Kreis 48 . Die Basler Künstlergruppe . Margrit Gass, Markus Glatt, Andreas Jetzer (Hg.)

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Kreis 48 . Basler Künstlergruppe
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Online-Publikation: August 2016 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
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256 Seiten, 167 meist farbige Abbildungen, gebunden mit Schutzumschlag, 24 x 31 cm; ISBN 978-3-85616-810-0; CHF 48.00 / EUR 46,00
cmv , Christoph Merian Verlag Basel, http://www.merianverlag.ch; http://www.merianstiftung.ch/de/aktuell.html;

Charakteristika
>Erste Publikation über die Künstergruppe ‹Kreis 48›
>Mit Beiträgen von Georg Kreis, Werner von Mutzenbecher, Simon Baur, Maria Becker, Peter Suter, Andrea S. Végh, Annemarie Monteil u.v.a.
 
Inhalt
1948 gründeten Kunstschaffende in Basel den ‹Kreis 48›. Ziel war, gemeinsam Ausstellungen zu organisieren und die Interessen der Gruppe in der Öffentlichkeit zu vertreten. Von Anfang an wuchs zwischen den Künstlerinnen und Künstlern eine enge Freundschaft. Das OEuvre der Maler und Bildhauer begann in den späten 1930er-Jahren und entfaltete sich nach dem Zweiten Weltkrieg. Für die meisten war die figürliche Darstellung des Menschen ein zentrales Thema. Schon im Gründungsjahr fand in der Galerie Ernst Beyeler eine erste Gruppenausstellung statt, später stellte die Gruppe in der Kunsthalle Basel aus.
Bekannte Autorinnen und Autoren würdigen die Bedeutung der Gruppe ‹Kreis 48› und ihrer Werke im kunsthistorischen Kontext. Zur Künstlergruppe ‹Kreis 48› gehörten: Heinrich Barth, Jean-François Comment, Romolo Esposito, Karl Glatt, Valery Heussler, Max Kämpf, Theo Lauritzen, Robert Lienhard, Alex Maier, Peter Moilliet, Johann Anton Rebholz, Hannah Salathé, Julie Schätzle, Gustav Stettler, Paul Stöckli und Hans Weidmann.

Zu den ProtagonistInnen
Die Künstlergruppe Kreis 48 in Basel war ein Verein, der sich auf Initiative von Max Kämpf 1948 konstituierte. Die Mitglieder wurden als '48er' bekannt. Insgesamt 16 Kunstschaffende gehörten der Vereinigung an und sie werden im nächsten Abschnitt vorgestellt. Das Oeuvre dieser Künstler beginnt in den späten 30er Jahren und entfaltet sich nach dem 2. Weltkrieg. Auffällig ist, dass für die meisten 48er die figürliche Darstellung des Menschen ein ganz zentrales Thema war und für einige von ihnen auch lebenslang blieb.
http://www.kreis48.ch: mailto:info@kreis48.ch

Fazit
Zwischen 1948 und 2016 hat sich eine 'Basler Künstlergruppe mit 16 Protagonisten, namens "Kreis 48", zusammengefunden.
Bereits die Titelseite des Schutzumschlages entbirgt die Basler heraldisch international prägende grafische Schweizer Hochkultur dieses Topos seit einen halben Jahrtausends (Verlage Schwabe bis Merian heute): Der Entwurf deutet einen Kreis an der vertikal mit teilendem Pfeil nach Aussen-Unten deutet und :
   I
   v
KR EIS
   48
und damit den Weg ins Unbekannte - auch auf das 'Eis' - der ästhetischen Bemühungen führen kann.

Synästhetische Topoi der Protagonist/in/en:

Ästhetisch-Ethisch-Empfindendes:
Mitverantwortung < Heussler (neuartig realisierend sich dem Objekt fragend bis magisch nähernd)
Menschenwürde < Kämpf (Die tragische Verquickung der Menschen fragend-expressiv bis magisch verdeutlichen)
Entbergen < Lauritzen ( Stilisierend die Welt erkunden genügt nicht, wenn sie geometrisch & auftragskünstelnd sich entbirgt )
Stille < Maier (Leises Verschwinden der Welt & des Genres mit vereinsamten Versatzstücken, die sich S. Beckett - figurativ erwartend - nähern)
Trauer & Traum < Molliet (Die französische Skulptur-Sichtweisen werden in das Helvetische stilisierend & ergreifend in 'Dinge-Dinge' verkündet)

Frau-Mann-Bezügliches  CH-Charakteristisches (Frauenstimm-Unrechtbeseitigung 1971-90)
https://de.wikipedia.org/wiki/Frauenstimmrecht_in_der_Schweiz
Erste Frau < Schätzle im Kreis48 (Gesichtsbefreite Menschen, der Paarbeziehungs-ohnmächtig -'Amoureux'- weisen auf die tristen Frau-Mamn-Beziehungsarmut zwischen den Menschen dieser Epoche in der Schweiz hin- grossartig-ästhetisch gekonnt )

Grafisches bis Malerisches:
Farbigkeit < Comment ( zwischen Kubischen & Art brut pendelnd)
Phantastik < Esposito  (nahe dem Naiven romantisierend beheimatet)
Grau-Sein bis Farbigkeit < Glatt (de- bis expressiv wie kubisch sich artikulierend )
Abstrahieren < Lienhard ( Stilistisch die Welt erkunden genügt nicht, wenn sie sich zu nah auftragskünstelnd  entbirgt )
Lichtspiegelung < Rebholz (Die figurativ-industrialisierte Welt wir kubisch-auflösend als Einbruch und staffierte Verwirrung im 'Kämpf-Portrait' genial, zugleich melancholisch, manifestiert)
Real > Abstrakt < Salathé (Kubische Studien)
Schwarzmalerei < Stettler (Es zeigen sich in seinem  figurativen Portraits, die unerbittliche Einsamkeit und das existentielle Ausgeliefertsein  auf hoch-ästhetische Weise, was sich sogar in seinem 'Stilleben 1958' in der ạbdriftende Haltung des Messer zeigt, das sich dem Schneiden verweigert)
Linien- & Zeichenträume < Stöckli (Hier steht die impressiv/expressiv-pathetische Malerei  Frankreichs  Pate/Rouault, mit einem Mix mit der Malerei der Ostalpen Schweiz - Österreich/Egger-Lienz - auf gekonnt-eindringliche Weise)

Narratives:
Tagebuch < Bodin (zwischen Impress- & Narrativen abstrahierend, mit grösstem Impetus pendelnd)
Reise-Elexiere < Weddmann (ähnlich wie Bodin -aber arabisch - zwischen Impress- & Narrativem mehr figurativ, und grossem Impetus pendelnd)

Quintessenz:
Synästhetische Topoi der Protagonist/in/en  umfasst Ästhetisch-Ethisch-Empfindendes,  Frau-Mann-Bezügliches, Grafisches bis Malerisches und Narratives. Damit erweist sich der 'Kreis 48' als ein wesentlich dokumentierender ästhetisch-epochaler Seismograf zwischen 1948 bis heute -immer aber im Kontext mit und um Basel kreisend. m+w.p16-8 .