Claus-Steffen Mahnkopf : Von der messianischen Freiheit

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C.S. Mahnkopf: Von der messianischen Freiheit
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Online-Publikation: Februar 2016 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
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312 Seiten, gebunden, ISBN 978-3-95832-072-7; 29,90 EUR
Dieser Titel ist auch im Verlag Humanities Online als E-Book erhältlich: http://www.humanities-online.de
Velbrück Wissenschaft, D-53919 Weilerswist-Metternich; http://www.velbrueck-wissenschaft.de

Charakteristika     
Weltgesellschaft – Kunst – Musik

Inhalt
Freiheit ist mehr als ein Recht. Sie ist eine der Bestimmungen des Menschen und insofern emphatisch zu denken: nicht nur als Freiheit von Mangel, Unmündigkeit, mithin Unfreiheit, sondern auch und nicht zuletzt Freiheit-zu. Freiheit in einem Konzept eines richtigen Lebens zu denken, ist das Bemühen dieses Buches.
Was bedeutet das europäische Erbe einer emphatischen Freiheit: einer »kommenden Demokratie« (Derrida), einer »befreiten Menschheit« (Adorno) für die zukünftige globalisierte Menschheit? Wie ist die Tradition einer radikalen Aufklärung und gesellschaftlicher Revolutionen für den Gedanken einer zukünftigen Gesellschaft von freien Menschen fruchtbar zu machen? Das Messianische ist dabei eine von allem Theologischen entkernte allgemeine Struktur der Erwartung und der Pflicht aktiven Handelns.
Freiheit-zu fragt nach dem, was die Menschen mit ihrer Freiheit anfangen können und sollten. Aus politischen, rechtlichen, ökonomischen und zivilgesellschaftlichen Perspektiven wird die Idee einer messianischen Freiheit auf die Kunst und die Musik übertragen. Welche Rolle spielt die autonome, ihrer selbst bewußte, mündige, ja »unbedingte« Kunst, die ein Menschenrecht ist, die Wahrheitsansprüche erhebt, die sich im öffentlichen Raum plaziert und weltweiter Konkurrenz ausgesetzt ist? Das Schlußkapitel ist der Zukunft der Freiheit gewidmet, mithin einem 21. Jahrhundert zwischen Evolution und Revolution.

Inhaltsverzeichnis
Vorbemerkung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7
Zur Einleitung: Ein Märchen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11
Der Utopieverlust der Postmoderne . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19
Globalisierung und die Freiheit der Künste . . . . . . . . . . . . . . . . 43
Der Warencharakter der Musik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55
Adorno und die politische Philosophie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 73
Das allgemeine Menschenrecht auf unbedingte Kunst . . . . . . . . 87
Pop oder Popp – was heißt populäre Musik? . . . . . . . . . . . 103
Derrida und die kommende Demokratie. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 123
Wahrheit in Kunst und Musik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 149
Die Performativität der Musik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 175
Zivilgesellschaftliche Perspektiven . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 190
Was heißt Avantgarde? Dinge machen,
die eigentlich unmöglich sind . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 206
Das unerschöpfliche Potential der Kunstmusik . . . . . . . . . 216
Die Revolution des Empire – eine Antwort auf Antonio Negri . . . 231
Unbedingte Kunst. Ein Beitrag zur
kommenden Demokratie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 259
Das Messianische in der Musik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 272
Zum Schluß: Die Zukunft der Freiheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 292


AUTOR
Claus-Steffen Mahnkopf (*1962) ist Komponist und Professor an der Hochschule für Musik und Theater »Felix Mendelssohn Bartholdy« Leipzig. Studium der Philosophie unter anderem in Frankfurt bei Jürgen Habermas. Neben seiner weltweit beachteten Musik umfangreiche theoretische Arbeiten, darunter Kritische Theorie der Musik; Die Humanität der Musik. Essays aus dem 21. Jahrhundert; Deutschland oder Jerusalem. Das kurze Leben der Francesca Albertini.
http://www.claussteffenmahnkopf.de/main.php?Param_Lang=D/

Fazit
Der Komponist und Philosoph Claus-Steffen Mahnkopf befasst sich in seinem Diskursbuch
"Von der messianischen Freiheit" mit der 'Weltgesellschaft – Kunst – Musik' und ihrer  Zukunft. Ähnlich wie er waren es die gewaltfreie, ästhetische Aufklärung, bis Adorno und Derrida, sowie die entsprechende Avantgarde die dazu vorklärten. So sieht  er einen Konflikt zwischen Genie und Demokratie sowie einen 'empathischen Wahrheitsbegriff'. Es durchaus verständlich, wenn Mahnkoff von einer 'kommenden Demokratie' spricht.
Er schlussfolgert mit dem Systemanalytiker Rademacher, der 'optiert eindeutig für den Markt als ökonomisches Universalprinzip (inklusive Europas sozialer Marktwirtschaft und der Netzwerkökonomie in den grossen asiatischen Volkswirtschaften).
In beinahe hurtigem Steigflug schwingt sich Mahnkopf in zukünftige Lüfte, mit der leicht melancholischen Heiterkeit von Walter Benjamin, und schlussfolgert 'ohne eine messianisierte Musik wird es auch keine messianisierte Menschheit geben'. So pendelt und schrammt dieses ergiebige Diskursbuch zwischen Vision und Utopie beim Landeflug eines jeden Ikariden, so er es selbstlos zu sein vermag. m+w.p16-2

Aus allen diesen Überlegungen haben wir diesen wertvollen Diskursbeitrag in unserem Jahres-Diskurs der PA4 aufgenommen:
*INHALTSFOLGE DER PA4 -2016, Diskurs III  * Von der messianischen Freiheit
http://www.kultur-punkt.ch/diskurs-platon-akademie-4-pa4.html

Diskurs 2016 : Zum Lebensglück
I   
Das unerledigte Vergangene
Erinnern , Umschreiben . Vergessen
II  
Noch nicht , Nicht mehr
Die Praxis der Leere
III
Sinn und Sinnlosigkeit
(Der Fuss des Leuchtturms liegt im Dunkel)
Von der messianischen Freiheit

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