Lukrez (Titus Lukretius Carus): Über die Natur der Dinge . In rhythmisierte Prosa ; begnadet übersetzt von Klaus Binder

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Lukrez: Die Natur der Dinge
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Online-Publikation: Juli 2017 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Lukrez (Titus Lukretius Carus): Über die Natur der Dinge . In rhythmisierte Prosa übersetzt von Klaus Binder >>
408 Seiten, ISBN 978-3-423-14579-4; EUR 16,90 € [DE], EUR 17,40 € [A]
dtv 14579 :
Deutscher Taschenbuch Verlag, München; http://www.dtv.de

Charakteristika
> Der Tod geht uns nichts an, wir wollen das Leben feiern!

Inhalt
Nicht auszudenken, wenn dieses Werk verschollen geblieben wäre! Seine sensationelle Wiederentdeckung im 15. Jahrhundert markiert das Ende des Mittelalters und den Anfang der Renaissance. Mit wunderbarer Poesie, mit unstillbarer Neugier erzählt Lukrez vom Bau der Welt und der Stellung des Menschen in ihr. Ein Skandaltext der europäischen Kulturgeschichte, weil er die Schönheit einer gottlosen Welt anpreist: So gern haben Sie sich noch nie narzisstisch kränken lassen!

Leseprobe
https://www.dtv.de/_files_media/title_pdf/leseprobe-14579.pdf

Autor
Titus Lukretius Carus / Lukrez
Viele Legenden ranken sich um das Leben des Lukrez (vermutlich 93-99 v.Chr. bis 53-55 v. Chr.), gesicherte Erkenntnisse gibt es nicht. Sein Buch Über die Natur der Dinge wäre der Welt fast verlorengegangen. Bis zu seiner Wiederentdeckung im Jahr 1417 war es über Jahrhunderte in Vergessenheit geraten.
Titus Lucretius Carus (deutsch Lukrez; * vermutlich zwischen 99 und 94 v. Chr.; † vermutlich um 55 oder 53 v. Chr.) war ein römischer Dichter und Philosoph in der Tradition des Epikureismus. Sein wahrscheinlich unvollendetes Werk De rerum natura (Über die Natur der Dinge) ist eine der Hauptquellen zur Philosophie Epikurs, die ansonsten nur in Fragmenten überliefert ist.
Seine Philosophie
Lukrez war ein Vertreter der Atomistik. Er berief sich vor allem auf die Lehre von Epikur. Sein Lehrer war wahrscheinlich Philodemos.
Er war überzeugt, dass die Seele sterblich sei (wofür er 28 „Beweise“ vorbrachte) und dass es den Göttern nicht möglich sei, sich in das Leben der Menschen einzumischen. Seine Philosophie sollte dem Menschen Gemütsruhe und Gelassenheit geben und ihm die Furcht vor dem Tode und den Göttern nehmen. Lukrez nimmt, im Gegensatz zu Epikur, Anteil an den gesellschaftlichen Ereignissen seiner Zeit, verurteilt den sittlichen Verfall des Adels, klagt den Krieg und seine Schrecken an.
https://de.wikipedia.org/wiki/Lukrez

Fazit
Das philosophische Diskursbuch von Lukrez (Titus Lukretius Carus) "Über die Natur der Dinge" . - begnadet 'in rhythmisierte Prosa' von Klaus Binder übersetzt - bringt bereits im ersten von sechs Büchern stringente, zugleich hochaktuelle Klarheit in seinem ersten Leitsatz. ' Die Welt: Atome und Leere, sonst nichts': O und 1 (digital) - sonst Nichts / Leere. Oder 'Es gibt nur Körper und Leere, kein Drittes'.
Nach den Urelementen geht es um die Welt in ihrer Bewegung und Gestalt (Werden und Vergehen als Zufall !), die Seele (Animus und Animas sind körperlich, sterblich: Und- der Tod geht uns nichts an (epikuraeisch (0).
Im vierten Buch steht der Leib und Sinn im Zentrum: Das Empfinden, Wahrnehmen, Denken , Wollen und Tun, Begehren und Liebe. Im fünften Buch geht es Lukrez im Kern um die Entwicklung von Zivilisation, Kultur und wie die Sprache entstand. Das Werden, Vergehen von Kosmogonie, Natur- und Menschengeschichte.
Lukrez schliesst mit den Wundern und Schrecken unserer Welt (wie aktuell! ) das Wirken der Natur und 'nicht der Götter ! 
Quintessenz. Lukrez entfaltet eine überzeitlich-aktuelle Naturphilosophie mit Emphase (1), auf der Basis des Atomismus (2). m+w.p17-7


