Ilija Trojanow : Ich funktioniere, also bin ich

Diskurs PA4
I. Trojanow: Der überflüssige Mensch
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Online-Publikation: Mai 2015 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
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dtv 34854 spiegel-bs : 96 Seiten; ISBN 978-3-423-34854-6; 7.90 [D] 8.20 [A]
Deutscher Taschenbuch Verlag, München; http://www.dtv.de

Inhalt
Wer nichts produziert und nichts konsumiert, ist überflüssig - so die mörderische Logik des Spätkapitalismus. Überbevölkerung sei das größte Problem unseres Planeten - so die internationalen Eliten. Doch wenn die Menschheit reduziert werden soll, wer soll dann verschwinden, fragt Trojanow in seiner humanistischen Streitschrift wider die Überflüssigkeit des Menschen. In seinen eindringlichen Analysen schlägt er den Bogen von den Verheerungen des Klimawandels über die Erbarmungslosigkeit neoliberaler Arbeitsmarktpolitik bis zu den massenmedialen Apokalypsen, die wir, die scheinbaren Gewinner, mit Begeisterung verfolgen. Doch wir täuschen uns: Es geht auch um uns. Es geht um alles.

Autor
Ilija Trojanow, 1965 in Sofia geboren, floh mit seiner Familie 1971 über Jugoslawien und Italien nach Deutschland, wo sie politisches Asyl erhielt. 1972 siedelte die Familie nach Kenia über. Von 1985 bis 1989 studierte Trojanow Rechtswissenschaften und Ethnologie an der Universität München, später gründete er hier den Kyrill & Method Verlag sowie den Marino Verlag. 1998 zog Trojanow nach Bombay, 2003 nach Kapstadt. Seine Bücher wurden mit zahlreichen Literaturpreisen ausgezeichnet, unter anderem erhielt er 2006 den Preis der Leipziger Buchmesse für den Roman ›Der Weltensammler‹ (dtv 13581) und 2009 den Preis der Literaturhäuser sowie den Würth-Preis für Europäische Literatur. Zurzeit lebt Ilija Trojanow in Wien. http//www.trojanow.de

Fazit
Kein Unmensch hat es im 20.Jhdt. präziser  formuliert als Josef Wissarionobitsch Stalin : 'Kein Mensch kein Problem'. So leitet der Universalgelehrte und Kosmopolit  Ilija Trojanow  sein Buch "Der überflüssige Mensch" ein. Er spricht in einer deutlich bis bewusst dreist-humorigen Sprache aus, was Sache ist :'Die Oligarchen sind unter (und in) uns', oder 'Mensch und Müll', sowie 'stigmatisiert, selbstoptimiert'.  Trojanow ist schliesslich auch ein Problemlöser, für 'niedergehende und -gegangene  Gewerkschaften und soziale demokratische Bewegungen und ruft ihnen zu: 'Ohne Empatie ist die Realität des überflüssigen Menschen nicht zu bekämpfen...'. m+w.p15-6