Reiter, Dr. B. (Hg.) / Reusch, Siegfried (Hg.) : Lexikon des philosophischen Alltags - Wesen . Von Alien bis Winnetou

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Wesen - Lexikon
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Online-Publikation: März 2017  im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
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158 S., Hardcover; ISBN: 978-3-476-02689-7; EUR 16,95
J.B. Metzler'sche Verlagsbuchhandlung und C. E. Poeschel Verlag GmbH Stuttgart·Weimar;
330 Jahre Verlagsgeschichte mit Tradition; http://www.metzlerverlag.de; mailto:buchcontact@buchcontact.de; mailto:bookreview@springer.com

Charakteristika der Reihe
Alltags-Philosophieren bei Metzler & in der Platon Akademie 4*
bedeutet nämlich im Wesentlichen, Fragen zu stellen, nicht alles unhinterfragt gelten zu lassen, was als „real“, „wirklich“, „intuitiv richtig“ oder als Status quo gilt. Die Methoden der Philosophie sind fast ausschließlich nicht empirische, sondern denkerische Methoden, d.h. die Begriffsanalyse, das Gedankenexperiment und natürlich auch das Studium schon vorhandener philosophischer Texte. Denn meistens gibt es bestimmte Ideen und Gedankengänge schon, weil andere Denkerinnen und Denker sich damit bereits auseinandergesetzt haben – was aber nicht bedeutet, dass Fragen nicht immer wieder neu gestellt werden können und sollten! Dies muss übrigens nicht allein „im stillen Kämmerlein“ vor sich gehen: Das Gespräch bzw. der Dialog gilt seit Sokrates und Platon als die „Entwicklung einer Meinung zur Wahrheit“ – eine Methode also, das, was in der Realität vom einzelnen Menschen vorgefunden wird, im Gespräch mit anderen zu überprüfen. Und damit nicht genug: Die Philosophie hinterfragt schlussendlich auch ihre eigenen Methoden.
*) http://www.kultur-punkt.ch/diskurs-platon-akademie-4-pa4.html

Inhalt
Die wirklich wichtigen Fragen des Lebens betreffen nicht die Zusammensetzung der Elementarteilchen oder die Beschaffenheit ferner Galaxien. Wer wollte Leugnen, dass es hilfreich ist zu verstehen, was Philosophen über Wesen des Alltags wie Hausmänner, Gartenzwerge, Gespenster oder Blaustrümpfe herausgefunden haben? Philosophische Lexikonbeiträge zu Wesen wie Moorhühnern, Nerds, Pferdeflüsterern und Superhelden sagen über das Wesen von Welt und Mensch mehr aus, als jede naturwissenschaftliche Formel!

Autor
Dr. B. Reiter lebt als freier Autor in Stuttgart. Unter anderem beantwortet er als Spezialist für philosophische Aufklärung regelmäßig Leserfragen im Journal für Philosophie "der blaue reiter" und auf facebook.

Fazit
Es dreht sich bei Reiter in seiner Kernaussage im Lexikons des philosophischen Alltags zum Topos "Wesen" um  die ganz sichtbare Welt ...< Keinerlei Begreifen kommt ihr nahe (Blaise Pascal (1)'. Dazu umkreist er 27 Begriffsfelder, wobei neben den scheinbar zusammenhangslosen Begriffen wie Hippie & Judas, Menschenfresser & Moorhuhn, Whistleblower & Winnetou u.a...
So umkreist Reiter mit seinem panoramatischen Blickweise zwischen Pascal (der Mensch als schwankendes Schilfrohr) und Camus (der Mensch als Fremdling, als Unbehauster in einer absurden Welt)...
Alle diese Stichwörter laden durchaus empathisch zu einem vertiefenden Diskurs ein - mit möglichem Erkenntnisgewinn - lebensbegleitend. m+w.p17-3

(1) Blaise Pascal
(* 19. Juni 1623 in Clermont-Ferrand; † 19. August 1662 in Paris) war ein französischer Mathematiker, Physiker, Literat und christlicher Philosoph
https://de.wikipedia.org/wiki/Blaise_Pascal
(2) Albert Camus
Albert Camus [alˈbɛːʀ kaˈmy] (* 7. November 1913 in Mondovi, Französisch-Nordafrika, heute Dréan, Algerien; † 4. Januar 1960 nahe Villeblevin, Frankreich) war ein französischer Schriftsteller und Philosoph. 1957 erhielt er für sein publizistisches Gesamtwerk den Nobelpreis für Literatur. Camus gilt als einer der bekanntesten und bedeutendsten französischen Autoren des 20. Jahrhunderts.
https://de.wikipedia.org/wiki/Albert_Camus