Ottmar Ette: Alexander von Humboldt und die Globalisierung

Online-Publikation: Mai 2009 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Ottmar Ette: Alexander von Humboldt und die Globalisierung. Das Mobile des Wissens >>
476 Seiten. Gebunden mit Schutzumschlag. (ISBN 978-3-458-17434-9), Euro 24,80 [D] / Euro 25,50 [A] / sFr 42.50
insel taschenbuch ; Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 2009; http://www.suhrkamp.de;

Inhalt
Lange Zeit wurde Alexander von Humboldt mißverstanden als nur historisch interessante Figur. Doch mittlerweile ist sowohl die herausragende Qualität seiner literarischen und wissenschaftlichen Schriften als auch seine Bedeutung als Vor-Denker der Globalisierung unbestritten.
Ottmar Ette beschreibt die Entstehung des Humboldtschen Denkens, fragt nach den für Alexander von Humboldt so wichtigen revolutionären historischen und wissenschaftlichen Kontexten, beleuchtet die europäische Verankerung des Berliner Weltbürgers, zeigt den Denker an der Schnittstelle zwischen Romantik und Moderne und legt die Aktualität eines Denkers, Forschers und Schriftstellers dar, der keineswegs zufällig in der gegenwärtigen Phase beschleunigter Globalisierung von einer breiten Öffentlichkeit wahrgenommen wird. Im Zentrum des Buches steht die grundlegende Verbindung von Reisen und Wissen, von Mobilität und Wissenschaft.

Autor
Ottmar Ette, einer der renommiertesten Humboldt-Forscher, stellt in dieser intellektuellen Biographie den Schriftsteller und Gelehrten Alexander von Humboldt vor, den mit den verschiedensten Kulturen vertrauten Philosophen ebenso wie den mit neuen Formen empirischer Wissenschaft experimentierenden Naturforscher.

Fazit
Der renommiertesten Humboldt-Forscher Ottmar Ette hat in seinem Diskursbuch zu : "Alexander von Humboldt und die Globalisierung." Das Mobile des Wissens kündet von offener Wissenschaft in Foren der Kulturen und so biete Ottmar Ette in vorangestellten Lektüreparcours mit Unterkapitel auf "2 Achsen mit 8 Figuren" für die interessierten Leser an: So kann das Buch durchgehend mit bevorzugten Abfolgen gelesen werden und im weiteren lassen sich die Unterkapitel nach einem empfohlenen transversalen Kurs lesen.
Diese Denkmethodik kündet von einer transdiziplinären Denkweise ganz im Sinne von Alexander von Humboldt. Dieser freut und amüsiert sich sichtlich, sollte er gerade imaginär anwesend sein. Einfach und grossartig - visionär jedenfalls.
Die acht Figuren beinhalten die revolutionäre Bewegungsgeschichte mit gobaler Zirkulation (Mobile par exellence) , (deutsche) Staats- und Weltbürgerschaft, Tropenwelt (Verzückung, Verrückung mit neuem Weltkonstrukt), Mangel-Reduktion der Neuen Welt durch das Mobile, Surrogate und Extrakte des Reisewerkes von Amerika, Asien und Russisch-Sibirien sind Unruhe verbreiten - und grosso modo transdisziplinär hochaktuell auf Wegen zur Weltwissenschaft. Komplex und Einfach zugleich - visionär jedenfalls. Ottmar Ette verdient damit höchstes Lob. w.p.09-5

Alexander von Humboldt . Mein vielbewegtes Leben

Online-Publikation: Mai 2009 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Alexander von Humboldt . Mein vielbewegtes Leben .Der Forscher über sich und seine Werke. Ausgewählt und mit biographischen Zwischenstücken versehen von Frank Holl >>
288 Seiten, gebunden, ISBN:9783821858470; 29.95 Euro, 49.90 sFr
Eichborn Verlag, D-603289 Frankfurt 2009; http://www.eichborn-verlag.de;

