Welt-Unordnung . Die globalen Krisen und die Illusionen des Westens . Carlo Masala

Diskurs Platon Akademie 4.0 PA4 - PA4 Diskurse 2022 EU-Demokratien . Natur : Kultur III.1-3
Welt-Unordnung . Westliche Illusionen . C. Masala
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Online-Publikation: Februar 2023 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Welt-Unordnung . Die globalen Krisen und die Illusionen des Westens . Carlo Masala >>
199 S. mit 8 Graphiken und 2 Karten, 12,4 x 20,5 cm, 262 g, ISBN 978-3-406-79325-7, 16,95 €
Verlag C. H. Beck; 80703 München; http://www.chbeck.de;

Charakteristik
> Aktualisierung Neuauflage:
   Mit einem Kapitel zur Lage der Welt nach Putins Angriff
> Spiegel Bestseller

Überblick:
Carlo Masala warnt in diesem Buch vor den Illusionen des Westens: der Illusion, die Globalisierung würde automatisch zur Verbreitung der Demokratie führen, der Illusion einer zunehmenden Verrechtlichung der internationalen Beziehungen, aber auch der Illusion, durch militärische Interventionen ließen sich Demokratie und Stabilität exportieren.
Klappentext:
Seit der Niederlage in Afghanistan und Putins Krieg gegen die Ukraine stehen die Grundlagen westlicher Außen- und Sicherheitspolitik auf dem Prüfstand. Was muss sich ändern, damit wir in der neuen Weltunordnung bestehen können? Nach dem Ende des Kalten Krieges hofften die USA und ihre Verbündeten, das internationale System gemäß den eigenen Vorstellungen umgestalten zu können. Doch anstatt Ordnung zu stiften, wurde Chaos geschaffen. Der Traum von der Verwestlichung der Welt ist heute ausgeträumt. Zurück bleibt eine durch Multipolarität, Blockbildung und Unsicherheit geprägte Weltunordnung, die die internationale Politik noch lange bestimmen wird. Auf welche Herausforderungen müssen wir uns in Deutschland und Europa einstellen? Welche Machtmittel stehen uns zur Verfügung? Wir brauchen, so lautet die zentrale These von Carlo Masala, einen realistischen Blick auf die internationalen Beziehungen, der sich von Illusionen befreit, die geostrategischen Gegebenheiten berücksichtigt und wieder lernt, die Sprache der Macht nicht nur zu lesen, sondern sie auch zu sprechen.

Leseprobe

Autor
Carlo Masala
* 27. März 1968 in Köln) ist ein deutscher Politikwissenschaftler und Professor für Internationale Politik an der Fakultät für Staats- und Sozialwissenschaften der Universität der Bundeswehr München.
https://de.wikipedia.org/wiki/Carlo_Masala

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Fazit, vorangestellt
Der Politikwissenschaftler und Professor für Internationale Politik Carlo Masala
stellt in seinem hervorragenden Diskurs "Welt-Unordnung" fest, dass es eine Illusion ist, dass die Globalisierung automatisch zur Verbreitung der Demokratie führen würde.
Weder eine zunehmenden Verrechtlichung der internationalen Beziehungen, noch militärische Interventionen ließen Demokratie und Stabilität exportieren.
Die Quintessenz der Untersuchung von Masala lautet daher:
'Die Bipolarität Chinas ist Voraussetzung dafür, dass es von allen Grossmächten im internationalen System einen präferierten Status anstreben kann.
Die relative Macht der USA schwindet im Vergleich zu der Chinas, So verbleibt eine grundlegende Asymmetrie, dass sich eine absteigende (Russland) an eine aufstrebende (China) Macht bindet lässt sich nicht rütteln. Dies ist keine Allianz für die Zukunft.
Der Kampf um die Vorherrschaft wird an Schärfe zunehmen' so Masala. Aber seiner Deutung des chinesischen 'Fluches (Mögest du in interessanten Zeiten leben)' ist zu widersprechen. insofern dieser mehrdeutig (wie im englischen 'challenge'. als Herausforderung*) gemünzt ist.

*) Herausforderung, eine gestellte Aufgabe umzusetzen
https://de.wikipedia.org/wiki/Challenge
m+w.p23-2 < k. >

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Rezensionen:
> Neue Zürcher Zeitung, 18.01.2023
Carlo Masalas wiederaufgelegtes Buch "Weltunordnung" von 2016 hat die Zeit schadlos überstanden hat, versichert Rezensent Victor Mauer. Was Masala über die globale Machtdiffusion, das "Machtspiel ohne Schiedsrichter" schreibt, hat ebenso Bestand wie seine Analysen zu Staatszerfall, Migration, Terrorismus und Pandemien, findet Maurer. Auch wie prägnant der Münchner Politikwissenschaftler die Illusionen des Westens auf den Punkt bringt, kann Mauer nur bewundern.

> Süddeutsche Zeitung, 17.10.2022
Florian Keisinger betont, wie einig sich der Londoner Politikwissenschaftler Peter Neuman und sein Münchner Kollege Carlo Masala in ihrer Diagnose der weltpolitischen Malaise sind. Beie Autoren beschreiben, wie der Westen nach dem Fall des Eisernen Vorhangs sich mit hehren idealistischen Zielen selbst täuschte und die Gefahren verkannte, die Demokratie und Freiheit von Nationalisten, Islamisten und anderen Rückständigen drohten. In der Therapie allerdings gehen die beiden Bücher auseinander: Während Masala dem Rezensenten zufolge etwas ambitionslos auf "mehr Realismus" setze, ohne dies näher aufzuführen, fordere Neuman ebenso einfallslos eine "nachhaltige Moderne". Aus der Misere raus hilft keines der beiden Bücher, bedauert Keisinger.
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