Antje Schlottmann / Judith Miggelbrink (Hg.) Visuelle Geographien . Zur Produktion, Aneignung und Vermittlung von RaumBildern

Diskurs PA4
Visuelle Geographien - RaumBilder
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Online-Publikation: August 2015 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Antje Schlottmann / Judith Miggelbrink (Hg.) Visuelle Geographien . Zur Produktion, Aneignung und Vermittlung von RaumBildern  >>
299 Seiten, kart., zahlr. z.T. farb. Abb.; ISBN 978-3-8376-2720-6; Print ca. 29,99 € ; E-Book 26,99 €
transcript Verlag, Reihe Sozialtheorie; 33602 Bielefeld; http://www.transcript-verlag.de

Charakteristika / Topoi
- Sozial- und Kulturgeographie
- Bild, Raum, Visualität, Geographie, Vermittlung, Didaktik, Sozialgeographie, Kulturgeographie, Bildwissenschaft
- Geographie, Geographiedidaktik, Soziologie, Bildwissenschaften, Kulturwissenschaft, Kulturanthropologie, Philosophie, Medienwissenschaft

Inhalt
Welche Rolle spielen Bilder für das Verhältnis von Gesellschaft und Raum?
Der Band stellt Theorien und Praktiken Visueller Geographien systematisch vor: Neben einer analytischen Diskussion visuell vermittelter Raumkonzepte erkundet er die Erzeugung und Aneignung von RaumBildern in so verschiedenen Feldern wie der Wirtschafts- und Bevölkerungsgeographie, der Stadtplanung, der Kunst im öffentlichen Raum sowie in Sozialisation, Medien und Bildung. Die Beiträge fragen nach den Bedeutungen und Formen Visueller Geographien ebenso wie danach, wie diese gestaltet werden und wie sie uns beherrschen. Ein wertvoller Überblick über ein junges Forschungsfeld!
 
Herausgeberteam
Antje Schlottmann
(Prof. Dr.) lehrt und forscht im Schwerpunkt »Raumbezogene Kommunikation« an der Goethe-Universität Frankfurt am Main.
Sie ist seit Dezember 2008 Juniorprofessorin für Geographie und ihre Didaktik am Institut. Sie hat in Freiburg i.Br. Geographie studiert und über ein Entwicklungsprojekt in Tanzania ihre Magisterarbeit verfasst; an der Universität Jena hat sie zum Thema Ost und West in der Alltagssprache promoviert und daneben eine Vielzahl von Lehrveranstaltungen entworfen und gehalten. In ihrer aktuellen Forschung befasst sie sich mit Raumerlebnissen, wie sie über Werbung für den so genannten „Outdoor-Sport“ produziert und vermarktet werden, besonderes Interesse gilt dabei den „visuellen Geographien“, d.h. der alltäglichen und wissenschaftlichen Herstellung von Räumlichkeit durch Bilder und ihrer kritischen Reflexion. Sie ist seit 2008 an verschiedenen Schulen tätig und baut zur Zeit eine internationale Forschungs- und Lehrkooperation zum Thema Umwelterziehung/Naturpädagogik auf.
http://www.uni-frankfurt.de/47375936/portrait

Judith Miggelbrink
(Dr.) forscht zu raumbezogenen Diskursen und Praktiken am Leibniz-Institut für Länderkunde Leipzig.
Sie studierte Geographie an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster und promovierte 2001 an der Universität Leipzig. Derzeit koordiniert sie den Forschungsschwerpunkt „Raumproduktionen im Verhältnis von Staat und Gesellschaft“ am Leibniz-Institut für Länderkunde. Ihre Forschungsschwerpunkte befassen sich mit sozialgeographischen Fragestellungen, insbesondere border studies/Geographien der Grenze, visuelle Geographien, Indigenität und Territorialität. Regional arbeitet sie vor allem in Deutschland, Nordeuropa sowie im mittleren und östlichen Europa. Seit 2014 ist sie Beisitzerin im Vorstand des VGDH.
http://vgdh.geographie.de/vgdh-im-ueberblick/vorstand/dr-judith-miggelbrink/

Fazit
Es geht hier im neuen Jahrhundert,  um einen neuen Versuch zu einer systematischen Erkundung  von Topoi in den Visuellen Geographien.  Dank dem Herausgeberteam Antje Schlottmann und Judith Miggelbrink und ihren vierzehn Beitrags-AutorInnen, theoretische, praktische und reflexiv-vermittelnde Kontrukte, Raum- und Leit-Bilder in Bildung, Kultur, Kunst, Wirtschaft und Gesellschaft zu veranschaulichen - sozusagen 'das Bild als Bild zu sehen (M. Dickel) .
Reflektiert und vermittelt werden inhaltlich aktuelle Theorien visueller Geographien bezüglich des Bildes im  Mediumbegriff. der Raum & Subjektkonstitution (in Verkörperung, Anrufung und in urbanen Körpern und im Raum (Hasser, Strüver), sowie der gesellschaftlichen Räumlichkeit (Felgenhauer). Im zweiten Teil kommt die aktuelle Praxis von Raumbildern und -bildung am Beispiel von Landschaft auf dem Smartphone (Schneider)zum Vorschein und die Nachvollsehbarkeit von Bevölkerung (Wintzer), Wirtschaftsgeografie in RaumBildern (Vogelpohl) untersucht. Neben werden urbane Erkundungen -beispielhaft in Chemnitz zwischen Sichtbarem wie Unsichtbaren vorgenommen.
Darüber hinaus widmet sich das Team (Hörschlmann, Nöthen, Schultz) wie RaumBilder in den Topoi Sozialisation dem 'Sehen lernen', der ästhetischen Erfahrung und dem stets fragwürdigen Begriffsfeld 'Jedes Volk arbeitet nach seiner Art (wobei hinterfotzig sofort 'Volk braucht RaumBilder' 'EntArtUng' düster aufleuchtet)..
Im dritten Teil wird der Reflexion und Vermittlung Aufmerksamkeit geschenkt. Es geht um gesellschaftliche RaumVerhältnisse, um die Wirkkraft der BildBegriffe (Dirksmeier), modellorientierte, geografisch-quantitative Länderkunde - ?revolutionär? (Michel). Im Abschlussteil werden LeitBilder (Merkel lässt grüssen) narrativ, wissenschaftlich, massenmedial, mental und normativ (Rhode-Jüchtern) wie sprachanalog und phänomenologisch  reflektiert (Dickel). Die Essenz? Ordnung UND Unordnung! bietet das Gleichgewicht der Natur (Prankl).
Quintessenz: Ein höchst Verwirrung stiftender transdisziplinärer Diskurs ist angestossen worden - deshalb sehr befruchtend zum 'weiter so', wenn dabei mehr demokratisch-empathische Klärung auftaucht. m+w.p15-10