Inhalt
Zum 150. Todestag ein illustrierter Prachtband, der die zentralen Gedanken, viele unbekannte Texte Humboldts und die Geschichte seines bewegten Lebens vereint.
»Er ist sicher eine der merkwürdigsten Gestalten, die es je gegeben hat«, schrieb sein Bruder Wilhelm von Humboldt im Jahr 1817. Seine Reisen finanzierte er selbst. Forschen hieß für ihn selbst erleben, selbst erfahren, selbst erleiden. In Lateinamerika gilt er als Freiheitsheld und »wahrer Entdecker« des Kontinents, in Europa als letzter großer Universalgelehrter, in Deutschland als größter Forschungsreisender der Nation.
Humboldts Texte werden von erläuternden Überleitungen begleitet und mit mehr als 100 meist farbigen Abbildungen illustriert. Auf diese Weise entsteht ein authentisches und einzigartiges Lebensbild des großen Universalgelehrten.

Autor
Frank Holl, einer der besten Humboldt-Kenner weltweit, stellt Humboldts Leben und Schaffen chronologisch in dessen eigenen Texten vor: in Humboldts klassischen Schriften, Briefen und seinen Reisetagebüchern. Hier kann man Humboldt so unmittelbar erleben wie nie zuvor. Holls Buch enthält neben vielen Überraschungen die zentralen Texte Humboldts, oft in wenig oder kaum bekannten Fassungen, die vor der Überarbeitung für die Buchausgaben entstanden: Texte, die oft eine größere Intensität, Frische und Unmittelbarkeit ausstrahlen als die späteren Publikationen, Bekenntnisse, die auch in politischer Hinsicht keine diplomatische Rücksichten nahmen.


Fazit
Das präsentative und zugleich aufschlussreiche Buch zu " Alexander von Humboldt . Mein vielbewegtes Leben . Der Forscher über sich und seine Werke" wurde von Frank Holl vorbildlich ausgewählt, mit biographischen Zwischenstücken versehen, was eine anmutende Atmosphäre erzeugt, die zum vertieften Lesen und Betrachten dieses transdisziplinären Forscher und Publizisten Humboldt anregt.w.p. 09-5

Alexander von Humboldt: Reise durchs Baltikum nach Russland und Sibirien 1829

Online-Publikation: März 2009 im Internet-Journal <<kultur-punkt>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Alexander von Humboldt: Reise durchs Baltikum nach Russland und Sibirien 1829 . Aufgezeichnet von Hanno Beck >>
256 S., Leinen mit Schutzumschlag, Lesebändchen, 13 x 21 cm. EAN: 978-3-86539-807-9. Artikelnummer: 70207. 24,00 €
Edition Erdmann, marixverlag GmbH, D-65187 Wiesbaden 2009; www.marixverlag.de/Edition_Erdmann

Inhalt
Alexander von Humboldt ist jedermann als einer der größten deutschen Forschungsreisenden und Geographen ein Begriff. Vor allem wurde er bekannt als der „wissenschaftliche Entdecker“ des südamerikanischen Halbkontinents.Kaum bekannt ist indes seine russisch-sibirische Forschungsreise vom 12. April bis 15. Dezember 1829. Mit 12.244 Pferden und Halt auf 658 Poststationen reiste er 14.900 km von St. Petersburg über Moskau, Kasan, über den Ural nach Tobolsk, besuchte das Altai-Gebirge, durchstreifte die Kirgisensteppe und kehrte über Astrachan am Kaspischen Meer durch das wolgadeutsche Gebiet nach St. Petersburg zurück.Humboldt reiste nicht nur wegen der Geologie, Klimatologie und des Erdmagnetismus sowie „Bergwerksbesichtigungen“ nach Russland, sondern weil ihn dieses gewaltige und kaum erforschte Land und seine Menschen faszinierten. Humboldt selbst hat über diese Reise nur in wenigen Briefen berichtet, Details der Reise schilderte sein Begleiter Rose. Dieser trockene Bericht von Rose enthält nur einen Teil der fachwissenschaftlichen Resultate der Reise. Dem Herausgeber des vorliegenden Werkes, Professor Hanno Beck, ist es zu verdanken, dass wir hier die erste reisegeschichtlich begründete Gesamtkonstruktion dieser Asien-Forschungsreise einem größeren Leserkreis vorlegen können.Sie erlaubt die geistige Begleitung Humboldts von Woche zu Woche: Von Berlin über das Baltikum, St. Petersburg, Moskau, den Ural, tief nach Sibirien hinein bis zur chinesischen Grenze.