0) Epikur
Epikur (griechisch Ἐπίκουρος, Epíkouros; * um 341 v. Chr. auf Samos; † 271 oder 270 v. Chr. in Athen) war ein griechischer Philosoph und Begründer des Epikureismus. Diese im Hellenismus parallel zur Stoa entstandene philosophische Schule hat durch die von Epikur entwickelte hedonistische Lehre seit ihren Anfängen zwischen Anhängern und Gegnern polarisierend gewirkt. Sie war und ist durch ein verbreitetes Missverständnis des epikureischen Lustbegriffs Fehldeutungen ausgesetzt.
Epikur übernahm Demokrits atomistische Lehre und entwickelte sie weiter. Mit ihrer Hilfe erklärte er die gesamte Wirklichkeit auf rein materialistische Weise, also mit konsequentem Verzicht auf alle transzendenten und metaphysischen Annahmen. Er deutete alles Existierende als Ergebnis der Bewegung und unterschiedlichen Verteilung unveränderlicher Atome im Raum.
Natur- und Erkenntnislehre
Nach Epikur ist die Materie ungeschaffen und unvergänglich. Ihre letzten unteilbaren Einheiten, die Atome, sind unsichtbar und haben als Eigenschaften Größe, Gestalt und Schwere. Die Anzahl der Atomformen und ihrer möglichen Kombinationen ist sehr groß, aber endlich. Die Anzahl der Atome hingegen ist unendlich. In dem unendlich großen Raum existiert eine unendliche Anzahl von Welten. Es gibt unendlich viele Welten, die der unsrigen ähnlich sind, und unendlich viele, die ihr nicht ähnlich sind; sie sind alle vergängliche Zusammenballungen unvergänglicher Atome. Außer dem leeren Raum und den Atomen bzw. Atomverbindungen existiert nichts. Auch die Seele, die im ganzen Körper verbreitet ist, aber ihren hauptsächlichen Sitz im Herzen hat, besteht aus Atomen. Der Kosmos, der die Gestirne, die Erde und alle Phänomene umfasst, existiert aber nicht notwendigerweise allein. Epikur spricht stellenweise von Welten im Plural und führt deren Vielzahl auf die unbegrenzte Anzahl der Atome zurück.
Alle möglichen Kombinationen von Atomen müssen in der verflossenen zeitlichen Unendlichkeit unendlich oft realisiert worden sein, so dass die Aufteilung des unendlichen Atomreservoirs auf die möglichen Kombinationen eine gleichmäßige ist. Bewegung ist die Daseinsweise und eine unabdingbare Eigenschaft der Atome. Epikur bestimmte den senkrechten Fall als die grundlegende, naturgemäße Urform der Bewegung.
https://de.wikipedia.org/wiki/Epikur
1) Emphase
(auch Emphasis; altgr. ἐμφαίνω emphaínō „zeigen“, „an den Tag legen“, „anschaulich/deutlich/offensichtlich machen“) bedeutet eigentlich „öffentlich anschaubare Darstellung“ oder „Verdeutlichung“, in späterer Verwendung „Kraft des Ausdrucks“ oder „Nachdruck in der Rede“. Konträr dazu besteht allerdings bereits im Griechischen die Nebenbedeutung „Umschreibung“.
https://de.wikipedia.org/wiki/Emphase
2) Atomismus
bezeichnet entsprechend seiner griechischen Etymologie (a-tomos, nicht-teilbar) ganz allgemein die Annahme, dass ein Bereich aus kleinsten, fundamentalen, nicht teilbaren oder auf andere Elemente reduzierbaren Elementen besteht.
Am verbreitetsten ist die Verwendung des Begriffs im Zusammenhang der Naturphilosophie, Metaphysik und Kosmologie, wobei eine gewisse Kontinuität von vorsokratischen Annahmen weniger materieller Elemente bis zum Atombegriff der modernen Teilchenphysik besteht...
https://de.wikipedia.org/wiki/Atomismus

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