/messen/art-brut/dubuffets-liste.html
> Gugging
http://www.kultur-punkt.ch/gugginger-kunstschaffende-177.html
http://www.kultur-punkt.ch/galerie/ueber-zeitgefaehrten/artbrut-freigaengerinnen/gugging-navratils-kuenstler.html

2) Synästhetisch
http://www.kultur-punkt.ch/belletristik-nach-topoi/literatur-synaesthetisch.html

***