Autor
Alexander Freiherr von Humboldt wurde am 14. September 1769 in Berlin geboren. Er und sein Bruder Wilhelm wuchsen auf Schloss Tegel auf und wurden von Hauslehrern unterrichtet. 1787 schickte die Mutter ihre beiden Söhne zum Studium an die Viadrina nach Frankfurt an der Oder. Alexander von Humboldt belegte Kameralistik, Altertumswissenschaften, Medizin, Physik und Mathematik. 1789 folgte er seinem Bruder nach Göttingen und studierte dort Physik und Chemie, unter anderem bei Georg Christoph Lichtenberg. Mit dem Ziel, Forschungsreisender zu werden, studierte er in Hamburg Wirtschaft und Fremdsprachen, in Freiberg Geologie und in Jena Anatomie und Astronomie. Von 1799-1804 unternahm er seine Südamerika-Reise mit Aimé Bonplant – die als modernste Reise der Zeit gelten darf: Auf ihrer 9.650 Kilometer weiten Expedition in Südamerika hatten sie nicht nur eine Fülle geografischer und geologischer Erkenntnisse gesammelt, sondern auch 60.000 Pflanzen bestimmt und 6.300 bis dahin noch unbekannte entdeckt. Er traf Längen- und Breitenbestimmungen, fertigte Karten und Profilentwürfe an, führte die Pflanzengeographie ein und erkannte das Flusssystem des Orinoko. 1805 promovierte er in Frankfurt an der Oder, wurde zum königlich-preußischen Kammerherrn ernannt und in die Akademie der Wissenschaften aufgenommen. Erst 1827 kehrte er endgültig nach Berlin zurück und hielt dort seine berühmten Vorlesungen an der von seinem Bruder gegründeten Universität. Er starb am 6. Mai 1859 in Berlin.

Fazit
Der Rekonstrukteur und Kommentator Dr. Hanno Beck ist Professor für Geschichte der Naturwissenschaften an der Uni-Bonn, Leiter der Humboldtgesellschaft und somit prädestiniert um das Buch "Alexander von Humboldt: Reise durchs Baltikum nach Russland und Sibirien 1829 "
herauszugeben. Hanno Beck ermöglicht uns die russisch-sibirische Reise mit Humboldt begleitend nachzuvollziehen , auch - dank Lesefaden, der in der Edition Erdmann ein ergonomischer Fakt ist - auf dieser Text- und Bilderreise zu verweilen 150 Jahre nach Humboldt, dem transdisziplinären Denker und Weltsichtigen biografisch näher zu treten und die anregenden Beschreibungen zu überdenken - Im Sinne von Alexander von Humboldt. w.p.09-3
Weiterführender Hinweise zum transdisziplinären Denken: http://archiv.kultur-punkt.ch/akademie4

Alexander von Humboldt: Fahrt auf dem Orinoko . 1 CD

Online-Publikation: April 2009 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Alexander von Humboldt: Fahrt auf dem Orinoko . Dieses Hörbuch entführt seine Hörer in den südamerikanischen Dschungel >>
Sprecher: Johannes Steck ; Produktionsart: Lesung in Auszügen
1 Audio-CD 68 Min. ISBN: 978-3-89964-233-9 ; 9.95 €
Audiobuch Verlag OHG, 79106 Freiburg; www.audiobuch.comwww.buchcontact.de

Inhalt
Ist die soeben verspeiste Hand wirklich die eines Affen gewesen? Lauert vielleicht doch ein Indianer mit tödlich vergiftetem Pfeil im Urwald neben der Lagerstätte am Orinoko-Ufer? Weder durch Stromschnellen noch durch Fieberschübe läßt sich Humboldt abhalten, die Geheimnisse des südamerikanischen Dschungels zu erkunden.

Fazit
Alexander von Humboldt: Fahrt auf dem Orinoko . Dieses Hörbuch "Alexander von Humboldt: Fahrt auf dem Orinoko" vom Audiobuch Verlag entführt seine Hörer in den südamerikanischen Dschungel. Johannes Steck, Schauspieler mit TV-Erfolg verSteckt sich nicht hinter Humboldt sondern entpuppt sich spielerisch als dieser Reisende und transdisziplinärer Forscher, sodass zweihundert Jahre Text spurlos und aktualisier spursicher zur Geltung kommen. w.p.09-4

Alexander von Humboldt: Es ist ein Treiben in mir. Entdeckungen und Einsichten

Online-Publikation: Januar 2009 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Alexander von Humboldt: Es ist ein Treiben in mir. Entdeckungen und Einsichten. Herausgegeben von Frank Holl >>
Die Abbildungen im Buch wurden von Cecilia Estrada unter Verwendung historischer Vorlagen graphisch neu gestaltet.
160 Seiten; ISBN 978-3-423-13739-3 . Euro 8,90 [D] 9,20 [A] . sFr 15,90 L
Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2009; www.dtv.de;

Inhalt
Zum 150. Todestag Alexander von Humboldts am 6. Mai 2009: Ein außergewöhnliches Geschenkbuch mit beeindruckenden Be- und Erkenntnissen des berühmten Naturforschers und Universalgelehrten, die seine Vision einer humanen, friedlichen und vernetzten Welt sichtbar machen. Denn »Ideen können nur nützen, wenn sie in vielen Köpfen lebendig werden«.
Alexander von Humboldt (1769–1859) galt schon zu Lebzeiten
als außergewöhnlich. Die fünfjährige Forschungsreise
in die Tropen Amerikas, zu der er 1799 aufbrach,
begründete seinen Weltruhm. In seinem gigantischen Werk
›Kosmos‹ versuchte er, die gesamte materielle Welt einschließlich
des Weltalls darzustellen. Als »Mann für das
21. Jahrhundert« empfahl ihn Hans Magnus Enzensberger
allen zur Lektüre. Wie überraschend aktuell die Ideen des
Naturforschers, Kosmopoliten und Verfechters der Menschenrechte
sind, will dieses kleine Buch vermitteln.
Aus Briefen, Tagebüchern und Werken präsentiert diese
Sammlung die wichtigsten, scharfzüngigsten und schönsten
Gedanken Humboldts.Wiein einem Mosaik lässt sich darin
die Biographie und die Essenz seiner Weltsichtentdecken.
Frank Holl, geboren 1956, ist promovierter Literaturwissenschaftler
und Historiker. Seit 1994 kuratiert er internationale
Ausstellungen zu Alexander von Humboldt. Er lebt
und publiziert in München.

Kapitelfolge
I.»… ein Geist der Unruhe«Aufbruch
II.»… die Tropenwelt ist mein Element«Entdeckungen
III.»Alles istWechselwirkung.«Natur und Mensch
IV.»… mein oft sehr unliterarisches,fledermausartiges Leben«Bekenntnisse eines Unruhigen
V.»Ach! Mein Freund, man wird nie fertig«Endliches und Unendliches
Nachwort, Quellennachweise und Inhaltsverzeichnis

Fazit
Dem Herausgeber Frank Holl ist es gelungen das Werk von Alexander von Humboldt in seinem patchworkartig, zugleich sympathisch wirkenden Buch "Es ist ein Treiben in mir. Entdeckungen und Einsichten" durch das "Mosaik aus kurzen Zitaten" Humboldt prima vista zu portraitieren, das diese überragende Persönlichkeit und seine interdisziplinäre Methode des Denken sehr klar zum Ausdruck kommt. w.p.09-1